Wo ist Rebecca Reusch?

bossderbosse schrieb:Die Annahme, man könne anhand von Anstieg und Dauer des Verbrauchs eindeutig auf bestimmte Handlungen schließen, ist deshalb schlicht nicht zutreffend. Wenn es belastbare technische Quellen gibt, die das Gegenteil belegen, lasse ich mich gern überzeugen – aber nach aktuellem Stand ist diese Behauptung schlichtweg nicht haltbar.

Choron61 schrieb:also mal ganz ehrlich ,ich kann nicht verstehen wie und warum man solche abstrusen Szenarien konstruiert, wie soll das denn zum Auffinden von Rebecca führen? Es wurde niemals von irgendwem erwähnt das es sich bei dem Haus von J und F um ein Smarthome auf dem (damals) neuesten Stand handelte, wäre da irgendetwas "auszulesen" (ausser dem Router) gewesen wäre das wohl von irgendeiner Seite erwähnt und auch gemacht worden. Sorry, aber solche völlig aus der Luft gegriffenen Theorien bringen niemandem etwas sondern machen nur den Thread voll und ziehen das ernste Thema in meinen Augen auch ins Lächerliche.

Malli schrieb:Ich hab ab und an das Gefühl - wenn ich die Fülle der Beiträge sehe - dass einige (damit meine ich wirklich nur einige) sich hier mit ihrem Ideenreichtum noch übertrumpfen wollen, dabei aber vergessen, dass das absolut realitätsfern ist und eher ins Reich der Märchen gehört. Aber Hauptsache, man hat noch ein Szenario durchgespielt, auf das bislang noch keiner kam. Und dann??
Das musste mal raus.
So arbeiten Ermittler NICHT!

Natürlich geht es erstmal darum Rebecca zu finden.
Aber wenn man die Leiche nicht findet, dann muss die Indizienlage so gut sein, dass es für eine Anklage reicht.
Dazu gehört mMn auch, dass man so viele Indizien sammelt, um einen möglichst genauen Zeitablauf für den 18.2. zu erhalten.

Ein einzelnes Indiz reicht nicht aus, sondern man muss die Indizien gesamt sehen, damit es ein Bild ergibt.
Es nutzt nichts, wenn dann bei einer Verhandlung viele Indizien entkräftet werden und deswegen ist es sinnvoll, so viele Indizien wie möglich zu sammeln und diese auch auf Widersprüche zu prüfen.

Es wäre sehr schade, wenn in einem Prozess diese Indizien von dem Verteidiger widerlegt werden wie zum Beispiel im Fall Hanna W.

Dazu gehören für mich auch an den Haaren herbeigezogene Ideen, die aber das Gesamtbild an Indizien abrunden könnten.

Sollte sich zum Beispiel feststellen lassen, dass ein erhöhter Stromverbrauch und evtl. auch Wasserverbrauch um 9.00 Uhr war, dann könnte eine Verteidigung anbringen, dass sich in Abwesenheit von F noch jemand im Haus befunden hat.
Gibt es keinerlei erhöhten Verbrauch, würde das die Theorie der StA festigen.

Ich habe immer auch die mögliche Gerichtsverhandlung im Blick und welche Indizien dort auch noch haltbar sind und nicht durch einen findigen Verteidiger in der Luft zerissen werden könnten.

emz schrieb:Der Grund für die Durchsuchungen war nicht, F verhaften zu können. Damit, dass nun der große spektakuläre Fund auftaucht, hat wohl auch keiner wirklich gerechnet. Die zweitägige Untersuchung dient dazu, die weitere Vorgehensweise zu planen.

ElvisP schrieb:Das habe ich auch so verstanden. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass dort das große Besteck aufgefahren wurde, sollte klar sein, dass noch einiges folgt. Ein (wie hier erheblicher) Mitteleinsatz muss ja auch immer gerechtfertigt sein.

Für die Durchsuchungen muss ja nun auch ein stichhaltigerer Grund vorhanden sein, als damals, als F in U-Haft war und keine Genehmigung für die Durchsuchung erteilt wurde.

Das können auch neue Zeugenaussagen sein, sowie auch die Google und Meta Auswertungen und auch kleine Spuren können eine Indizienkette festigen.

johnlemon schrieb:Blöde Frage: wäre die Auflösung so scharf, um die Höhe des Nummernschilds (vom Boden) milimetergenau berechnen zu können?

