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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

20.920 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

27.07.2019 um 20:10
Zitat von XanaXana schrieb:Zur Arbeit zwingen? Wer bezieht denn Hartz 4? Ein Teil kann nicht arbeiten aufgrund diverser Gründe,
Sofern dauerhaft, dann dürften diese keine Grundsicherung für Arbeitssuchende bekommen, denn da ist grundsätzlich "der Name Programm".

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27.07.2019 um 20:40
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Sofern dauerhaft, dann dürften diese keine Grundsicherung für Arbeitssuchende bekommen, denn da ist grundsätzlich "der Name Programm".
Die Realität schaut völlig anders aus. Es wird auf der einen Seite zu viel und zu oft (auch aus Scham) verschwiegen (Sucht- und andere psychische sowie nicht offensichtliche physische Erkrankungen) auf der anderen Seite werden diese bei Bekanntwerden dennoch im Alg2 belassen. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob man sich vor einem Arzt oder Psychologen "outet" oder vor einem Verwaltungsfachangestellten, wo man sich diesen nicht mal aussuchen kann. Ich kann es verstehen, nicht mit dem vorgeschriebenen Büromenschen über Sucht, Depressionen, Psychosen und co sprechen zu wollen. Wenn es bekannt wird, dann liegt es am Sachbearbeiter zu entscheiden, ob ein Gutachter usw hinzu gezogen wird, der schaut, ob die Person unter drei Stunden, vier oder acht Stunden täglich arbeitsfähig ist. Die Kosten bleiben für die Stadt gleich, egal ob Bezug von Hartz 4 oder Sozi, es kostet nichts mehr, diesen Leuten einfach das Geld zu zahlen und nichts mehr anzubieten. Gutachten und Co, dass ganze Prozedere jedoch ist teuer. Das wird erst interessant, wenn eine gewisse Höhe an Erwerbsunfahigkeitsrente zu erwarten ist. Also werden sie mitgeschleift und in der Bevölkerung ersteht der Eindruck, da gesetzlich für Alg2- Bezug Arbeitsfähigkeit vorraus gesetzt wird, dass der Langzeitempfänger gar nicht arbeiten will.


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27.07.2019 um 21:15
Zitat von XanaXana schrieb:Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob man sich vor einem Arzt oder Psychologen "outet" oder vor einem Verwaltungsfachangestellten,
Vor einem Verwaltungsfachangestellten wird sich auch nicht geoutet, die Alltag widerspricht dir auch. Denn viele Menschen erkennen ihre Problematik und wollen diese auch angehen. Das Case Management zeigt, dass viele Menschen einfach einen Wegweiser brauchen, die einfach das Netzwerk haben.


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27.07.2019 um 21:23
Zitat von abberlineabberline schrieb:Die Anrechnung ist generell eine der größten Schweinereien gegenüber Kindern in Deutschland und für mich ein Grund, alle Parteien nicht zu wählen, die das nicht ändern. Agenda 2010 und so...diejenige, die das zu verantworten hatten, haben zumindest die Quittung bekommen und sind für alle Zeit für viele erledigt. Zu Recht
Warum denn das? Jedes Kind bekommt doch letztlich sein Existenzminimum, entweder in Form von Kindergeld, als Steuererleichterung (Kinderfreibetrag) der Eltern oder in Form des Bedarfssatzes im ALG II Bezug oder in Mischformen. Eine Schweinerei wäre es, wenn durch Bezug aus mehreren Quellen deutlich höhere Sätze zusammen kämen, als wenn diese nur aus einer Quelle stammen würden.

Der Denkfehler besteht m.E. darin, Maximalbeträge rein additiv zu betrachten und zu vernachlässigen, dass diese Zahlungen sozialpolitisch die gleiche Zielstellung haben und demnach auch nur bis zum Maximalbetrag in einfacher Ausführung gezahlt werden.


