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Wo ist Rebecca Reusch?

124.529 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Berlin, Verschwunden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wo ist Rebecca Reusch?

Wo ist Rebecca Reusch?

um 10:42
Zitat von HohesC_MultiHohesC_Multi schrieb:Ich denke, dass er so irre viel Zeit hatte, um das Auto zu reinigen. Aber in die Lage zurückversetzt weiß man das ja nicht.
Deswegen ist es eher kein Argument, zu sagen, er hätte so viel Zeit zum reinigen.
Zumindest ist das ein Argument, um die These ein Stück weit zu entkräften, dass Leichenspürhunde hätten anzeigen müssen.

Also sammeln wir mal pro und kontra zur These "Leiche zum Zeitpunkt der Sichtungen bei Kummersdorf noch im Kofferraum":

Pro:
-Polizei hat Gebiet zielgerichtet durchsucht, dabei hat man weder eine Leiche noch (soweit öffentlich bekannt) Anhaltspunkte gefunden
-Der TV schien sich damals seiner Sache sicher zu sein und soll zur Polizei gesagt haben "Ohne Leiche könnt ihr mir nichts"
Das sagt nur jemand, der entweder weiß, dass an der falschen Stelle gesucht wird oder der weiß, dass keine Leiche existiert
-Sichtung/Registrierung bei Tauche, die zuletzt ja auch die Durchsuchungen begründet haben + Formulierung der Polizei im Zeugenaufruf

Contra:
-Hohes Entdeckungsrisiko, das Auto abzuparken mit einer Leiche im Kofferraum. Dieses Argument hat in meinen Augen ziemlich viel Gewicht und doch hätte man sie doch finden müssen, wenn er sie wirklich dort abgelegt hat?
-hektisches Verschwinden nach der Sichtung der Reiterinnen, man darf keine Verbindung zwischen TV und Fundort der Leiche oder Bezugsgegenständen herstellen, daher Flucht (Mutmaßung)


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um 10:44
Zitat von NewOne25NewOne25 schrieb:Der TV schien sich damals seiner Sache sicher zu sein und soll zur Polizei gesagt haben "Ohne Leiche könnt ihr mir nichts"
Jetzt muss ich aber auch mal nach der Quelle fragen


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Wo ist Rebecca Reusch?

um 10:48
Zitat von NewOne25NewOne25 schrieb:Sichtung/Registrierung bei Tauche, die zuletzt ja auch die Durchsuchungen begründet haben
Die Sichtung Kennzeichen Twingo war genau genommen bei Friedersdorf Auffahrt. Ob es noch mehr an anderen Stellen gibt, wurde ebenfalls nie offiziell gesagt es sein denn jemand weiss hier mehr.

Durchsunchungsgründe ist bisher nur die Rede von , dass es neue Erkenntnisse gibt aber keine stichfesten Begründungen.

Anfahrt Tauche Schlussfolgern die Behörden daraus, dass es zu der Sichtung nicht ganz so weit weg ist von den Orten wo er Registriert und gesehen wurde.

Wann und ob der Verdächtige in Tauche bei den Großeltern gewesen sein soll, wurde nie offizeill öffentlich gemacht.

Meine in einen Bericht gelesen zu haben, das der F angeblich seit den Verschwinden nicht mehr so oft wie sonst üblich in Tauche gewesen sein soll.

Spricht für eine gute Überwachung oder Angaben von Nachbarn.


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um 10:52
Zitat von PrikloPriklo schrieb:Anfahrt Tauche Schlussfolgern die Behörden daraus, dass es zu der Sichtung nicht ganz so weit weg ist von den Orten wo er Registriert und gesehen wurde.
Die Welt hatte berichtet, dass er ebenfalls bei Tauche gesichtet worden sein soll. Ob sein Fahrzeug nun registriert, aufgezeichnet wurde oder es Zeugen gab, die sich gemeldet haben, wissen wir natürlich nicht.

Ich rede aber nicht von Kesy.


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um 10:53
Ich hab mal eine Frage.

Könnte es sein, dass die Ermittler bei der aktuellen Suche Rs Leiche gefunden haben könnten, es aber nicht direkt der Öffentlichkeit mitteilen?

Ich dachte immer, wenn irgendwo eine Leiche gefunden wird, dann geht das sofort in die Öffentlichkeit aber könnte es hier sein, dass es aus ermittlungstaktischen Gründen erstmal nicht der Öffentlichkeit mitgeteilt werden würde?


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um 10:54
Zitat von LumpaciLumpaci schrieb:Jetzt muss ich aber auch mal nach der Quelle fragen
Das hatte damals der Focus berichtet, ebenfalls nachzulesen im Wiki. Allerdings ist der Artikel nicht mehr aufrufbar.
Den Bericht hat es aber definitiv gegeben.


