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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

21.013 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

06.06.2019 um 12:19
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Mag schon sein, bin kein Profi
Ich dagegen Sarkast!
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wir haben insgesamt, wenn man mal mit anderen größeren EU Ländern vergleicht, eine relativ geringe Arbeitslosigkeit und viele offene Stellen.
Rechnerisch richtig!

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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

06.06.2019 um 12:26
@eckhart

Wenn es rechnerisch richtig ist, ist es wohl auch insgesamt richtig. Die Einschränkung, dass nicht jeder jede Arbeit an jedem Ort Deutschlands verrichten kann, macht das Bild im Vergleich ja nicht falsch.

Was ich einfach seltsam finde und auch für ein Zeichen gesellschaftlicher Degeneration halte, dass viele Hartz IV Empfänger nicht energisch darauf pochen, eine Chance im Arbeitsmarkt zu bekommen, sondern die gleiche Energie darauf verwenden, die Hartz IV Sanktionen anzuprangern.

Und von einigen, mit denen ich diskutiert hatte, höre ich oft die Rechnung: Wenn ich da jetzt anfange und jeden Tag schufte, kriege ich ja gerade mal ein paar Hundert Euro mehr, als beim rumhartzen. Das ist aus meiner Sicht einfach der falsche Ansatz. Es ist halt ziemlich unpopulär, mal mit kleinen Brötchen anzufangen.

Aber es heisst ja nicht umsonst: Per aspera ad astra - und nicht - per playstation ad astra.

Ist vielleicht aber auch eine Generationenfrage. In jungen Jahren war ich auch mal 2 Monate arbeitslos. Ein Arbeitsamt aufzusuchen, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Stattdessen habe ich dann an der Tanke und in einer Videothek (gab es damals noch) genug zum Leben verdient und mich weiter beworben. Hat dann auch nach einigen Wochen geklappt.

Das setzt halt auch Initiative voraus. Es ist immer schlecht, wenn man den Hund zur Jagd tragen muss.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

06.06.2019 um 12:48
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn ich da jetzt anfange und jeden Tag schufte, kriege ich ja gerade mal ein paar Hundert Euro mehr, als beim rumhartzen.
Die haben also genug Geld, wenn paar Hundert keine Rolle spielen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Was ich einfach seltsam finde und auch für ein Zeichen gesellschaftlicher Degeneration halte, dass viele Hartz IV Empfänger nicht energisch darauf pochen, eine Chance im Arbeitsmarkt zu bekommen, sondern die gleiche Energie darauf verwenden, die Hartz IV Sanktionen anzuprangern.
Noch besser in dem Zusammenhang finde ich die Aussage: der Jobcenter gibt/sucht mir keine Jobs.
Vollkommen richtig, die unterstützen bei der eigenen Suche.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:per playstation ad astra.
Zeitsyndrom - je mehr Du daheim bist, umso weniger Zeit hast Du.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

06.06.2019 um 16:00
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:In jungen Jahren war ich auch mal 2 Monate arbeitslos. Ein Arbeitsamt aufzusuchen, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Stattdessen habe ich dann an der Tanke und in einer Videothek (gab es damals noch) genug zum Leben verdient und mich weiter beworben.
Viele arbeiten ihr Leben lang an der Tankstelle oder in der Videothek. Für einige wäre es ein Traumjob in der Videothek zu arbeiten.

Es gibt immer mehr prekäre Jobs, die immer schlechter bezahlt werden und wo man immer mehr leisten muss. Sehe ich z.B. bei mir in der Nähe im Supermarkt, die Leute schuften und schwitzen den ganzen Tag...


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06.06.2019 um 21:16
Zitat von parabolparabol schrieb:Für einige wäre es ein Traumjob in der Videothek zu arbeiten.
Klar, wenn man gern zu absolut geringen Löhnen in einer sterbenden Branche arbeitet. :D


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06.06.2019 um 21:43
@parabol

In der Videothek habe ich Ende der 90er Jahre gearbeitet, ist wohl heute ähnlich interessant wie Hufschmied oder Droschkenkutscher.

@Groucho

Passager geht so einiges. Jedenfalls habe ich mich nicht über Ämter beschwert, sondern mein Schicksal in eigenen Händen behalten.


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06.06.2019 um 21:54
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Passager geht so einiges.
Was?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Jedenfalls habe ich mich nicht über Ämter beschwert, sondern mein Schicksal in eigenen Händen behalten.
Ich mache immer beides.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

06.06.2019 um 22:20
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Du, mal eine Frage an den Experten - gibt es irgendeinen Paragrafen dass Bürger in DE sich in einem definierten Zustand befinden müssen (ich hoffe ich erwische die meisten):
Kind, Schüler (hier das einzig bekannte Ja), Ausbildung, Arbeit, ALG1, ALG2, Rentner, Arbeitsunfähig?
Hey Hey, also es wäre mir neu, wenn es einen Paragraphen geben sollte, der besagt dass jeder Bürger in Deutschland einen Status haben müsste.

