Socialme schrieb:gute Politik bedeutet für mich sich weiter zu entwickeln, kein Rückschritt oder Stagnation z. B. das Gesundheitswesen, Service, Wirtschaftswachstum, Bildung, Infrastruktur betreffend. Um mal einige Punkte aufzuzählen.
Klingt für mich als wünschtest du dir mehr Staat weniger Staat. Sprich mehr Regulierung, z.B. im Wohnungsbau, bei Lebensmittelpreise, Mieten etc. und mehr Präsenz und Kontrolle von Polizei und Co. Der Staat soll nicht nur in Sachen innere Sicherheit durchgreifen, sondern auch in anderen Lebensbereichen für mehr Ordnung und Fortschritt sorgen.
Socialme schrieb:Das finde ich schade, weil wir früher ein enorm gutes Ansehen weltweit hatten. Man orientierte sich an Deutschland. Davon ist nicht mehr viel übrig, außer dass wir nur noch als die Melkkuh angesehen werden, die alles bezahlt.
Das ist ein Narrativ, das die AfD gerne verbreitet: Deutschland würde quasi, besonders von anderen EU-Staaten, ausgenutzt. Dies ist jedoch nicht der Fall; der Eindruck entsteht aber, weil Deutschland die stärkste Wirtschaftskraft in Europa ist und man die Perspektive anderer Staaten nicht wirklich nachvollziehen kann.
Deutschland ist eine führende Volkswirtschaft mit erheblichem Einfluss in Europa und global. Es investiert stark in Forschung und Entwicklung, was zu international anerkannten Innovationen führt. Politisch spielt Deutschland eine wichtige Rolle in der EU und trägt zur Gestaltung von Politiken bei, die das Wohl aller Mitgliedstaaten im Blick haben. Die finanziellen Beiträge Deutschlands zur EU sind Teil eines Solidaritätssystems, das wirtschaftliche Ungleichheiten ausgleicht und die Integration fördert. Kulturell und gesellschaftlich werden Deutschlands Werte weltweit geschätzt, was zum positiven Image des Landes beiträgt. Diese vielfältigen Beiträge zeigen, dass Deutschland mehr als nur finanzielle Aspekte zu bieten hat und weiterhin eine aktive und respektierte Rolle in der internationalen Gemeinschaft spielt.
Socialme schrieb:Wir haben ein Sozialsystem welches fast alle Eventualitäten abdeckt. Man kann sich eigentlich zurücklehnen und nichts tun und der Staat kommt für fast alle Kosten auf. Gerecht ist das letztlich nicht für diejenigen, die arbeiten gehen. Aber auch das wird ausschließlich als Gejammere dargestellt obwohl objektiv betrachtet es ungerecht ist, wenn einer für seinen Lebensunterhalt arbeitet und ein anderer den gleichen Lebensstandard hat, ohne etwas dafür tun zu müssen.
Nein, das stimmt so nicht. Man kann sich als Bürgergeld- oder bald Grundsicherungsempfänger nicht zurücklehnen. Arbeitslosigkeit ist immer ein Nachteil gegenüber Erwerbstätigkeit.
Die Aussage, dass das deutsche Sozialsystem fast alle Eventualitäten abdeckt und man sich zurücklehnen kann, ist irreführend. Das System ist komplex und bietet verschiedene Leistungen, die grundlegende Bedürfnisse sichern und Menschen in Notlagen unterstützen. Es gewährleistet jedoch keinen gleich hohen Lebensstandard für Arbeitslose und Erwerbstätige. Sozialleistungen decken meist nur das Existenzminimum ab und liegen unter dem Einkommen aus Erwerbstätigkeit.
Das System fördert Arbeit durch finanzielle Anreize und soziale Teilhabe. Erwerbstätige haben ein höheres Einkommen, mehr Chancen auf beruflichen Aufstieg und sichern durch ihre Beiträge ihre Altersvorsorge. Die Rente aus Erwerbstätigkeit übersteigt in der Regel die Grundsicherung im Alter, und zusätzliche betriebliche oder private Vorsorge kann die finanzielle Absicherung weiter verbessern.
Menschen, die sich mit diesem Minimum zufriedengeben und es ausnutzen, gibt es. Aber sie werden dazu herangezogen um alle Arbeitslosen zu verurteilen.