BalouHet schrieb:Das Haus soll Rebecca nicht lebend verlassen haben, nur haben sie absolut nichts präsentieren können was diese Hypothese stützt.
Kleiner aber feiner Unterschied: sie präsentieren nichts. Ob sie es nicht können oder nicht wollen, wissen wir nicht.
sunrise2008 schrieb:Am Anfang, als Rebecca vermisst war, ging die Polizei wir bei fast jeder abgängigen 15jährigen erstmal davon aus, dass sie am nächsten Tag wieder da ist. Das ist ganz normales Verhalten. Was nicht heißt, dass es denen egal war.
Bei abgängigen Minderjährigen geht die Polizei AUS PRINZIP immer von einer Gefährdung aus und agiert entsprechend. Zumindest offiziell.
Dass man sagt „jeder kann gehen, wohin er will, solange es keine Anzeichen auf Ungereimtheiten gibt warten wir erstmal ab“ oder „die meisten tauchen schnell wieder auf“ gilt nur bei Erwachsenen bzw. inoffiziell. Formal müssen bei Minderjährigen sofort Maßnahmen ergriffen werden.
sunrise2008 schrieb:Trotzdem wäre ich als Eltern nicht auf die Idee gekommen, den Router auszulesen. Ok, da ist aber jeder anders. Will ich gar nicht bewerten.
Das stimmt allerdings. Es ist schon eine komische Sache, nur andererseits: solange die nicht von einem Tatverdächtigen oder einem Mitwisser durchgeführt/initiiert wurde, lässt sich hier keine irgendwie geartete Manipulationsabsicht erkennen. Es wäre denkbar, dass man auf der Suche nach Hinweisen zufällig auch auf eine ungewöhnliche Idee kommt.
rhapsody3004 schrieb:Und in einer erster Aussage soll er auch eine andere Uhrzeit, wann er nach Rebecca gesehen haben will, angegeben haben als bei einer zweiten Aussage.
In diesem Falle wissen wir es nicht, aber tatsächlich Unschuldige und Zufallszeugen werden doch fast automatisch Wiesenstücken und kleinere Unschärfen in den Aussagen haben - eben weil sie nicht genau über jeden Moment des Lebens Buch führen und sich später aber an Details erinnern sollen, die sie sich nicht gemerkt haben. Wozu auch? Da ist es dann schwer, später präzise zu antworten. Und wenn man dann genauer Angaben machen soll besteht die Gefahr, dass das Gehirn die tatsächlichen Erinnerungen mit Dingen ergänzt, die den Ablauf „rund“ und plausibel machen.
D. h. verdächtig ist ja eher, wenn ein angeblich völlig Unbeteiligter auf jede Frage eine perfekte Antwort weiß, von Anfang an und „unangreifbare“ Aussage präsentiert und dadurch auffällig wirkt. Und wenn dann noch nachweislich Dinge nicht passen… also z. B. da erklärt jemand hgenau warum er um eine Uhrzeit irgendwo war und Fakten belegen etwas anderes.
Claudius_Zorn schrieb:Die EB haben das verschwinden von RR sehr ernst genommen, allerdings haben sie aus Sicht der Familie, nicht so gehandelt wie sie es sich wünschten.
Aber, was hat die Familie denn erwartet?
Ich habe es mal auf der Nähe miterlebt wie eine Minderjährige verschwand und zum Glück wohlbehalten wieder auftauchte. Die EB sind in einem Zwiespalt weil sie zunächst ein Verbrechen nicht ausschließen können und die Angehörigen Tatbeteiligte sein könnten.
Wenn jemand aber wirklich weggelaufen ist oder von Dritten entführt wurde, sind die Angehörigen selber Opfer.
Im Umgangston müsste daher ein Weg stattfinden, der in beiden Szenarien passt bzw. Man kann ja Vorsicht gegenüber potentiellen Tatbeteiligten dennoch so empathisch justieren, dass man Unschuldige nicht zusätzlich traumatisiert.
Wenn die EB von Anfang an wie die Axt im Walde auftreten ist das Verhältnis für alle Zeiten kaputt. Möglicherweise ist das hier passiert. Wenn nicht die ganze Familie tatbeteiligt ist, aber alle im falschen Ton angesprochen wurden, war da möglicherweise postwendend das Verhältnis gestört und es entwickelte sich eine Wagenburg-Mentalität der Familie gegen die EB. Was einem Täter, wenn er aus der Familie käme, natürlich sehr zupass käme.
Der zitierte Beitrag von Agrimony wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Korrekt. Die Polizei musste sofort ernsthaft ermitteln weil bei abgängigen Minderjährigen immer von einer Gefahr ausgegangen werden muss. Ob das nur formal oder auch tatsächlich geschah und was der Familie kommuniziert wurde, wissen wir nicht.
Ich unterstelle den EB nicht, dass sie nicht sofort massiv losgelegt haben, nur haben sie der Familie genau das erstmal vermittelt. Das war womöglich nicht besonders geschickt weil wenn ein Kind aus meiner Familie verschwindet weil ich doch, dass die Polizei in Wallung kommt und nicht, dass man mich mit Aussagen wie „wir haben genug anderes zu tun“ abwimmelt.
Und wenn das Verhältnis einmal nachhaltig gestört ist, ist es gelaufen. Das scheint hier passiert zu sein.