Also könnte u. U. das Gewicht eines Menschen dafür sorgen, dass das Fahrzeuggestell minimal tiefer liegt?

Worauf ich hinaus will ist ja sicher klar: zwei Tage Aufzeichnung per Kesy: einmal ggf. „tieferliegend“ (1. Fahrt) versus einmal wieder „Normalfahrt/Leerfahrt“ (2. Fahrt am Folgetag)

Wäre sowas technisch möglich?

Ja, das ist technisch möglich!
Allerdings nicht mit so niedrigen Auflösungen wie bei Kesy.... Die geometrische Auflösung muss in diesem Fall weniger als einen Millimeter pro Pixel sein. D.h. ein Pixel des Sensors deckt auf der Straße weniger als 1 Millimeter ab. Bsp:
Der Öffnungswinkel ergibt eine Breite von 3m (das ist nur eine Fahrspur, weiß nicht ob es für jede Spur ein Kesy gibt aber das macht es nicht besser). Das sind 3000mm. Jetzt bräuchte man mindestens 3000Pixel in der Breite des Sensors. Das halte ich für Kesy-Kameras nicht nur weit übers Ziel hinausgeschossen, sondern völlig drüber. Man benötigt außerdem die komplette Aufnahme wo das Fahrzeug drauf ist vor dem Extrahieren des Nummernschildes. Glaube bei Kesy wurde "nur" das Ergebnis gespeichert (Nummernschild only).
Darüberhinaus darf das Fahrzeug nicht seine Höhe verändern durch normale Fahrmanöver wie Bremsen oder Gas geben.
Technisch ja, Kesy nein.

emz schrieb:Damit, dass nun der große spektakuläre Fund auftaucht, hat wohl auch keiner wirklich gerechnet. Die zweitägige Untersuchung dient dazu, die weitere Vorgehensweise zu planen.

Sie werden das vor allem von dem Ergebnis oder den Ergebnissen abhängig machen.

Zuvor müssen aber wirklich schon auch Tatsachen vorgelegen haben, die darauf geschlossen haben, dass man eventuell der Sachverhaltsaufklärung in diesem Fall dienlich Relevantes finden könnte. Und bestimmt muss da auch eine recht hohe Wahrscheinlichkeit für gegeben bzw. anzunehmen sein als nur die reine Möglichkeit.

Aber selbst wenn die Wahrscheinlich hoch ist, strafprozessuale Maßnahmen als erfolgsversprechend (auch von Ermittlungsrichtern) angesehen werden, ist nicht garantiert, dass sie auch erfolgreich sind/sein müssen und einen Fall voranbringen oder gar lösen werden. Das weiß man dann eh erst immer hinterher, nach den Maßnahmen.

Malli schrieb:So arbeiten Ermittler NICHT!

Richtig.

Und sie brauchen für Alternativen halt auch immer konkrete Hinweise. Irgendwas, wo sie immer anknüpfen könnten.


Die EB spekulieren nicht, halten sich nur an die ermittelten Fakten und worauf diese hinweisen - dazu gehört auch das Nichtvorhandensein von Hinweisen auf alternative Szenarien.

Dennoch werden sie jedem eingehenden Hinweis entgegen des offiziellen Verdachts über kurz oder lang und mit unterschiedlichem Ressourcenaufwand nachgehen und ich glaube nur ganz wenige völlig abstruse Hinweise könnten von vornherein ignoriert werden bzw. denen man gar nicht erst nachzugehen bräuchte.

Mensch, wenn man aber der StA in diesem Fall Glauben schenkt, tue ich, nehmen sie sogar zunächst Aussagen bzw. Hinweise von irgendwelchen Wahrsagern ernst.

Nur bei einem Hinweis auf eine Alienentführung würden sie wahrscheinlich abwinken und so einem Hinweis in keiner Art und Weise und Aufwand nachgehen.

Agrimony schrieb:Dazu gehören für mich auch an den Haaren herbeigezogene Ideen, die aber das Gesamtbild an Indizien abrunden könnten.

