Guten Morgen allseits:
Endlich mal ein relativ objektiver Tagesspiegelbericht, der gut zusammenfasst, was bekannt ist und was nicht, was an Beweismitteln "weggebrochen" ist und wie die Ermittlungen aus Sicht der Anwältin des TV verlaufen:
Darin heißt es unter anderem:
"Die Ermittler haben gegen Rebeccas Schwager nichts in der Hand
Unter anderem wegen all dieser Indizien halten Polizei und Staatsanwaltschaft den Schwager für den Mörder des Mädchens. Tatsächlich haben sie aktuell nichts in der Hand gegen ihn.
Am 18. Februar 2019 verschwand Rebecca Reusch - bis heute fehlt von ihr jede Spur.
Mehr Artikel
Am 18. Februar 2019 verschwand Rebecca Reusch - bis heute fehlt von ihr jede Spur.Foto: Polizei
Dabei haben die Ermittler den 27-Jährigen gehörig unter Druck gesetzt – und sind bis zum äußerten gegangen. Insgesamt drei Wochen lang saß er in Untersuchungshaft, bis ein Ermittlungsrichter den Haftbefehl aufgehoben hat: Er hatte Zweifel am dringenden Tatverdacht. Weil die Beweislage dünn war, gab sich die Staatsanwaltschaft damit zufrieden. Dennoch führt sie den Mann weiter als Verdächtigen.
Das Foto des Schwagers wird für die Öffentlichkeit bleiben
Was bleiben wird, ist das Foto des Schwagers: Per Richterbeschluss hatten es Polizei und Staatsanwaltschaft veröffentlicht und um Hinweise aus der Bevölkerung gebeten. Inzwischen sind die Fotos wieder gelöscht, weil die Öffentlichkeitsfahndung keine Aussicht auf Erfolg habe. Doch das Internet vergisst nicht. Der Mann ist für sein Leben gebrandmarkt – ob er nun schuldig ist, oder nicht.
Petra Klein, die Rebeccas Schwager als Anwältin vertritt, hält das Vorgehen der Staatsanwaltschaft für einen klaren Verstoß. Und damit ist die Anwältin, die einst selbst im Dienst der Berliner Polizei war, nicht allein. Auch die Vereinigung Berliner Strafverteidiger äußerte deutliche Kritik.
Eine Leiche, „die es möglicherweise gar nicht gibt“?
Mehrere Wochen lang wollte sich Klein gar nicht äußern zu dem Fall und über ihren Mandaten. Ende März verschickte sie dann eine schriftliche Erklärung: „Der Umgang mit meinem Mandanten sowohl seitens der Strafverfolgungsbehörden als auch der Öffentlichkeit kommt einer Vorverurteilung gleich und steht in drastischem Widerspruch zur Unschuldsvermutung und dem damit verbundenen Grundsatz eines fairen Verfahrens.“
Dem RBB sagte sie noch, es sei faktisch zur Jagd auf den Mann aufgerufen worden. Und sie kritisiert, es sei einseitig ermittelt worden, alles habe sich darauf konzentriert, dass Rebecca nicht mehr am Leben und ihr Schwager der Täter sei. Von Aufklärung des Falls keine Spur, vermutet die Anwältin, vielmehr sei die Polizei mit der Suche nach einer Leiche beschäftigt, „die es möglicherweise gar nicht gibt“."Quelle Tagesspiegel vom 15.4.2019:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/vermisste-15-jaehrige-keine-spur-von-rebecca-reusch-auch-nach-acht-wochen-nicht/24219574.html (Archiv-Version vom 15.04.2019)Also ich bin immer noch hin und hergerissen und will jetzt wirklich mal versuchen - für mich gesehen - einfach mal wieder ein bisschen zurückzufahren. Mich beschäftigen 3 Punkte:
1.
Wenn R tatsächlich durch den TV zu Tode gekommen sein sollte, frage ich mich folgendes:
Dass er das Auto am 18. und 19. benötigte, muss ja vorher abgesprochen worden sein zwischen J und F. Vielleicht haben die Fahrten ja wirklich nichts mit einem "Verbringen" zu tun? Vielleicht sagte er ja mal dem Schwiegervater die Wahrheit, als er von diesen Fharten Richtung Polen erzählte. Aber: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, so heißt es ja.... Was aber, wenn er genau da dann eben doch mal die Wahrheit gesagt hat?
3
Wenn man sich in jemanden reinversetzt, dem "im Affekt was aus dem Ruder gelaufen wäre", dann würde man doch zusehen, sich der Leiche relativ schnell und kurzfristig zu entledigen. Sind schon mal "alte Sickergruben" in der Umgebung untersucht worden. M. E. sind in diesem Bezirk noch sehr viele alte Sickergruben vorhanden.
2.
Vielleicht ist es aber wirklich so dass die Ermittler sich zu sehr verrannt haben, dem TV das unbedingt nachweisen zu wollen?
Vielleicht sollten Sie wirklich noch einmal ganz objektiv alles reseten auf den Anfang und mehr auf die restlichen Indizien eingehen (Maxi, oder sonst ein I-net-Bekannter, Exfreund, mit R zerstrittene Schulkameraden? Oder auf die Hundespur bis zur Bushaltestelle und diese vorhandenen Zeugen, die sie angeblich gesehen haben wollen und natürlich auf das, was vielleicht gar nicht öffentlich bekannt gemacht wurde. Einfach alles zurück auf den Anfang und nochmal mehr Gewicht auf die Kleinigkeiten legen, die ihnen vorher nicht so "dringend" erschienen (was sie gegenüber der Familie belächelten z. B.)