Doctective schrieb:Die Aufgabe der panamaischen Ermittler wäre also demnach gewesen, die vom NFI erhobenen Daten an einen Apple Zuständigen zu deligieren wegen weiterem Klrärungsbedarf? Ich vermute auch Apple hätte ohne einen offiziellen Auftrag der ermittelnden Behörden, nichts Spezifisches herausgegeben?
Plain and simple: Yes ..
Apple hätte man schon die DVDs in die Hand drücken müssen mit dem Auftrag, die vom NFI dokumentierte Datenlage sowohl zu erklären, als auch auf mögliche Manipulation hin zu analysieren, u.a. auch die dem NFI wohl ebenfalls unbekannten FSEvents-Dateien zu untersuchen.
Kriminalistische Fingerzeige des NFI waren da: Nämlich 9-maliges Booten des iPhones nach dem letzten Notruf über mehr als 1 Woche lang, ohne erkennbare Aktivitäten, die auf eine Notfall-Nutzung hinweisen. Sowie ohne Erklärung, wie die Daten entstanden sind und was sie bedeuten bzw. was mit dem Handy gemacht wurde.
So wie Sandisk keine Lust hat, ihre geheime Controller-Firmware der SD-Karte der Kamera offenzulegen, hat Apple keine Lust, Security-Interna in den Firmwares preiszugeben. Ein offizieller Auftrag reicht oft nicht mal aus, da braucht es vielfach sogar eine gerichtliche Anordnung.
An der Stelle erwähne ich mal eine brandneue und interessante Überlegung: Abnahme der Handys am 1. oder 3. April und Nachbedienung des restlichen April-Zeitraums zB im Mai durch spurenlose Rückstellung des Datums und angepassten Akkustand. Somit viel Zeit, ein längeres Überleben realistisch zu simulieren. Die Idee ist nicht von mir, der Urheber kann sich gerne outen, wenn er möchte. :-)
bergfreund schrieb:Würdest Du/man daß Vorhandensein der 18 ungeklärten Systemdateien am 11.04. erklären können wäre das "wasserdicht".
Richtig und mE realistisch machbar (mit den DVDs). Bei meinen Tests im DFU-Mode komme ich je nach Vorgehensweise auf rund 18 Dateien, bei Tests im "Bug"-Mode sind es eher mind. 70, selbst bei einer Stunde reinem Standby-Betrieb. Ich bin aber weit davon entfernt, daraus Schlüsse zu ziehen, weil ich weder die DVDs kenne noch weiß, was das NFI beim 11. April ganz genau gemacht (welche Tools?) und festgestellt hat. Es wäre auch möglich, dass das iPhone nach dem 11. Juni und vor der Image-Erstellung noch mal gebootet wurde, was eine ganz Reihe Systemdateien auf das Datum zB 14. Juni gestellt hätte, was die Anzahl der gefundenen Timestamps vom 11. April natürlich reduziert hätte. Dazu reichte bereits ein Bootversuch mit neuem Akku bis zur Passcode-Abfrage.