lucyvanpelt schrieb:@Offshore7
Was für einen Aufwand würde es für den Täter bedeuten, die Handydaten im Nachhinein zu manipulieren? Also die Geräte befinden sich in seinem Besitz und er beschließt, sie als Ablenkung zu benutzen.
[Profi]
Eine Profi-Manipulation früherer Tage rein am PC halte ich für extrem unwahrscheinlich bzw. beim bekannt dürftigen Ergebnis und in Relation zum Nutzen absolut lebensfremd. Es ging ja nicht darum, einen Drogenboss via Beweis-Manipulation vor dem Knast zu bewahren, ne. Ausnahme ist der 11. April, weil da simplere Ziele möglich wären, wie das Löschen von Fotos oder Nachrichten.
[Jeder]
Mit der von
@cyclic beschriebenen Methode, das Handy später zB auf den 4. April zurückzustellen und es dann kurz zu bedienen, hätte es 1 Std. gedauert, alle Tage spurenlos und im Nachhinein zu simulieren. Voraussetzung ist, dass bei Abnahme des Handys Code + Pin erpresst wurden. Das hätte jeder hinbekommen, mit ein paar Zeilen Anleitung:
Spoiler
1. Stelle deinen PC auf 4. April 2014, 17:15 Uhr. (kann auch sein dass ~17/21 Uhr Absicht war, wenn Zeitzone unbekannt)
2. Drücke an dem Handy 2 Knöpfe und halte sie gedrückt, während du das Handy per Kabel mit dem PC verbindest, lasse Knopf 1 nach 3 Sekunden und Knopf 2 nach 10 Sekunden los.
3. Starte Ramdisk-Tool X und wähle "Set Date/Time".
4. Entferne das Kabel vom Handy, boote es ganz normal und bediene es maximal 15 Sekunden, schalte es sofort aus, wenn "Suchen" (Netzsuche) im Status steht.
5. Wiederhole diese 5 Minuten-Prozedur für alle Zeitpunkte.
Punkt 4 ist insbesondere wichtig, um Akku-Logs (Powerlogs) zu vermeiden, nicht nur um einer Ortung zu entgehen. Ansonsten wären alle Akku-Logs unplausibel, wenn man zu einem späteren Zeitpunkt mehrere Tage innerhalb von 1 Stunde simuliert. Nur am letzten Tag (11. April) ist das egal, der im Idealfall auch der Tag der Manipulation ist. Wahrscheinlich wäre es sogar Absicht, am 11. April 1 Stunde lang Powerlogs zu produzieren, weil eine längere Nutzungszeit nur da möglich war und realistischer wirkt. Vom RAM/NAND-Bug wusste man ja nix.
[Dressierter Affe]
Diese Stufe der Manipulation ist dann die manuelle Bedienung (Ein/Aus) in Boquete oder im Dschungel in Echtzeit, zB ab 4. April.
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Die auffälligste Datenlage (neben dem 11.April) ist für mich am 3. April 11:46 Uhr.
- erstmals gab es (wahrsch. in der Geschichte von Kris Handy) keine Powerlogs
- erstmals wurde das Handy innerhalb von Sekunden wieder ausgeschaltet
- das Handy war erst 2 Std. zuvor beim Notrufversuch an, es gab somit eher keinen Grund auf die Uhr zu schauen oder das Signal zu checken oder die Funktionsfähigkeit zu prüfen
Von allen sinnlosen Kurz-Nutzungen, erscheint diese erste besonders sinnlos. Aber sie passt zu einer Entwendung des Handys und der Erpressung von Code + Pin inkl. Überprüfung. Auch der Aufruf des Kontakts Miriam 4 Stunden später passt in dieses Täterprofil. Ebenso sämtliche Kurzbedienungen ab 4. April.
Das plötzliche Aufhören sämtlicher Notfall-Aktivitäten (Notruf, Anruf, SMS, Nachrichten, Taschenlampe, Kompass, Einstellungsversuche wie GPS, Netz-Wahl, Daten-Roaming, 2G/3G, Assistive Touch) keine 48 Stunden nach dem Verschwinden, trotz 8 Tagen Weiternutzung, korreliert ebenfalls mit dem 3. April 11:46 Uhr.
FP-Szenario wäre hier das Ausnutzen einer Notlage oder das Beseitigen von Spuren einer am 1. April möglicherweise von einer anderen Person verursachten Notlage.
bergfreund schrieb:Was ich aber bereits erkennen konnte - der Niederschlag auf (vorerst) 900 m - 1100 m scheint nicht für ein sehr großes Gebiet - von der Flächenausdehnung her gesehen - nachweisbar zu sein.
Deine 3 markierten Gebiete sind ziemlich plausibel, besonders das mittlere, denn das liegt direkt an den Paddocks und genau bei einem großen Wasserfall. Meine Stichproben haben ergeben, dass das Berechnungsmodell vom Gebiet und besonders von der Höhe abhängt. Im Bereich Kabelbrücke 2 werden ähnlich oder sogar dieselben Werte für den 8. April angezeigt. Ebenfalls in ~1000 Metern Höhe auf Boquete-Seite.
megavolt schrieb:warum geht er dann nicht auch mit dem Handy an eine solche Stelle und spielt dann damit so lange rum wie es ihm gefällt? Es muss ja Zeitpunkte gegeben haben, wo Frauen, Handies und kein Netzempfang an einer Stelle waren.
Das ist doch völlig unlogisch.
Ab 4. April war überall mit zusätzlichen Funknetzen von Polizei / Rettungskräften zu rechnen (IMSI-Catcher, Dirtbox) und auch mit Überwachung speziell der beiden Handys von K+L in allen regulären Funknetzen, auch ohne Aktivität. Ohne ein Profi-Messgerät konnte sich kein Täter sicher sein, dass er im Funkloch war. Die eigene Funke reichte dafür auf keinen Fall. Bei einer nachträglichen Manipulation via Datumsrückstellung ging es nicht anders (siehe oben).
cyclic schrieb:Ich werde mal automatisiert (programmatisch) die Wetterseite für ein Raster an Koordinaten abfragen und so eine Art Regenradarkarte basteln.
Gut dass du das gesagt hast. Ich wollte mir auch schon die API anschauen. :-)