AfD

Panaetius schrieb:Die aktuelle Regierung reizt hier bereits geltendes Recht aus - die AfD könnte nicht mehr machen.

Mich wundert, dass das scheinbar niemand merkt. Die Wähler der AfD voran.

eckhart schrieb:Mich wundert, dass das scheinbar niemand merkt. Die Wähler der AfD voran.

Ich habe die Erfahrung in Diskussionen gemacht, dass das alles noch nicht ausreicht, dass noch zu viele Afghanen (denen man die Einreise rechtlich bindend zugesagt hat) eingeflogen werden, dass nicht (schnell) genug abgeschoben wird etc. pp. Also unterm Strich müsste man entweder geltendes Recht brechen um den Forderungen nachzukommen oder die Gesetze mit all seinen Folgen (EU-Austritt beispielsweise) ändern.

Groucho schrieb:Ich glaube tatsächlich, dass sich ernsthafte Menschen auch nicht bei X über Politik informieren.
Ich habe Zweifel, dass Menschen, die sich auf X aufhetzen lassen, mit Fakten und Inhalten überzeugt lassen.

Hm... Ich kenne einige AfD-Wähler. Die nutzen keine SM. Die haben politisch einfach nur Scheiße im Hirn und sind von Hause aus Meckerfritzen.

sacredheart schrieb:Um solche Leute geht es, Bandenkriminelle wie Angehörige oder 'Satelliten' von Tren de Araguas.

Die Latinos haben Trump gewählt, weil Kamala Harris eine Frau ist. Die meisten Leute die abgeschoben werden, standen nie vor Gericht oder haben eine schwere Straftat begangen.

Cthulhus_call schrieb:Die meisten Leute die abgeschoben werden, standen nie vor Gericht oder haben eine schwere Straftat begangen.

@Cthulhus_call

Bei einer Wahlentscheidung geht es ja nicht darum, was danach wirklich passiert, sondern um die Hoffnungen, die man vorher mit dieser Wahlentscheidung verknüpft.

Das sollten wir nach unserer eigenen Wahl eigentlich wissen.

Da hat die AFD einen Vorteil gegenüber Merz und Trump: ausbleibende Realitätsprüfung.

sacredheart schrieb:Da hat die AFD einen Vorteil gegenüber Merz und Trump: ausbleibende Realitätsprüfung.

Was Du als Vorteil interpretierst, war Reinhard Heydrichs Realitätsprüfung als Schlächter von Prag, das muss man wissen, wenn man wie der Ehrenvorsitzende der AfD von 1000 Jahren deutscher Geschichte schwärmt.

Cthulhus_call schrieb:Die Latinos haben Trump gewählt, weil Kamala Harris eine Frau ist. Die meisten Leute die abgeschoben werden, standen nie vor Gericht oder haben eine schwere Straftat begangen.

Nach meiner Erfahrung sind einige der Hispanics, welche die amerikanische Staatsbürgerschaft haben und somit wählen können, der Meinung, dass sich manche die illegale Einwanderung zu einfach gemacht haben oder zu schnell eingebürgert wurden, z.B. weil sie jenseits der Grenze ein Kind zur Welt gebracht haben und sie selbst einen längeren legalen Weg gehen mussten. Man kann glaube ich nicht pauschal sagen, dass Hispanics auffällig frauenfeindlich sind, wieso? Es sind eher einige weiße Evangelikale, die Schwierigkeiten mit Frauen in hohen Machtpositionen haben. Und der Präsident ist vor allem auch oberste Kommandeur der Streitfkräfte, und daher haben Frauen es schwieriger speziell in den USA, das höchste Regierungsamt zu erreichen.

sacredheart schrieb:Bei einer Wahlentscheidung geht es ja nicht darum, was danach wirklich passiert, sondern um die Hoffnungen, die man vorher mit dieser Wahlentscheidung verknüpft.

Verstehen nur Wenige, word.

Auszüge aus dem aktuellen Wahlprogramm der AfD:

Weiterhin werden wir folgende Maßnahmen unter Beachtung rechtsstaatlicher Standards umsetzen: ...
Aufkündigung von UN-Migrations- und UN-Flüchtlingspakt ...
Der Rechtsanspruch auf Aufnahme zum Zweck des Asylverfahrens wird auf Personen, die unmittelbar und konkret bedroht sind, beschränkt

Die AfD will sich also gegen internationales Recht und das GG stellen

Beantragung von Asyl und einem sonstigen Schutzstatus nur bei nachgewiesener Identität und Staatsangehörigkeit

Politisch Verfolgte können schlecht zur Behörde und sich einen Pass zur Ausreise austellen lassen. Die AfD will die Genfer Flüchtilingskonvention, die regelt, dass ein Pass keine Voraussetzung für den Asylantrag ist, nicht beachten.

Einstellung der freiwilligen Aufnahmeprogramme für Afghanistan

Das Verwaltungsgericht hat dagegen entschieden, die AfD will den Rechtsstaat nicht anerkennen.

