Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

@Klarmann

Da hast du natürlich recht - dass der Täter vom Würmsee sein Opfer nicht unauffindbar verbarg, spricht gegen ihn als Beteiligtem an Scarletts Verschwinden.
Ansonsten: Weitere Umstände von Scarletts Verschwinden sind nicht bekannt, von daher sollten, meiner Ansicht nach, die "Laufbahnen" bereits inhaftierter Täter bei den Recherchen nach Scarlett nicht aussen vor gelassen werden. Der Genannte ist ein Beispiel, es gibt sicher noch mehr, die unter die Lupe genommen werden sollten (Alibi 10.09.2020).

Klarmann schrieb:Im Falle des Opfers von 2022 wurde die Leiche von Kerstin G. ca. 2,5km weiter relativ nahe an einer Straßer / Weg gefunden. Er hat sich keine große Mühe gegeben, sie wirklich unauffindbar verbergen zu wollen. Zwar "weg aus der direkten Umgebung" aber nicht unauffindbar. Zudem floss bei der Tat unwahrscheinlich viel Blut. Er hinterließ eine Menge Spuren. Bei Scarlett ist nichts dergleichen.

Ist das Gelände und der Ort vergleichbar? Dort hatte es auch ein Jahr gedauert bis das Opfer gefunden wurde. Und hätte es dort keine Pilzsammler gegeben oder hätten sie woanders gesucht...?

Es muss natürlich nicht der gleiche Täter sein. Aber es muss auch nicht sein, dass Scarlett, falls es eine Fremdeinwirkung hab, sie sorgfältig versteckt wurde.

Ja @SimonTemplar das kann man nur hoffen, dass der Würmsee-Mörder für immer weggesperrt bleibt!
Zu hoffen ist auch, dass die EB, wenn sie von Angehörigen auf solche Fälle aufmerksam gemacht werden, berechtigten Zusammenhangsvermutungen tatsächlich nachgehen. Leider weiss ich nicht, ob speziell dafür eine feste Pflicht der EB existiert oder ob sie entsprechende Vermutungen einfach so abschmettern dürfen.

@AnnCarola das ist schon richtig was du sagst. Aber es ist eh die Frage ob Scarlett überhaupt im Rössle Frühstücken konnte da ja C.- Pandemie herrschte. Da Scarlett anscheinend morgens eine eher gemütlichere Gangart hatte , am Schluchsee ist sie z.B. auch erst gegen Mittag anscheinend los, stimme ich @CorvusCorax genauso zu,viele Wanderer Begeisterte starten vor oder mit dem Sonnenaufgang.In unserer Familie wurde halt die gute alte Thermos Kanne gefüllt und genug Verpflegung eingepackt. Noch vor erreichen des Startpunktes an einem geeigneten Parkplatz gefrühstückt. Als Kind fand ich das nicht immer lustig.
So ist halt jeder verschieden.Was für mich an dem 10.09.20 jedoch nicht ins Bild passt, ist das hin und her ( Umweg Schmids Markt, Souvenir Shop, Gespräche )und das bis abends eingeloggte Handy im Funkmast Bereich. Deshalb glaube ich nicht so recht an die Sichtung Wehra Brücke 🅿️Dann müsste sie 1. entweder das Gerät ev. nach den Gesprächen verloren haben oder es wurde ihr entwendet ? 2. den Ort gar nicht verlassen oder 3. gegen 17.00 Uhr wieder in diesen Bereich zurück gekehrt sein. In einem Fahrzeug oder zu Fuß.Alles möglich nichts sicher.

@CorvusCorax: Ich persönlich bin bei sowas auch immer früh unterwegs. Aber tatsächlich ist da jeder anders. Man wird ja nicht gezwungen zu einer bestimmten Zeit irgendwo zu sein. Hinzukommt: Scarlett hatte alles bei sich. Wie eine Schnecke mit Schneckenhaus. Das erzeugt ein sehr entspanntes Gefühl, ein Gefühl der Freiheit und Unabhängigkeit.

"Falls es doch zu spät wird, dann schlage ich einfach mein Zelt auf."

CorvusCorax schrieb:Letztendlich wurde diese Einsame-Tanne-Sichtung von der Polizei damit abgetan, dass das viel zu weit entfernt von der Wehratalstrecke wäre.

Das war möglicherweise ein entscheidender Fehler im Denken und Handeln der Polizei. Soweit entfernt ist es nicht und sie könnte diese Änderung relativ kurzfristig beschlossen haben.