In dem Moment, wo sie an den Haaren herbeigezogen werden, runden sie nichts ab. Sie verwirren und führen zu nichts.
Du meinst eher, dass es etwas geben könnte, was bislang noch keiner bedacht hat....Okay, dann sage mir, was das genau ist und die herbeigezogenen Haare sind Geschichte!

@Agrimony
Danke
Auch wenn manches für den Fall Rebecca zu spät ist, aber vielleicht wird es irgendwem, irgendwann, mal nützen.

Malli schrieb:In dem Moment, wo sie an den Haaren herbeigezogen werden, runden sie nichts ab. Sie verwirren und führen zu nichts.
Du meinst eher, dass es etwas geben könnte, was bislang noch keiner bedacht hat....Okay, dann sage mir, was das genau ist und die herbeigezogenen Haare sind Geschichte!

Ich hätte das "an den Haaren herbeigezogen" in Klammer setzen sollen.
Denn alles, was von einem Verteidiger widerlegt werden kann, auch wenn es für manche hier als vollkommen realitätsfremd angesehen wird, wird dieser anführen und wie glaubhaft das dann ist, das entscheidet das Gericht.

In Berlin gibt es derzeit fast täglich irgendwelche Schießereien oder Mordanschläge mit Schusswaffen. Und dann noch das Übliche. Am Fall Rebecca sitzt keine Sonderkommission mehr mit 10 oder gar 30 Beamten. Sondern dafür ist eine Mordkommission zuständig, die noch eine ganze Latte anderer Fälle zu bearbeiten hat. Da ihnen der Fall auch nicht davon läuft, wird gehandelt, wenn die Kapazitäten dafür da sind. Mord verjährt nicht. Und den Tatverdächtigen dürften sie im Blick haben.

behind_eyes schrieb:Allerdings nicht mit so niedrigen Auflösungen wie bei Kesy....

Hier ist so ein KESY-Bild:

Beitrag von Origines (Seite 6.470)

Origines schrieb:Mord verjährt nicht.

Selbst für nur Totschlag (der wohl nach wie vor aber auch nicht in Stein gemeißelte bestehende Tatverdacht) hätten sie noch etwas Zeit. Sogar für den minderschweren Fall nur.

Zumal Verjährungsfristen ja auch unterbrochen werden können für bereits Beschuldigte.

Claudius_Zorn schrieb:Was hätte auch ermittelt werden sollen? Bzw. wie? Der einzige der was dazu hätte sagen können, schweigt.

Nach der Meinung vieler hier, hätte man diesen ominösen Drogenfahrten nachgehen sollen.
Ist nicht meine Meinung.
Und auch nicht die Meinung der StA.

Agrimony schrieb:Für die Durchsuchungen muss ja nun auch ein stichhaltigerer Grund vorhanden sein, als damals, als F in U-Haft war und keine Genehmigung für die Durchsuchung erteilt wurde.

Hierzu auch noch die offizielle Erklärung:

Wie ein Sprecher der Polizei am Dienstag mitteilte, seien die erweiterten Nachforschungen aufgrund neuer Erkenntnisse im Rahmen der Ermittlungen angeordnet worden. Weitere Einzelheiten wollte der Sprecher vorerst nicht nennen.

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/10/rebecca-durchsuchung-weiteres-objekt-neue-hinweise.html

Aber warum wurde das Grundstück der Großeltern erst jetzt durchsucht? Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Michael Petzold, der sich gegenüber dem rbb äußerte, lag es unter anderem an strengen rechtlichen Vorgaben. Die Ermittler hätten für eine Durchsuchung bei Zeugen, was die Großeltern sind, besonders hohe Hürden zu überwinden.

https://www.volksstimme.de/panorama/rebecca-reusch-suche-vermisst-chronik-spur-schwager-grosseltern-3787279

emz schrieb:Aber warum wurde das Grundstück der Großeltern erst jetzt durchsucht? Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Michael Petzold, der sich gegenüber dem rbb äußerte, lag es unter anderem an strengen rechtlichen Vorgaben. Die Ermittler hätten für eine Durchsuchung bei Zeugen, was die Großeltern sind, besonders hohe Hürden zu überwinden.

Naja.... auch in dem Fall der nicht durchsuchten Lauben:
Man (die EB) hätten ja einfach nur fragen können, ob sie da suchen dürfen?

