Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Was ist passiert? Warum ist der letzte Beitrag bereits 22h her?
Gibt es nichts neues oder wurde sie gefunden?

Cuchulain schrieb:Was ist passiert? Warum ist der letzte Beitrag bereits 22h her?
Gibt es nichts neues oder wurde sie gefunden?

Soviel wir wissen nicht, es gibt in dem Fall momentan anscheindend nichts zu berichten.
Offizelle Suchen gibt es auch nicht, bald ist das Gebiet wo man sie am ehesten vermutet nicht mehr begehbar, was einen Zufallsfund unwarscheinlicher macht.
Ich persönlich denke nicht das man sie noch dieses Jahr finden wird. Wenn man sie findet denke ich eher ab Frühling.

schazzi schrieb:Ich persönlich denke nicht das man sie noch dieses Jahr finden wird. Wenn man sie findet denke ich eher ab Frühling.

Da könntest Du auf jeden Fall recht haben. Eventuell wird das Gebiet nochmal per Drohne überflogen, wenn das Laub von den Bäumen ist, stand hier.

schazzi schrieb:Wenn man sie findet denke ich eher ab Frühling.

Im Frühjahr wird es wieder grün. Die neue Vegetation überwuchert alles... Ich denke eher, dann wird es richtig schwierig.

Wurde eigentlich jemals versucht eine Leiche über einen Aasfresser zu finden? Also z.B. einen Fuchs aus der Gegend jagen, betäuben und mit einem Sender ausstatten? Ein Tier in der freien Wildbahn hat eine ganz andere Motivation für die Suche!

Evtl. reicht es auch schon den Himmel auf das gehäufte Auftreten von Krähen zu beobachten, diese könnten auch ein Indikator sein.

PurePu schrieb:Im Frühjahr wird es wieder grün. Die neue Vegetation überwuchert alles... Ich denke eher, dann wird es richtig schwierig.

Wenn das Laub ab ist, dann sollte man aus der Luft zumindest den Rucksack im Wald erkennen können. Scarlett wohl eher nicht, wenn überall Laub herumliegt.

Wenn sie ganz woanders, in einem nicht vermuteten Gebiet liegt, dann wird es wohl schwierig.

Ich hoffe persönlich eher auf einen Zufallsfund von Wanderern, Kletterern oder Förster bzw. Jäger.

schazzi schrieb:Offizelle Suchen gibt es auch nicht, bald ist das Gebiet wo man sie am ehesten vermutet nicht mehr begehbar, was einen Zufallsfund unwarscheinlicher macht.

Aufgrund des Winters?

Wenn man sich den Höhenverlauf so ansieht, dann ist die letzte Strecke gar nicht mal so hoch, unter 500m
https://www.schluchtensteig.de/eip/clips/lightbox_hoehenprofi-deutsch-kompl.jpg?fl=26745139

In den letzten Wintern lag im Schwarzwald nur punktuell Schnee und auch nur weiter oberhalb- Keine Ahnung, ob der Schluchtensteig grundsätzlich für die Öffentlichkeit im Winter gesperrt wird, aber zumindest offizielle Suchen sollten bei Eisfreiheit noch möglich sein.
Allerdings wird ein roter Rucksack im Herbstlaub nur schwer zu erkennen sein, das ist der Zeitpunkt vor dem Frühling vielleicht besser.

@Commissaire

Ich würde mal vermuten, dass im vermuteten Absturzbereichs der GPS Empfang zu schlecht ist oder gar nicht möglich ist, da würde man eher keine verwertbaren Daten finden. Man müsste vermutlich auch mehrere Tiere ausstatten um Hotspots zu identifizieren.

In der Theorie gibt es bestimmt noch einige Möglichkeiten, die nicht ausprobiert wurden. Vielleicht gibt es mittlerweile brauchbare Geruchssensoren, mit denen man per Drohne Gebiete weitläufig absuchen kann. Die Suche per Drohne mit Videokamera wurde bestimmt auch nicht im Rahmen aller technischen Möglichkeiten genutzt.
Aber das ist alles eine Frage des vertretbaren Aufwands.

