Mord an Frauke Liebs

Interested schrieb:Stimmt, aber man hätte die Familie wie gesagt auch direkt kontaktieren können.

Vlt schreiben wir ja gerade aneinander vorbei, aber die Familie wurde eben nicht primär kontaktiert und das führe ich darauf zurück, dass der Täter darauf keinen Wert gelegt hat. Und Chris, wie gesagt, war halt die erste Person, der ein Fehlen auffällt. Chris ist meiner Meinung nach austauschbar bzw. zufällig: wenn klar gewesen wäre, dass dem Schwippschwager das Fehlen zuerst auffällt, wär halt er die Kontaktperson gewesen.

Interested schrieb:es hätte zu jedem Zeitpunkt stattfinden können, zu jeder Tageszeit - tat es aber nicht und hier wäre schon interessant, warum nicht und warum nur Chris.

Zu Chris siehe oben sowie meine fünf vorhergehenden Posts.
Zur Anrufzeit: die Zeit hat dem Täter gepasst, darum. Wenn er um 22 Uhr hätte arbeiten müssen, dann hätte ihm die Zeit nicht gepasst und er hätte sich anders gemeldet.
Bzw 0.49/22.26/23.04 etc., bevor sich manche wieder wegen "falscher Fakten" ins Hemd machen.

@hallo-ho

Alles möglich, will ich auch nicht ausschließen.

Sehr interessant, die unterschiedlichen Betrachtungsweisen, warum was erfolgt sein könnte. Wenn wir alle auf einen gemeinsamen Nenner kommen, dann kommen wir ihm näher - dem Täter!

hallo-ho schrieb:Chris hatte zu diesem Zeitpunkt eine neue Freundin. Diesen Umstand müsste der Täter, wenn eure Überlegungen zutreffen, komplett ignoriert haben. Was natürlich sein kann, aber wirklich überzeugen tut's mich auch nicht. - Wenn er Chris fertig machen will, wäre es da nicht logischer gewesen, die neue Freundin zu entführen?

Logischer schon, vielleicht allzu logisch. Wenn es dem Täter um Frauke ging und er sie schätzungsweise, geh ich irgendwie von aus, schon kannte, kann er nur Chris demütigen wollen, weil derjenige ist, mit dem er sie erlebt hat. Jedenfalls muss er sich an einen aktuellen oder ehemaligen Freund von ihr richten.
Sicher war es nicht sein erstes Ziel, Chris zu verletzen/demütigen/entmachten, sondern natürlich das was er mit Frauke angestellt hat. Dass er Chris dabei ins Spiel brachte diente mMn dazu, dass er das auskosten konnte, Publikum und Katz & Maus-Spiel, um sich selbst zu inszenieren. Und Sieger in einem Konkurrenzkampf (den vermutlich nur er so erlebt hat, vorher) zu sein.

hallo-ho schrieb:Ich glaube nach wie vor: Chris als Kontaktperson, weil ihm das Fehlen als Mitbewohner als erstes aufgefallen wär. Hätte FL noch bei ihren Eltern gewohnt, hätte man halt die kontaktiert.

Warum muss er jemand kontaktieren, bei dem sie wohnt?
Bei den Eltern kann man prinzipiell von grösserem Interesse und grössere Sorge ausgehen, als bei einem Mitbewohner, den man als Täter nicht kennt (du meinst ja er sei eben als zufällige Person gewählt, weil Mitbewohner).

Der Verdacht liegt nahe, dass der Täter gar nicht wollte, dass ein Kontakt zur Mutter zustande kommt, siehe letztes Telefonat...Darin liegt womöglich der Schlüßel, in der Frage, warum dies so war....

Mittlerweile habe ich auch folgenden Gedanken:
Wenn es dem Täter nur darum ging Frauke in Ruhe in seiner Gewalt zu haben, dann hätte er das anders gestaltet. Wie einige hier schon geschrieben haben, es wäre dann am schlauesten gewesen, einen einzigen Anruf machen zu lassen mit den Worten: "Ich brauche eine Auszeit, bitte hört auf mich zu suchen, ich komme bald wieder."

Aber der Täter machte es anders. Wenn er einfach nur wahllos Leute quälen wollte, hätte er einmal Chris, dann die Mutter, dann den Bruder etc angerufen. Machte er aber nicht. IMMER Chris. Da könnte wirklich der persönliche Bezug zu Chris gewesen sein. Eine Abrechnung vll.

Jedoch wird mein Gedanke wegen einer Sache gedämpft:

Frauke durfte rangehen, als der Bruder anrief. Ich rätsel immer noch warum.

@hallo-ho

hallo-ho schrieb:Chris hatte zu diesem Zeitpunkt eine neue Freundin. Diesen Umstand müsste der Täter, wenn eure Überlegungen zutreffen, komplett ignoriert haben. Was natürlich sein kann, aber wirklich überzeugen tut's mich auch nicht. - Wenn er Chris fertig machen will, wäre es da nicht logischer gewesen, die neue Freundin zu entführen?

Es wäre wohl auch logischer gewesen, wenn Chris mitbekommen hätte am Telefon, dass FL leidet/Schmerzen hat o.ä., wenn man diese Theorie verfolgen würde, denn so erscheint es mir als Motiv nicht hinlänglich.

Ich bin, wie schon vorher mal geschrieben, eher der Meinung, dass es um die Mutter ging, *wenn* es denn um eine andere Person gegangen wäre, wovon ich aber auch generell nicht recht überzeugt bin.

