bergfreund schrieb:Die Änderungen erlaubten das iphone zu nutzen mit im Kontrollzentrum hinterlegten grundlegenden Funktionen ohne vorherige Eingabe vom Bindschirmentsperrcode. Das Kontrollzentrum konnte dann quasi als erste Möglichkeit der Interaktion mit der Software des iphone benutzt werden.
Ich folge der Theorie des unentdeckten Bugs nicht, will es aber mal theoretisch annehmen. Wenn dies so wäre, dass ein Softwarefehler die Signalstärkenmessung verschleiert, nachdem man das Kontrollzentrum aktiviert, wäre dies IMHO ein weiteres, deutliches Zeichen für Foulplay. Was die gezielte und hektische Aktivierung des Kontrollzentrums am 2. April ohnehin schon ist.
Erst nach 13 Stunden Stille werden die Handys an diesem Morgen wieder aktiv. Zunächst wählt das Samsung um 6:58 Uhr den Notruf 112, wird aber sofort wieder ausgeschaltet. Um 8:12 Uhr startet das iPhone, jemand stellt den Signalscan auf höhere Frequenzen von »nur 2G« auf »2G und 3G« um. Danach wird umgehend ebenfalls die 112 angewählt. Anschließend wird die Systemsteuerung geöffnet und eine Funktion aktiviert, die es fortan ermöglicht, über ein Bedienfeld durch Wischen auf das Kontrollzentrum und damit auf bestimmte Funktionen und Apps zuzugreifen, ohne dass der Entsperrcode eingegeben werden muss. Das Betriebssystem erstellt von dieser Aktion einen automatischen Screenshot, auf dem die Konfigurationsanzeige des Bedienfeldes zu sehen ist. Um 8:14 Uhr wird das iPhone ausgeschaltet und an diesem Tag nicht wieder hochgefahren.
Die gezielten Handlungen am iPhone erscheinen aufgrund von Kris' technischer Unerfahrenheit fragwürdig. In Panama passt sie nicht einmal die Uhrzeit an. Es ist zweifelhaft, ob sie in einer Minute die zielstrebigen Schritte zur Aktivierung des Bedienfeldes ausführen könnte oder würde.
Die nun aktivierte Bedienfeldfunktion vereinfacht den Zugriff auf das iPhone erheblich. Eine dritte Person könnte sich dies zunutze gemacht haben, wenn sie den Entsperrcode, der nun für die Verwendung des Kontrollzentrums nicht mehr eingegeben werden muss, nicht gekannt hat oder sich nicht merken wollte.
Quelle: Hardinghaus/Nenner: verschollen in Panama, 2. Aufl. 2025, S. 134.
Mit der Annahme des Bugs, könnte man dann hier noch ergänzen, dass es es viel wahrscheinlicher wäre, anzunehmen, dass hier ein Crack das Handy bedient hatte, der um die Existenz dieses Bugs wusste, und ihn zu seinem Vorteil ausnutzen konnte, nämlich das Handy zu bedienen, wissend, dass er keine Logs hinterlässt. Er könnte also bei voller Signalstärke, das Handy ladend und an den Computer gesteckt, weitere Tricks anwenden, wissend, nicht bemerkt zu werden.
Nicht meine Theorie, aber aus Tääterssicht mit Bug-Wissen und gezielter Nutzung durchaus denkbar.