Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

swandive schrieb:Anfang ging man ja stark von einem Unfall aus. Aber ist das heute immer noch so, oder zieht man jetzt auch ernsthaft ein Verbrechen in Erwägung? Und wenn ja, ab wann fand ungefähr dieser Meinungswechsel statt?

Es hieß von seiten der Polizei dass ein Unfall abseits der Strecke am wahrscheinlichsten ist.

Ob und was auf betreiben der Familie dazu geführt hat dass Aktenzeichen jetzt einbezogen wissen wir nicht ,vielleicht ist es auch nur zufall dass jetzt gerade ein besonderes Format ansteht wo Vermisstenfälle behandelt werden, dies halte ich für am Wahrscheinlichsten.

Es ist ja keine Sendung mit den Verbrechen die sonst regelmäßig vertreten sind.
Im übrugen werden dort auch immer wieder Fälle gezeigt deren Verbrechen 20 Jahre her ist .Von daher ist das jetzt eher als zeitnah einzustufen nach meiner ansicht.

Was ihr Freund und Beziehungen oder inhalt der Telefonate die zuletzt geführt wurden angeht wird die Polizei wissen ,uns geht das nix an.

Erst mal besten Dank für eure Vorschläge wie man in diesem Riesenthread am besten zurechtkommt.

Ich habe mir jetzt mal das vorhin verlinkte SAT1 Video sowie das Video von Lias Crime Time Germany angeschaut und denke, es ist nach wie vor ein Absturzunfall in diesem schwer zugänglichen Gebiet.

Beim Fall Tanja Gräff konnte man die Person auch lange Zeit nicht finden. Am Ende ist sie ganz in der Nähe abgestürzt und hing zuerst in den Bäumen und erst Jahre später hat man die sterblichen Überreste unten in den Gebüschen gefunden.

Sollte die Verbrechertheorie mehr Gewicht bekommen, wird dies bestimmt im kommenden XY Fall nächste Woche entsprechend kommuniziert.

P.S. Hellseherei o.ä. ist eher nicht so mein Ding.

PalomaPicasso schrieb am 04.09.2021:Es gab mal einen Fall 2013 der auch erst bei XY aufgenommen wurde nach dem ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Die Frau wird übrigens bis heute Vermisst. Auch eine Wanderin.

Weiss jemand, um was für einen Fall es sich dabei handelt und hat mehr Informationen dazu? Der Beitrag von PalomaPicasso ist schon etwas älter (September 2021).

swandive schrieb:und denke, es ist nach wie vor ein Absturzunfall in diesem schwer zugänglichen Gebiet.

Also "schwer zugängliches Giebt" ist wohl sehr weit hergeholt.
Da ist die Wutachschlucht eine ganz andere Hausnummer (passiert auch immer mal was, was man nun so von der 6.Etappe nicht sagen kann) und diese hat sie auch ohne Vorkommnisse bewältigt. Deswegen und wegen der ganzen Suchen auf der 6.Etappe (auch mit professionellen Einsatzkräften) und es bisher keinerlei Hinweise auf ein Unfall gibt usw. halte ich die Unfalltheorie unwahrscheinlich. Man kann aber ja bis heute nichts ausschließen.

@Hexelchen
Gut, ich muss mein Posting von vorhin etwas relativieren. Nur weil es diesen Tanja Gräff Fall gibt, heisst es noch lange nicht, dass jeder Wanderunfall o.ä. dann auch wie Tanja Gräff enden muss.
Und je länger und je intensiver man nach Ihr sucht und nichts findet, umso wahrscheinlicher werden andere Theorien - da gebe ich dir schon recht. Am ehesten kommt dann mMn ein Gewaltverbrechen infrage, an Suizid oder freiwilligem Verschwinden glaube ich nicht.

swandive schrieb:Gut, ich muss mein Posting von vorhin etwas relativieren. Nur weil es diesen Tanja Gräff Fall gibt, heisst es noch lange nicht, dass jeder Wanderunfall o.ä. dann auch wie Tanja Gräff enden muss.
Und je länger und je intensiver man nach Ihr sucht und nichts findet, umso wahrscheinlicher werden andere Theorien - da gebe ich dir schon recht. Am ehesten kommt dann mMn ein Gewaltverbrechen infrage, an Suizid oder freiwilligem Verschwinden glaube ich nicht.