SimonTemplar schrieb:@AnnCarola das ist schon richtig was du sagst. Aber es ist eh die Frage ob Scarlett überhaupt im Rössle Frühstücken konnte da ja C.- Pandemie herrschte. Da Scarlett anscheinend morgens eine eher gemütlichere Gangart hatte , am Schluchsee ist sie z.B. auch erst gegen Mittag anscheinend los, stimme ich @CorvusCorax genauso zu,viele Wanderer Begeisterte starten vor oder mit dem Sonnenaufgang

Es ging um das "Gros" der Schluchtensteig-Wanderer und nicht um Scarlett.
Dass sehr viele Wanderer vor oder mit dem Sonnenaufgang starten, habe ich zumindest in Mittelgebirgen nicht beobachtet. Und ich bin oft auf Weitwanderwegen in Mittelgebirgen unterwegs, seit vielen Jahren. Das trifft eher für die Alpen zu.

Nochmal zum Thema Handy: keiner hier weiß, wann das Handy zuletzt mit den Funkmast Kontakt hatte, ob es durch ausschalten, Akku leer/kaputt oder Timeout (wie lange war der?) vom Netz ging. Es gab vor Ort nur einen relevanten Funkmast. Ebenso wurde auch die Luftlinienentfernung und der grobe Winkel vom Funkmast zum letzten Standort nicht ermittelt. Hatten wir hoch schon vor Jahren. Suchfunktion wens interessiert.
Und auch die Info zur späten whatsApp, die durchgegangen sein soll, wurde hier im Thread erst viel später durchgestochen und dann zögerlich vom Vater zugegeben.
Also technisch weiss hier im Thread kein Mensch, was da genau war. Und die Polizei ggf. auch nicht

Stellt mal chargpt die folgende Frage, da kommen schon ganz gute Antworten:

"Wenn jemand mit einem Handy vermisst wird und das Handy mit genau einem Funkmast Verbindung hatte und es irgendwann über Timeout ausgeloggt wird. Welche Informationen kann der Provider aus seinen Daten extrahieren um die Route oder den Standort einzugrenzen?"

JosephConrad schrieb:Stellt mal chargpt die folgende Frage, da kommen schon ganz gute Antworten:

@JosephConrad
Warum hast du die Antwort hier nicht gepostet?

@Dr.Edelfrosch
"Fauler willst en Ei?", "jo wenn es gepellt ist!"

Wenn S. tatsächlich aus unerfindlichen Gründen von Todtmoos nach Zell gewandert ist und dort angeblich an der einsamen Tanne war, dann wollte sie vielleicht nach Zell zum Bahnhof, um von dort mit dem Zug bzw. Bus entweder nach Wehr oder über Basel und Waldshut direkt nach Stühlingen zu gelangen. Geht man von der Theorie des Verunfallens aus, bleibt eine, wenn auch sehr geringe , Möglichkeit dass sie zwischen der einsamen Tanne und Zell verunglückt ist. Eine Untersuchung des entsprechenden Geländes könnte, sofern diese bis jetzt noch nicht durchgeführt wurde, auch heute eventuell noch zusätzliche Hinweise ergeben

MissRedford schrieb: Gerade, wenn du am nächsten Abend eigentlich bei einer Freundin erwartet wirst, gibst du ja entweder eine Meldung an die Person ab, wenn du abschätzen kannst, dass du eventuell später oder aber gar nicht kommst, sich an deinem Zeitplan etwas verändert hat.

Hatte es ja (noch) nicht, oder? Theoretisch hätte sie auch am folgenden Morgen von Wehr nach Stühlingen fahren, ihr Auto aufsuchen und nach Mainz fahren können und wäre immer noch "rechtzeitig" angekommen. Sie war glaube ich niemand, der groß vorplant, sonst hätte sie für diese Nacht auch eine feste Unterkunft gebucht gehabt und hätte das Handy auf 100% geladen gehabt.

MissRedford schrieb:Sie war, nach Meinungen hier ( ich bin keine Wanderin, hab also mal so gar keinen Plan darüber wie was wo usw) wohl zu spät für den Tag unterwegs, um die Strecke zu schaffen.

Zu spät ist relativ. Die meisten Wanderer gehen nach dem Frühstück los, bauen einen Puffer ein, machen unterwegs mindestens eine längere Rast und halten auch mal ein paar Momente inne, um Fotos zu machen, etc. Damit kann man sich auch mal verlaufen, irgendwo 20 Minuten länger verweilen, ohne, dass man über Zeit nachdenken muss.

Hier war es halt besonders "seltsam" da sie (1) keine Unterkunft für die kommende Nacht gebucht hatte, zumindest keine, von der wir wissen. Sie hatte ein Zelt dabei und war flexibel, hatte allerdings nicht "wild" gezeltet - da kommen ja auch Probleme auf dich zu, z.B. Körperhygiene. Zudem ist es auf den Schwarzwaldsteilhängen gar nicht so einfach, einen ruhigen und ebenen Schlafplatz zu finden.

