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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

20.835 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:15
@Jimtonic
Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Ich denke schon, dass mindestens 90% der Bevölkerung den Kopf schütteln würden, wenn unzufriedene H4-Empfänger zu den Waffen greifen. Selbst vernünftige Anhänger aus dem eigenen "Lager" würden das nicht gutheißen... kiki1962 zum Beispiel.
Na, jetzt wirds aber wohl wieder Unsinn.

Es gibt in der Bevölkerung jede Menge Unzufriedener.
Und wenns zur Katastrophe kommt, gehts Dank Eurer Propaganda erst mal gegen die Hartz4-Empfänger, Ausländer und Migranten los.

"Vernünftige Anhänger" zählen zum sozialen Kapital einer Gesellschaft, welches Ihr gleich dem kulturellen Kapital mit Füßen tretet.
Ich heiße Eure Propaganda nicht gut, weil ich Gewalt verabscheue.

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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:22
@Jimtonic
wohl keiner findet gewalt gut -
es gibt gewalt, die ohne waffen stattfindet - psych. terror ist das - und dem begegnen wir tagtäglich - und man kann sich leider nicht dagegen wehren

es ist ein feldzug, der sich gegen menschen richtet, die ohne eigenes verschulden in diese misere hartz iv - prekäre beschäftigung usw. landeten (bis auf ganz,ganz wenige)

die treibjagt hat begonnen -

und ich bin nicht "vernünftig" - garantiert nicht - sonst würden die politiker mit denen ich zu tun habe mich mögen - nur mal so nebenbei . .

aber ich bin nicht da, dass mich jemand mag, sondern der etwas bewegt . .


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:27
@eckhart
Zitat von eckharteckhart schrieb:Hellwach bin ich geworden, als Merkel und Steinbrück die zig Milliarden zur Rettung der systemrelevanten Banken plötzlich SCHÖPFTEN.
SCHÖPFEN, JA WOHER DENN, SO PLÖTZLICH ?
Dazu brauch ich nicht recherchieren. Das Geld kommt daher, wo der Staat auch für andere Zwecke seine Schulden aufnimmt: Von Banken und anderen Staaten! Das sind diese Banken/Staaten, die noch ein ausreichendes Polster an Rücklagen haben bzw. für die es sich noch rechnet, sich selbst neu zu verschulden, um Kredite an den deutschen Staat zu vergeben.
Da der deutsche Staat eine äußerst sichere Bonität hat (bestes mögliches Ranking) um Zinsen und Tilgung zu bezahlen, werden ihm auch weiterhin Kredite gewährt - so auch für die Neuverschuldung zur Rettung der Banken.
Und dass die Bankenrettung notwendig ist, habe ich einige Seiten zuvor schon ausführlich erläutert.

Und: nein, das sind keine "Erwartungen". Du hast da ein vollkommen falsches Bild von Geld- und Fiskalpolitik. Für jeden einzelnen Euro der 1,8 Billionen Schulden, die Deutschland hat, existieren Gläubiger. Das ist keine Summe, die aus Luft besteht ;)
Zitat von eckharteckhart schrieb:Allein für die Zinszahlung muss sich der Staat ständig neu verschulden.
Die klassische Definition von Überschuldung.
Da hilft kein Sparen mehr.
Das ist Insolvenz.
Nein, offenbar nicht. Denn in Deutschland existieren immernoch so massenhaft viele Sachwerte in Staatseigentum, dass eine Kreditbesicherung gewährleistet ist. Von Insolvenz kann man erst sprechen, wenn der Staat wirklich nicht mehr zahlungsfähig ist - aber das ist er noch. Wie gesagt: Deutschland hat das beste Rating für Kreditsicherheit, weil ein Staatsbankrott sehr sehr unwahrscheinlich ist. Daher werden Kredite auch weiterhin gewährt.
In Entwicklungsländern sieht dieses Rating schon wieder anders aus, weil eben nicht diese Zahl und Qualität an Sicherheiten vorliegt.
Aber was Deutschland betrifft: wir können uns auch weiterhin verschulden - auch wenn zukünftiger Schuldenabbau damit in die Länge gezogen wird... aber einen Staatsbankrott gibt es in Deutschland sicherlich nicht. Ich hoffe das habe ich halbwegs verständlich klar gemacht.
Von daher bezeichne ich auch deine darauf aufbauenden Aussagen als "aus der Luft gegriffen". Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen: Ihr baut euch hier ein "Luftschloss" aus falschen Vorstellungen über die Wirtschaftswelt auf. Es ist gefährlich, wenn Leute über falsche Aussagen ihren Hass und ihre Emotionen gewinnen. Kommt mal zur Realität zurück, Leute! Das System, in dem wir leben ist vielleicht nicht immer gerecht, aber es funktioniert! Siehe die Tabelle von Einkommensschichten in Deutschland, die ich oben gepostet habe.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:28
Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Meint ihr nicht auch, dass ihr die "ganz normalen" Leute hier vergesst? Also die, die in der Statistik zwischen "gehobene Einkommenslage" und "untere bis mittlere Einkommenslage" sind? Es sind 60% der Gesamtbevölkerung... die MITTELSCHICHT! Denen es gut geht und die sich nicht beschweren müssen!
Ich, meine Familie und ein Großteil meines Bekanntenkreises dürften Wohl zu dieser sogenannten "Mittelschicht" gehören (da ist vom Arbeiter über Angestellte, Beamte und Unternehmer alles vertreten). Und ich kann dir sagen, viele davon (einschließlich den Unternehmern) Beschweren sich! Und die haben auch allen Grund dazu! Im Gegensatz zu dir haben die nämlich gemerkt daß sich in diesem Land gewaltig was ändern muß. Und damit ist nicht Sozialabbau oder das Ausgrenzen ganzer Bevölkerungsschichten (zB. Hartz4-Empfänger) gemeint!