Ich als Lebemann, hätte ja demnach auch keinen. Deine Aufzählung deckt zwar schjn 90% gefühlt ab, aber es wird da auch weiter Menschen geben, die nicht geclusterd werden können.

Du bist ja schon nicht arbeitslos, wenn du dich nicht bei der Agentur für Arbeit meldest.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

07.06.2019 um 13:38
@Groucho

Gute Frage. ZB kann man einen eher öden Job eine Zeitlang machen und in der Zwischenzeit etwas Besseres suchen. Auch wenn es in der Videothek Spaß gemacht hat zu arbeiten, war Ende der 90er Jahre schon klar, dass das Geschäftsmodell insgesamt endlich ist.

Wie hätte ich mich über das Arbeitsamt beschweren können, wo ich es nie betreten hatte.

Zum Wochenende: Wie Herbert Schwakowiak den Arbeitsmarkt zusammenfasste: Ich hab schon ganz oft hier in der Zeitung eine Stelle angekreuzt, aber trotzdem hat sich von denen nie einer bei mir gemeldet.

(Der arbeitslose Arbeitslose und seine Frau, die arbeitslose Webdesignerassistentin)


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07.06.2019 um 14:33
https://www.youtube.com/watch?v=9iypRVYdEdY (Video: Psychisch Kranke auf Jobsuche | Exakt | MDR)

Interssanter Beitrag bzgl der Teilhabe am Arbeitsleben


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

08.06.2019 um 22:24
@sacredheart
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Was ich einfach seltsam finde und auch für ein Zeichen gesellschaftlicher Degeneration halte, dass viele Hartz IV Empfänger nicht energisch darauf pochen, eine Chance im Arbeitsmarkt zu bekommen, sondern die gleiche Energie darauf verwenden, die Hartz IV Sanktionen anzuprangern.
Der Großteil möchte wieder in Arbeit kommen, sofern die Empfänger nicht ohnehin schon in einem ArbVerh stehen. Nicht von der Hand zu weisen ist aber die Tatsache, dass sich die Jobcenter i.V.m. anderen Trägern und sozialen Einrichtungen immer mehr zum Rundum-sorglos-Paket entwickeln, weil sie den Menschen einen (groß)Teil der Verantwortung abnehmen. Das führt wiederum dazu, dass sich Leistungsbezieher mit dem System arrangieren und teilweise sehr gut damit und davon leben können. Zumal vl deutlicher hervorgehoben muss, dass insbesondere erwerbslose Leistungsbezieher grundsätzlich vor allem ein besonderes und wertvolles Gut mehr besitzen als die arbeitende Bevölkerung: Nämlich Zeit - an der es vielen Menschen in der Arbeitswelt mangelt. Werden solche Lebensmodelle vererbt, sieht es düster aus für die nächsten Generationen. Gerade an der Stelle müsste man viel stärker intervenieren als bislang.

Um o.g. Behauptung bezüglich der Abnahme der Verantwortung zu konkretisieren: Die Jobcenter überweisen Stromkosten, Miete und Heizkosten immer häufiger direkt an die jeweiligen Vermieter bzw. Versorger und rechnen die Jahresrechnungen teilweise direkt mit den Stellen ab (nicht selten insbesondere von den Vermietern vor Vertragsschluss so gewollt), sodass der Leistungsbezieher quasi nur noch als Erklärungsbote fungiert - wenn überhaupt. Geht die Waschmaschine oder der Herd kaputt, bekommt der Empfänger ein Darlehen, wird die Wohnung geräumt, kann sich der Empfänger aus leistungsrechtlicher Sicht fast sicher sein, dass die Umzugskosten, Kaution und ggfs. Renovierungskosten vom Jobcenter übernommen werden; Erstes und Letzteres sogar als Beihilfe. Droht der Energieversorger, den Strom abzustellen, bekommt der Empfänger kurz vor knapp meistens noch schnell ein Darlehen, um die Stromsperre abzuwehren. Benötigt der Bezieher anwaltliche Hilfe, läuft er zum Amtsgericht, dann zum Anwalt und zahlt anschließend 15,00 €. Exotischer: Bestehen Unterhaltsverpflichtungen gegenüber Kindern außerhalb der Bedarfsgemeinschaft und geht der Empfänger mindestens einem Minijob nach, zahlt das Jobcenter de facto den Kindesunterhalt.

Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer solcher Beispiele. Die Abgabe von Verantwortung und damit ein Mehr an Sicherheit und darüber hinaus ein Mehr an Zeit kann jedenfalls durchaus verlockend sein, zumal wenn man sich selbst keine Chancen mehr auf dem Arbeitsmarkt einräumt. Dessen müssen sich die Menschen bewusst sein. Es ist dennoch nur ein Ausschnitt der ganzen Problematik und trifft, wie weiter oben erwähnt, auch nur auf einen Teil der Leistungsempfänger zu.


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08.06.2019 um 22:32
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Die Jobcenter überweisen Stromkosten, Miete und Heizkosten immer häufiger direkt an die jeweiligen Vermieter bzw. Versorger und rechnen die Jahresrechnungen teilweise direkt mit den Stellen ab
Miete und Heizkosten, davon weiß ich auch. Dies bei Leuten, welche zu Schulden-machen neigen.

Aber dass auch Stromkosten überwiesen werden, davon habe ich noch nichts gehört?
Und wolltest du damit sagen, dass ein H4-Empfänger den Strom vom Amt bezahlt bekommt?
Dem ist nicht so, der Strom ist in den Regelsatz mit eingerechnet (viel zu wenig ist da angesetzt)


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08.06.2019 um 22:36
@Optimist

Haushaltsstrom ist Teil des Regelbedarfs und kein zusätzlicher Bedarf (wenn Wärme oder Warmwasser mittels elektrischer Energie erzeugt wird, ist es zusätzlicher Bedarf), wird aber auf Antrag direkt an den Energieversorger gezahlt - oder wenn bereits wegen Stromschulden eingeschritten werden musste.


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08.06.2019 um 22:38
Strom muss so weit ich weiß, von dem bezahlt werden, was monatlich ausgezahlt wird.
Ich kenne nur das die Miete direkt vom Amt aus an den Vermieter gehen kann.(wenn jemand es wünscht) Beim Rest muss jeder selber sehen wie es bezahlt wird.


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08.06.2019 um 22:38
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Strom muss so weit ich weiß, von dem bezahlt werden, was monatlich ausgezahlt wird.
ja das ist die Regel.
Es gibt aber auch noch diesen Fall:
Zitat von AldarisAldaris schrieb:(wenn Wärme oder Warmwasser mittels elektrischer Energie erzeugt wird, ist es zusätzlicher Bedarf),
ach so ja, das hatte ich nicht auf dem Schirm.


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08.06.2019 um 22:41
Das aber kommt ja auf den Regelsatz mit drauf. Heißt so jemand bekommt mehr Geld aufs Konto. Das ganze muss dann aber dennoch selber organisiert werden, wie es bezahlt wird.

Kann aber auch anders sein. Doch denke ich das nur die Miete selbst ohne Umwege an den Vermieter geht, nicht aber Strom, Wasser,....(sind ja auch andere Anbieter)


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

08.06.2019 um 22:42
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Das aber kommt ja auf den Regelsatz mit drauf. Heißt so jemand bekommt mehr Geld aufs Konto.
Ja. Aber offensichtlich kann er sich das auch gleich direkt an den Stromanbieter überweisen lassen (sh was Aldaris schrieb)


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08.06.2019 um 22:43
Das wäre mir neu, aber wenn es so auch funktioniert dann wird es wohl so sein.
Ich würde das nicht so handhaben. Denn wenn man Strom spart, erhält man sicher keine "Einsparungen" zurück. Zumal der Strom ja eben vom Regelsatz abgeht, also dem was man monatlich erhält.


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08.06.2019 um 22:50
@Bone02943

Wenn der Leistungsberechtigte einen Antrag auf Direktüberweisung stellt, dann werden auch die Kosten für den Haushaltsstrom direkt an den Versorger überwiesen. Dafür wird dann in den Regelbedarf eingegriffen, weshalb eine gesonderte Erklärung abgeben werden muss. Die Miete wird grundsätzlich auch nur dann direkt an den Vermieter überwiesen, wenn der Lb das wünscht. Ausnahme: Vorherige Übernahme der Mietschulden durch das Jobcenter oder s. § 22 Abs. 7 Satz 2, 3 SGB II. Gleiches gilt für die Stromkosten: Wurden bereits Stromschulden übernommen, werden die Abschläge zukünftig direkt an den Versorger geleistet.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

08.06.2019 um 22:52
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Ausnahme: Vorherige Übernahme der Mietschulden durch das Jobcenter oder s. § 22 Abs. 7 Satz 2, 3 SGB II.
Ich möchte nicht unbedingt Gesetze wälzen, lässt sich in wenigen Worten erklären, was das für Bedingungen sind, wo die Schulden übernommen werden? (falls es sich nicht so ohne weiteres erklären lässt, dann muss ich halt doch selbst suchen :) )


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