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um 10:58
Zitat von GinPgrGinPgr schrieb:Ich hab mal eine Frage.

Könnte es sein, dass die Ermittler bei der aktuellen Suche Rs Leiche gefunden haben könnten, es aber nicht direkt der Öffentlichkeit mitteilen?

Ich dachte immer, wenn irgendwo eine Leiche gefunden wird, dann geht das sofort in die Öffentlichkeit aber könnte es hier sein, dass es aus ermittlungstaktischen Gründen erstmal nicht der Öffentlichkeit mitgeteilt werden würde?
Das müsste dann schon an einer Stelle gewesen sein, die weit ab von allen Menschen und Straßen war.
Die ganzen Untersuchungen wurden durch Presse und Privatermittler live mitverfolgt. Das wäre aufgefallen, wenn da ein Leichenwagen gekommen wäre oder auch längere forensische Untersuchungen an ein und der selben Stelle durchgeführt wurden.
Das dauert ja schon etwas, bis alle Spuren fotografiert sind und eventuell musste sogar der Boden gesiebt werden oder was auch immer.


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um 10:59
Zitat von GinPgrGinPgr schrieb:Könnte es sein, dass die Ermittler bei der aktuellen Suche Rs Leiche gefunden haben könnten, es aber nicht direkt der Öffentlichkeit mitteilen?
Kann man sich vorstellen, ist auch sicher im Sinne der EB aber ich denke, sowas bleibt nicht verborgen. Wenn sie Überresten finden, dann käme die Spurensicherung, ein Leichenwagen etc. oder irre ich?


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um 11:06
Zitat von PrikloPriklo schrieb:Halte es für wahrscheinlicher das er seinen Ablageort vom ersten Tag nur nochmal aufgebessert hat.
Das denke ich auch. Abgesehen von dem Risiko Spuren zu hinterlassen, wenn er die Leiche nochmals in den Wagen legt, dürfte dies auch ein praktisches Problem gewesen sein, da die Leichenstarre dann vermutlich ausgebildet war. In den Kofferraum quetschen ging dann nicht mehr. Und mit einer starren Leiche auf dem Beifahrersitz würde ich auch nachts nicht umherfahren. Daher auch meine Überzeugung: Die zweite KESY-Fahrt diente der Optimierung des Ablageorts.


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um 11:06
Zitat von NewOne25NewOne25 schrieb:hektisches Verschwinden nach der Sichtung der Reiterinnen, man darf keine Verbindung zwischen TV und Fundort der Leiche oder Bezugsgegenständen herstellen, daher Flucht (Mutmaßung)
Das könnte man auch in die Pro-Liste packen, je nach Sichtweise.

Danke für die Aufschlüsselung!
Ich bin dabei noch auf folgenden Gedanken gekommen: die EB müssen sich mehr oder weniger sicher sein, dass er die Leiche in einen Wald verbracht hat (eventuell aufgrund der Annahme, dass die Sichtung durch die Reiterinnen korrekt war). Sie haben ja unermüdlich in Wäldern gesucht. Vermutlich ist wirklich was dran an der Hypothese, dass er den Wald in Erwägung zog. Dies lässt sich durch die Zeugensichtung belegen.

Meine Güte, dieses Forum ist ein Rabbit hole. Der Austausch ist so konstruktiv und ich habe noch nie so einen respektvollen Umgang untereinander erlebt. Ihr seid echt alle helle Köpfe.


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um 11:08
Zitat von Serval69Serval69 schrieb:In den Kofferraum quetschen ging dann nicht mehr.
Das ist auch mein Gedanke. Oder er hatte es vor aber es scheiterte aufgrund der von Dir genannten Umstände. Und an der Ethik. Hoffentlich auch daran.


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um 11:13
Wenn er aber mehrere Orte angefahren haben soll,- auch nach der ersten Fahrt, dann hätten die Spürhunde es wahrscheinlich doch wahrgenommen. Ich denke, er wollte und musste sie so schnell wie möglich los werden.


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um 11:18
Zitat von HohesC_MultiHohesC_Multi schrieb:Das könnte man auch in die Pro-Liste packen, je nach Sichtweise.
Genau. Denn eine Leiche im Kofferraum zu haben und dann noch gesehen werden wird wohl auch sehr stressig sein.
Wie gesagt, es bleibt immer noch das Argument, dass es sehr riskant ist, ein Auto abzuparken mit einer Leiche darin und sich von diesem zu entfernen. Da muss hält nur mal einer rein schauen und etwas entdecken, was verdächtig aussieht.
Es sei denn er war in einer Gegend, in der er niemanden vermutet hätte. Dennoch hat dieses Argument für mich Gewicht, weil er vermutlich in einer Ausnahmesituation war und sein oberstes Ziel war, die Leiche loszuwerden.


