Linksextremismus - die vergessene Gefahr

@Realo

Was machst du denn, wenn doch? Wenn es jetzt mal 10 Leuten einfällt, während du grad im Urlaub bist, die Tür aufzubrechen, sich bei dir einzunisten, das ein alternatives Wohnprojekt zu nennen und sich bei deiner Rückkehr zu weigern, das Haus wieder zu verlassen?

Mit den Schultern zucken, Daumen hoch und ein neues Haus woanders bauen?
Oder mietest du dich irgendwo ein? Oder verhandelst du mit denen, dass du wenigstens noch ein kleines Kellerzimmer für dich haben darfst?

Du fantasierst. Ansonsten schreibst du doch eher rational.

@Kc
Wurde hier nicht geschrieben es gibt Mietverträge?

@Kc
Zum Thema Hausbesetzung (die in der Rigaer94 scheinen ja größtenteils Mietverträge zu besitzen) kann ich aus Bonn eine nette Geschichte erzählen, so ganz ohne Linksautonome.
Da soll das Viktoriacarré abgerissen werden, damit dort so eine Mall entstehen kann. Der/die Betreiber eines Kult-Clubs in Bonn (Blow-up) weigern sich auszuziehen. Unterdessen ist auch eine (zuvor leerstehende) Wohnung besetzt worden.

Eine Gruppe junger Leute besetzte am 06. Juli 2016 eine leerstehende Bäckerei und machte bis zum Abend daraus kurzerhand ein Café gegen Leerstand. Am Wochenende mussten mehrere Händler ausziehen, weil das Unternehmen Signa ihre Mietverträge nicht verlängert hat. Die Firma will ihre Pläne für ein Einkaufszentrum nicht aufgeben - und dort passen kleine Händler offenbar nicht hinein.
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-bonn/video-besetztes-viktoriakarree---wie-gehts-weiter-100.html

Es gibt übrigens breite bürgerliche Unterstützung für die Besetzer.
https://www.viva-viktoria.de/

Kc schrieb:Was machst du denn, wenn doch? Wenn es jetzt mal 10 Leuten einfällt, während du grad im Urlaub bist, die Tür aufzubrechen, sich bei dir einzunisten, das ein alternatives Wohnprojekt zu nennen und sich bei deiner Rückkehr zu weigern, das Haus wieder zu verlassen?

Die meisten Hausbesetzer wählen Leerstand. Mir ist kein Fall bekannt, den Du hier schilderst. Hast Du konkrete Beispiele oder willst Du nur überspitzen.

@Realo

Ich fantasiere nicht.

Ich weise darauf hin, dass es schlicht und ergreifend illegal ist, wenn Menschen sich einfach fremder Häuser bemächtigen und sich da festsetzen.
Da müssen Staat, Polizei und Eigentümer im Prinzip überhaupt nicht verhandeln. Man verhandelt auch nicht mit einem Dealer oder einem Schläger:,,Hey, wie sieht`s aus, willst du nicht mal mit zur Wache, wir nehmen kurz eine Anzeige gegen dich auf und fahren dich auch wieder nach Hause...".

@Subcomandante

Subcomandante schrieb:Die meisten Hausbesetzer wählen Leerstand. Mir ist kein Fall bekannt, den Du hier schilderst. Hast Du konkrete Beispiele oder willst Du nur überspitzen.

Da hast du Recht, das diente allerdings der Überspitzung.

Was ich damit ausdrücken wollte, ist die fragwürdige Anspruchshaltung der Hausbesetzerszene und ihrer Unterstützer.
Normalerweise dürften auch politisch linke Menschen ein Problem damit haben, wenn sich einfach Fremde ihres Eigentums bemächtigen.

@Geisonik

Von der Rigaer 94 habe ich jetzt gar nicht speziell geschrieben.
Wenn ordentliche Mietverträge bestehen, handelt es sich logischerweise auch nicht um Hausbesetzer.

Kc schrieb:Ich weise darauf hin, dass es schlicht und ergreifend illegal ist, wenn Menschen sich einfach fremder Häuser bemächtigen und sich da festsetzen.

Das ist ein schweres Versäumnis in unserem Rechtssystem, dass Eigentum - auch wenn es als Spekulationsobjekt eingesetzt wird - vor Bedarf und Notwendigkeit geht, wenn also asoziales Verhalten soziale Notstände verschärft.

Das weiß auch "der Staat", der ja auch für sozialen Ausgleich sorgen muss, weshalb er in dieser Beziehung eher weich und sanft und teilweise nachgebend vorgeht, so dass viele illegale Hausbesetzungen von Spekulationsobjekten durch Mietverträge nachträglich legalisiert wurden / werden.

Es ist eben ein Unterschied, ob jemand 10 Autos hat, von denen er stets nur eins fahren kann, oder ob jemand 10 Häuser hat, die er nicht vermietet, sondern leer stehen lässt, um sie abreißen zu lassen für ein neues Einkazufszentrum, das den "Wert" der abzureißenden Immobilien sprunghaft ansteigen lässt, 10 Häuser mit 50 Wohnungen in bester Lage, während draußen große Wohnungsnot herrscht.
Es ist schlicht asozial.

Es müsste ein Gesetz geben, das solche Spekulationen mit leerstehenden Wohnungen verbietet und darüber hinaus überhaupt Wohnungsleerstand an sich bewohnbarer Häuser verbietet, besonders solange die Wohnsituation in Großstädten dermaßen angespannt ist.

