Warden
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen

beschäftigt
dabei seit 2014
dabei seit 2014
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
AfD
um 03:29In Sachen Ukraineunterstützung muss ich das "neidlos" anerkennen. Da sind mir Italiens Rechte lieber. Heißt auch was, wenn man als AfD teils von Europas anderen Rechten abgelehnt/als zu radikal bezeichnet wird (lose Erinnerung an manche Überschriften mancher Nachrichtenartikel).Pusemuckel schrieb:Hätte man mir vor ein paar Jahren gesagt, ich als Deutsche würde Italien fast mal um ihre Rechtsextremen "beneiden" (zumindest so im direkten Vergleich); ich hätte es nicht geglaubt.
Inzwischen ist es so. Einfach nur, weil wir hier inzwischen selbst unter den Rechten den absoluten Bodensatz zu verzeichnen haben. Wie gesagt, vor ein paar Jahren hätte ich es nicht geglaubt.
Das ist aber nicht falsch zu verstehen: Ich hab von Italiens rechter Partei wenig Ahnung und es heißt nicht, dass ein anti-RU und pro-UA-Kurs bei mir massive Sympathiepunkte generiert und mich blind für anderes bei einer rechten Partei macht. Es ist aber halt so, dass ich mich im Sinne einer "Schadensbegrenzung" schon irgendwie freue - schlimmer wäre bei der Russland-Ukraine-Thematik auf europäischer Ebene, wenn noch mehr rechte Parteien oder Akteure an der Macht pro-Putin wären.
Also in dem Kontext: Danke Meloni. Und wenn auch nur dafür, nicht noch ein etwas oder massiv größeres Problem zu sein.
Wer sagt, dass ich jemanden der pro-AfD ist überzeugen will? Bei augenscheinlichen Hardlinern ist das vergebene Lebensmühe. Als partieller Ex-Aluhut der dann ca. ... sagen wir 15 Jahre immer wieder in Debatten und Argumente auch mit Hardlinern investiert hat kann ich sagen: Bringt fast nie was oder individuell bei Einzelnen nur langfristig was weil bei jenen Umdenken vlt. nur langfristig einsetzt. Und wenn überhaupt, dann nur wenn man versucht halbwegs auf Augenhöhe zu kommunizieren. Aber nicht automatisch gegeben.Fellatix schrieb:Dann noch, na ja, ich glaub ja nicht, dass du einen AfDler wirst überzeugen können, indem du lang und breit was von "Subtext" faselst.
Aber wenns dir Spaß macht, hau rein.
Anyway, gerade auf Twitter - bevor, teils auch nachdem es ein Drecksloch wg. Musk wurde - war Gegenrede für (mitlesende) Dritte wichtiger oder effektiver. Informativer.
Es war quasi ein reiner Bonus oder eine positive Überraschung in Einzelfällen mit einem Gegenüber einen relativen Sachaustausch auf relativer Augenhöhe zu haben, aber oft zumindest da auf Twitter wo ich unterwegs war, war es eher eine Seltenheit. Da waren viele - wenn es keine Bots waren - schon zu tief in einem Rabbit-Hole oder zum Beispiel um es konkret zu machen von verzerrter russischer Propaganda zerfressen. Heimische politische Extremisten tickten aber oft ähnlich, auch wenn die Inhalte und Themenschwerpunkte andere waren.
Gut, nun sind wir aber nicht hier auf Twitter sondern Allmystery. Das Klima hier ist schon wesentlich besser, auch wenn manchmal streitbar. Den Ansatz oder die Erwartungshaltung, eher für andere zu argumentieren und nicht zwingend ein Gegenüber (mit einer gewissen empfundenen Voreingenommenheit) überzeugen zu wollen habe ich aber bewahrt. Wenn es sich ergibt, nett oder Bonus.
Noch zum Subtext und etwas Gebrabbel über Kommunikation an sich - im Spoiler um den Post kürzer zu halten
SpoilerMir ist auch klar, dass für manche Dinge wie ein Subtext vielleicht etwas abstrakt oder hochtrabend sind. Vielleicht bin ich da selbst aber voreingenommen mit meinem Werdegang aber ich muss sagen, dass ich den Verweis darauf oftmals für wichtig halte. Achtung, klingt jetzt auch für manche vielleicht hochtrabend oder pseudowissenschaftlich geschwurbelt aber Watzlawick sagte einst: Man kann nicht nicht kommunizieren. Gut, was heißt pseudowissenschaftlich - der Mann war Kommunikationswissenschaftler der prägend war. Den Zusatz "pseudo" können wir also streichen.
1. Man kann nicht nicht kommunizieren.Quelle: https://www.paulwatzlawick.de/axiome.html
"Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation (nicht nur mit Worten) ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man nicht nicht kommunizieren."
Praktisches Beispiel:
Ein Beispiel wäre eine Frau im Wartezimmer eines Arztes, die die ganze Zeit nur auf den Boden starrt. Zunächst könnte man annehmen, sie würde nicht kommunizieren. Dennoch tut sie es, indem sie den anderen Wartenden nonverbal mitteilt, dass sie keinerlei Kontakt möchte.
Sprache ist oft "Waffe" bzw. Wirkmittel. Aber eben auch Ausfluss eigener Gedanken oder Haltung.
Simpler: Manche (politische, fachliche, anderweitige) Haltung kann ich schon aus mancher Argumentation und Wortwahl ableiten. Man kommuniziert oftmals Dinge mit ohne sich dessen immer aktiv bewusst zu sein. Mal etwas kokreter: Das praktische Beispiel im Zitat veranschaulicht zwar den Umstand, dass man nicht nicht kommunizieren kann, aber es passt hier nicht ganz so hin. Hier wäre das Beispiel passender, wie ich mit Informationen und Umständen umgehe oder in welcher Art ich darauf reagiere. Ich kann eine pro-AfD-Haltung mitkommunizieren indem ich etwa aktiv Dinge relativiere/kleinrede die anti-AfD sind. Das ist dann halt der Subtext. Und manchmal ist es auch "Kommunikation", auf gewisse Fragen oder Punkte gar nicht einzugehen - zu ignorieren, so wie im Beispiel im Wartezimmer wortlos und kontaktlos nach unten zu schauen.
Ich finde es zumindest interessant auch manchmal über (un)bewusste und technische Aspekte der Kommunikation nachzudenken oder sie zu beachten weil sie oft einen relevanten Wert hat, dem man sich nicht immer aktiv bewusst ist. Gerade auch im politischen Kontext. Oftmals kam vor der Waffengewalt oder der negativen Wesensänderung (oder Radikalisierung) das Wort. Sprache bzw. Kommunikation beeinflusst.
Okay, genug Exkursion in den Bereich, Regie sagt ich soll mit dem Post zum Ende kommen.