Wo ist Rebecca Reusch?

Herr_von_undZu schrieb:"Neu" ist aber schon sehr relativ. Im Grunde ist das der gleiche Aufruf, nur dass er sich speziell auf den Ort Tauche bezieht und nicht mehr nur die grobe Gegend. Der gleiche Zettel wurde doch schon vor zig Jahren da verteilt.

Also manche der in der Presse "interviewte" Spaziergänger/Schaulustigen des Dorfes wussten jedenfalls nicht, dass ihr Örtchen was mit der Sache zu tun hat (und haben auch das Grundstück/die Oma nicht dem Verdächtigen zugeordnet) , sie hatten nur das Abtauchen der etwas weiter entfernten Seen damals mitbekommen. Es interessieren sich vielleicht auch nicht alle so stark für Kriminalfälle.

Andere haben vielleicht was beobachtet, was sie nicht als wesentlich empfunden haben und vielleicht auch nicht die Aufmerksamkeit wollten (vielleicht haben sie auch mitbekommen, wie zB die Reiterinnen und Nachbarn in der zuvor in den Fokus geratenen Umgebung der "Lauben" von Presse und Hobbyermittlern belagert wurden und hatten kein Bock drauf, solange sie die Bedeutung etwaiger Hinweise auf das Auto in ihrem Dorf nicht einschätzen können). Insofern ist auch möglich, dass der neue, örtlich fokussiertere Aufruf, jetzt wo die vielleicht unangenehme große Aufmerksamkeit eh da ist, manche motiviert, doch noch von früheren Beobachtungen zu berichten.

ChrisHal schrieb:Finde auch ,dass Dies eine Steigerung der Wortwahl ist, da muss es nun doch mehr geben als wir denken ?

Grundsätzlich ist es denkbar, dass erneut die Beantragung von U-Haft vorbereitet wird. Der Ermittlungsrichter von damals dürfte längst gewechselt haben. Und objektiv gibt es zahlreiche Fälle, in denen es für eine Verurteilung auch ohne eine Leiche ausreichte. Die Gerichte argumentieren dann, dass es jedes Alternativszenario mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann. Die Ermittler haben in diesem Fall ja auch viel: Keinen Anhaltspunkt, dass die Geschädigte die Wohnung an diesem Morgen verlassen hat. Kein Alibi und Gelegenheit des Tatverdächtigen. Nachweisliche Lügen des Tatverdächtigen zum Tatmorgen. Auffällige Fahrten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Verbringung der Leiche dienten. All das dürfte eigentlich für eine Verurteilung reichen.

Möglicherweise verfolgen die Ermittler mit den aktuellen Aktionen nur das Ziel, den Tatverdächtigen zu einem entscheidenden Fehler zu bewegen.

Deus_ex_Machin schrieb:Grundsätzlich ist es denkbar, dass erneut die Beantragung von U-Haft vorbereitet wird

Im verlinkten Artikel des Focus stand gestern genau dies, ja. Dass man darauf aus ist genügend Indizien / Beweise zu sammeln, um einen (erneuten) Haftbefehl zu erwirken.

ChrisHal schrieb:Finde auch ,dass Dies eine Steigerung der Wortwahl ist, da muss es nun doch mehr geben als wir denken ?

Natürlich wissen die Ermittler sehr viel mehr und die Indizienkette wird lang sein, aber diese reicht nun mal (noch nicht) für eine Verurteilung aus. Ich denke, wenn Sie beispielsweise das Handy von Rebecca auf dem Grundstück der Oma finden würden, würde sich die Schlinge zuziehen....

@Ghuron
Danke fürs Einstellen des Zeugenaufrufs.

ich finde den neuen Text schon bemerkenswert.
Ich bin mir nicht sicher ob ich jemals in einem Zeugenaufruf von einem Tarverdächtigen gelesen habe. Interessant, dass man das Wort "Schwager" schreibt und nicht einfach " Verwandt/Bekannt/Freundeskreis etc.

Auch, dass jetzt explizit auf ein verstecken oder vergraben hingewiesen wird inkl. Ort und Verbringungsfahrzeug.

Die Kombination macht schon was

kuestenkind76 schrieb:War der Wortlaut in dem Aufruf schon immer so? "Getötet", "vergraben oder versteckt".

Nein, das ist eine deutliche Verschärfung bzw. Konkretisierung, meine ich. Aber die EB sind von Anfang an so überzeugt und offensiv gewesen, leider ohne einen handfesten Anhaltspunkt und mit mäßigem Erfolg bisher.