Aber ausschließen kann man Suizid oder freiwilliges Verschwinden auch nicht.
Menschen mit Gedanken an ein Suizid steht es ja nicht auf die Stirn geschrieben und man hängt das auch nicht unbedingt an die große Glocke.
Beweggründe zu solchen Gedanken können auch viele Ursachen haben und sind oft für das Umfeld nicht unbedingt ersichtlich.
Suizid steht aber auch bei mir ganz weit hinten.
Freiwilliges Verschwinden ist gar nicht so selten und selbst Mütter wo sogar ihre Kinder zurück lassen gab es auch schon mehr. Warum also sollte ausgerechnet Scarlett nicht für ein freiwilliges Verschwinden in Frage kommen ?
Scarlett wollte eh alles hinter sich lassen und Auswandern, nur wurden ihre Pläne durch Corona für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Das fand sie sicher mehr als scheisse und hat für sich dann eben einen anderen Weg gefunden. Der etwas andere Weg des Auswandern ist dann eben der Weg des freiwilligen Verschwinden.
Keiner, niemand, nicht einmal Familie, Freunde und Bekannten können in Scarletts Kopf/Gedanken schauen und sagen was in ihr so vorgegangen ist, wie man es auch sonst bei niemandem kann..
So kann ich für mich dies dann eben auch nicht ganz ausschließen.

Ich möchte noch einmal einwerfen, dass die Suchhunde von verschiedenen Plätzen aus in Richtung EDEKA gelaufen sind und von dort in Richtung Ibacher Kreuz und nicht auf die weitere Wanderstrecke.

Meines Erachtens wird dem Umstand zu wenig Beachtung geschenkt.

1cast schrieb:Nächste Woche kommt ja XY, vielleicht bekommt man da für den Anfang einen besseren Überblick als hier 800 Seiten durchzuforsten, und vielleicht gibt es ja auch neue Anhaltspunkte die hier noch nicht zur Sprache gekommen sind.

swandive schrieb:Ja das habe ich auch gesehen, dass es in XY kommt, allerdings in der Vermisstensendung.

Hier nochmal der Link zur Sendung am nächsten Mittwoch, 29.06.22 um 20:15 Uhr:

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/aktenzeichen-xy-vermisst-vom-29-juni-2022-100.html

Auch der Fall Yolanda Klug, die in Leipzig verschwand, wird vorgestellt.

wutachflühe schrieb:Ob und was auf betreiben der Familie dazu geführt hat dass Aktenzeichen jetzt einbezogen wissen wir nicht ,vielleicht ist es auch nur zufall dass jetzt gerade ein besonderes Format ansteht wo Vermisstenfälle behandelt werden, dies halte ich für am Wahrscheinlichsten.

Zufall ist das nicht, sondern schon auch den Bemühungen der Familie und den Unterstützern zu verdanken:

Diese haben nach Informationen der „Badischen Zeitung“ schon vor längerer Zeit versucht, dass der Fall bei „Aktenzeichen XY“ aufgenommen wird – was aber erst scheitert, weil Fälle nur auf Anordnung der Staatsanwaltschaft behandelt werden. Nach 18 Monaten hat diese endlich grünes Licht gegeben.

https://www.mannheim24.de/promi-show/scarlett-aktenzeichen-xy-vermisst-todtmoos-schwarzwald-wanderung-zdf-dreharbeiten-studentin-91430664.html

deim0s schrieb:Ich möchte noch einmal einwerfen, dass die Suchhunde von verschiedenen Plätzen aus in Richtung EDEKA gelaufen sind und von dort in Richtung Ibacher Kreuz und nicht auf die weitere Wanderstrecke.

So ist es tatsächlich gewesen: Die Spur des Mädchens, die die Suchhunde aufnahmen, endete am Parkplatz des Ibacher Kreuzes.

Folgedem hat sie nach menschlichem Ermessen - freiwillig oder unfreiwillig - diesen Parkplatz in einem Kraftfahrzeug verlassen.

deim0s schrieb:Meines Erachtens wird dem Umstand zu wenig Beachtung geschenkt.

Das ist tatsächlich absolut richtig.

Da werden im mehrfachen Dutzend Überlegungen sowie Theorien aufgestellt, wie und warum sie auf dem Wanderweg verunfallt sein könnte... :(

Das ist für mich die schlüssigste Erklärung und ich hoffe - wie so viele auch - auf ein freiwilliges Abtauchen.

Warum Menschen untertauchen kann ich verstehen. Kein Lebenszeichen von sich zu geben, wirft jedoch in mir viele Fragen auf. Ich würde gerne wissen, was in den Menschen vorgeht, wenn sie ihre Freunde und Angehörigen im Unklaren lassen.

Versteht mich nicht falsch, es geht mir nicht um Moral, Schuld oder Verurteilungen. Ganz im Gegenteil: ch möchte es einfach nur verstehen. Es soll hier auch aufgrund der Persönlichkeitsrechte nicht darüber spekuliert werden, aber wenn jemand einen Buchtipp hat, ein Artikel oder eine Doku, in der es darum geht, dann bitte her damit, gerne auch in einer persönlichen Nachricht.