@Ocelot
Es ging ihm nich ums quälen, ansonsten hätte er Frauke nur mit ihrer Mutter telefonieren lassen.
Die Beiden hatten ein gutes Verhältnis zueinander. Ihre Mutter war fuer Frauke die wichtigste Bezugsperson. Sie hat alles getan um Frauke zu helfen sei es die schnelle Vermissten Anzeige oder die Flyer Aktion.
Die Anrufe unter der Prämisse: Qual, wären ganz anders aufgezogen worden.

@neea
warum hat er sich dann für diese 30-Sekunden Anrufe entschieden? Ihm muss ja relativ schnell klar geworden sein, dass diese Methode eher kontraproduktiv ist, trotzdem zog er das 7 Tage durch. Daraus werd ich net schlau.

Dass das Motiv für die Tat bei der Mutter zu suchen ist, glaube ich nicht - da sehe ich keinen Bezug. Da hätte man der Mutter anderweitig schaden können - dafür die Tochter zu ermorden, ist ganz schön heftig. Was soll die Mutter denn so Schlimmes getan haben, dass so ein Hass in im wohnte?

@Ocelot
Eine sehr gute Frage, die ich fuer mich nur so deuten kann, dass ihm selbst der Arsch auf Grundeis ging und er deswegen so intervenierte. Weiss das Einige die Therorie nicht moegen aber hat versucht die ganze Entfuebrung nicht so aussehen zu lassen, wie sie war.
Klar, kann man im nacher immer sagen: Wie bloed von ihm, denke ich auch. Trotzdem war es auch fuer ihn ne Situation in der ganz viel aufn Spiel stand.
Nur meine Meinung. :)

Es hätte aber zu jeder Zeit ein 'Zurück' gegeben, auch mit dem Umstand, dafür strafrechtlich verfolgt zu werden - das wäre aber im Hinblick auf Mord und der Last dieses Verbrechens, eindeutig das kleinere Übel. Er zog es aber durch!

@Interested
Ich hatte hier ein mögliches Szenario aufgeführt Beitrag von Minderella (Seite 1.275) - aber wie auch dort erwähnt, ich glaube nicht daran, dass es darum ging, dritte zu bestrafen, wenn, dann fänd' ich solch ein Szenario aber schlüssiger als dass es um Chris ging.

@Minderella

Ich hatte es gelesen :)

Ich weiß auch nicht, ob es direkt um eine Bestrafung ging - oder einfach nur einer Forderung Nachdruck zu verleihen...Keine Ahnung.

@Minderella
An Rache/Strafe an Mutter/Vater mag ich auch nicht so recht glauben. Aber "gefühlsmäßig" glaub ich irgendwie auch nicht, dass es speziell um Chris ging.

@Interested: Um mal bei den FAKTEN zu bleiben ;) Es gab keine Forderung.

@hallo-ho

Ich weiß - jedenfalls keine, von der wir offiziell wissen ;) Ich spekuliere auch nur und suche nach der Nadel im Heuhaufen.

"Ich komme heute zurück" wurde in der SMS am Freitag geschrieben. Eine "Hinhalte-Taktik" ? Eher nicht, dass lässt ja die Polizei ziemlich aufhorchen. Ich bleibe dabei: Entweder ein völlig kranker Typ, der ohne Rücksicht auf die "Qualität" seiner Tat achtend, oder ein handfester Grund, warum er das alles abzog.

@Interested
Deine Meinung interessiert mich. Glaubst du er hat sofort an Mord gedacht?

"Ich komme heute zurück" lies er sie am Telefon sagen. Eine "Hinhalte-Taktik" ? Eher nicht,

Dass er mit diesen telefonaten auch macht demonstrieren wollte, scheint mir relativ sicher, aber wir sollten den pragmatischen Aspekt nicht vernachlässigen: Doch, diese Anrufe - Frauke lebte ja immerhin noch - waren eben zum Teil doch erfolgreich.

@neea

Nein, glaube ich nicht - wir wissen auch nicht gesichert, dass es ein Mord war, kann wie ich schon erwähnte, auch ein Unglücksfall, Fluchtversuch oder so nach dem letzten Telefonat gewesen sein, wobei sich die Schwester von Frauke ja ziemlich sicher war, dass es nach Abschied klang und er ihr vielleicht gesagt hat, sie würde nun bald sterben.

Ich glaube nicht, dass von Anfang an ein konkreter Mord geplant war - der Verlauf der Woche wird eine Rolle gespielt haben. Ginge es um pures Morden, hätte er es direkt am Verschwindetag machen können. Hat er nicht - dafür muss es ebend einen Grund geben, wie auch für die vielen Telefonate.

pfiffi schrieb:Doch, diese Anrufe - Frauke lebte ja immerhin noch - waren eben zum Teil doch erfolgreich.

Ja, das muss man auch zugeben.

Interested schrieb:wobei sich die Schwester von Frauke ja ziemlich sicher war, dass es nach Abschied klang und er ihr vielleicht gesagt hat, sie würde nun bald sterben.

Ich denke nicht, dass er vor dem Telefonat ihr gesagt hatte, er würde sie nun töten. Dann hätte Frauke nichts mehr zu verlieren gehabt und hätte ins Telefon Täternamen (wenn sie ihn kannte) und Aufenhaltsort gebrüllt. Bei den Anrufen davor teilte sie auch nichts davon mit, wohl in der Hoffnung er würde sie iwann doch noch gehen lassen.