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27.07.2019 um 21:56
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Vor einem Verwaltungsfachangestellten wird sich auch nicht geoutet, die Alltag widerspricht dir auch. Denn viele Menschen erkennen ihre Problematik und wollen diese auch angehen. Das Case Management zeigt, dass viele Menschen einfach einen Wegweiser brauchen, die einfach das Netzwerk haben.
Ich mache da völlig andere Erfahrungen. An wen soll sich der Hartz4- Beziehende, der heroinabhängig ist oder eine schwere psychische Erkrankung hat beim Amt wenden wenn nicht an den zuständigen Sachbearbeiter? Ich habe Kontakt zu etlichen, psychisch Erkrankten, die es beim Amt gesagt haben und seitdem zwar keine Auflagen und Angebote wie Bewerbungen, Maßnahmen usw bekommen, aber weiterhin Hartz4 beziehen, ohne weitere Hilfsangebote. Von einer Überprüfung zur Bestimmung der Arbeitsfähigkeit ganz zu schweigen. Meine Freundin hat viel Kontakt zu Drogensüchtigen. Das gleiche in grün. Sie arbeitet mit Schwerstabhängigen. Also ich spreche definitiv nicht von Einzelfällen. Ich wage sogar zu behaupten, dass es hier gängige Praxis ist (Bremen).


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27.07.2019 um 22:07
@Xana
Zitat von XanaXana schrieb:Ich habe Kontakt zu etlichen, psychisch Erkrankten, die es beim Amt gesagt haben und seitdem zwar keine Auflagen und Angebote wie Bewerbungen, Maßnahmen usw bekommen, aber weiterhin Hartz4 beziehen, ohne weitere Hilfsangebote. Von einer Überprüfung zur Bestimmung der Arbeitsfähigkeit ganz zu schweigen.
Vielleicht hat die Behörde in Bremen aus Erfahrung die Erkenntnis gezogen, dass der Übergang ins SGB XII wo entsprechende Personen dann auch hingehören, nicht möglich ist da die Rentenversicherung sich sträubt.
Eine psychische Erkrankung ist natürlich auch kein Ausschluss vom Arbeitsmarkt.
Ein Fallmanager kann weder eine Diagnose erstellen noch möchte er es auch, da es nicht sein Aufgabengebiet ist. Es ist auch kein outen oder unnötiger Seelenstrip, wenn man äußerst dass man ggf Hilfe benötigt.

Angeboten kann lediglich Hilfe zur Selbsthilfe in den Bereichen, die der Betroffene selbst leisten kann.


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28.07.2019 um 00:14
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Vielleicht hat die Behörde in Bremen aus Erfahrung die Erkenntnis gezogen, dass der Übergang ins SGB XII wo entsprechende Personen dann auch hingehören, nicht möglich ist da die Rentenversicherung sich sträubt.
Das ist gut möglich. Ich kann mir auch vorstellen, dass es eh mehrere Gründe dafür gibt. Bremen hat zb eine recht hohe Arbeitslosenquote und wenig Geld. Spielt bestimmt auch eine Rolle. Aber ich weiß es nicht.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Eine psychische Erkrankung ist natürlich auch kein Ausschluss vom Arbeitsmarkt.
Natürlich nicht, das wollte ich auch nicht behaupten. Ich hatte sagen wollen, dass es verschiedene Gründe für Hartz 4- Bezug gibt, u. a. auch eine bestehende Arbeitsunfähigkeit durch zb eine schwere, psychische Erkrankungen oder Suchtkrankheit. Habe ich vielleicht nicht klar formuliert
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Ein Fallmanager kann weder eine Diagnose erstellen noch möchte er es auch, da es nicht sein Aufgabengebiet ist. Es ist auch kein outen oder unnötiger Seelenstrip, wenn man äußerst dass man ggf Hilfe benötigt.
Das ist klar, hatte ich damit auch nicht so gemeint. Ich kann aber die Scham/Angst verstehen zu sagen, Herr Sachbearbeiter, ich schaffe es nicht zu arbeiten, da ich Heroinabhängig/schwer psychisch krank bin. Und das dieses deswegen nicht gemacht wird. Leider werden sie von der Gesellschaft immer noch teilweise verlacht, verspottet, vorverurteilt, beleidigt. Natürlich wäre es dennoch besser, dieses dem Fallmanager zu sagen. Dieser kann schließlich nicht hellsehen. Er bemüht sich, die Person in den 1. Arbeitsmarkt zu bekommen und der Klient (nennt man Bezieher so?) ist in Wirklichkeit total überfordert. Probleme vorprogrammiert.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Angeboten kann lediglich Hilfe zur Selbsthilfe in den Bereichen, die der Betroffene selbst leisten kann.
Das sehe ich genauso. Da hatte ich dich falsch verstanden


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15.09.2019 um 03:51
Zitat von abberlineabberline schrieb am 27.07.2019:Die Anrechnung ist generell eine der größten Schweinereien gegenüber Kindern in Deutschland und für mich ein Grund
Weißt du, was für mich eine noch größere Schweinerei ist? Das die Eltern von Kindern andere für die Situation ihrer Kinder in Verantwortung stellen wollen.


