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Preispolitik

13 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Deutschland, Wasser ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1
malaika Diskussionsleiter
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Preispolitik

26.04.2005 um 11:35
Hallo zusammen,

ich las vor kurzem, dass die Deutschen sich gegenwärtig am Wasser kaputt sparen, obwohl es offensichtlich keinen triftigen Grund dafür gibt, denn immerhin gehört Deutschland zu den wasserreichen Regionen dieser Erde. Die Wasserwerke beklagen sich darüber, da in den Kanalisationen das Abwasser drastisch sinkt und dadurch große Schäden angerichtet werden, die erhebliche Kosten verursachen. (Das heißt, es muss Wasser in die Kanalisationen nachgepumpt werden, die Rohre verrosten bei zu geringem Wasserverbrauch, was wiederum gesundheitliche Schäden verursacht etc. etc. etc.).
Im Klartext heißt das, dass in Zukunft das Wasser sehr wahrscheinlich teurer wird.

Ich frage mich nun, ob die verantwortlichen Manager wirklich mal nachgedacht haben (was man bei den Gehältern ja verlangen kann).
Wenn Wasser vom Verbraucher eingespart wird, dann geschieht das sehr wahrscheinlich aus Kostengründen, denn m. E. sind die Wasserkosten sooooooo hoch, dass man sich den Verbrauch reiflich überlegen muss. Warum senkt man nicht die Kosten, anstatt über eine weitere Erhöhung nachzudenken? Der Wasserverbrauch würde doch bei einer Preisvergünstigung wieder ansteigen und würde sehr wahrscheinlich den gleichen Gewinn abwerfen. Stattdessen wird Wasser in Deutschland immer mehr zu einem Luxusartikel hoch stimuliert.

Das Gleiche geschieht doch auch bei den öffentlichen Verkehrsmitteln (Busse und Bahnen). Anstatt die Preise zu senken, werden sie erhöht, mit der Quintessenz, dass der Verbraucher sich 10x überlegt, ob er sie benutzt oder nicht. Im Gaststättengewerbe sieht es genau so aus.

Ich kann mich über diese Preispolitik fürchterlich aufregen.
Liege ich vielleicht falsch?


Gruß
Malaika



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Preispolitik

26.04.2005 um 13:53
Du liegst richtig!

Fakt ist aber auch, dass der Wasser-/Strom-/Gasversorger seine Kosten abdecken muss. Bestimmte Kosten sind unabhängig vom Verbrauch, und da liegt der Hund begraben:
Sinkt der Verbrauch, muss (!) der Versorger die Preise erhöhen, damit er noch kostendeckend arbeiten kann und nicht Pleite macht. Der Verbraucher baut sich da tatsächlich seine eigene Preiserhöhung.
Sinnvoll wäre die Kostendeckung (verbrauchsunabhängige Kosten) durch eine dementsprechende Bereitstellungspauschale, die unabhängig vom Verbrauch bezahlt werden sollte.

Für Verkehrsmittel ist das natürlich nicht anwendbar.



Wer dumm stirbt, hat vielleicht besser gelebt ... wer schlau lebt, stirbt vielleicht besser! (no.fear)


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malaika Diskussionsleiter
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Preispolitik

26.04.2005 um 14:30
@no.fear

Vielen Dank für Deine info.

Aber wenn ich ehrlich bin, dann muß ich zugeben, dass ich das nicht so ganz verstanden habe.
Wieso sind die Wasserkosten unabhängig vom Verbrauch?
Wird mehr Wasser verbraucht, dann erhöhen sich doch die Einnahmen. Demnach müßte sich das doch für die Wasser-/Strom-/Gasversorger wieder rechnen lassen.

"Sinnvoll wäre die Kostendeckung (verbrauchsunabhängige Kosten) durch eine dementsprechende Bereitstellungspauschale, die unabhängig vom Verbrauch bezahlt werden sollte."
Das ist für mich nachvollziehbar.


Gruß
Malaika



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Preispolitik

26.04.2005 um 14:40
das soll also heißen das wir nochmehr wasser verballern sollen als wir es ohnehin schon tun?
das ist ja mal ein ganz neuer gedanke.

zitat shadow: "Kreis: 288 Beiträge (288 Spam)"
zitat schdaiff: "jetz sins noch ein paar spams mehr^^"
zitat gurkenhannes: "Ich hab dich ein bisschen beobachtet und glaub jetzt, dass ich kaum selten jemanden entdeckt hab, der soviel unsinn von sich gibt..."
zitat palin: "Kreis: 1240 Beiträge(99,9% Spam)"



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Preispolitik

26.04.2005 um 14:50
Kostendeckung ist ja nett gedacht aber in einer freien Marktwirtschaft gilt für private Unternehmen in den meisten Fällen Gewinnmaximierung.

Davon abgesehen verbrauchen "die Deutschen" bestimmt eh zu viel Wasser, von daher isses vielleicht gar nicht verkehrt zu sparen ;)



真 善 忍



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Preispolitik

26.04.2005 um 15:37
@no.fear
Sehe ich ähnlich. Und genauso verhält es sich z.b. bei den Müllgebühren.