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:31
oh man, ohne das system würde ich mich echt nackt fühlen --


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:32
@itsnat
Ok, dann fang mal an! Worüber beschweren sie sich?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:32
@itsnat
Zustimmung !
@Jimtonic
Und auch ich gehöre zu dieser zufriedenen Mittelschicht !!!

PS: Das mit den Gläubigern stimmt.
Trotzdem ist es Luftgeld !


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:33
@ Alle Teilnehmer

wollte mal schauen, was hier so die letzten Tage diskutiert wurde!
Die beiden Fighter @Jimtonic und @eckhart scheinen ja die Hauptsprachrohre der beiden Gegenpositionen zu sein (Meiner Meinung zufolge liegt die annehmbare "Wahrheit" irgendwo in der Mitte). Leider schweift die Diskussion (unvermeidlich?) oftmals in ganz andere Themenbereiche ab... Habe mal eine (ernste) Frage: Wie geht das eigentlich alles weiter? Welche Prognosen sind wahrscheinlich ?
Ich bin Ende 40 (und habe wahrlich viel erlebt), die Zeit beginnt zu rennen (10 Jahre vergehen im Nu) und das Jahr 2020 oder 2030 wird schneller zur Gegenwart werden, als wir es glauben können... (Gerade junge Leute glauben ja immer, dass Leben ist ewig lang...)
Also: Wenn die Verschuldung, Arbeitslosigkeit immer weiter ansteigt, die Menschen keinen Nachwuchs mehr zeugen, ist das System dann nicht zum Scheitern verurteilt? Was passiert mit den Millionen Rentnern und Arbeitslosen in 10 bis 20 Jahren (die wie gesagt schnell vorbei sind), wenn ganz einfach kein Geld mehr vorhanden ist? Was jetzt, anno 2010 schon so zu heftigen Diskussionen führt müsste dann doch zu den heftigsten denkbaren tätlichen Kämpfen ausufern? Kurz: Was passiert mit diesen Millionen Menschen, die ja irgendwie versorgt werden müss(t)en? Ich schiele auch auf die Gegenwart: Ist es damit getan, die Sozialunterstützung zu streichen, nach dem Motto: "Ihr paddelt Euch schon irgendwie durch, wenn Ihr leben wollt..."!


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:36
@itsnat

Stimme dir zu.
Heute bin ich noch Unternehmer - ist die Bank mir nicht wohlgesonnen -
kann es sein das ich nächsten Monat ein Hartzi bin.
Recht auf ALG 1 habe ich nicht -
Sicherheiten die bei der Bank hintwerlegt wurden -
würden wohl bei einer Zwangsversteigerung für 1 Apfel und 1 Ei weggehen !
Meine ( sichere ) Altersvorsorge wäre weg...

Somit bringe ich mal wieder die Kreditklemme ins Gespräch !

Delon.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:39
@MachinaSoft

Werfe mal einen Blick in die USA - dort findest du die Wahrscheinlichkeit !

Delon.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:48
Wehe die Leistungsträger wie Delon sagen sich irgendwann "ich hab kein bock mehr". bricht die mittelschicht weg ist es essig mit rente, hartz und bildung. bevor man erwachsenen h4 empfängern (war selbst mal einer) auch noch sachen wie kino, schwimmbad und theather bezuschusst, sollte man das geld lieber der mittelschicht zur verfügung stellen. immerhin sind es die mittelständler die arbeitsplätze schaffen und je leichter es die unternehmer haben umso leichter schaffen sie sozialversichungspflichtige jobs. wir können woochen und monate debattieren wie viel einem menschen zum leben zusteht, wir können den menschen auch noch maö 500 eu extra raufschlagen nur damit sie den mund halten, aber im endeffekt zögern wir den kollaps nur hinaus. Entlastung für die unternehmer....das ist das einzige was uns helfen kann. gewerbesteuer streichen und lohnnebenkosten runter. mvst reformieren. 7 % auf lebensnoptwenidige güter, 18 % auf normale güter, 30 % auf luxusgüter. die kommunen durch einen lastenausgleich stärken.