Herr_von_undZu schrieb:Ich schon. Nur die Wortwahl "vergraben" etc ist neu und eben der Hinweis auf genau diesen Ort / diese Ortschaft.

Ich meinte, dass damals dort Handzettel verteilt wurden, da kommen mir jetzt Zweifel. Ansonsten war das ja Thema und verursachte Unruhe im Ort, man war mit Hunden dort alles war breit in der Presse. Wurde damals dort niemand befragt?

sooma schrieb:Erneut oder jetzt das erste Mal? Das hätte doch zeitnah passieren müssen.

sooma schrieb:Ich meinte, dass damals dort Handzettel verteilt wurden, da kommen mir jetzt Zweifel.

Mir aber nicht. Ich habe damals mit einem Anwohner von Wendisch am Scharmützelsee gesprochen (das sind ~ 10k mit dem Auto), der mir so einen Zettel gezeigt hat. Die wurden dort auf Parkplätzen etc verteilt. Das war so um die Zeit herum in der auch die Seen dort abgesucht wurden. Dort war der Twingo mit 2 Fotos zu sehen und es wurde gefragt wer das Fahrzeug in diesem Zeitraum in der Gegend gesehen hat.

Aber: Es kann durchaus sein dass dieser Zettel damals auch von irgendwelchen "Hobbydetektiven" verteilt wurde. Da war ja einiges los…

Ich verstehe nicht wieso die Leute dort jetzt intensiv befragt werden. Wer erinnert sich denn heute daran welches Auto man vor 6-7 Jahren gesehen hat??? Vor allem leben dort wahrscheinlich eher ältere Leute. Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen außer dass sie den Schwager so unter Druck setzen wollen, dass er endlich ein Geständnis abgibt.

Und wenn er es geschafft hat, seine Schwiegerfamilie so übers Ohr zu hauen, dass sie ihm blind vertrauen...dann wird das die Oma bestimmt auch tun. Auch wenn sie etwas bemerkt hätte oder einfach ein komisches Gefühl hätte, würde sie das wohl nicht sagen.

Ich frage mich, ob man die Großeltern damals nicht befragt hat, und wenn nein, warum nicht?

Choron61 schrieb:ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen das die ermittelnde Polizeibehörde derart viele Kapazitäten hat jemanden über 6 Jahre hinweg "auf Schritt und Tritt " zu verfolgen.....

Das und im Übrigen würde es mich wundern wenn ein dauerhafter Eingriff in die Persönlichkeitsrechte überhaupt erlaubt wäre.

SkylarBlue schrieb:Und wenn er es geschafft hat, seine Schwiegerfamilie so übers Ohr zu hauen, dass sie ihm blind vertrauen...dann wird das die Oma bestimmt auch tun. Auch wenn sie etwas bemerkt hätte oder einfach ein komisches Gefühl hätte, würde sie das wohl nicht sagen.

Ganz auszuschließen ist vielleicht nicht, dass sie - insbesondere auch nach Versterben ihres Mannes - neue Kontakte im Dorf geknüpft hat, um nicht einsam zu sein und vielleicht mit solchen Kontakten allgemein über die Geschehnisse und die Erklärungen des Enkels gesprochen haben könnte? Sowas kann man bei gezielten Befragungen der Nachbarn vielleicht erfahren?

SkylarBlue schrieb:Ich verstehe nicht wieso die Leute dort jetzt intensiv befragt werden. Wer erinnert sich denn heute daran welches Auto man vor 6-7 Jahren gesehen hat??? Vor allem leben dort wahrscheinlich eher ältere Leute. Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen außer dass sie den Schwager so unter Druck setzen wollen, dass er endlich ein Geständnis abgibt.

Naja, es gibt da eine plausible Möglichkeit:

Wenn ein Laie eine Leiche vergräbt, kann er sich nicht sicher sein, ob irgendwann etwa Knochen etc. von Tieren ausgebuddelt und verschleppt werden. Es ist also anzunehmen, dass der Täter irgendwann, wenn er sich sicher fühlt, an die Stelle zurückkehrt, um zu prüfen, ob alles in Ordnung ist. Bei dieser Gelegenheit könnte er observiert worden sein. Da die Polizei das weiträumige Areal bei Observation nicht betreten durfte, ist es denkbar, dass vermerkt worden ist, dass er bei Dunkelheit dorthin gefahren ist und sich dort länger aufgehalten hat. Dabei könnte er natürlich von Anwohnern gesehen worden sein. Ich gehe davon, dass dies vor kurzem geschehen sein könnte.

Und natürlich soll dadurch der psychische Druck auf den Täter erhöht werden.