Die Gemeinschaft - in Form des Staates - zahlt ein Existenzminimum. Alleinerziehende bekommen 2019 einen Mehrbedarf von 152,64 Euro. Also, das Geld bekommt der/die Alleinerziehende. Zusätzlich dazu gibt es noch einen Regelsatz für das Kind selbst: 302 Euro, bis zu einem Kindesalter von bis zu 7 Jahren. Miete und Heizkosten kommen noch dazu, klammere ich hier aber mal aus.

Und das, ohne Kindergeld überhaupt beantragt zu haben. Glatte 454 Euro. Nur für das Kind. Ansprüche aus dem Bildungs- und Teilhabegesetz noch gar nicht mit eingerechnet. Und noch andere, für den Mehraufwand sog. "unschädlichen" Ansprüche.

Und da möchtest du noch die neuerdings 204 Euro oben drauf haben - fürs Kind? Das wären dann 658 Euro. Für das Kind. Ein max. 7jähriges Kind. Möchtest du mir mal vorrechnen, was du monatlich für das Kind ausgeben willst - und wofür?
Und bitte nicht mit "Schulsachen" kommen, das muss schon gehaltvoller werden. Wenn 454 Euro monatlich für ein Kind, das nicht mehr drölftausend Windeln vollmacht, nicht reichen, dann können meine Frau und ich (beide voll berufstätig, weit vom Mindestlohn entfernt) uns kein Kind leisten, soviel steht fest.

Ohne Scheiß: Wer jeden Monat mehr als 450 Euro braucht, um seinem Kind jeden Tag gesundes Essen hinzustellen und dafür zu sorgen, das es immer saubere Klamotten hat und auf einem Bett schlafen kann, der macht entweder etwas ganz falsch im Leben, oder gibt einen Teil des Geldes eben doch nicht für das Kind aus, und stopft damit eigene Finanzlöcher.

Wer mir da widersprechen will, kann mir das gerne mal vorrechnen. Extremfälle mit besonderem Bedarf an teuren Medikamenten etc., oder Kinder die unbedingt ganz dringend teuren Geigen-, Klavier- und Reitunterricht haben müssen (haha, "müssen"!), sind da nicht Gegenstand der Sache.

Da braucht auch niemand sagen "Ich will meinem Kind ja auch mal was Schönes kaufen können!". Wenn ich meinem Kind etwas Schönes kaufen will, mache ich das von meinem Geld, und zwacke es bei mir ab, und nicht beim Geld, das ohnehin für das Kind und dessen Wohl gedacht ist.


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16.09.2019 um 10:46
Anbei zur Kenntnis quasi, oder weiteren Diskussion

https://www.focus.de/finanzen/recht/gerichtsurteile/gericht-erlaubt-100-prozent-sanktion-jobcenter-duerfen-widerspenstigen-hartz-iv-empfaengern-das-geld-komplett-streichen_id_11134923.html

Ich bin ja kein Experte im rechtlichen Aspekt, dachte aber immer, es gibt in der Regel eine Untergrenze bei Sanktionen. In dem Fall geht wohl 100%, aber beim querlesen scheint es auch so, dass das nicht unbedingt auf Dauer in Stein gemeißelt (final) zu sein scheint.

Am Ende noch das Ende vom Artikel, aus meiner Sicht interessant:
Jobcenter sanktionierte 441.000 Männer und Frauen im vergangenen Jahr

Wie lange Jobcenter 100-Prozent-Sanktionen als Druckmittel anwenden können, ist allerdings fraglich. Die Richter in Karlsruhe ließen jedenfalls während der mündlichen Verhandlung im Januar erkennen, dass sie Sanktionen zwar nicht grundsätzlich infrage stellen, sie aber nur bis zu einer Höhe von maximal 30 Prozent des Regelsatzes erlauben werden.

