AfD

martenot schrieb:Socialme schrieb:

Es wäre so ein leichtes, die Zahlen sinken zu lassen.

Naja, so leicht scheint es dann doch nicht zu sein. Zumal wir in einer pluralistischen Gesellschaft leben, in der es sowieso keine einfachen Lösungen gibt, da wir Menschen unterschiedliche und z.T. widersprüchliche Bedürfnisse und Forderungen haben

nun ja, wenn man mal in unser nördliches Nachbarland schaut, scheint es eben doch möglich:

Dort erreichte die DF (Dansk Folkeparti), quasi das Gegenstück zur AfD, bei der Folketingswahl 2015 ein Rekordergebnis von 21,1%, regional sogar bis zu 31,8% der Stimmen (Nordschleswig). Die Venstre (Liberale) bildete dann eine Minderheitsregierung unter Duldung der DF, Pia Kjærsgaard, die Vorsitzende der DF bekam den Posten der Parlamentspräsidentin.
Und trotz (oder wegen?) dieses "Bruchs der Brandmauer" fiel die DF bei den nächsten Wahlen 2019 auf 8,7% ab und 2022 weiter auf 2,6%.
Gute Politik kann da viel bewirken.

Ich kenn mich mit der AfD jetzt nicht so aus, aber ich vermute mal, da jeder Mensch käuflich ist, das sie ohnehin nicht hält, was sie ihren Wählern verspricht. Bedauerlich finde ich nur, das man in einer repräsentativen Demokratie so weit kommt, indem man den Wählern sagt "das man mir mein Schnitzel wegnehmen möchte". Das zeigt, das man es mit Schafen zu tun hat und Schafe brauchen nunmal einen Hirten und keinen Diktator.

Socialme schrieb:steht das so im Wahlprogramm?

Ja, das Steuerprogramm dazu bedeutet mit mathematischer Sicherheit genau das.

Socialme schrieb:Lebenserhaltungskosten sind für einige kaum noch zu stemmen.

Das ist korrekt, aber daran sind nicht Migranten schuld, aber sie sind ein sehr nützlicher Sündenbock.

Socialme schrieb:UK ist auch ausgestiegen und es geht ihnen auch nicht so schlecht, wie zuvor schwarzgemalt wurde.

Doch, aus deiner Quelle geht hervor, das die "guten" Wachstumszahlen sehr unsichere Prognosen sind.
Tatsächlich ist das BIP im UK seit dem Brexit in den letzten Jahren kaum gewachsen. Zudem haben die Torries nach der Finanzkrise 2008 einen jahrelangen Sparkurs gefahren der die dortige Infrastruktur in einem erbarmungswürdigen Zustand hinterlassen hat.
Die Lebenshaltungskosten sind dort für viele Menschen noch weniger zu stemmen als in Deutschland
Ich bin selbst oft in England und ausserhalb von London ist es echt finster. Aber dazu schreibe ich mehr in einem anderen Thread um beim Tonic zu bleiben.

Leilan schrieb:Da hieß es immer wieder, sie sei rechtsradikal. Und es werden und wurden immer nur Ausschnitte gezeigt, die nicht abgerundet und einseitig sind.

AfD-Politiker könnten ja auch einfach aufhören, rechtsradikale Dinge zu sagen :)

Cthulhus_call schrieb:AfD-Politiker könnten ja auch einfach aufhören, rechtsradikale Dinge zu sagen :)

Andererseits ist das ja wohl deren "Kernkompetenz". Sie möchten einfach bloß nicht mehr, dass man die Dinge, die sie sagen, als rechtsradikal bezeichnet. Man soll sich wahrscheinlich damit anfreunden, es als "Meinung der Mitte" zu sehen.

Dann rutscht auch automatisch fast alles "nach links", wenn man sehr dezentral rechts fokussiert ist. Ab dann kann man alles als "linksradikal" bezeichnen, was nicht extrem rechts ist.

@martenot

Das ist leider genau das Ziel. Und unsere Medien helfen trotz aller Vorwürfe mit. Bei uns dürfen die Rechten durch alle Talkshows tingeln, an Sommerinterviews ihre Hetze verbreiten und einige CDU-Politiker laufen sich für eine Koalition warm.
Wäre ja blöd wenn die Unzufriedenen auf einmal die Linke wählen würden, wenn die AfD Verboten wäre.