@magnom911 magnom911 schrieb:vergiss bitte nicht, dass es immer schwieriger wird den Mietspegel einzuhalten. Viele Vermietr können die Preise für eine Mietwohnung doch garnicht mehr halten, da sie doch selbst unter höheren presen zu kämpfenm haben. Erhöte grunderwerbsteuer, höhere heizkosten, höhere abwassergebühren.
moment magnom - da rechnest du jetzt aber komplett falsch.
grunderwerbsteuer zahlt man ein einziges mal, nämlich beim erwerb einer immobilie. das hat also normalerweise keinerlei einfluss auf die mieten. dass die erhöht wurde ist mir z.b. komplett entgangen, ist das tatsächlich so? keine ahnung.
heizkosten, abwassergebühren usw. sind betriebskosten, die auf die mieter umgelegt werden.
von daher steigen natürlich die betriebskosten, die zusätzlich zur kaltmiete anfallen, aber das geht nicht zu lasten der vermieter (bzw. nur insofern, dass sie ja auch für ihre eigene unterkunft betriebskosten zahlen müssen und das dann natürlich auch spüren) und hat auch nichts mit dem mietspiegel zu tun, denn der bezieht sich grundsätzlich auf die kaltmiete.
"den mietspiegel einhalten" ist quatsch. der mietspiegel ist nichts was man einhalten müsste, das ist einfach nur 'ne querrechnung aus den real existierenden miethöhen. den mietspiegel gibt's nur aus zwei gründen, nämlich a) damit mieter einen vergleich haben und b) als richtgrösse für vermieter wenn sie die mieten im laufenden mietverhältnis erhöhen wollen, da gibt's nämlich gesetzliche vorgaben die sich zum einen auf den mietspiegel beziehen, zum anderen auf eine "kappungsgrenze".
theoretisch darfst du jederzeit bei neuvermietung astronomische mieten weit jenseits des mietspiegels verlangen - ist halt nur die frage ob du dann auch mieter findest.
den mietspiegel muss man als vermieter nicht "einhalten", man kann sich aber an ihm orientieren. für banken, die z.b. den kauf einer zur vermietung gedachten eigentumswohnung oder gar eines kompletten hauses finanzieren sollen, dient der mietspiegel als richtwert, wie die finanzierung angelegt wird, denn irgendwie müssen die monatlichen einkünfte aus der finanzierung ja auch berechnet werden.
magnom911 schrieb:und was vllt bald auch noch kommt ist, der zwang ein nullenergiehaus zu generieren.
bei uns in bawü gilt das wärmeschutzgesetz schon. wann es entsprechende strafen hagelt ist aber noch offen. ist ja auch ein witz. das gesetz besagt (grob vereinfacht) dass mindestens 20% der im haus verbrauchten energie im haus selbst erzeugt werden müssen. an sich garnicht mal so verkehrt die idee. nur:
a) früher wohnten in 2-zimmer-wohnungen ganze familien. in diesen wohnungen wohnen heute singles. in zeiten steigender mieten und betriebskosten wird's meiner einschätzung nach wieder so kommen, dass die belegung der wohnungen grösser wird. wer soll den verbrauch dann messen und berechnen? geht dann jeden monat einer vom staat durch die wohnungen und kontrolliert die verbräuche?
b) die "einfachen" technologien zur energieerzeugung wie z.b. photovoltaik sind nicht erlaubt bzw. zählen nicht rein in die rechnung. das bedeutet dass man technologien nutzen soll, die möglicherweise garnicht umsetzbar sind. nehmen wir mal das beispiel warmwasserbereitung per solartechnik: was meinste wohl was das fürn zoff gibt wenn die frühaufsteher das ganze kostenlose warmwasser wegduschen während die spätaufsteher dann das warmwasser per elektroboiler auf ihre kosten erzeugen müssen? definitiv ungerecht und nicht umsetzbar. mal ganz abgesehen dass das bei denkmalgeschützten häusern ohnehin nicht genehmigt wird.