Der Bundesagentur für Arbeit (BA) zufolge wurden im vergangenen Jahr 904.000 Sanktionen verhängt – rund 49.000 weniger als 2017. Allerdings ist die Zahl der Betroffenen deutlich niedriger als die Zahl der Fälle, da manche Empfänger von Arbeitslosengeld II mehrfach sanktioniert werden. So waren im vergangenen Jahr insgesamt 441.000 Männer und Frauen von mindestens einer Sanktion betroffen. Mehr als 90 Prozent der Bezieher verhalten sich demnach regelkonform und bleiben von Strafen unberührt.
Ich finde sowohl in harten Fällen eine annährend komplette Streichung sinnvoll (so es disziplinarisch wirkt), weil ich grundsätzlich davon ausgehe dass das soziale Netz auch ein Mindestmaß an Mitwirkung verlangen kann, aber ob das in einzelnen Fällen zweckdienlich ist, keine Ahnung. Kann man so sehen, aber auch anders.

Zugleich finde ich den Hinweis gut, dass quasi ~90% hier nicht betroffen sind und folglich regelkonform handeln. Das ist immerhin schon mal ein Indikator.


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16.09.2019 um 11:17
Zitat von WardenWarden schrieb:dachte aber immer, es gibt in der Regel eine Untergrenze bei Sanktionen.
Im dem Sinne ist es nie eine 100%, Essensgutscheine gibt es trotzdem...es kommt auch drauf an wie oft die Sanktion verhängt wird, wie oft, Wiederholung -> dann wird auch die Miete gestrichen.
Zitat von WardenWarden schrieb:Zugleich finde ich den Hinweis gut, dass quasi ~90% hier nicht betroffen sind und folglich regelkonform handeln. Das ist immerhin schon mal ein Indikator.
Eben, auch ein Indikator dass das JC nicht die Leute mit System drangsaliert...auch ein Indikator dass die Einladungen zum Termin ankommen -> Hauptgrund der Sanktionen.
Zitat von WardenWarden schrieb:weil ich grundsätzlich davon ausgehe dass das soziale Netz auch ein Mindestmaß an Mitwirkung verlangen kann
Die Mitwirkung ist gesetzlich fest geschrieben (Verfügbarkeit, aktive Jobsuche, wirtschaftliches Handeln, zumutbare Arbeit), nur so können auch Sanktionen verhängt werden.
Und ja, es ist auch meine Meinung dass jeder Arbeitsfähige selbst seinen Unterhalt bestreiten sollte und dass das auch verlangt werden darf.


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16.09.2019 um 11:34
Vielleicht sind es auch 80% die mitmachen und 10% profitieren davon, dass der Prozess der Sanktion immer bürokratische und aufwendiger wird, so dass die Damen und Herren des Jobcenters mal ein Auge zudrücken.

Jedoch die Annahme korrekt das der überwiegende Teil zumindest die Punkte erfüllt wie z.b. Termine wahrnehmen, Bewerbungen schreiben.


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16.09.2019 um 12:41
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich finde sowohl in harten Fällen eine annährend komplette Streichung sinnvoll (so es disziplinarisch wirkt), weil ich grundsätzlich davon ausgehe dass das soziale Netz auch ein Mindestmaß an Mitwirkung verlangen kann, aber ob das in einzelnen Fällen zweckdienlich ist, keine Ahnung. Kann man so sehen, aber auch anders.
Nun, wer bei 100% Sanktionen angekommen ist(kein Geld und irgendwann auch keine Miete mehr), da wird eine weitere "Zusammenarbeit" oder gar Vermittlung kaum stattfinden. Eine erzieherische Maßnahme kann ich dabei nicht erkennen, denn so jemand landet längerfristig wohl auf der Straße oder im Knast, weil Verbrechen begangen werden um an Geld zu kommen, oder zu oft beim Diebstahl von Lebensmitteln festgestellt wird

Nun könnte man sagen, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist(was ja auch stimmt) doch will man das? Man muss es ja nicht an die große Glocke hängen, doch Leute die praktisch nicht vermittelbar sind, kann man m.M.n. auch in Ruhe lassen. Es bringt ja für die Gesellschaft auch nichts, wenn diese ihre Wohnung verlieren oder gar in die Kriminalität gehen.