Kann mir jetzt nicht vorstellen, dass Oma und Opa dem widersprochen hätten.
Aber da war ja noch was:
Im Gebiet um Tauche soll ja angeblich eine Sichtung des Twingo gewesen sein?
Vllt fiel die erst vor kurzem, nach neuerlicher Akten Begutachtung auf?

Bei einem Gelände in direkter Nähe des angeblichen Anwesens der Großeltern soll sich ein alter Friedhof befinden. Ich könnte mir vorstellen, daß es dort noch die Hürde in Verbindung mit der "Störung der Totenruhe" geben könnte. Zumindest ich hatte mir diese Frage gestellt.
Vielleicht hat man dort aber auch schon früher mal geschaut.

Mittlerweile glaube ich schon nicht mehr das F. der Täter ist und die Polizei sich hier tatsächlich verrannt hat.
Die Theorien sind mir alle viel zu überspitzt und ich kann mir diesen perfekten Mord nach dem ganzen Wirbel nicht mehr vorstellen.

Er bringt sie meinetwegen um 07:30 Uhr um, telefoniert dann mit der Mutter und sitzt um 08:36 Uhr im Auto, die Leiche im Kofferraum. Fährt 50 Minuten durch Berlin um dann wieder mit der Leiche im Kofferraum nach Hause zu fahren und dort weitere 40 Minuten zu verbringen!? Wer von euch würde das so machen? Also ohne Leiche die erste Fahrt antreten glaube ich einfach nicht. Jeder hätte doch Angst das die Mutter spontan doch vorbei kommt oder die Frau aufgrund von Übelkeit eher nach Hause kommt etc.
Also nimmt er sie vermutlich bei der ersten Fahrt mit und dann fährt man mit der Leiche im Kofferraum wieder nach Hause? Never.
Jetzt macht er die zweite Fahrt und wird von Kesy erfasst. Dann von Reiterinnen in dem Waldstück gesehen worden. Wenn dann müsste er Rebecca dort verbracht haben aber trägt man 55 Kilo Kilometerweit in den Wald. Das muss also relativ nah an der Straße sein. Ein Umbetten ist unwahrscheinlich da man sonst irgendwelche Spuren im Auto entdeckt hätte. An den Schuhen müsste Erde sein. An irgendwelchen Spaten auch. Und der letzte Ort einer Leichenverbringung wäre der Garten meiner Oma. Nach 6 Jahren irgendwelche Bademantelgürtel im Kleiderschrank der Oma zu finden ist doch lächerlich.

Und mal ehrlich, er wird von der Polizei verhört und die fragt was er an dem Morgen gemacht hat. Natürlich würde hier jeder sofort antworten: "Habe mir gepflegt einen von der Palme gewedelt." Ich tippe fast jeder hätte mit "geschlafen" geantwortet. Daraus wird ihm jetzt ein Strick gedreht.

Alternativ Szenario: Rebecca wird durch die Kinder und Schwester geweckt. Macht sich gegen 7:10 Uhr fertig und ist im Badezimmer. Die Mutter ruft an und erreicht nur die Mailbox. Sie loggt sich um 07:40 Uhr ein letztes Mal im WLAN ein, verschickt ihr Snapchat Bild und verlässt danach das Haus. Wird von irgendwem entführt, abgefangen wie auch immer. F wird durch die Mutter erneut geweckt und ist über den Schlafpunkt hinaus. Kenne ich persönlich auch. Vielleicht hat er dann bei einem Kumpel in Berlin Drogen abgeholt und die dann im Umkreis seiner Oma weiterverkauft. Er müsste also zwei Leute ordentlich in die Pfanne hauen.

Lilaluk schrieb:Bei einem Gelände in direkter Nähe des angeblichen Anwesens der Großeltern soll sich ein alter Friedhof befinden. Ich könnte mir vorstellen, daß es dort noch die Hürde in Verbindung mit der "Störung der Totenruhe" geben könnte. Zumindest ich hatte mir diese Frage gestellt.
Vielleicht hat man dort aber auch schon früher mal geschaut.

dieser "Friedhof" existiert schon lange nicht mehr, da gibt es niemanden mehr zu "Stören" ....findet man über die Suche hier