Dasdeeeeniz schrieb:Weil‘s kein „Biodeutscher“ machen will. Oder zumindest zu wenige
Das ist halt auch die Ironie der "Deutschtümler" (der Rechtsextremisten, die vom ethnisch bereinigten Volk träumen*):
Wir kriegen zu wenig Kinder wie andere wohlhabende Gesellschaften und Karriereplanung und angepeilte Selbstverwirklichungsprioritäten (gemäß Bedürfnispyramide) stehen Familienplanung eher entgegen - auch wenn es hier nicht so krass wie z.B. in Japan oder zumindest Südkorea sein dürfte.
Südkorea ist ein gutes Beispiel. Sicherlich haben die auch ihre Migrationsraten im asiatischen Raum aber sie werden recht homogen wahrgenommen. Kaum Kinder aber und sehr arbeitswütig bzw. aufgrund diverser Umstände familienfeindlich. Ich glaube das Video von "Kurzgesagt" dazu habe ich hier die Tage gepostet.
Die werden, wenn sich da nix ändert, zusammenschrumpfen und auch kulturell vielleicht nicht ganz aber maßgeblich aussterben. K-Pop, Filme/Serien aus Südkorea, Ramen, in Südkorea sonstige gelebte Tradition die man nicht in den Mund schieben oder (wie nen Film) gucken kann? Wird vom Fokus her zusammenschrumpfen.
Migration wirkt immer irgendwo kompensierend. Du kannst als Rechter nicht beides haben: Wachsende/stabile Volkswirtschaft und Kulturlandschaft usw. und zugleich ethnische Homogenität bei aber niedrigen Geburtszahlen. Wir würden auf Dauer und ggf. nur etwas zeitversetzt/später die gleichen demografischen Probleme wie Südkorea haben. Wir würden zusammenschrumpfen und auch wirtschaftliches Potential verlieren. Beißt sich dann mit den Vorstellungen auch von Extremisten die von einem starken Deutschland träumen, was dann aber ein alternder zusammenschrumpfender Haufen wäre der seiner Jugend immer weniger bieten bzw. immer mehr abverlangen müsste.
Ich sehe jetzt auch nicht realistisch, dass Deutsche bzw. dass wir in Deutschland die Migration abschneiden (oder nur noch stark selektiv erlauben, überspitzt mit Herkunftsnachweis) und alle anfangen Großfamilien zu gründen um die Geburtenrate steigen zu lassen.
Und um auf das Zitat vom Anfang zu kommen, jo, 'der Deutsche', etwas salopp und pauschal ausgedrückt ist sich oft auch für gewisse Tätigkeiten zu fein. In der heutigen Zeit sind white collar jobs usw. viel eher im Fokus - oder halt Selbstständigkeit im Medienbereich, neben einigen anderen Jobs wie Arzt, Polizist, Ingenieur, whatever.
Gerade relevante aber nicht gut bezahlte Jobs werden augenscheinlich von Einwanderern die je nach Lebenslauf nicht immer zwingend so viel Auswahl oder Qualifikationen wie hier großgewordene Menschen haben ausgeführt. Das ist woanders wie in den USA ja genau so. Die ganzen subkulturellen Witze oder Stereotypen die man von drüben vielleicht mal gehört hat, da ist schon ein bisschen was dran. Respektive sah man die Beschwerden als ICE (die dortige Einwanderungsbehörde) anfing willkürlich bei großen Arbeitgebern, Fabriken, Bauern etc. Leute zu raiden bzw. nach vermeintlich Illegalen zu suchen wo dann Arbeitsplätze und am Ende Wirkfähigkeit der Wirtschaft bedroht waren.
Simpler: Arbeitsmigranten usw. tragen ihren Teil zur Wirtschaft bei. Wir werden (Arbeits-)Migration an sich hier gar nicht gemäß der feuchten Träume mancher gen Null reduzieren - utopisch, unrealistisch. Natürlich kann man darüber reden und an den ganzen Stellschrauben drehen wie Migration auszusehen oder reguliert zu sein hat, das ist ja was anderes. Aber ich denk mein Kernpunkt wurde klar hervorgehoben.
So, genug Text erst mal
:D*Hier noch ne Anekdote: Manche von denen sehen immer komischerweise Russland (neben manchen asiatischen Staaten) als Idealvorstellung. Russland ist aber ein multi-ethischer Vielvölkerstaat. Die müssen halt mal weiter als nur bis St. Petersburg oder Moskau gucken.