Spinatblatt schrieb:aber wenn jemand einen Buchtipp hat, ein Artikel oder eine Doku, in der es darum geht, dann bitte her damit, gerne auch in einer persönlichen Nachricht.

Peter Jamin "Ohne jede Spur"

Mehr als 100 000 Menschen in Deutschland werden jedes Jahr als vermisst gemeldet. Die meisten tauchen nach wenigen Tagen und Wochen wieder auf, einige bleiben viele Jahre verschwunden, andere für immer. Der Düsseldorfer Journalist beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema und dem Schicksal vermisster Menschen. Er berät Angehörige, recherchiert bei Polizei und Behörden. Über seine Arbeit hat er jetzt ein Buch veröffentlicht mit dem Titel „Ohne jede Spur. Wahre Geschichten von vermissten Menschen“.

Quelle:

https://www.swr.de/swr1/swr1leute/av-o1144316-100.html

CrazyTyp7 schrieb:Ja, dass stimmt. Allerdings kann man nicht einfach so abhauen und die Welt sonst was Glauben lassen.

@CrazyTyp7
Meinst du damit, das Scarlett mit ihrem Verhalten gegen irgendwelche gültigen Gesetzt verstoßen würde, oder das man nicht einfach ohne seinem Umfeld bescheid zu sagen abhaut?

Hexelchen schrieb:Warum also sollte ausgerechnet Scarlett nicht für ein freiwilliges Verschwinden in Frage kommen ?

Man kann dieses Szenario bei niemandem komplett ausschließen, im Fall Scarlett sprechen aber mE zwei Aspekte, die hier im Forum auch schon angerissen wurden, eindeutig dagegen.

1.) Scarlett müsste ja irgendwie aus Todtmoos herausgekommen und sich in Richtung ihres Ziels weiterbewegt haben. Dies erscheint ohne fremde Hilfe, auch finanzieller Art, unmöglich. Wer käme hierfür in Betracht? Ganz abgesehen davon besteht ja ein erhebliches "Risiko" für Sichtungen, je länger die zzrückzulegende Strecke ist. Weder ihr Name noch ihre Ausweisdokumente sind nach dem Tag ihres Verschwindens noch irgendwo registriert worden.

2.) Scarlett hätte voraussehen müssen, dass ihre Verwandten mit aller Kraft und auch persönlich nach ihr suchen werden. Und dies auf einer für ungeübte Wanderer doch recht anspruchsvollen Strecke (auch wenn in der Vergangenheit dort angesichts des Schwierigkeitsgrades erstaunlich wenig passiert ist). Ich halte Scarlett keineswegs für derartig skrupellos, dass sie Familie und Freunde einer derartigen Gefahr aussetzen wollte.

Es gibt aufgrund ihres Verhaltens (einschließlich Online-Verhaltens) im Vorfeld auch keinerlei Anzeichen dafür, dass sie sich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden haben könnte, die dazu führte, dass ihr die Folgen ihres Handelns egal sind.

Ob das mit ihrem Freund geführte Telefonat sie in eine derartige Ausnahmesituation versetzt haben könnte, bleibt Spekulation. Aber auch in diesem Fall sprechen die unter 1.) aufgeführten Bedenken gegen ein freiwilliges Verschwinden in Form von "Ausstieg" oder "Auswandern".

F.Einstoff schrieb:Meinst du damit, das Scarlett mit ihrem Verhalten gegen irgendwelche gültigen Gesetzt verstoßen würde, oder das man nicht einfach ohne seinem Umfeld bescheid zu sagen abhaut?

Ein erwachsener Mensch hat ja auch gewisse Verpflichtungen, zb wenn man Verträge eingeht laufen die ja weiter auch wenn man verschwindet. Hier wird ja oft gesagt das es eine private Entscheidung ist wo man lebt und das niemanden etwas angeht, aber eigentlich ist es das ja nicht wenn man zb ein Wohnung angemietet hat oder einen Arbeitsplatz usw. Wie das in dem Fall hier ist kann ich aber nicht sagen.

@CorvusCorax
Vielen herzlichen Dank!

1cast schrieb:Ein erwachsener Mensch hat ja auch gewisse Verpflichtungen, zb wenn man Verträge eingeht laufen die ja weiter auch wenn man verschwindet. Hier wird ja oft gesagt das es eine private Entscheidung ist wo man lebt und das niemanden etwas angeht, aber eigentlich ist es das ja nicht wenn man zb ein Wohnung angemietet hat oder einen Arbeitsplatz usw. Wie das in dem Fall hier ist kann ich aber nicht sagen.