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um 11:23
Interessant wäre in diesem Zusammenhang noch die räumliche Distanz zwischen dem Autozeugen und den Reiterinnen + der Ort, an dem das Auto geparkt wurde.
Denke daraus könnte man herleiten, ob die Leiche noch im Auto war oder eben nicht


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um 11:28
Um nochmal auf Tauche am ersten Tag oder den zweiten Abend zurück zu kommen.

Gibt es außer der Mutmaßung durch die Behörden, das Tauche etwas etwas mit der Tat in Verbindung hat, einen offiziellen Hinweis?

Irgendwelche Sichtungen oder Angaben von Nachbarn, das F tatsächlich in Tauche oder den Grundstück der Großeltern zu den unerklärlichen Fahrzeiten war ?

Das sich inzwischen so auf Tauche und unmittelbare Umgebung festgelegt wird, irritiert da schon ein wenig.

Falls R nicht in Kummersdorf Waldstück abgelegt wurde und er sein erstes Vorhaben abgebrochen hat, würden sich noch eine vielzahl anderer Ablagemöglichkeiten in der Umgebung anbieten.

Möglich wäre auch das die ersten Suchtrupps um Kummersdorf nur eine entscheidene Kleinigkeit übersehen haben.


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um 11:32
Zitat von GinPgrGinPgr schrieb:Könnte es sein, dass die Ermittler bei der aktuellen Suche Rs Leiche gefunden haben könnten, es aber nicht direkt der Öffentlichkeit mitteilen?
Fände ich unvorstellbar. Stell dir Wochen nach paar Wochen kommen die EB um die Ecke mit: "Wir haben übrigens letzten Monat ihre Leiche gefunden.". Nein. Ein Leichenfund wird in der Regel sofort mitgeteilt, die Identitätsklärung dauert dann in der Regel etwas an.

Auch Funde von menschlichen Knochen oder allgemein Überresten werden umgehend mitgeteilt. Die Analyse bzw. Zuordnung ob es nicht doch Tierknochen sind geht verhältnismäßig schnell.


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um 11:32
Zitat von PrikloPriklo schrieb:Gibt es außer der Mutmaßung durch die Behörden, das Tauche etwas etwas mit der Tat in Verbindung hat, einen offiziellen Hinweis?
Hier ein aktuelle Meldung:
Update vom 24. Oktober, 21 Uhr:

Im Fall der vermissten Rebecca Reusch wird angesichts der jüngsten Ermittlungen eine neue Frage laut: Warum gerieten die Grundstücke, die Anfang der Woche untersucht wurden, erst jetzt ins Visier der Beamten? „Es ist schon verwunderlich, dass es sechs Jahre brauchte, um herauszufinden, wo die Großeltern des Hauptbeschuldigten gelebt haben oder Liegenschaften besitzen“, sagte Kriminalist Axel Petermann auf Nachfrage der Welt. „Doch man hat es zumindest jetzt untersucht. Das ist auch erst mal schon gar nicht so schlecht.“

Beide Orte stehen im Zusammenhang mit dem verdächtigen Schwager der Vermissten. Das erste untersuchte Grundstück in der Gemeinde Tauche gehörte laut dpa-Informationen seiner Großmutter, auf dem zweiten Grundstück in Herzberg sollen die Großeltern bis 2005 gelebt haben. Nicht weit davon war zum Zeitpunkt des Verschwindens der Jugendliche auch das Auto des Verdächtigen erfasst worden, berichtete Welt.


Quelle: https://www.merkur.de/deutschland/aktuell-laeuft-offenbar-polizeieinsatz-im-vermisstenfall-rebecca-reusch-zr-93995262.html


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Wo ist Rebecca Reusch?

um 11:33
Zitat von NewOne25NewOne25 schrieb:-Der TV schien sich damals seiner Sache sicher zu sein und soll zur Polizei gesagt haben "Ohne Leiche könnt ihr mir nichts"
Das sagt nur jemand, der entweder weiß, dass an der falschen Stelle gesucht wird oder der weiß, dass keine Leiche existiert
-Sichtung/Registrierung bei Tauche, die zuletzt ja auch die Durchsuchungen begründet haben + Formulierung der Polizei im Zeugenaufruf
Darüber habe ich mir auch schon oft Gedanken gemacht. Was wäre, wenn der Tatverdächtige die Leiche einer dritten Person übergeben hat, die diese nach Polen gebracht hat? Die erste Fahrt am Vormittag könnte zur Kontaktaufnahme außerhalb des Hauses und ohne Nutzung des Handys erfolgt sein. Dann haben sie sich verabredet und haben die Übergabe vorgenommen. Am Folgetag haben sie sich noch mal getroffen und er hat den Helfer bezahlt.
Wenn er sich wirklich so sicher ist, dass die Polizei keine Leiche findet, wäre das für mich eine Erklärung.


