Anfimia schrieb:Es bringt aber nichts im Internet gegen anonyme und x fake Profile zu argumentieren.
Da hat rechts die absolute überhand und es nervt.
Soziale Medien machen im Vergleich zu früher beispielsweise absolut keinen Spaß mehr.
Klar ist links auch dabei, aber niemand ist so aufdringlich und nervig wie rechts und AfD-Fans.
Doch, finde schon. Gut ich kann jetzt voreingenommen sein weil ichs lange gemacht habe (man könnte mir theoretisch die "sunk-cost fallacy" vorwerfen). Ich finde es half mir aber in der Motivation maßgeblich es eher so zu betrachten, gerade nach genug Erfahrung: Ein direktes Gegenüber irgendwie sinnvoll/zeitnah überzeugen zu wollen ist ein Trugschluss, zumindest wenn es offenkundige populistische/polarisierende Meinungen ohne Raum zur Selbstkritik äußert, also sehr ... eifrig auftritt.
Aber: Wichtiger ist vielmehr die Gegenrede an sich zur Meinungsbildung dritter. Klingt etwas sperrig, ist aber ganz simpel: Manchen Rotz (den man idealerweise auch 'intersubjektiv' - welch schönes Wort - widerlegen oder in Frage stellen kann) nicht unkommentiert stehen lassen. Es kommt auch ein bisschen darauf an, wie man es macht. Idealerweise smart, vorbereitet, sich nicht zu sehr in Kreisdiskussionen verfangen und versumpfen lassen, quasi den Absprung zeitnah schaffen und möglichst unaufgeregt und ggf. auch mit etwas Humor argumentieren.
Es ist ob der Masse an Leuten die das ihre ganze Freizeit lang ins Netz posten sowie ob des Umstandes, dass viele (teil-)automatisierte Botaccounts Propaganda aus dem Ausland pushen sicherlich bei den großen Plattformen immer noch ein Kampf gegen Windmühlen. Aber es ist ein kleiner individueller Beitrag. Würden mehr Leute so was machen, also mit nur ein bisschen Zeitaufwand pro Woche oder Monat dagegen argumentieren, wären wir etwas resilienter als Gesellschaft und Fake News und feindliche regelrechte Propaganda etwas unwirksamer oder neutralisiert.
Ich rede hier wohlgemerkt auch nur von offenkundigen Fake News oder so. Davor gibt es viele Abstufungen inkl. der relativ legitimen politischen Auseinandersetzung und unterschiedlichen Meinung, das sollte man natürlich nicht in den gleichen Topf werfen.