Wir gehen hier im Forum eigentlich davon aus, dass es das praktischste gewesen wäre, nach dem Frühstück loszulaufen, in Wehr die Öffis nach Stühlingen zu nehmen, den schweren Rucksack ins Auto zu werfen und sich dann einen Schlafplatz zu suchen, der vom Preis-Leistungsverhältnis gut war, um dann am folgenden Tag frisch geduscht und ausgeschlafen nach Mainz zu fahren. Dieser Annahme widerspricht Scarletts Verhalten, wir wissen aber nicht, ob sie das so geplant hätte.

CorvusCorax schrieb:Vermutlich hat ihr Timing ihr aber immer gereicht, so dass sie eben auch die letzte Etappe später starten wollte. Wenngleich sie bei diesem Zeitplan schon verdammt spät in Stühlingen angekommen wäre. Aber Zeitempfinden ist relativ.

Ja, s.o. Brenzlig wird es halt, wenn es dunkel wird, man sich zwischendurch zeitintensiv verläuft, etc. Im Schwarzwald wird es halt auch kalt, wenn die Sonne hinter dem Berg verschwunden ist.

Volvic schrieb am 06.10.2025:Scarlett hatte Bezüge nach Asien, aber warum sollte sie einfach abtauchen ohne das mitzuteilen anstatt offiziell zu gehen?

AnnCarola schrieb am 04.10.2025:... Ich kann mir eher vorstellen, dass die Fachleute von der Kripo schon sehr lange auf dem "Pfad" sind, dass sie untergetaucht ist, alleine oder mit Hilfe. Selbst der Vater hat immer wieder betont, dass er sich das durchaus vorstellen kann.

Eigentlich lese ich hier regelmäßig mit,
aber als ich das mit ihrem Vater gelesen hab, hat mich das doch sehr verwundert.
Ist iwie an mir vorbeigegangen.
Wann hat er das geäußert bzw. gibt es einen Link dazu?

..............................

lemystere schrieb am 08.10.2025:Was ich natürlich am meisten hoffe: dass Scarlett irgendwo glücklich lebt und, wenn das zutrifft, sich entscheidet, wieder Kontakt zur Familie aufzunehmen.

Ist das ernst gemein???

Wie könnte sie iwo "glücklich" (ohne sich zu melden) leben wenn sich

- ihre Eltern und Bekannten seit Jahren größte Sorgen machen bzw. trauern,

- zig Leute nach ihr jahrelang suchen (man stelle sich mal vor, jemand von dem Suchtrupp
verunglückt dabei schwer oder noch schlimmer ...),

- der Polizeiaufwand ...

delta.m schrieb: Eigentlich lese ich hier regelmäßig mit, aber als ich das mit ihrem Vater gelesen hab, hat mich das doch sehr verwundert. Ist iwie an mir vorbeigegangen. Wann hat er das geäußert bzw. gibt es einen Link dazu?

Ich glaube, der Gedanke ist einfach viel erträglicher und man muss sich vermutlich "eine Wahrheit konstruieren", um irgendwann weiterleben zu können.

Ich persönlich glaube es nicht: Untertauchen ist doch eher etwas für Menschen mit moralischen Verpflichtungen: Betrieb der Eltern übernehmen, Frau + Kinder, ... Was hätte Scarlett gehindert, ihren Eltern mitzuteilen, dass sie nach Asien geht? Weitaus weniger Seelenqualen als diese Ungewissheit.

Dr.Edelfrosch schrieb:Warum hast du die Antwort hier nicht gepostet?

Auf ein so schwierige Frage fand auch cargbt keine Antwort.

@delta.m

Im Grunde traue ich Scarlett nicht zu, dass sie sich abgesetzt hat und sich irgendwo ein sorgenfreies Leben macht, während ihre Angehörigen und Freunde in grösster Sorge und Trauer um sie sind und ein jahrelanger hoher Suchaufwand betrieben wird. Man traut den wenigsten Leuten zu, so etwas mit ihrem Gewissen vereinbaren zu können. Allerdings, ich kenne Scarlett nicht und nehme an, auch du kennst sie nicht. Nur in einer idealen Welt handeln Menschen immer rational und moralisch einwandfrei. Leider ist das im echten Leben nicht ganz so. Deshalb gibt es immer wieder die Fälle, in denen vermisste, totgeglaubte Menschen sich woanders ein neues Leben aufbauen und das etwa durch Zufall nach Jahrzehnten rauskommt. Menschen, denen ihre vermeintlich engsten Vertrauten so eine Handlungsweise nie zugetraut hätten. Bei Scarlett gibt es keine Anhaltspunkte dafür. Es fehlen aber ebenso Anhaltspunkte für Unfall oder Verbrechen. Du stimmst mir sicherlich zu, dass etwas sehr Aussergewöhnliches passiert sein muss - sonst wäre sie ja von der Tour zurückgekehrt. Der Stand ist der, dass alles von dem passiert sein kann, mit grösserer oder geringerer Wahrscheinlichkeit. Aber Wahrscheinlichkeitsrechnung ist wieder ein anderes Thema.