c) einen altbau auf nullenergie umzurüsten ist schlicht unmöglich. eine solche modernisierung würde den komplettabriss und neubau erzwingen. das kann sich aber kein normaler mensch leisten und wird's auch nicht tun nur für die mieter. zumal die mieten danach so astronomisch hoch würden, dass man keine mieter mehr findet. hier bei uns in der kleinstadt wurden in den letzten jahren jede menge hochmoderne energiesparende mietshäuser gebaut. sie stehen fast kommplett leer, was auch verständlich ist, denn es gibt vergleichbare wohnungen wesentlich günstiger.
konkretes beispiel: 2-zimmer, 55qm. im altbau 350 euro kaltmiete + rund 100 euro betriebskosten (alles in allem). im neubau 500 euro kaltmiete + rund 200 euro betriebskosten (weil da eben auch hausmeister, putzkraft, aufzug und ähnlicher schnickschnack automatisch mit drin ist, selberputzen - schwäbische kehrwoche - is nich, das ist durch die WEG vorgegeben.
sprich: die eine wohnung im schnuckeligen altbau kann sich der kleinverdiener leisten (450 warm), die andere wohnung im effizienten modernen haus kann er sich nicht leisten (700 warm). trotzdem wird weitergebaut. obwohl kein wohnungsmangel herrscht und die neubauwohnungen grösstenteils leerstehen. wer wird da wohl verarscht? diejenigen, die in einem dieser neubaubunker eine eigentumswohnung gekauft haben die jetzt leersteht? und die jetzt kurz vor dem ruin stehen, weil sie jetzt erst merken dass sie die wohnungen nicht vermietet bekommen? wer macht den gewinn? nicht die vermieter, es sind die bauträger. denen ist's ja egal wenn die wohnungen hinterher leerstehen, sie haben sie ja verkauft.
magnom911 schrieb:Oder aber auch bei nicht einhalten der frist, wird deie grunderwerbsteuer so hoch das er sein haus nicht mehr halten kann. Schöne ansätze die da von regierungsseite kommen.
du meinst sicher die grundsteuer und nicht die grund-ERWERBS-steuer. letztere zahlt man wie gesagt nur einmal, nämlich beim erwerb des hauses.
und die grundsteuer gehört zu den umlegbaren betriebskosten, sprich: sie wird von den mietern bezahlt. wie du an obigem beispiel locker erkennen kannst, wäre das nicht so das problem, zumal die angedrohte strafe der grundsteuer-erhöhung nur angewendet werden kann, wenn die tatsächliche realität mal von gutachtern geprüft wird. und das ist nicht machbar.
sprich: hier werden nicht die eigentümer/vermieter bestraft sondern die mieter.
den eigentümer/vermieter aber trifft's jetzt schon wenn er ein haus oder eine wohnung herunterkommen lässt und nicht in schuss hält, dann findet er nämlich keine mieter mehr.
das ist doch der gleiche rotz wie mit dem energiepass. bis heute gibt's kein einziges urteil weil ein vermieter/eigentümer keinen energiepass vorgewiesen hat. dabei stehen da doch ach-so-hohe strafen drauf. angeblich.
seit einführung des energiepasses hatte ich 3 mieterwechsel. von den wirklich vielen interessenten hat kein einziger auch nur danach gefragt. dabei hatte ich den extra machen lassen, obwohl ich nicht hätte müssen, da das fragliche haus zu den vielen, vielen ausnahmefällen gehört.
aber mieter gucken nun mal nur auf die kaltmiete, ich kann denen mit den durchschnittlichen betriebskosten vor der nase rumwedeln so lang ich will, das interessiert kein schwein, erst bei der abrechnung. zum glück sind unsere daten bezüglich effizienz, isolieren etc. sehr gut, drum gibt's keine bösen überraschungen, aber ich frag mich wirklich warum miet-interessenten so garnicht an diesem blöden energiepass interessiert sind, der nun wirklich NUR für sie eingeführt wurde...