Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

KimByongsu schrieb:Es spricht, nach allem was über Scarlett veröffentlicht wurde, auch nichts dafür, dass sie sich freiwillig abgesetzt hätte.

Der Vater schließt es zumindest nicht aus.

skyffm schrieb:Mit dem Rucksack läuft sie im Schitt sicher nicht mehr als 3km/h. Mit den notwendigen Pausen ist sie min. bei 10h.

Sie ist eine junge, sportliche Frau. 10 Std. ist reichlich übertrieben.

Bei ausreichend Höhenmetern mit dem Gepäck ist das bei einer 50kg Person sicher nicht übertrieben.

Die Mantrailer-Hunde waren einer Spur auf Etappe 6 bis Wehr gefolgt. Hätte es sich um Scarletts Spur gehandelt, wäre sie demnach bis nach Wehr und weiter gekommen. Es existieren aber keine Aufzeichnungen und Meldungen von Sichtungen am Zielort oder sonst irgendwo. Wäre sie im letzten Abschnitt der Etappe 6 verunglückt, wären die Hunde mMn der Spur zur Unfallstelle gefolgt. Was sie nicht taten. Es sieht danach aus, dass es sich nicht um Scarletts Spur handelte, sondern um die ihrer Angehörigen, die die Strecke absuchten. Ein Verunglücken dort im letzten Abschnitt erscheint zwar am meisten logisch, doch das hier Angeführte spricht dagegen, wie auch dass sie bereits in Todtmoos nach Verlassen des Edeka nicht mehr gesehen wurde, ebensowenig auf dem ersten Abschnitt der 6. Etappe, wo sie kleine Ortschaften und das Sägewerk hätte passieren müssen. Auch dass sie das Handy nicht mehr benutzte seit kurz vor elf, fällt unter diesen Umständen auf.

skyffm schrieb:Mit dem Rucksack läuft sie im Schitt sicher nicht mehr als 3km/h. Mit den notwendigen Pausen ist sie min. bei 10h

3 km/h wäre dann aber gemütlich gelaufen ohne zu hetzen. Bei einem Start um 11 Uhr in Todtmoos und rund 7 Stunden Gehzeit von Todtmoos bis Wehr, dann wäre sie um ca. 18 Uhr in Wehr gewesen. Machbar und alles im Zeitrahmen, um in Wehr einen Bus nach Bad SÄK zu bekommen und von dort mit der Bahn nach Stühlingen zum Auto zu fahren. Nur war sie ja nie in Wehr oder ist dort mit dem ÖPNV irgendwohin gefahren. Bus- und Bahnfahrten hätten sich ja leicht überprüfen lassen können. Und das Handy war ja nie irgendwo anders eingeloggt, als in der Todtmooser Funkzelle. So gesehen kommt eh nur ein Bewegungsradius in dieser Funkzelle in Frage.

Ja - von der Funkzelle ausgesehen, kann es nur im Todtmooser Bewegungskreis zum Unfall oder Verbrechen gekommen sein. Da eine andere Art von Verschwinden wie Unfall oder Verbrechen anscheinend von der Familie nicht komplett ausgeschlossen wird, stellt sich die Frage, was für Optionen es in der Gegend für ein Entdecken oder Abtauchen gibt. Leider wissen wir dazu wenig über Scarletts Interessen und jeder Zusatz könnte da helfen.

Lost Places haben einen Bezug zum Unerklärlichen und Mysteriösen, inwiefern war bei Scarlett dieser Themenbereich ausgeprägt?

Zum Abtauchen wäre diese Gegend zwar ideal (Religionsgemeinschaften, Naturbegenheiten, Ökodörfer, ...) und doch scheint Scarlett keine Anzeichen dafür gegeben zu haben, vom System auszusteigen. Zum Entdecken gäbe es aber einige Orte mit mysteriösen Geschichten und geschichtlichem Hintergrund, aber würde man dazu nicht im Verlauf Suchanfragen finden?

Ich hoffe meine Spekulationen gehen der Familie nicht zu weit, aber ich Frage mich, welche "Rohre" noch realistisch zu prüfen sind IM Funkzellengebiet Todtmoos.

Ach, ich lese hier gerade den Hinweis, dass nun plötzlich Infos aus der Facebook-Gruppe erlaubt sind - Links, Screenshots. Was begründet diesen Sinneswandel?