JosephConrad schrieb:Welche Informationen kann der Provider aus seinen Daten extrahieren um die Route oder den Standort einzugrenzen?"

Ich bin zwar kein IT Handyspezialist. Meinte aber aufgrund der Signalstärke ungefähre Standorte bestimmen zu können. So soll es ja offensichtlich möglich gewesen sein, den wahrscheinlichsten Standort beim Telefonat mit ihrem Chinesischen Freund am Stein Labyrinth bzw. dem Touristeninfo auszumachen.

Letztlich geht es bei den Handydaten nicht nur um Standort Eingrenzungen. Da wurden auch viel Möglichkeiten aufgezeigt und deren Wahrscheinlichkeit diskutiert. Und da fallen doch schon einige weg. Und letztlich besagen die Handydaten, dass um 18 Uhr noch Nachrichten erfolgt seien. Und das Handy den Funkmast Todtmoos nicht verlassen hat. Aus diesen Daten und dem Suchergebnis lässt sich zwar noch nichts genaues sagen, aber die Wahrscheinlichkeit eines Tötungsdeliktes schein mir durchaus gegeben zu sein.

schluesselbund schrieb:Ich bin zwar kein IT Handyspezialist. Meinte aber aufgrund der Signalstärke ungefähre Standorte bestimmen zu können.

Ist an sich möglich, vorausgesetzt die Signalstärke(n) werden aufgezeichnet, abgerufen und ausgewertet. Aber das kann man hier alles drei ausschließen.

schluesselbund schrieb:So soll es ja offensichtlich möglich gewesen sein, den wahrscheinlichsten Standort beim Telefonat mit ihrem Chinesischen Freund am Stein Labyrinth bzw. dem Touristeninfo auszumachen.

Die Einschätzung Steinlabyrinth dürfte an der Verwendung des Freien WLAN von Todtmoos gelegen haben, das eine recht geringe Flächenabdeckung haben dürfte, und möglicherweise auch loggt zu welcher/m Antenne/Router (von vermutlich mehreren) dieses Hotspots ein Gerät verbunden war. Außerdem dem Umstand, dass der Freund sich einen kurpark-kompatiblen parkartigen begrünten Hintergrund erinnerte. Weiter dem Umstand, dass der Ort eben sehr passgenau in ihre angenommene Wegplanung nach dem Edeka passte. Und nicht zuletzt dem Eintrag "keltisches Steinlabyrinth" als letztem in der Google-Raumzeitachse angenommenen Aufenthalt.
Es dürfte hingehen nur geringfügig an den eigentlichen GSM/LTE-Mobildaten liegen, die wohl nur eine Funkzelle verraten haben.

nortsyd schrieb:Aber das kann man hier alles drei ausschließen.

Wie kommst Du darauf? Die Daten werden beim Provider geloggt. Und man hätte aus dem letzten Eintrag, so wie ich es hier im Thread schon desöfteren erwähnt und beschrieben habe, ein Kreisringsegment Bereich mit dem Funkmast als Mittelpunkt daraus bestimmen können: rho aus dem TA Wert, theta aus dem Antennen-Sektor (rho1=TA x 555m - 270m, rho2= TA x 555m + 270m; theta1=Segment-60°, theta2=Segment+60°).

Natürlich ist dort nur die letzte Aktivität geloggt. Wenn das Handy dann irgendwann ausgegangen ist, bevor es die nächste Position-Update-Nachricht absenden konnte, kann Scarlett wohlbehalten bis nach Hause gelaufen sein.

Nutzt die Suchfunktion oder fragt chatgpt.

Die Google-Timeline ist eine Funktion auf dem Handy, die zyklisch die Positionen mtiloggt, wenn sie aktiviert ist. Sie nutzt primär "maps" mit GPS, wenn es aktiv ist. Das ist recht genau. Nur wenn maps nicht läuft oder GPS deaktiviert wurde, versucht die SW die Position aus Funksignalen zu extrapolieren.