@Delon
Ich wünsche dir alles gute !


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:51
@MachinaSoft
Meine Prognose: Es wird in naher Zukunft nicht besser - eher schlimmer.
Daher mein Rat: Sorge für deine Zukunft jetzt vor. Das muss keine private Altersvorsorge in Form von Privatrente sein, sondern das können vor allem Sachwerte sein, die in ihrem Wert recht stabil sind.
Kauf ein Haus, Sachwerte, Gold. Das alles zusammen, und du bist auf der sicheren Seite.

Denn ich bin mir sicher, es wird auch eine nächste Wirtschaftskrise geben, die weitreichender sein wird, als die "kleine" Krise jetzt.
Danach gehts auch wieder bergauf... ich schätze, dass wir in 30-40 Jahren wieder mitten im Aufschwung sind ;)


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:52
@MachinaSoft
Zitat von MachinaSoftMachinaSoft schrieb:Wie geht das eigentlich alles weiter? Welche Prognosen sind wahrscheinlich ?
bleib doch mal in 2010 - hartz iv wird sich verfestigen - es sei denn man traut sich zu sagen: bedingungsloses grundeinkommen

fest steht erst mal folgendes:
"arbeit" im produzierenden , werterzeugenden bereich wird weniger
der grund dafür: technisierung - der zweite grund: arbeitsplätze verlagern sich rund um die welt - export wird es in dem umfang nicht mehr geben, man produziert vor ort

- unsere politiker werden, wie nicht nur gedacht, sondern auch schon durchgeführt den öffentlichen sektor mehr und mehr privatisieren

- ja die aussage: ihr paddelt euch schon irgendwie durch - ist nicht falsch machen die menschen ja jetzt schon -

- tageslohnarbeit wird es öfter geben

weniger sozialleistungen sowieso -

möchtest du was gutes hören? - ja, wir haben die chance dagegen aufzubegehren -


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:52
@MachinaSoft
Zuerst kopiere ich Dir mal den Link von @Jimtonic :

http://www.heute.de/ZDFheute/download/0,6741,7012935,00.pdf

Wenn Du das aufmerksam studiert hast, und noch Zweifel hast, sage ich Dir, dass Du mit Deinen eigenen Mutmaßungen sehr sehr richtig liegst.
Ich könnte es nicht besser schreiben. :)
Aber warten wir @Jimtonic 's Meinung ab !

@Jimtonic
Ich werde den Link weiterverbreiten ! :D für die unsere, zum größten Teil zufriedene Bevölkerung :D


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:53
@equilibritas
Absolut richtig.
Auch wenn ich mir bei deinen Steuervorschlägen in der Höhe noch nicht sicher bin. Die Tendenz muss es jedenfalls sein!


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 14:55
@eckhart
Ha! Wie man sich in mir täuschen kann, wa ;D


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 15:00
@Jimtonic

Da wären die Unternehmer denen es ähnlich geht oder die Angst haben daß es ihnen ähnlich gehen könnte wie Delon. Um die großen Konzerne kümmert man sich. Für die kleinen Unternehmer mit 20 oder 30 Angestellten/Arbeitern interessiert sich kein Schwein.

Ein Polizist der in einem sozialen Brennpunkt seinen Dienst verrichtet und sich mit ansehen muß wie Menschen von der Gesellschaft ausgegrenzt werden und oft nicht wissen wie sie ihre Kinder ernähren sollen. Alleinerziehende Mütter ohne jede Chance auf Arbeit (schon eine traurige tatsache daß allein die Tatsache, daß man alleinerziehend ist ausreicht um von der Gesellschaft und jeglichem Arbeitsplatz ausgegrenzt zu werden). Keiner und schon garnicht die Politik, kümmert sich um diese Menschen.