Nehmen wir mal an, Scarlett hat ihr Smartphone nicht absichtlich bereits in Todtmoos in den Flugmodus versetzt bzw. ausgeschaltet. Dann wäre doch am wahrscheinlichsten, dass sie es verloren hat und vielleicht bei der Suche nach dem Smartphone verunglückt ist, und zwar irgendwo am Rand von Todtmoos. Warum sollte es sie sonst schon so früh ausgeschaltet haben und warum sonst sollte keinerlei Bewegung Richtung Wehr erkennbar sein? Eine Entführung mit oder ohne Tötung, die in der Nähe des Edeka begann, halte ich inTodtmoos für nahezu ausgeschlossen.

@CorvusCorax

und ich bin überrascht, dass beim letzten Facebookpost die Hashtags Bushcraff, Wildnis, Bushcamp, Survival... aufgeführt sind. Das sie freiwillig die Wege verliess und auch abwegig Outdoor was Erleben wollte (Zelt?) wurde ja eher nicht in Erwägung gezogen und höchstens über Camping Plätze spekuliert - der Kirchspielwald (Hundespur, Funkfreiheit, Etappennichtsichtung, ...) als "abgeriegeltes/geschütztes" Naturhighlight wurde daher eher ausgeschlossen.

Glasengel schrieb:und ich bin überrascht, dass beim letzten Facebookpost die Hashtags Bushcraff, Wildnis, Bushcamp, Survival... aufgeführt sind. Das sie freiwillig die Wege verliess und auch abwegig Outdoor was Erleben wollte (Zelt?) wurde ja eher nicht in Erwägung gezogen und höchstens über Camping Plätze spekuliert - der Kirchspielwald (Hundespur, Funkfreiheit, Etappennichtsichtung, ...) als "abgeriegeltes/geschütztes" Naturhighlight wurde daher ehee ausgeschlossen.

Das mit den Hashtags hat ja nix zu sagen. Wenn man dadurch mehr Leute erreichen kann, die im September in der Region waren, und zwar selber als Bushcamper o.ä., warum sollte man diese Hashtags dann nicht ins Posting einbauen. Je mehr desto besser.

@Domino420

OK, danke für die Erklärung - leuchtet ein...

Ich möchte nochmal anmerken das Scarlett im Zeitraum Juli bis August mit meiner Frau 780 kmJakobsweg in knapp 6 Wochen absolviert hat bevor sie dann diesen Wanderweg im Schwarzwald für sich auserwählt hat.Es konnte niemand auch nur im entferntesten daran denken das Sie dabei verschwindet .Ich bin wirklich für jeden Denkanstoß dankbar der mir hilft Sie zu finden am besten lebend. Nur ist dieser Schwarzwald nicht einfach um jemanden zu finden und momentan schon allein wegen des Schnees kaum begehbar. Daher bin ich insbesondere den ortsnahen Suchenden sehr dankbar für ihr Engagement. Scarlett hatte viel von der Welt gesehen und ich wünsche das das weiter so ist und nicht im Schwarzwald endet. Hier noch ein Bild vo Ihr
Original anzeigen (0,8 MB)

Wäre es denkbar, dass sie wild Campiert?

@Alleinimwald

Die Frage habe ich von Anfang an gestellt und aufgrund bisheriger Reisen wurde es eher verneint. Wäre diese Option aber in Erwägung zu ziehen, so wäre der Fall in einem neuen Licht

Gab es ihm gemeinsamen Urlaub Andeutungen von Scarlett in Bezug auf neue Interessen oder gewünschte Erfahrungen?

Könnte ihr Verschwinden mit dem Camino frances zusammen hängen? Viele Menschen ändern auf diesem Weg ihre Einstellung zum Leben. Er kann eine Brücke sein - hin zu anderen Perspektiven und neuen Sichtweisen. Was hat der Weg mit ihr gemacht? Schließlich sind sechs Wochen eine lange Zeit. Auch lernt man sehr viele Leute aus aller Welt kennen wie sonst nirgends. Hat sie das vermisst? Hat sie eine bestimmte Person vermisst? Könnte es sein, dass sie nach Spanien zurückgekehrt ist?

Sie war also erst von ihrem 6-wöchigen Camino heimgekommen, wo sie 780 km gewandert ist, und dann fährt sie kurze Zeit später 600 km, um den Schluchtensteig zu wandern. Ok, sie ist jung und unternehmungslustig, und sie hat Zeit. Es kann aber auch sein, dass sie da etwas ganz Bestimmtes hingetrieben hat.

AnnCarola schrieb:Es kann aber auch sein, dass sie da etwas ganz Bestimmtes hingetrieben hat.

Und was hast Du da im Sinn?

AnnCarola schrieb:Hat sie eine bestimmte Person vermisst? Könnte es sein, dass sie nach Spanien zurückgekehrt ist?

