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AfD

95.026 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Familie, Rassismus, Wahlen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: AfD

AfD

gestern um 14:25
Zitat von LanzaLanza schrieb:Weiss nicht ob die erste Frage bzgl. "versicherungsfremd" am dringendsten ist.
Naja, eigentlich ist es zumindest eine sehr wichtige Frage.
Ich kann nicht etwas als Ersparnis und Erleichterung für das Rentensystem anführen, wenn ich nicht beantworten kann, was denn mit diesen Zahlungen passieren soll.
Damit meine ich nicht dich persönlich, sondern die AfD.

Nehmen wir die Renten, die an Menschen aus den Neuen Bundesländern aus Erwerbstätigkeit in der ehemaligen DDR gezahlt werden, Hinterbliebenenrenten (also Witwenrenten, Halb- und Vollwaisenrenten), Rentenanteile aus Zeiten der Kindererziehung und Arbeitslosigkeit.
Falls die ersatzlos gestrichen werden, dann spart man tatsächlich was.
Nur, das wird dann diese Menschen finanziell treffen. Einige sehr hart.
Lässt man die dann so im Regen stehen? Oder sollen diese Zahlungen aus einem anderen "Topf" kommen? Wenn ja: aus welchem, wie soll der finanziert werden und was habe ich dem Land Deutschland dann überhaupt noch in Summe gespart?
Oder schiebe ich damit nur Kosten in ein anderes "Ressort", in dem es dann deswegen genau dieselben Probleme gibt, wie jetzt aktuell bei der Rente?
Zitat von LanzaLanza schrieb:Sie erwähnt z.B. Schweden.

Ðer SVR sagt dazu z.B. das:
Das richtig aufgesetzt ist wirklich eine gute Sache. Es braucht aber ein gutes und nach einer Übergangszeit/Umstellungszeit funktionsfähiges Gesamtkonzept, in das dieser Teil integriert wird.

Wirklich alle, also auch Beamte, mit einzubeziehen empfinde auch ich als eine faire Herangehensweise.
Dazu müsste man noch einmal generell den "Status" Beamter und die Notwendigkeit prüfen. In manchen Bereichen kann es sinnvoll und wichtig sein, Ausnahmen zu belassen.
Da sollte man jetzt aber meiner Meinung nach erst einmal tatsächlich gar nicht zu viel Ersenzählerei betreiben.

Wer mir dann aber wieder fehlt, wenn nun fairerweise alle in die Rente einzahlen sollen: was ist denn mit den Selbstständigen?
Wurden die in der Aufzählung vergessen und es handelt sich nur um ein Versehen? Oder warum sollen ausgerechnet die nicht auch grundsätzlich einzahlen müssen wie alle anderen?

Falls das nun als AfD-Bashing empfunden wird - nein, genau diese Fragen würde ich auch stellen wenn mir jemand sagt, die CDU/CSU oder SPD oder Grünen oder sonstwer hat da was gutes, les mal.
Muss mir natürlich nicht jeder glauben.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Aber da mich die AfD in die Welt des Geldes gelockt hat, habe ich noch was gefunden, woran sich sparen ließe
Das hast du herrlich ausgedrückt 🤣. Und ja, sowas sollte schon auch mit erwähnt werden, wenn über die AfD diskutiert wird.


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AfD

gestern um 17:18
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Wirklich alle, also auch Beamte, mit einzubeziehen empfinde auch ich als eine faire Herangehensweise.
Das ist nicht so einfach für Beamte, weil der Status an sich ein anderer ist. Beamter bist Du auf Lebenszeit, das heißt als Beamter verpflichtest Du Dich, Dein Leben lang dem Staat zu dienen, und der Staat verpflichtet sich, Dich Dein Leben lang zu alimentieren. Beamte verdienen in der Regel viel weniger Geld als Sie in vergleichsweiser Position in der freien Wirtschaft verdienen können, haben aber dafür eben den Anspruch, das der Staat sich um einen kümmert.

Natürlich muss man darüber reden, wer noch wie beamtet wird, aber wenn bei vielen im Kopf bei Beamte immer noch die Mitarbeiter im Finanzamt, Ortsamt oder so im Kopf schwirren, was oftmals gar keine Beamten sind, sehe ich bei beamte eben Feuerwehrleute, Polizeibeamte usw.