Umso mehr wir sparen, umso teurer wirds, ganz einfach. Weil durch die Midnereinnahmen des Spzwanges nicht ausreichend Geld in die Kassen kommt, um die auslagen gleichbleibend hoch abdecken zu können.

Kurz und gut: Die Städte wollen auf Biegen und Brechen keinen einzigen Cent
weniger einnehmen, unabhängig der tatsächlich entstehenden Kosten oder gar Kosteneinsparungen oder Lohnkürzungen vornehmen.
Das ist öffentlicher Dienst, wie er leibt und lebt. ;-)

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.



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Preispolitik

26.04.2005 um 15:38
Ähm soll heissen "Mindereinnahmen des Sparzwanges". hehe. :-))

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.



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Preispolitik

26.04.2005 um 16:23
@ Malaika:
Sorry. ... Es gibt verbrauchsabhängie und verbrauchsunabhängige Kosten für die Versorger. Letztere sind z.B. Personalkosten, Fuhrpark, Gebäudeanlagen, Instandhaltung und Ausbau, (hier hast Du übrigens einen guten Hinweis gegeben wegen dem erhöhten Bedarf an Wartung und Reparatur in Leitungswassernetzen bei zu geringem Verbrauch) ... dies sind Kosten, die auch dann entstehen, wenn kein Tropfen verkauft wird. In einer Mischkalkulation (Preis pro Verbrauchseinheit) wird somit der Einheitspreis steigen müssen, wenn der Verbrauch sinkt. Weisst Du jetzt worauf ich hinaus wollte?

Nein? ...
Also im Grunde ist es völlig Schnuppe, wieviel verbraucht wird. Die Lieferanten werden einen bestimmten Geldbetrag haben müssen/wollen.
Wer also weniger verbraucht, und meint, er würde langfristig Geld sparen, liegt eindeutig falsch.
Wer weniger verbraucht, weil er meint, er würde die Umwelt schonen, liegt - in
den meisten Fällen - eindeutig richtig.

@ Relict:
Stimmt ... die olle Müllgebührenmafia hatte ich vergessen ;)




Wer dumm stirbt, hat vielleicht besser gelebt ... wer schlau lebt, stirbt vielleicht besser! (no.fear)


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Preispolitik

26.04.2005 um 16:28
moin

es ist schön, daß wir uns soweit einig sind.
nur,
hat jemand irgendeinen ansatz , die zu ändern ?
ich bin sofort dabei

buddel


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malaika Diskussionsleiter
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Preispolitik

26.04.2005 um 16:36
@ no.fear
Danke, jetzt ist der Groschen gefallen :-)))

@buddel
ich denke no.fear hat den Lösungsansatzt schon angesprochen:

"Sinnvoll wäre die Kostendeckung (verbrauchsunabhängige Kosten) durch eine dementsprechende Bereitstellungspauschale, die unabhängig vom Verbrauch bezahlt werden sollte."


Gruß
Malaika



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Preispolitik

26.04.2005 um 17:13
Ich trenne z.b. auch kaum noch Müll, wozu auch. Unser Müllfahrer hat mir erzählt, das eh alles in den selben Topf wandert und ab und zu nachträglich sowieso nochmal sortiert wird. ;-)
Ist doch alles verarsche.

Ich wäre auch für verbrauchsunabhängige Kosten.

Nur das wird kein Grüner oder Öko-Fuzzi mitmachen.
So doch ein hoher Preis zu einem bestimmten Verhalten zwingt.

Und der, welcher generell weniger verbraucht, wird bei hohen Pauschalabgaben auf die Barrikaden gehen. So er doch nie eine Möglichkeit zum Einsparen mehr hat.

Wo wir dann wiedermal bei dem elenden Lobbyismus in der Politik sind.

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.



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26.04.2005 um 17:17
Vielleicht wäre ein grobe Preisstaffelung möglich. Aber da regen sich auch nur wieder die auf, die knapp über der Grenze liegen.

Ihr seht, es ist nicht einfach, möglichst alle Schreihälse zu befriedigen. ;-)

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.



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jever ehemaliges Mitglied

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27.04.2005 um 00:51
Ja, Wasser ist tatsächlich ein Problem. Dort hat man einen extrem hohen Fixkostenanteil, denn ausser den Pumpen sind die Kosten nicht verbrauchsabhängig. Man kann halt nicht zurückbauen etc. Die Reserven des Abwassersystems, und damit z.B. auch die Abwasseraufbereitung, müssen eben auch Regenwasser in grossen Mengen aufnehmen, eine Trennung wäre aber ebenso sinnlos, weil viel zu teuer. Und bei den Zuleitungen muss man eben genug Reserven für morgens halb 8 in Deutschland, wenn Alle ihre Morgendusche nehmen. Hier kann man tatsächlich kaum etwas machen. Daher wäre eine Pauschale garnet mal so verkehrt.
Bei Müll sieht die Sache wiederum anders aus. Weniger Müll bedeutet weniger Fahrzeuge und Fahrer. Hier ist der Anteil der Fixkosten relativ gering, eigentlich nur die Deponien und Verbrennungsanlagen, die gefüllt werden müssen. Alles Andere sind variable Kosten.

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!


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