bergfreund schrieb:Ich habe bisher keine Information, daß Kris und Lisanne sich mit dem Lonely Planet - Reiseführer auf die Tour vorbereitet haben.
Auch wenn nicht: Die Informationen im Zusammenhang mit diesem Reiseführer erwähnen die Gefahr eines Verlaufens oder Verirrens, das auch ohne dessen Nutzung passieren dürfte. Auch wenn immer wieder behauptet wird, der Weg sei nahezu absolut idiotensicher:
lucyvanpelt schrieb:Diesen vermutlichen Rundweg kann man doch inzwischen ausschließen.
cyclic schrieb:Vor den Paddocks kann man nicht abzweigen / sich nicht verlaufen. Das sollte nun eigentlich so langsam auch beim letzten hier mal angekommen sein.
Ich bin der Überzeugung, dass man das nicht seriös ausschließen kann. Der Mythos "Verlaufen ist ausgeschlossen" ist ein Dogma, das ich schlicht nicht nachvollziehen kann.
Zumal sich die Frage stellt, was dann die Alternative wäre. Ein Unfall? Ja, vielleicht. Verirren und ein Unfall? Noch wahrscheinlicher. Und ich erwähne nicht ohne Grund, dass auch "etwas oder jemand" in den Kausalverlauf eingegriffen haben könnte, weil ich das nicht seriös ausschließen möchte. Und sei es ein netter Einheimischer, der sie versehentlich in die falsche Richtung schickte. Unwahrscheinlich, wie auch der "böse schwarze Mann", aber eben nicht völlig auszuschließen.
Gegen einen Überfall, Angriff, Entführung spricht jedoch die Datenlage. Die Notrufe, die Nachtfotos. So rätselhaft sie erscheinen mögen, es sind keine Anhaltspunkte für den Eingriff Fremder ersichtlich. Sie sprechen gerade gegen eine Straftat.
Anhand der Youtube-Videos vom Trail hinter den Mirador habe ich schon mal erläutert, warum Verirren nicht ausgeschlossen werden kann:
Beitrag von Origines (Seite 1.188) Und nein, ich beuge mich nicht den angeblichen Heerscharen angeblicher oder echter Experten, die das für ausgeschlossen halten. Ich bin schlicht nicht überzeugt.
bergfreund schrieb:Sie sind zurück und haben sich bereits auf dem kurzen Stück bis zum Mirador verlaufen, sind da auf einen anderen Pfad gelangt.
Das denke ich auch. Die Entscheidung, nach Norden bergab zu gehen, die mag auf dem Gipfel spontan getroffen worden sein. Aber dann müsste sich doch die Erkenntnis verfestigt haben, dass das a) nicht der selbe Weg ist, den sie zum Gipfel gegangen sind und sie b) ihn wieder zurück laufen werden müssen.
Da sie am Q1 noch recht locker wirkten (Fotografin und fotografierte Person), müssten sie mit etwas Verständnis von ihrer Situation (die ja noch nicht dramatisch war) kurz darauf den Entschluss gefasst haben, jetzt wieder zurück zu gehen. Und da kann ich mir gut vorstellen, dass ein zufälliges Ereignis - ein Unfall, Panik, eine weitere Fehlentscheidung, Meinungsverschiedenheiten - sich mit dem Verlust der Orientierung paarte.
Auch wenn wir es nicht benennen können, so ist es eben nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern auch für mich das wahrscheinlichere Szenario.