Zur erneuten Befragung nach Jahren: Es gibt mehrere Szenarien, die eine Meldung damals verhindert haben könnten. Ich denke da an „wir mischen uns da nicht ein“ über „Ich möchte niemanden fälschlich beschuldigen“ bis „es darf nicht sein, dass es in unserer Nähe passiert“. Ich halte es für möglich so an Informationen zu kommen, die so lange geschlafen haben.

Herr_von_undZu schrieb:Mir aber nicht. Ich habe damals mit einem Anwohner von Wendisch am Scharmützelsee gesprochen (das sind ~ 10k mit dem Auto), der mir so einen Zettel gezeigt hat. Die wurden dort auf Parkplätzen etc verteilt. Das war so um die Zeit herum in der auch die Seen dort abgesucht wurden. Dort war der Twingo mit 2 Fotos zu sehen und es wurde gefragt wer das Fahrzeug in diesem Zeitraum in der Gegend gesehen hat.

Ja, irgendwo verteilt, aber jetzt spricht man doch im Text ganz konkret die Bewohner des Ortes an und auch Menschen, die dorthin Bezüge haben. Die Fragen beziehen sich auf 2019. Der neue Zettel soll jetzt dort herumgezeigt werden und alle Einwohner sollen befragt werden – hat man das im Zuge der Suchen 2019 gar nicht gemacht?

Ich hoffe sehr dass ihr Recht habt und evtl. sich doch noch Leute an etwas erinnern oder anderweitig Hinweise geben. Ich selbst kann mir derzeit, nach all den seltsamen Ermittlungsversuchen der Polizei, nicht vorstellen dass sich trotz dieser aufwändigen Aktionen derzeit, noch etwas tut in der Sache.

SkylarBlue schrieb:Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen außer dass sie den Schwager so unter Druck setzen wollen, dass er endlich ein Geständnis abgibt.

Der Schwager wird auf gar keinen Fall ein Geständnis ablegen, da er eine Familie hat, die zu 100 % hinter ihm steht, was ihm natürlich den Rücken stärkt. Wäre dies nicht der Fall, würde es mit großer Wahrscheinlichkeit anders aussehen... Darüber hinaus arbeitet er schon lange nicht mehr als Koch, sondern im Handwerksbetrieb (Fliesenleger) seines Schwiegervaters und ist so quasi zusätzlich abgeschottet....

sooma schrieb:hat man das im Zuge der Suchen 2019 gar nicht?

Also laut Zeitung (Bild, Focus) wird heute ja wirklich "von Tür zu Tür" gegangen und gefragt. So einen Aufwand hat man damals, da man das Gelände / Haus ja überhaupt nicht auf dem Zettel hatte sondern bloß die ungefähre Gegend, nicht betrieben. Und es kann natürlich sein dass jemand damals was bemerkt hat und sich dachte "unwichtig, das interessiert keinen" und in so einem 1:1 Gespräch es sich doch als Hinweis entpuppt.

SkylarBlue schrieb:Auch wenn sie etwas bemerkt hätte oder einfach ein komisches Gefühl hätte, würde sie das wohl nicht sagen.

Die Oma ist mit Sicherheit schon über 80.
Evtl hat sie die letzten Jahre etwas mit sich rumgeschleppt (eine Art Zweifel zB) was sie bis zu ihrem Ableben auf jeden Fall geklärt haben will… und sie hat sich selbst bei der Polizei gemeldet?
Außerdem gab es immer wieder den Fall, dass „Sympathien“ sich mit der Zeit ändern und deshalb manche Leute dann - manchmal auch nach einem Streit - dazu „berufen fühlen“ irgendwem etwas mitzuteilen.

SkylarBlue schrieb:Ich verstehe nicht wieso die Leute dort jetzt intensiv befragt werden. Wer erinnert sich denn heute daran welches Auto man vor 6-7 Jahren gesehen hat??? Vor allem leben dort wahrscheinlich eher ältere Leute. Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen außer dass sie den Schwager so unter Druck setzen wollen, dass er endlich ein Geständnis abgibt.

Ich halte das Ganze für blinden Aktionismus.

Nachdem man sich vor 6 Jahren ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt hatte, das Foto des Schwagers veröffentlicht und ihn, nach meinem Empfinden, als vermutlichen Täter angeprangert hatte, erfolgte danach nichts mehr und die Luft schien raus.
Ich hatte es damals so empfunden, als hätte sich das meiste nur auf Annahmen und Vermutungen gestützt.

Jetzt wieder mit dem himbeerroten Twingo um die Ecke zu kommen, empfinde ich nahezu lächerlich.

NicNic schrieb:Die Oma ist mit Sicherheit schon über 80.

Sie ist 72.