Bei Selbstständigen bin ich aber absolut bei Dir.


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AfD

gestern um 19:34
Weil Liberale an eine Art “Marktwirtschaft der Ideen“ glauben, denken sie die ganze Zeit, wenn sie der AfD nur die Maske herunterreißen, wenn sie den Menschen zeigen, wie schlimm, anders und radikal die AfD ist, dann würden die Menschen aufhören, die AfD zu wählen.

Paradoxerweise führt aber genau das dazu, dass die AfD gewählt wird. DAS ist m.E. der Grund, warum sie so extrem an Zuspruch gewinnt.

Liberale werden also unwissentlich und unfreiwillig, entgegen der eigenen Absicht, zum Wahlkampfhelfer der AfD, wenn sie dieses Narrativ weiter bedienen, wenn sie kein eigenes Angebot haben, wenn sie nichts anbieten, das den Menschen, die wissen, dass die etablierten Parteien nichts für sie tun, eine glaubwürdige Alternative bietet.

Und wenn sie das nicht tun, befinden sie sich in einer Spirale, in einer Dynamik, die nur dazu führt, dass die AfD immer stärker wird.

Und der Grund, warum die AfD innerhalb des parlamentarisch-bürgerlichen Systems nicht aufgehalten wird, ist, dass sie für dieses System keine Gefahr darstellt - weil sie den Kapitalismus affirmiert, weil sie eine Elitenpartei ist, weil sie mehr für das Kapital und die Eliten in diesem Land tun möchte als jede andere Partei.

Deshalb wird sie auch nicht verboten. Zwar mag sie den Parlamentarismus einschränken oder Wahlrechte beschneiden wollen, das ist durchaus möglich, aber sie kann in diesem System operieren und immer erfolgreicher werden, weil sie darin die einzig zulässige Alternative darstellt. Sie ist kapitalismusaffirmierend und gleichzeitig „das Andere“ - weil sie rechtsextrem ist. Es handelt sich hierbei also um eine Verschiebung des Diskurses, weg von materialistischer Ungleichheit.

Die progressive Herangehensweise würde sagen: „Wir haben materialistische Ungleichheit, Menschen leben in unterschiedlichen Klassen, es gibt Klassengegensätze und eine Herrschaft der kapitalistischen Klasse über die Arbeiterklasse - und das sollte man verändern."

Doch das darf nirgendwo stattfinden, weil es gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung verstoßen würde.

Diese Grundordnung bedeutet: Der Kapitalismus ist das System, in dem wir leben. Punkt. Und daran wird nichts geändert. Die AfD stellt das auch nicht infrage, und deshalb kann und wird sie auch stärkste Kraft im Bundestag werden.

Diese Analyse kann ein Liberaler aber gar nicht anbieten, weil er zum Establishment gehört.

Dass immer mehr Menschen zur AfD gehen - und die AfD dadurch nur noch stärker wird - wird auch noch von denen bestärkt, die ständig sagen: „Die AfD, das sind die Anderen. Das sind die Gefährlichen, die außerhalb von uns Stehenden. Sie ist die Alternative.“

Und weil Liberale gar nicht aus dem Establishment herauskommen können oder wollen, stärken sie den Markenkern der AfD, indem sie sagen: „Das ist die Alternative zu uns!“

Und sie wollen auch genau da bleiben. Sie wollen einfach nichts verändern. Vielleicht fordern sie mal einen höheren Mindestlohn oder eine Vermögenssteuer, aber das war’s dann eigentlich auch schon.

Deswegen ist auch der Kampf „Liberale gegen den Faschismus“ auch ein „All To Win“ für den Faschismus.


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AfD

gestern um 20:28
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Diese Grundordnung bedeutet: Der Kapitalismus ist das System, in dem wir leben. Punkt.
Was ist mit der Menschenwürde und dem Sozialstaatprinzip? Will die AfD nicht vielmehr diese statt des Kapitalismus bekämpfen?


