Es gibt einen Begriff, der seit geraumer hier im Thread herumschwirrt, und mit dem ich noch immer nicht recht klarkomme: Detoxzone.
Zurückzuführen ist die ominöse Formulierung offenkundig auf das vom Kinderpsychologen Dr. Rücker erarbeitete „Rückführungskonzept“. In den Prozess eingeführt wurde sie augenscheinlich von der Angeklagten Christina Block.
Selma1898 schrieb am 15.08.2025:Zum aktuellen Liveticker in der Mopo:
Frau B. erwähnt eine DetoxZone, vom Kinderpsychiologen vorgeschlagen. Anwalt Bott verweist bei Nachfrage der Richterin auf die IT Tagebücher.
Ob mit einer Detox Zone der Bauernhof der Entführung gemeint ist? Treffen auf neutralem Boden?
Etwas näheren Aufschluss ergibt diesbezüglich folgender Beitrag von LeonardodV:
LeonardodV schrieb am 16.08.2025:-die Übermittlung des Rückführungskonzepts des Kinderpsychologen an „Olga“mit der Bemerkung: Ich denke, Sie können es nutzen. Ich hoffe, Sie können es nutzen.“, in dem von einer Detoxzone die Rede sein soll, also ein unabhängiger Ort, an dem die Kinder zur Ruhe kommen (Bauernhof mit maskierten Männern?)
So ganz erschließt sich mir diese Detoxzone aber noch immer nicht. Ist das eine bizarre Wortschöpfung des umtriebigen Doktors aus Bremen oder ein eingeführter Begriff in der Psychologie? Und über welchen Bereich erstreckt sich eine solche Zone, welchen Zeitraum umfasst sie?
Ich weiß nicht, ob ich da völlig falsch liege, aber unter Detox verstehe ich bei einer wörtlichen Ableitung so etwas wie „Entgiftung“. Im vorliegenden Fall wäre dann zu fragen: Entgiftung von was?
Waren die Kinder im Hause Hensel/Have auch nach Ansicht von Rücker etwa einer Art Brainwashing ausgesetzt? Wurden sie dort so manipuliert und von Mutter und Großeltern entfremdet, dass dies wie Gift wirkte? War deswegen „Befreiung“ angesagt - mit Ruhigstellung in einer Übergangszone, bevor man dann in Hamburg mit einer “Entgiftung“ der Kids beginnen konnte?
Eine fürchterliche Wortwahl, wenn dem so sein sollte.
Viel gravierender als solche Begrifflichkeiten finde allerdings, dass Rückers für 30 000 bis 40 000 Euro entwickeltes Konzept augenscheinlich als Handlungsanleitung dem Entführerteam bereitgestellt und zumindest in Teilen umgesetzt worden ist.
Neben Vorgaben wie die, Hamburg nicht direkt anzusteuern, sondern einen weiten Umweg („Detoxzone“?) zu wählen und dort die Übergabe vorzunehmen, gab es ja beispielsweise auch die für mich hanebüchene Idee, den brutal entführten Kindern Vertrautheit durch bestimmte Gegenstände aus dem Umfeld ihrer Mutter zu vermitteln und sie so zu beruhigen.
FrokenLisbeth schrieb am 15.08.2025: wurde Klara und Theo auf der Fahrt nach Stuttgart von den Entführern (Olga?) nicht eine Strickjacke der Mutter gegeben, damit deren Geruch sie beruhigen sollte?
Absurder Gedanke
In ihrer Vernehmung bestätigte Astrid Have, die Stiefmutter von Klara und Theo, diese Version:
Zaunkönigin schrieb am 19.11.2025:Ein für mich interessantes Detail, das ein bisschen untergegangen ist, war übrigens diesesEs war sehr schockierend für uns. In dem Camper soll es Sachen von früher gegeben haben, eine Strickjacke von Christina und sowas.“
Quelle: Mopo Ticker
M8nix schrieb am 20.11.2025:Auf Rückers Empfehlung sollte CB persönliche Gegenstände für die Detoxzone mitnehmen. Das waren die Strickjacke und das Fotoalbum. Von diesen Sachen hat sie selbst vor Gericht gesprochen.
Bislang war ich davon ausgegangen, dass sie Jacke und Album im Zug mitgenommen hat.
Tatsächlich interessant, wie und wann die dann in das Wohnmobil gekommen sind. Das würde bedeuten, dass die „Rückführung“ bekannt gewesen sein muss. Und dass sie davon gewusst hat…
Das unterstrich nun offenbar auch David Barkay, der Chef von Cyber Cupula und Anführer der Kidnapper, in seinem Verhör bei der Staatsanwaltschaft:
lightbride schrieb:Insgesamt belastete der ehemalige Offizier Block während seiner 25-stündigen Vernehmung durch etliche Details, wie in dem Bericht deutlich wird. Für den Tag der Entführung habe sie B. etwa persönliche Dinge wie einen Teddybären und eine Decke mitgegeben. Angeblich, so behauptet B., um den Kindern schon in den ersten Minuten klarzumachen, dass die Entführer im Auftrag der Mutter handeln würden.
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Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/Warum-Christina-Blocks-Verteidigung-in-der-Bredouille-steckt-id30079635.html
Dass die Mutter hinter der Entführung stecken könnte, hat aber allem Anschein nach die Kinder nicht aufatmen lassen, sondern sie wohl noch mehr gegen CB aufgebracht.
Für mich verdichten sich die neuen Erkenntnisse letztendlich zu folgender Vermutung:
1.
Kinderpsychologe Rücker hat im Auftrag von CB ein Konzept entwickeln, um die Rückführung der Kinder aus Dänemark zu bewerkstelligen/zu begleiten.
2.
Das Konzept mit Handlungsanleitungen wie Mitnahme persönlicher Sachen zur Beruhigung der Kinder wurde von CB an „Olga“, die Co-Chefin der Kidnapper, überreicht („I hope you can use it“).
3.
Nach den Schilderungen Barkays wurden die persönliche Gegenstände von CB vor der Entführung an die Täter übergeben; die Kinder gaben an, solche Sachen im Camper -also auf dem Weg von Dänemark nach Süddeutschland-
entdeckt zu haben.
Irgendwie erscheint das schlüssig.