Was in den Köpfen solcher "Untertaucher" vorgeht, kann wohl kaum einer der Angehörigen nachvollziehen. In den meisten Fällen bleibt die Familie ratlos und im Ungewissen zurück.
Der Fall der im April 2021 verschwundenen Lisa Ninnemann ist so einer. Die Fahnung wurde im November 2021 eingestellt, da die Frau wohl per Fax aus Spanien ihre Arbeitsstelle gekündigt hat und gesundheitliche Gründe für ihren Ausstieg angegeben hat.
Nach diesen Erkenntnissen lebt LN wohl, die Familie bekommt lediglich diese Info, Aufenthaltsort, Erklärungen etc. erhalten sie aber trotzdem nicht.
Da bleibt die Frage, warum tut man das seiner Familie an? Warum sagt man der Familie nicht, dass man keinen Bock mehr hat auf alles und sein Glück irgendwo anders sucht? Damit könnten und müssten die Angehörigen dann eben umgehen, aber sie wüßten wenigstens, wo ihre Tochter/Schwester lebt und ihre Gründe dafür.

https://www.hogn.de/2021/11/04/1-da-hogn-geht-um/nachrichten-in-freyung-grafenau/ninnemann-suche-eingestellt-schrecklich-mit-ungewissheit-leben-zu-muessen/152276

Spinatblatt schrieb:Warum Menschen untertauchen kann ich verstehen. Kein Lebenszeichen von sich zu geben, wirft jedoch in mir viele Fragen auf. Ich würde gerne wissen, was in den Menschen vorgeht, wenn sie ihre Freunde und Angehörigen im Unklaren lassen.

Wenn ein Suizid nicht in Frage kommt für jemanden dann ist diese Art des Untertauchen eine Option um dennoch mit allem abschließen zu können. So seh ich es.
Was nützt dir "der goldene Käfig" wenn du nicht glücklich bist ?
Muss man mit dem was man hat den immer zufrieden sein nur weil die Mitmenschen denken der/die hat doch alles ?
Auch denke ich ist diese Art des Untertauchen nicht egoistisch da man sich bestimmt Gedanken macht zuvor. Wahrscheinlich denkt man das es so doch besser für alle sei...
Ich werde eh niemanden gerecht usw.
Was aber in jedem einzelnen vorgeht kann wahrscheinlich nur die Person sagen wo so einen Weg gewählt hat.

F.Einstoff schrieb:Meinst du damit, das Scarlett mit ihrem Verhalten gegen irgendwelche gültigen Gesetzt verstoßen würde, oder das man nicht einfach ohne seinem Umfeld bescheid zu sagen abhaut?

Es ist eher ein ethischer Grundsatz, würde ich jetzt sagen. Wenn man abhaut, sollte das greifen, kann man wenigstens sagen; „mir geht es gut“.

Zudem gibt es in Deutschland auch noch eine Meldepflicht, + es kommt auch noch der Datenschutz hinzu, der dann deine Adresse schützt. Also kein ungewollter Besuch. = Sie kann/könnte überall sein, wo sie sein möchte und wenn sie das nicht wünscht, wird ihre Adresse auch nicht rausgegeben.

CorvusCorax schrieb:Warum sagt man der Familie nicht, dass man keinen Bock mehr hat auf alles und sein Glück irgendwo anders sucht? Damit könnten und müssten die Angehörigen dann eben umgehen, aber sie wüßten wenigstens, wo ihre Tochter/Schwester lebt und ihre Gründe dafür.

Da schauen wir alle nicht hinter. Ist auch kein guter Vergleich: Im Fall von Frau N. gab es ja konkrete Nachrichten von ihr, die Familie zweifelt aber an deren Echtheit, während die Behörden ihren Willen respektieren. Im Fall von Scarlett gibt es aber nichts, gar nichts, sie ist ohne jedes Zeichen wie vom Erdboden verschluckt.

Fridolin31 schrieb:Weder ihr Name noch ihre Ausweisdokumente sind nach dem Tag ihres Verschwindens noch irgendwo registriert worden.

Interessant, woher weißt Du das? Es wurden keine Passagierlisten an den nahen Flughäfen überprüft.

CrazyTyp7 schrieb:Es ist eher ein ethischer Grundsatz, würde ich jetzt sagen. Wenn man abhaut, sollte das greifen, kann man wenigstens sagen; „mir geht es gut“.

Das ist evtl. Deine Vorstellung von Ethik und Moral. Da wir aber nicht wissen, was evtl. im Vorfeld schon gelaufen ist, können wir das, denke ich, nicht beurteilen.