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Wo ist Rebecca Reusch?

um 11:39
Zitat von WinterkindWinterkind schrieb:Darüber habe ich mir auch schon oft Gedanken gemacht. Was wäre, wenn der Tatverdächtige die Leiche einer dritten Person übergeben hat, die diese nach Polen gebracht hat? Die erste Fahrt am Vormittag könnte zur Kontaktaufnahme außerhalb des Hauses und ohne Nutzung des Handys erfolgt sein. Dann haben sie sich verabredet und haben die Übergabe vorgenommen. Am Folgetag haben sie sich noch mal getroffen und er hat den Helfer bezahlt.
Wenn er sich wirklich so sicher ist, dass die Polizei keine Leiche findet, wäre das für mich eine Erklärung.
Kann den Gedankengang nachvollziehen. Aber das wird, wenn wahr, nicht günstig gewesen sein, da sich der Vernringer ebenfalls in Gefahr begibt und es würde einen weiteren Zeugen ergeben, der irgendwie mit F in Kontakt gestanden haben muss.
Ich denke, man wird alles durchleuchtet haben.

Wahrscheinlicher wäre für mich das Wissen, dass an der komplett falschen Ecke gesucht wird.


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Wo ist Rebecca Reusch?

um 11:41
Meine Studien- und Referendariatszeit liegt schon einige Jahre zurück, und Strafrecht war ohnehin nie mein „Steckenpferd“. Dennoch erinnere ich mich daran, dass bei Durchsuchungen von Grundstücken oder Wohnungen Dritter besondere Voraussetzungen gelten. Maßgeblich ist hier § 103 StPO, nicht § 102 StPO. Die Vorschrift stellt deutlich höhere Anforderungen: Eine Durchsuchung ist nur zulässig, wenn aufgrund konkreter Tatsachen der Schluss gerechtfertigt ist, dass der Durchsuchungszweck tatsächlich erreicht werden kann – bloße Vermutungen reichen also nicht aus.

Da in dem aktuellen Fall wohl keine Gefahr im Verzug vorlag, dürfte der Beschluss richterlich angeordnet worden sein. Angesichts der enormen medialen Aufmerksamkeit und der häufig geäußerten Kritik an einer vermeintlichen Vorverurteilung ist anzunehmen, dass der Richter besonders sorgfältig geprüft hat. Zumal die Eigentümer bzw. Besitzer des Grundstücks sich juristisch zur Wehr setzen könnten. Vor diesem Hintergrund erscheint es mir eher unwahrscheinlich, dass ein Durchsuchungsbeschluss ohne hinreichend fundierte rechtliche Grundlage ergangen ist. Die Ermittlungen der vergangenen Woche dürften daher erneut gezeigt haben, dass weitere belastende Umstände für eine mögliche Täterschaft des Schwagers vorliegen, welche sich konkret auf Tauche beziehen.


Ich glaube außerdem, dass im Hintergrund kontinuierlich ermittelt wurde und selbstverständlich nicht alles an die Öffentlichkeit gelangt ist – aus gutem Grund (Stichwort „Hobbyermittler“). Die Öffentlichkeit bekommt vermutlich nur das mit, was sich nicht vermeiden lässt.

Die hier irgendwo geäußerte Vermutung, dass im direkten Umfeld vielleicht jemand „geredet“ oder Zweifel geäußert hat, halte ich auch nicht für ausgeschlossen. Wir kennen die tatsächliche Familienstruktur nicht. Wenn bereits eine Tochter verschwunden ist, möchte man sich vielleicht an der Vorstellung festhalten, dass jemand von außen verantwortlich war – einfach, um das Leben der anderen Tochter nicht zu zerstören. Es könnte aber auch eine Art psychologischer Schutzmechanismus sein, der mit der Zeit Risse bekommt. Beziehungen verändern sich, Wahrnehmungen wandeln sich. Manchmal interpretiert man eine Situation rückblickend anders oder ordnet zunächst belanglose Ereignisse plötzlich neu ein – und daraus können Zweifel entstehen.

Aus meiner Erfahrung heraus erschaffen Menschen gerade in Krisensituationen oft eine Art eigene Realität, in der (unterbewusst) Erklärungen gefunden werden, die das Geschehen erträglicher machen. Wenn mehrere Personen ein solches Konstrukt gemeinsam tragen – was psychologisch durchaus nachvollziehbar ist –, sind zunächst alle Beteiligten darin „gefangen“. Wenn dann bei einer Person erste Zweifel aufkommen, ist es umso schwerer, diesen nachzugeben, weil man sich dabei auch gegen die eigene Familie zu stellen scheint. Ich bin keine Psychologin, aber diese Dynamik erscheint mir durchaus plausibel.

Und im Ergebnis bleibt immer noch die Möglichkeit, dass sich alles ganz anders abgespielt hat und der Schwager nicht der Täter ist.


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