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AfD

gestern um 22:42
Zitat von cejarcejar schrieb:Das ist nicht so einfach für Beamte, weil der Status an sich ein anderer ist. Beamter bist Du auf Lebenszeit, das heißt als Beamter verpflichtest Du Dich, Dein Leben lang dem Staat zu dienen, und der Staat verpflichtet sich, Dich Dein Leben lang zu alimentieren. Beamte verdienen in der Regel viel weniger Geld als Sie in vergleichsweiser Position in der freien Wirtschaft verdienen können, haben aber dafür eben den Anspruch, das der Staat sich um einen kümmert.

Natürlich muss man darüber reden, wer noch wie beamtet wird, aber wenn bei vielen im Kopf bei Beamte immer noch die Mitarbeiter im Finanzamt, Ortsamt oder so im Kopf schwirren, was oftmals gar keine Beamten sind, sehe ich bei beamte eben Feuerwehrleute, Polizeibeamte usw.

Bei Selbstständigen bin ich aber absolut bei Dir.
Du kannst jederzeit um Entlassung bitten und dich loslösen. Viele machen das etwa wegen beruflicher Neuorientierung wenn sie Fachkräfte sind und in der Wirtschaft mit ihren Skills mehr verdienen können oder sich selbstständig machen. Das dürften vermutlich oft auch die Gründe sein weil es anderweitig sonst bis auf andere Ausnahmefälle wenig Sinn ergeben dürfte, gerade in Krisenzeiten die Jobsicherheit aufzugeben.

Ansonsten kommt es eben darauf an denke ich. Es gibt Jobs, da wird der Beamte immer gern im Vergleich belächelt weil er im Schnitt tatsächlich weniger hinten raus hat oder starrere Arbeitsplatzkonditionen hat. Es gibt aber auch Jobs da liegt er im Vergleich dann vorn weil er weniger Steuern zahlt oder weil er relativ gleichauf ist aber die berufliche Absicherung on top hinten raus hat und somit bessergestellt ist.

Generell ist es so dass man glaube ich den Status Beamter als Gesetzgeber auf absehbare Zeit nicht wirklich reformieren wird und da es eben auch auf verfassungsrechtlicher Ebene (Artikel 33 GG) geändert werden müsste soweit ich weiß. Selbst wenn es auf Ebene einfacher Gesetzgebung geändert werden könnte sehe ich immer wieder wie manche Parteien das als Wahlkampfthema oder "Hot Topic" sporadisch einbringen aber dann nix passiert.

Mein Eindruck ist eher, dass die Politik das Thema durchaus wahrnimmt (etwa allein die Kosten bei zu vielen Beamten) aber sich dann entscheidet eher die Zahl der Beamten immer weiter zu reduzieren. Und das finde ich in Ordnung, da man eben im Gegensatz zum Mindset vor 10 oder 25 Jahren halt nicht mehr überall Beamte brauch und es "Tarifbeschäftigte" (quasi vereinfacht ausgedrückt wie normale Mitarbeitende mit Arbeitsvertrag, die beim Staat angestellt sind) es genau so tun. Das entlastet den Haushalt und belässt Beamte da, wo sie wirklich sinnvoll wären im Sinne einer besonderen Dienst- und Treuepflicht.

Ob immer weniger Beamte (so der Trend) dann in eine Rente einzahlen sollten käme dann darauf an ob das dann hinten raus noch so viel Relevanz hätte. Ich denk mir gerade: Vielleicht spart man immer mehr Gelder ein weil es weniger Beamte gibt, dass man eben diese Gelder eben auch auf die Renten anwenden kann, sodass der Kohl nicht mehr fett werden würde wenn dann sinngemäß ein paar Beamte nicht in die Rente einzahlen und der Staat (hoffentlich...) die Rücklagen für deren Pension über Zeit bildet wie es glaube ich vorgesehen ist (...wie bei der Rente...heh...right?)

Aber das müsste man dann in Zahlen und Vergleichen prüfen was da das Potenzial wäre, wenn Beamte in die Rente mit einzahlen. Ich denk, man kann über alles reden. Wir haben in Deutschland mit Beamten halt ein besonderes Relikt aus der Kaiserzeit, das es so in dieser statusrechtlichen Form in vielen anderen Ländern gar nicht gibt. Ich finde es als Sonderform für eben besondere Berufe und Berufsverhältnisse aber irgendwo sinnig, auch wenn das manchmal wahlweise belächelt oder beneidet wird.


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