Doctective schrieb:Ich bezog mich darauf, dass es keinen Sinn macht, als Vermisster vor 18 Uhr die Handys auszuschalten und sich auf eine Nacht im Dschungel vorzubereiten, wenn man noch die Möglichkeit hat, Menschen zu begegnen, Signale zu suchen, den Rückweg anzutreten.
Also anscheinend sind auf dem Trail zwei Sorten von Menschen unterwegs, Harmlose und Böswillige, mal ganz simpel eingeteilt - wie letztlich überall.
Kris und Lisanne haben angeblich abgeraten bekommen, über den Mirador hinaus zu gehen, vermutlich wird man ihnen gesagt haben, das ist gefährlich dort (was tatsächlich gesagt worden ist, wissen wir nur von der einen Seite, die beiden der anderen Seite sind tot). Die Möglichkeit, dass man auf dem Trail Böswilligen in die Hände fällt, scheint wohl gegeben zu sein, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, wissen wir alle nicht. Die foul play Anhänger würden nun für diesen Tag, diesen Fall sagen: 100%, ich sage mal im Promillebereich, sonst würde häufiger was passieren. Ist aber letztlich für die folgende Betrachtung auch egal. Wenn man nun gegen 18 Uhr im Wald steht und die Dämmerung bricht ein und man würde jemanden bemerken, der kommt - würde man sich dem an den Hals werfen oder würde man vielleicht es doch erstmal mit der Angst kriegen, sich verbergen und versuchen, morgens weiterzukommen? Das käme wirklich darauf an, was genau im Vorfeld erzählt worden ist. Wenn da zwei, drei Guys mit Machete und Gewehr daherkommen, wird man sich vielleicht überlegen, als junge Frau in kurzen Shorts nach dem Weg zu fragen - vermutlich war ihnen eh klar, in welche Richtung sie zurückmüssten. Selbst wenn das völlig harmlose Typen gewesen wären, woher hätten sie es wissen sollen?
Ob sie nicht sogar den Rückweg schon angetreten haben, wissen wir nicht.
Signale haben sie gesucht und keine gefunden, immerhin gabs ja zwei Notrufversuche.
Insofern machts aus meiner Sicht sehr viel Sinn, die Handies erstmal auszuschalten, wenn man sie gerade eh nicht brauchen kann - sprich, man weiß, in welche Richtung man zurück müsste, man weiß, dass man an der Stelle keinen Empfang hat.