@Realo

Deine Argumentation würde nur greifen, wenn es tatsächlich zu wenig Wohnungen für alle Menschen im Land geben würde und dann würde der Staat unter Garantie entsprechende Immobilien notfalls auch beschlagnahmen.

Aber es herrscht keine landesweite Wohnungsnot, es herrscht ein Mangel von Wohnungen in attraktiver Nähe zum Zentrum in Städten. Und einen solchen Luxus kann man nicht zum Grundrecht machen, da kann man wie gesagt durchaus umziehen.

Ich sehe noch kein Argument dagegen und das Geschwafel vom Erfrieren unter Brücken ist ja erst Recht lächerlich.

Bruderchorge schrieb:Aber es herrscht keine landesweite Wohnungsnot

Es herrscht aber städteweite Wohnungsnot. Wer bei Lidl in München arbeitet, kann schwerlich nach Kleinkleckersbach gehen, nur weil da ein paar Häuser leer stehen, und damit seinen Job verlieren.

@Realo
Ach erzähl keinen Scheiss,du dramatisierst das doch nur ideologisch
Bei den guten ÖPNV-Anbindungen heutzutage dauerts maximal anderthalb Stunden bis zu deiner Arbeit.Und wenn du dich abends beeilst kriegst du auch noch den letzten Zug nach draussen,das reicht locker um deinen Kindern noch schnell Frühstück zu machen

@Realo

http://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/pendler-70-minuten-sind-okay-eineinhalb-stunden-nicht-1668425.html

Im Durchschnitt pendeln Deutsche 44 Km zur Arbeit in 90 Minuten, also 22 Km einfache Strecke und 45 Minuten Fahrt, akzeptabel wäre für viele 35 Minuten Dauer.

Nun ist es denn so, dass man in Städten für das Erreichen eines Arbeitsplatzes viel mehr als 45 Minuten braucht (mit Öffentlichen) ? Wenn man zumindest am Stadtrand mit Zugang zur Bahn wohnt ?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier ein Großteil oder ein relevanter Anteil betroffen ist.

Ich selbst habe für eine einfache Strecke von 45 KM ca. 75 Minuten gebraucht, davon 20-25 Minuten Autofahrt zum Bahnhof und dann mit der U-Bahn ins Hamburger Zentrum, wohlgemerkt weit außerhalb der Stadt.

Kleinkleckersdorf ist ne imaginäre Siedlung im Bayerischen Wald, die sich allmählich auflöst, weil es kaum noch landwirtschaftliche Kleinbetriebe gibt und daher immer mehr Leute wegziehen, so dass das Dorf wohl ausstirbt. Die Bus- und Zugfahrt bis zum Arbeitsplatz in München würde hin und zurück 6 Stunden dauern, also fast so viel wie die Arbeitszeit selbst. Wir wollen also besser nicht faseln.

Die einzige Möglichkeit sehe ich darin, dass die Kommunen klotzen und so viel Sozialwohnungen bauen, dass der Bedarf gedeckt ist. Die Kohle dafür müssten sie allerdings vom Staat kriegen, denn selbst fehlen ihnen dazu die Mittel.

@Bruderchorge
Nun ist es denn so das Leute die mit dem Rad statt mit dem Auto zur Arbeit fahren keine 45 Minuteb brauchen.
Die brauchen maximal dreissig Minuten

Realo schrieb:Kleinkleckersdorf ist ne imaginäre Siedlung im Bayerischen Wald

Also ist das Problem in dem Ausmaß wohl auch imaginär.
Wegen imaginären Problemen müssen wir natürlich Autos anzünden und Häuser besetzen und Polizisten verletzen.

Bruderchorge schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier ein Großteil oder ein relevanter Anteil betroffen ist.

würde micha auch interessieren.

Kleinkleckersdorf ist auch ein imaginärer Flecken in der Ostprignitz oder der Uckermark wo es keine Einkaufsmögluchkeiten mehr gibt,die Busse fahren zweimal täglich,wenn überhaupt...und da sollen ich und Oma Erna hinziehen wenn man uns entmietet

Durchfall schrieb:Also ist das Problem in dem Ausmaß wohl auch imaginär.

Nein, ich wollte jetzt nicht unbedingt ne Karte holen und mir irgendein Kaff 200 km von München raussuchen. Selbst die Vororte von München sind "überfüllt". Da ist im Umkreis von 100 km so gut wie nichts, das du mieten kannst, und wenn, zahlst du erst mal 20.000 Schmioergeld, um gegenüber den anderen 200 Bewerbern einen Vorteil zu haben, die Wohnung auch wirklich zu kriegen.

@Realo
Du brauchst auch nen Coach der die Bewerbung mit dir einübt,wie du lächeln sollst,die Farbe der Krawatte,welche Schuhe gut ankommen,Drei oder Vierreiher,Grau,Braun oder Schwarz...Ellenbogenschoner,Rhetoriktricks...nach der zweihundertsten Bewerbung behersschste das aus dem FF

@Realo
@Warhead
Ihr lebt in einer traurigen Welt...

@Realo
@Warhead

Also mal ganz ehrlich. Ich wohne seit 5 Jahren in Hamburg. Habe jetzt die vierte Wohnung in vier verschiedenen Stadtteilen und hab nie länger als 2 Monate gesucht. Es war immer genug Angebot da, dass ich es mir sogar leisten konnte nach persönlichen Präferenzen auszusortieren. Und ich bin sicher nicht die Zielgruppe von Luxuswohnungen.

@slider
Da bist du ja ein Mietnomade

@Warhead

Hab alle meine Kautionen zurückbekommen ;-).