@AnnCarola
Und du meinst, diese Person, die sie kennengelernt/vermisst hat ist so geheim, das niemand aus ihrem Umfeld davon etwas wissen durfte und sie auch komplett ohne Spuren zu hinterlassen, also ohne Handy etc nach Spanien reisen musste? Und dort lebt sie nun (evtl unter falschem Namen?) und will unter keinen Umständen erkannt werden?

Teutone schrieb:Ich möchte nochmal anmerken das Scarlett im Zeitraum Juli bis August mit meiner Frau 780 kmJakobsweg in knapp 6 Wochen absolviert hat bevor sie dann diesen Wanderweg im Schwarzwald für sich auserwählt hat

Zweifellos ist der Jakobsweg eine einzigartige Tour, der bei jedem nachhaltige Eindrücke hinterlässt, man sein Leben reflektiert und man eine andere Sicht der Dinge bekommt. Diese wuchtigen Eindrücke muß jeder für sich selbst mit Sicherheit verarbeiten.

Nach dieser Strecke ist man sicher körperlich und geistig erstmal platt, wobei man wahrscheinlich lauf- und konditionstechnisch immer noch im "Flow" ist; das würde erklären, warum sich S. unmittelbar nach dem Jakobsweg sofort auf die Schluchtensteigtour begeben hat, das hat schon etwas Getriebenes; eigentlich müsste man die Eindrücke der 6-wöchigen Tour erstmal sacken lassen, sortieren und verarbeiten. Nach dem Motto: "Ich laufe, laufe, komme an und es reicht immer noch nicht, und weiter, weiter..."

Und genau um dieses "Sortieren" der Gedanken geht es doch auch; ist sie nach diesen langen 6 Wochen in Spanien, die körperlich und mental viel abverlangen, zuhause in ein Loch gefallen? Hat sie diesen abrupten Stillstand nicht ausgehalten und sich deshalb sofort wieder auf den Weg gemacht? Um WAS zu suchen und/oder zu finden? Wir sind Außenstehende, kennen S. nicht einmal persönlich, die Eltern müßten sich noch am ehesten in den Kopf und das Denken ihrer Tochter hineinversetzen können, man muß versuchen, wie S. zu denken, um vielleicht fehlende Puzzlestücke zu finden.

Für mich stellt sich auch noch die Frage, warum S. von dieser eindrucksvollen Jakobsweg-Tour kein einziges Foto auf ihren Insta-Account gestellt hat. Wenn es bombastische Locations für Fotos gibt, dann ist es doch auf dieser Tour.

CorvusCorax schrieb:Um WAS zu suchen und/oder zu finden? Wir sind Außenstehende, kennen S. nicht einmal persönlich, die Eltern müßten sich noch am ehesten in den Kopf und das Denken ihrer Tochter hineinversetzen können, man muß versuchen, wie S. zu denken, um vielleicht fehlende Puzzlestücke zu finden.

Was Neues zu finden bedeutet ja aber noch nicht automatisch, dass man alles vorherige verlieren muss.

Noch nicht einmal der Vater unternimmt den Versuch, irgendwelche mystischen Erweckungserlebnisse herbei zu fantasieren, obwohl der solche Hoffnungsszenarien sicher bitter nötig hätte. Er scheint die möglichen Szenarien und die Suchmöglichkeiten deutlich realistischer einzuschätzen, als viele User hier.

falstaff schrieb:Noch nicht einmal der Vater unternimmt den Versuch, irgendwelche mystischen Erweckungserlebnisse herbei zu fantasieren, obwohl der solche Hoffnungsszenarien sicher bitter nötig hätte. Er scheint die möglichen Szenarien und die Suchmöglichkeiten deutlich realistischer einzuschätzen, als viele User hier.

Ich habs nicht so mit dem Mystischen und bewege mich hauptsächlich auf der Realtitäsebene. Sie mögen mich missverstanden haben. Ich denke schon, dass S. auf irgendeine Weise auf der Suche war; ist das nicht fast jeder in diesem Alter? Nach dem WAS ist völlig irrelevant und bedeutet für jeden wohl auch etwas anderes. Die "Suche nach dem WAS" steht für Neugier, Welt entdecken, sich nicht in übliche Korsetts pressen zu lassen, jung sein, frei sein, sich fragen "Was will ich, wer bin ich". Und darin sehe ich S. auf jeden Fall. Und das hat nichts mit irgendwelchen mystischen Erweckungserlebnissen oder sonstigem esoterischen Schnickschnack zu tun.