Wildkameras im Gebiet wurden und werden bestimmt auch ausgewertet. Nehme ich an. Ob sie da vielleicht zufällig aufgenommen worden ist.

Im Zusammenhang mit Wildkameras fällt mir etwas zu @Commissaire 's Frage nach den Aasfressern ein:

Wenn dort auf Wildkamera-Aufnahmen auffällig viele Aasfresser in einem bestimmten Abschnitt zu sehen sein sollten, wäre das auch ein Anhaltspunkt für einen möglichen Fundort.

Stan_Marsh schrieb:Ich würde mal vermuten, dass im vermuteten Absturzbereichs der GPS Empfang zu schlecht ist oder gar nicht möglich ist

Ich bin die Strecke mit einem GPS Gerät gewandert und habe den Track aufgezeichnet. Die Genauigkeit ist beachtlich, der Track ist so gut wie nie weiter als 1 Meter vom tatsächlichen Weg entfernt. Probleme gibt es nur in einer wirklich engen Klamm wie z.B. der Partnachklamm oder Höllentalklamm aber damit ist die Wehraschlucht überhaupt nicht vergleichbar.

Stan_Marsh schrieb:Ich würde mal vermuten, dass im vermuteten Absturzbereichs der GPS Empfang zu schlecht ist oder gar nicht möglich ist, da würde man eher keine verwertbaren Daten finden. Man müsste vermutlich auch mehrere Tiere ausstatten um Hotspots zu identifizieren

Besser könntest Du evtl.gleich ein paar besonders gut kletternden Kadaverdogs Go pros drauf basteln und die weiträumiger allein dort rennen lassen.
Vermutlich würden die dann aber Quatsch machen (wildern?) unterwegs. Da will sicher auch keiner seinen Hund riskieren.

GPS Empfand ist fast immer möglich, ausser man ist in einer Höhle oder über Kopf ist Stein. Das Signal kommt ja von Sattelit.Die

Für die Rücksendung der GPS Daten braucht man dann aber wieder Mobilempfang. Sollte sie abgestürzt sein, dann muss das ja zwangsläufig an einem sehr steilen Hang sein und unten ist dann kaum Empfang möglich, zumindest nicht zu ausreichend vielen Satelliten, die für eine metergenaue Lokalisierung notwendig sind. Mit einer App wie GPS Status und Toolbox kann man sich die aktuelle Anzahl an empfangbaren Sats und die Fehlerlänge anzeigen lassen, falls sich jemand genauer dafür interessiert.

Naja, wie auch immer, ich glaube uns ist allen klar, dass das zwar interessante theoretische Gedankengänge sind, die aber nichts mit tatsächlich umsetzbaren Möglichkeiten in diesem Fall zu tun haben.

Stan_Marsh schrieb:Für die Rücksendung der GPS Daten braucht man dann aber wieder Mobilempfang.

Da gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Man wartet darauf, dass der Fuchs das Funkloch für wenige Minuten verlässt, das genügt um die aufgezeichneten Daten zu übertragen.
2. Wenn man nicht warten will muss man mit einer mobile Antenne das Funkloch schliessen.

@Commissaire

Da ich leider die Quelle nicht verlinken kann, schreibe ich es so:

Mindener Tageblatt 17.07.2010 :

Damals wurde ein Projekt gestartet, dass Truthahngeier darauf trainieren soll, Polizisten bei der Suche nach vermissten Personen zu unterstützen.
Die Truthahngeier seien demzufolge effektiver als Hundestaffeln.

Was aus dem Projekt geworden ist, habe ich noch nicht rausgefunden.
Hätte nicht gedacht, dass es so etwas gibt, es mutet etwas bizarr, aber eigentlich auch logisch an.

