rainlove schrieb:weißt du die Gründe für die "Heimlichtuerei" wenn man das so nennen kann.
Ergibt eigentlich nur Sinn, wenn gewisse Stellen irgendwie sensibel sind. Wenn es sinngemäß nur eine rein offene Zitatesammlung mit etwas juristischem Sinnieren wäre, hätte man das in Gänze öffentlichmachen können. So spricht halt Geheimhaltung dagegen weil, laut einem Artikel wenn ich mich recht entsinne, Informationen auch von V-Leuten in das Gutachten geflossen sein sollen. Ja gut, ist dann halt nicht öffentlich darstellbar oder müsste zensiert werden.
Aber nur weil es nicht komplett öffentlich ist, heißt es ja nicht, dass es nicht auch von Abgeordneten, dem BMI usw. kontrolliert werden würde.
Naja ok, wenn die Bildinfo oben stimmt, dann hat Faeser es wohl eher durchgewunken, statt im BMI nochmal eingehend zu prüfen. Aber ihr wisst was ich meine: es bleibt generell kontrollierbar. Siehe Bild von vor ner Weile.
Lanza schrieb:Welches waren denn diese Themenbereiche? Und wielange hast du AFD gewählt? 2017 noch bei der BTW? Wo war der Kipppunkt?
Sorry, wenn ich das hier aufgreife. Aber hier kommen ja auch immer wieder Positionen auf die schon 2013 Thema waren.
Da wäre es interessant Deine jetzigen Beiträge besser einschätzen zu können.
2017 war ich schon längst weg da, also vom Wahlzettel. Mitglied war ich da eh nie. War ca. zwischen 2013 bis 2016, maximal, also in dem Zeitraum.
War vermutlich temporär ein Frustwähler, aber nicht ein klassisch populistischer Frustwähler. Unzufrieden mit manchen Dingen, auch im Abgleich mit meinem damaligen politischen Kompass, und die Partei schien damals zwar auch schon umstritten in einigen Bereichen aber halt in Summe noch irgendwie auch zugleich gemäßigt. Kein eindeutiges Schmuddelkind wie die NPD quasi. Ist aber nun auch wieder gut 10-11 Jahre her. Schwer, alles rückwirkend nochmal darzulegen. Einiges bestimmt vergessen.
Grob entsinne ich mich an eine grob empfundene Unzufriedenheit und empfundene Stagnation auch ggü. der GroKo damals. War ca. 2015. Da war medial auch einiges in Aufruhr. "Flüchtlingskrise" usw. Gerade das Ding hat sicherlich auch abstrakte (Zukunfts-)Ängste ausgelöst und mental suggeriert, dass es damit (mit Wahl der AfD) Besserung geben könnte. Keine Ahnung mehr im Detail. Im Arbeitsumfeld nahm ich partiell ähnliche Tendenzen wahr. Bzw. man saß gemeinsam am Mittagstisch und sprach offen darüber AfD zu wählen. Zustimmendes Nicken bei anderen. Das waren alles eigentlich keine Hardliner. Ich dann auch nicht mehr wirklich. Aber die Partei war soweit ich mich entsinne halt eben auch keine so markante Hardliner/extremistische Partei wie heute. Ergo passte das.
Allerdings war schon innerhalb von 1-1,5 Jahren bis spätestens ca. Mitte/Ende 2016 nach diesem Trend den ich wahrnam auch im eigenen Umfeld ein krasser steter Wandel spürbar als die AfD sich negativ wandelte: Die AfD wurde nicht mehr als (Wahl-)Alternative wahrgenommen. Mir und dem Umfeld, was vorher Affinitäten zeigte, wurde sie quasi zu schmuddelig. Partielle bis relativ offene Sympathie (genug um sie auf dem Wahlzettel anzukreuzen) wich einer stärker werdenden Skepsis und Ablehnung.
Rest siehe unten, anknüpfend:
behind_eyes schrieb:Kenne viele die nach Lucke ausgestiegen sind. Mir persönlich war das immerschon nicht so koscher, liegt aber daran das die damals als Eurokritiker angefangen haben, das Verband ich damals schon so mit Reichis usw obwohl ich da bestimmt nicht richtig lag.
Ich denke das muss ungefähr der Zeitraum gewesen sein wo ein Wandel in der Betrachtung der AfD bei mir und Teilen von meinem Umfeld einsetzte. Spätestens dann. Als Lucke und Petry raus sind und ein negativer Trend erahnbar war. Ich war damals auch etwas euroskeptischer als ich es heute bin (quasi in Summe gar nicht mehr bzw. Strukturoptimierung immer gern, aber Grundprinzip eines gemeinsamen Europa: Ja, bitte bzw. wichtig aus meiner Sicht statt närrischer Alleingang).
Ich bin aber auch Realist. Selbst damals als ich der Lucke-Petry-AfD vielleicht offener gegenüberstand waren schon kritische Berichte wahrnehmbar. Die Partei, so 'relativ moderat' sie damals in Summe gewesen sein mag, hat sicherlich schon früh auch radikale und partiell extremistische Personen angelockt. Lag in der Natur der Sache wenn man sich teils als CDU/FDP/Akademiker-Mischmasch-Alternative platzieren wollte und ein Teil jener die ja heute den Ton angeben waren schließlich relativ frühe Mitglieder und damals schon da - nur halt am Rand. Heute sind sie quasi die bzw. in der Mitte der Partei. Einen in relation eher liberalen bzw. gemäßigten Meuthen hier abzusägen war ja nochmal ein "Meilenstein" in der Parteientwicklung in eine gewisse Richtung...