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16.09.2019 um 15:21
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:denn so jemand landet längerfristig wohl auf der Straße oder im Knast, weil Verbrechen begangen werden um an Geld zu kommen
Oder sie gehen arbeiten.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Nun könnte man sagen, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist(was ja auch stimmt) doch will man das?
He he, die H4 beschweren sich doch wegen der Bevormundung durch das "Amt", also gehe ich davon aus dass sie selbst verantwortlich sein wollen....nur die Nummer läuft nicht: JC hat nichts zu sagen aber soll überweisen.
Zumutbare Arbeit lehnen sie doch auch eigenverantwortlich ab.

Noch witziger: soll jemand für sie entscheiden? Dann kommt der Vorwurf der Zwangarbeit.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:doch Leute die praktisch nicht vermittelbar sind
Das soll weder der Betroffene noch der JC entscheiden, sondern ein Arzt oder entsprechendes unabhängiges Gremium. Arbeitsallergie gilt nicht.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Es bringt ja für die Gesellschaft auch nichts, wenn diese ihre Wohnung verlieren oder gar in die Kriminalität gehen.
Es bringt der Gesellschaft auch nichts wenn Arbeitsfähige daheim bleiben.


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16.09.2019 um 20:15
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Oder sie gehen arbeiten.
Ich denke da ist der Zug oftmals schon lange abgefahren. Wenn man so sieht, wen es teils betrifft, da ist eine Arbeitsvermittlung oft einfach nicht mehr drin. Ich wüsste jedenfalls auch nahezu keine Arbeitgeber, die Personen einstellen, die es schaffen beim Jobcenter komplett rauszufliegen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:He he, die H4 beschweren sich doch wegen der Bevormundung durch das "Amt", also gehe ich davon aus dass sie selbst verantwortlich sein wollen....nur die Nummer läuft nicht: JC hat nichts zu sagen aber soll überweisen.
Zumutbare Arbeit lehnen sie doch auch eigenverantwortlich ab.

Noch witziger: soll jemand für sie entscheiden? Dann kommt der Vorwurf der Zwangarbeit.
Man sieht dabei jedenfalls, dass solche Menschen, in dieser Gesellschaft, einfach nicht zurecht kommen. Jedenfalls nicht so, wie es gewünscht wird.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Das soll weder der Betroffene noch der JC entscheiden, sondern ein Arzt oder entsprechendes unabhängiges Gremium. Arbeitsallergie gilt nicht.
Warum sollte sowas nicht gelten? In der Regel hat ein mensch lust etwas zu tun. Praktisch keiner sitzt gern freiwillig tatenlos herum. Scheinbar also gibt es da Gründe, warum eine Arbeitsvermittlung nicht klappt. Und eine Allergie scheint eine Krankheit zu sein. Warum also diese nicht als solche anerkennen?
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Es bringt der Gesellschaft auch nichts wenn Arbeitsfähige daheim bleiben.
Ich denke es stört aber weniger, als wenn diese obdachlos oder kriminell werden.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.09.2019 um 20:59
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:In der Regel hat ein mensch lust etwas zu tun. Praktisch keiner sitzt gern freiwillig tatenlos herum.
Das stimmt. Ich tue gerne was mir gefällt. Nur leider werde ich durch einen Job daran gehindert ;) ... es sei denn ich habe das Glück mein Hobby zum Beruf machen zu können. :)
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Scheinbar also gibt es da Gründe, warum eine Arbeitsvermittlung nicht klappt.
genau, es gibt sehr vielschichtige Gründe:

- Drogen

- Arbeit gefällt einem nicht (und/oder Faulheit) ... oder man möchte nichts anderes als sein Hobby zum Beruf machen, was natürlich sehr selten machbar ist

- Depressionen bzw. man fühlt sich physisch und/oder psychisch überfordert - das glaubt einem jedoch selten jemand (der Amtsarzt stempelt einem gerne mal zum Simulanten oder wenn er wider Erwarten doch Verständnis hat, legt er einem nahe, mal einen Psychologen aufzusuchen) - alles Erfahrungen in meinem Umfeld, kann ich also nicht beweisen.