Commissaire schrieb:Wurde eigentlich jemals versucht eine Leiche über einen Aasfresser zu finden? Also z.B. einen Fuchs aus der Gegend jagen, betäuben und mit einem Sender ausstatten? Ein Tier in der freien Wildbahn hat eine ganz andere Motivation für die Suche!

Ist das ein Ansatz, der bei solchen Fällen schon zum Einsatz kam?
Ich finde die Idee im ersten Moment bizarr. Wer will denn dort alle Füchse jagen, betäuben und mit einem Sender ausstatten? Dann kämen noch die Wildschweine dazu und und und.

Also der Aufwand, flächendeckend alle wilden Aasfresser mit Sendern auszustatten ist m.E. weitaus größer, als mit Leichensuchhunden die Wege abzugehen und auffälige Anzeigen an bestimmten Stellen zu verfolgen.

Ganz abgesehen davon, denke ich, dass sie nicht auf den Trail gegangen ist sondern anderweitig in eine "Falle" tappte.

lemystere schrieb:Damals wurde ein Projekt gestartet, dass Truthahngeier darauf trainieren soll, Polizisten bei der Suche nach vermissten Personen zu unterstützen.
Die Truthahngeier seien demzufolge effektiver als Hundestaffeln.

DAS ist ein guter Ansatz. Die könnten sehr effektiv sein. Allerdings mit der Einschränkung, dass sie alles anzeigen. Also nicht nur menschliche Überreste. Oder können die darauf trainiert werden? Zutrauen würde ich denen das.

@Cuchulain

Man müsste sich ans LKA Niedersachsen wenden.

Dort sollte das weltweit einzigartige Projekt mit den Truthahngeiern als "Polizeihelfern" stattfinden.

Nach 2011 finde ich jedoch keine Berichte mehr. Entweder ist es sang- und klanglos eingeschlafen, weil undurchführbar, oder aber es besteht fort und ist öffentlich nicht so bekannt, wobei mich letzteres wundern würde.
Wäre toll, wenn es das noch gäbe.

Ohne jetzt bereits in der Tiefe recherchiert zu haben, gibt es da einen Artikel aus 2014

Sherlock, Miss Marple und Columbo – das Truthahngeier-Trio aus dem Vogelpark Walsrode war Hoffnungsträger des niedersächsischen Innenministeriums. Die Vögel mit dem Näschen für Leichen sollten einst der „Innovationsoffensive Polizei 2015“ Aufwind verschaffen. Heute setzt die Polizei bei tierischen Einsätzen wieder ganz bodenständig aufs Pferd und auf den Hund.
...
„Urwaldvögel, die überm Blätterwald fliegen und nicht viel sehen können, sie sind auf einen gut entwickelten Geruchssinn angewiesen“, hatte German Alonso erklärt. Der Tierpfleger des Vogelparks Walsrode baute das Leichenspürtraining in die Flugschau des Parks ein. Diskret, versteht sich. Die Plüschratte, die es zu finden galt, enthielt mit dem Geruch menschlicher Leichen präparierte Stoffstückchen.
...
„Der damalige Innenminister Schünemann hat das Projekt allerster Klasse beerdigt“, sagt Hermann. „Das ist einfach politisch madig gemacht worden.“ Letztlich scheiterte das Geier-Modell, weil Truthahngeier größere Gebiete in Gruppen überfliegen.

Quelle: https://www.weser-kurier.de/region/niedersachsen_artikel,-Leichensuchgeier-nicht-teamfaehig-_arid,904806.html

Tatsächlich also auf menschlichen Leichengeruch trainiert. Sehr erfolgsversprechend im Gebirge. Allerdings wurde das Projekt wohl abgebrochen, weil diese Adler wohl nur im Verbund agieren. Wo da das Hemmnis ist, diese einzusetzen, erschließt sich mir nicht. Evtl. in der Ausbildung. Aber die sollte das ganze im Verbund ja noch erleichtern. Schade.

@Cuchulain

Das ist wirklich sehr schade, dass das Geier-Projekt der Polizei abgebrochen werden musste.
Danke dir für diese Info.