Angestellte und Arbeiter welche Angst um ihren Arbeitsplatz haben. Die wissen daß ihre Chance auf einen neuen Job trotz einer oft guten Ausbildung verdammt gering sind (am Ende steht Hartz4). Anstatt Löhnerhöhung gabs bei den meisten in den letzten Jahren das genaue Gegenteil. Von dem mehr in der Tasche (von dem ein bekannter Politiker vor den Wahlen ja so schön propagiert hat) bleibt unterm Strich nichts hängen. Das wird durch andere Ausgaben voll aufgefressen. Im Gegenteil, es bleibt unterm Strich für den normal arbeitenden Bürger sogar weniger hängen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 15:04
@equilibritas
das wird @Delon nicht sagen - so wie es sich momentan entwickelt (das sehe ich auch bei einigen bekannten) steht er dann mal genauso mittendrin wie alle anderen -

unsere regierenden singen zwar loblieder auf genau solche leute wie delon - er bekommt gerade massiv zu spüren, dass es damit aber schon aufhört -

wir können hier einen aufruf starten: unterstützung eines jungen unternehmers - auch kleinbeträge -

konto einrichten - jder zahlt ein - und delon ist geholfen - und er sieht zu, dass das loch in der kasse irgendwann wieder gefüllt ist - dann könnten wir einem anderen helfen -

selbst ich mit hartz iv würde einen beitrag leisten - wenn auch nur minimal - aber kleinvieh . .


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 15:05
@equilibritas

Gut erkannt !
Mit etwas Phantasie - könnte man meinen - das alles gesteuert nieder gemacht wird !
Dafür spricht die erwähnte Kreditklemme !
Wie kann die Kaufkraft steigen - wenn die Banken alles blockieren und die Politik schaut tatenlos zu ?

Delon.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.02.2010 um 15:05
@Jimtonic
Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Das Geld kommt daher, wo der Staat auch für andere Zwecke seine Schulden aufnimmt: Von Banken und anderen Staaten! Das sind diese Banken/Staaten, die noch ein ausreichendes Polster an Rücklagen haben bzw. für die es sich noch rechnet, sich selbst neu zu verschulden, um Kredite an den deutschen Staat zu vergeben.
Auf den ersten Blick ist es ein Win-Win-Geschäft, vorteilhaft für Steuerzahler und Anleger: Wenn der Bund mehr Wertpapiere an Private verkauft, wird er weniger abhängig von Großanlegern und kann sich günstiger verschulden. Sparer leihen einem der weltweit sichersten Schuldner ihr Geld und kassieren spesenfrei attraktive Zinsen. So stellte sich der Bundestag die Zukunft des Privatkundengeschäfts der Finanzagentur vor, die die Schulden des Bundes managt. 2006 verabschiedete der Bundestag, auch mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP, ein Gesetz, mit dessen Hilfe mehr Privatkunden gewonnen werden sollten, „zur Diversifizierung der Kreditaufnahme“ und um „dem Bürger zugleich eine sichere Geldanlage beim Bund anzubieten“.

Gesagt, getan: Im Juli 2008, rechtzeitig zur Eskalation der Finanzkrise, kam der Bund mit seiner Tagesanleihe auf den Markt.
Die Finanzagentur warb mit einer behäbigen Schildkröte für die „entspannendste Geldanlage Deutschlands“. Agentur-Chef Carl Heinz Daube blies zur Offensive, wollte die Zahl seiner Kunden auf eine Million verdoppeln.
Für Ende 2009 plante Daube einen Sparplan, über den Anleger regelmäßig in einen Korb von Bundeswertpapieren investieren sollten. Auch an inflationsgesicherten Schatzbriefen wurde in der Agentur im Frankfurter Mertonviertel gebastelt.

Doch davon ist heute keine Rede mehr.
Die Schuldenmanager des Bundes hatten ihre Rechnung ohne Banken und Sparkassen gemacht.
Deren Verbände liefen Sturm gegen die Privatanleger-Pläne.
2008 wetterte der damalige Bankenpräsident Klaus Peter Müller, dessen Commerzbank wenig später vom Staat gerettet werden musste, gegen „beachtliches Fehlverhalten und einen Verstoß gegen die soziale Marktwirtschaft“.
Ein schweres Geschütz, gerichtet gegen einen Spatzen: Nur 13 Milliarden von aktuell 1016 Milliarden Euro Bundesschulden liegen bei Privatanlegern – ein Taschengeld für die durch Steuergelder alimentierten Banken, bei denen die Deutschen allein 577 Milliarden als Spareinlagen halten. Weitere 200 Milliarden verwaltet die Branche – mehr schlecht als recht und gegen saftige Gebühren – in Geldmarkt- und Rentenfonds.

Bei FDP und CDU/CSU fanden die Banken dennoch Gehör.

Nach der Bundestagswahl fand sich auf Seite 21 des Koalitionsvertrag eine kleine Passage: „Die Finanzagentur Deutschland soll unter Berücksichtigung der haushalterischen Belange des Bundes so wenig wie möglich mit Kreditinstituten in Wettbewerb treten.“
(Alle Geldsummen Stand 2005)


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