- zu alt, aber es wird seitens des Amtes behauptet, man ist für den Arbeitsmarkt nie zu alt.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Und eine Allergie scheint eine Krankheit zu sein. Warum also diese nicht als solche anerkennen?
da sagst du ja auch was, diesbezüglich habe ich eine Bekannte welche eine Oddysee hinter sich hat (Allergie oder Überempfindlichkeit gegen chemische Stoffe, u.a. Kunststoffe, der Nachweis ist äußerst schwierig, keiner hilft und glaubt ihr...)
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Es bringt der Gesellschaft auch nichts wenn Arbeitsfähige daheim bleiben.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Ich denke es stört aber weniger, als wenn diese obdachlos oder kriminell werden.
wenn sie mit sich was anfangen können und nicht aus Langeweile Unfug machen, dann nicht.
Und der Gerechtigkeit halber möchte ich anmerken, dass es da und dort auch welche gibt, welche die sich es gerne auf Kosten der Gesellschaft bequem machen.

Wie gesagt, ist alles sehr vielschichtig.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.09.2019 um 21:50
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:In der Regel hat ein mensch lust etwas zu tun. Praktisch keiner sitzt gern freiwillig tatenlos herum
Frei nach Wladimir Kaminer:"Einen Grund (zum saufen) wird sich immer finden lassen."

Einen Sinn gibt sich fast jeder selbst, jedoch gebe ich dir dahingehend Recht, dass besonders in den ersten Jahren, der innere Antrieb noch sehr groß ist.


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16.09.2019 um 22:30
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Arbeit gefällt einem nicht (und/oder Faulheit) ... oder man möchte nichts anderes als sein Hobby zum Beruf machen, was natürlich sehr selten machbar ist
Um mal diesen Grund oder (De-)Motivationsfaktor aufzugreifen: Einerseits finde ich, dass das durchaus machbar ist - je nach Hobby und Background (wenn es sich ihm Rahmen halt oder 'grundsätzlich realistisch machbar in diesen Breitengraden ist) und anderseits - wenn es eben nicht klappt - so muss man sich mit Abstrichen arrangieren. Das müssen viele Menschen. Ich auch.

Habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht? Nicht wirklich. Ein Hobby ist Videobearbeitung. Wenn ich mich daran orientiere, dann nein. In meiner Idealvorstellung wäre ich auch z.B. tougher und würde einen entsprechenden Beruf "am Limit" ausüben. Aber ich habe mir etwas gesucht, was vielleicht nicht die erste Idealvorstellung ist, aber mehr oder minder nah rankommt. Wo ich zufrieden bin. Realistisch oder praktisch gesehen können vielleicht nicht 100% der Leute so eine Position erreichen, aber man selbst hat theoretisch und individuell die Chance. Aber ich kann dann nicht auf diese Stelle warten und mich zurücklehnen.

Ich betrachte das simpel oder breche es zumindest jetzt hier simpel runter:

Ich will was. Oder gewisse Dinge. Also Jobs. Nehmen wir an, es ist nicht zu exotisch und unrealistisch und etwas, was mehr oder minder verbreitet ist. Wo es offene Stellen gibt. Wenn nicht vor der Haustür, dann im Land oder im Bundesgebiet.

a) Ich bringe die Voraussetzungen mit oder kann sie erreichen oder
b) Ich erfülle gewisse Kriterien nicht ausreichend

Bei a) muss ich vergleichsweise wenig Vorarbeit leisten und mich "nur noch" bewerben bzw. Arbeitgeber / Stellen suchen und mich aktiv darauf bewerben und natürlich Einstellungsverfahren bestehen. Wenn ich etwas nicht schon formell kann weil mir etwas fehlt, z.B. Qualifikationen, Vorerfahrung, eine gewisse Schulbildung, so kann ich auch das anstreben und gar nachholen.

Wenn a) und b) wegfallen und ich das nicht erreichen will oder kann, muss ich mir Alternativen suchen. Vielleicht sehe ich das zu aktiv, bin ja auch noch jünger, aber schon im Eigeninteresse würde ich nicht rumsitzen wollen. Also bewusst und aktiv. Ich habs 2 Jahre selbst erlebt, während ich mich zwar weiterhin beworben habe und auch wollte und dahingehend eine anhaltende Motivation hatte, empfand ich es nach einer Weile so, dass die Tage dahinplätschern und inhaltsleer werden. Man bewirbt sich, kriegt Absagen, setzt woanders neu an, und die Nacht wird irgendwie zum Tag, Termine plätschern dahin, einige Maßnahmen kommen und gehen und es wird bei einigen ein Teufelskreis.

Denn kann man nur mit einer positiven Grundeinstellung und ggf. mit (temporären) Abstrichen durchbrechen.

Zuletzt: Will dir, weil zitiert, nicht widersprechen, wollte nur den Aspekt nochmal aufgreifen und quasi hiermit potentielle Leser die sich in dieser oder einer vergleichbaren Lage befinden auch motivieren. Wenn ich etwas erreichen will, muss ich auch tätig werden. Ob das nun der "Traumberuf" ist, oder eine Alternative. Ich habe mich für gute Alternativen entschieden und brachte das Zeug dafür mit. Es ist nicht alles perfekt aber ich bin tatsächlich zufrieden und hab mir das rausgesucht, was ich interessant fand.

Das kann vielleicht nicht jeder Einzelne in der Republik (ich wünschte, es wäre so!). Aber individuell hat man sicherlich die Chance, an seiner Situation zu arbeiten. Sie zumindest ein bisschen, oder schrittweise, zu verbessern. Viele machen das. Manche nicht. Wenn sie denn könnten aber nichts machen, sollten diese aber hinterher nicht meckern wenn das Leben sinngemäß dahinplätschert.

Am Ende sterben wir alle und manche ziehen eben so ein Leben vor. Wenn das deren Präferenz ist, ist das so. Aber ich finde, man könnte seine eigentlich klitzekleine begrenzte Zeit auf der Welt "interessanter" gestalten oder definieren.


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16.09.2019 um 23:43
@chriseba
Das ist Unsinn. Alleinerziehende sind oft unverschuldet in ihrer Lage und kleine Kinder in DDR like Kinderkrippen abzuschießen, kann ja keine Lösung sein. Und ja, ich denke, dass das Kindergeld für die Kinder sein soll und nicht angerechnet werden dürfte. Ich halte auch den Satz für noch deutlich zu niedrig. Wohlgemerkt ich rede von alleinerziehenden Aufstockern, deren Kindern das Geld wirklich zusteht. Mich betrifft es zum Glück nicht, aber ich weiss durchaus, was Kinder kosten und dass eine Mutter oder Vater ohne das Kindergeld schwer zu kämpfen hat. Es bleibt ja nicht bei Schulbüchern, was ist mit Fahrtkosten, Kleidung, vernünftigem (!!!) Essen, evtl Vereinsleben und vielem, vielem mehr. Wir wollen mehr Kinder in Deutschland, dann müssen die Bedingungen stimmen. Genauso müssen bei getrennten Elternteilen die Rechte von Vätern massiv gestärkt werden und und und, das würde jetzt OT. Ich jedenfalls hab keinerlei Probleme damit, wenn alleinerziehende Aufstocker mit kleinen Kindern deutlich mehr Geld bekommen.


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16.09.2019 um 23:49
Zitat von abberlineabberline schrieb:Alleinerziehende sind oft unverschuldet in ihrer Lage und kleine Kinder in DDR like Kinderkrippen abzuschießen, kann ja keine Lösung sein.
Warum sollten Kindertagestätten keine Lösung sein? Ein Jahr Mutterzeit sollte wohl reichen. Es verlangt ja auch keiner, wie zu DDR zeiten, dass eine Mutter nach 3 Monaten schon wieder im Job ist.(meine Mutter war in der DDR auch schon 1 Jahr mit mir daheim)


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16.09.2019 um 23:51
@Bone02943
Nein, sicher nicht. Die ersten drei Jahre sollte ein Elternteil schon zuhause bleiben können, damit das Kind nicht von irgendwem Fremden erzogen wird. Das ist so eine Seuche, die aus der DDR mitgebracht wurde, diese Krippen. Nur ein Jahr Mutterzeit wäre zumindest in unserer Gegend meist undenkbar gewesen bzw eine Mutter oder Vater, die oder der nicht mindestens 3 Jahre daheim beim Kind bleibt.
Ausnahme höchstens eine Notsituation.


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