Die Integrationsfähigkeit ist durch eine strikte Begrenzung des Zuzugsgeschehens wieder herzustellen

Will Asyl- und Flüchtlingsrecht generell nicht anerkennen.

Der Übergang von der Europäischen Union in den Bund europäischer Nationen soll entschlossen und planvoll erfolgen. Dabei muss
gewährleistet sein, dass Deutschland zu Beginn dieses Prozesses von seiner Rolle als „Zahlmeister“ befreit wird.

Will also die EU verlassen und durch ein außerhalb Deutschlands nicht konsensfähiges fiktives Modell ersetzen.

Quelle: https://www.afd.de/wp-content/uploads/2025/02/AfD_Bundestagswahlprogramm2025_web.pdf

-> Ausstieg aus allen westlichen Bündnissen. Bleibt der Anschluss an Russland und die weitere Allianz mit China, Iran und Nordkorea, die ähnlich gegenüber dem Westen und den regelbasierten Werten dastehen.

Wo sind denn eigentlich die ganzen AfD Wähler, wenn hier doch fast nur Leute mitschreiben, die die AfD nach ihren Angaben nicht wählen?

Wenn man diese Menschen schon wählt, weil sie ihre Pläne gut finden und sich mit ihnen identifizieren können, könnte man es doch auch offen zugeben oder schämt man sich insgeheim, weil man weiss dass es falsch ist.

Panaetius schrieb:Ausstieg aus allen westlichen Bündnissen. Bleibt der Anschluss an Russland und die weitere Allianz mit China, Iran und Nordkorea, die ähnlich gegenüber dem Westen und den regelbasierten Werten dastehen.

Ich glaube zwar nicht, dass dieser Tag kommen wird, aber nehmen wir mal an, es käme so. Denken diese Wähler wirklich , dass dieser Zustand besser wäre, als die jetzige in Deutschland?

yari schrieb:Ich glaube zwar nicht, dass dieser Tag kommen wird, aber nehmen wir mal an, es käme so. Denken diese Wähler wirklich , dass dieser Zustand besser wäre, als die jetzige in Deutschland?

Wenn man eher Meckerfritze ist, Konträrer der eh quasi immer dagegen ist und/oder man noch insgeheim positive Einstellungen zum Feind hat, joa, dann haben manche vielleicht eine rosige Vorstellung von Bündnisaustritten und Isolation. Am Ende wäre das Geheule aber groß wenn man geopolitisch einfach total einbüßt oder Nachteile erleidet bzw. seine Position schwächt, ob konkret oder abstrakt.

behind_eyes schrieb:Verstehen nur Wenige, word.

Und deshalb hofft man auf Rechtsextreme, weil das ja schon mal so super geklappt hat? Man muss wahrscheinlich einer bestimmten Klientel angehören, um ein derartiges Umfeld zu wählen.
Oder möchtest du mal die Kernkompetenzen der AfD, die über die Fremdenfeindlichkeit hinausgehen, hier mal darlegen?
Falls dir da die "words" fehlen, es wird wohl niemand wundern. :)

emanon schrieb:Man muss wahrscheinlich einer bestimmten Klientel angehören, um ein derartiges Umfeld zu wählen.

Ja, man ist natürlich kein Rassist oder Faschist, aber hat seltsamerweise null Problem mit Rassisten und Faschisten...

Warden schrieb:Wenn man eher Meckerfritze ist, Konträrer der eh quasi immer dagegen ist und/oder man noch insgeheim positive Einstellungen zum Feind hat, joa, dann haben manche vielleicht eine rosige Vorstellung von Bündnisaustritten und Isolation. Am Ende wäre das Geheule aber groß wenn man geopolitisch einfach total einbüßt oder Nachteile erleidet bzw. seine Position schwächt, ob konkret oder abstrakt.

Ich denke das der Austritt aus der EU heftige Folgen haben wird. Wenn wir hier wieder anfangen mit Zöllen und anderen Handelshemmnissen, Wechselkursrisiken usw dann wird ne Menge Wohlstand verloren gehen und ich glaube das die AfD generell dieser Herausforderung die sich dann stellt, nicht gewachsen ist.

Seit der Verharmlosung der Waffen-SS durch die AfD gilt sie unter den Rechtsextremen und EU-feindlichen Parteien in Europa als deutsches Schmuddelkind, mit dem man mit Rücksicht auf die eigenen Wähler nicht spielen darf. Als Ersatz kommen allenfalls ultrarechtsradikale, offen antisemitische und die NATO als Verteidigungsbündnis ablehnende Splitter-Protestparteien in Frage:

Wasraschdane aus Bulgarien

Die EU-skeptische, nationalistische, prorussische und einwanderungsfeindliche Wasraschdane (auf Deutsch "Wiedergeburt") ist erstmals im EU-Parlament vertreten. Sie stellt drei der insgesamt 17 Abgeordneten aus Bulgarien. Die 2014 gegründete Partei fordert, dass Bulgariens EU-Beitritt 2007 neu verhandelt wird. Zudem verlangt Wasraschdane etwa eine Volksbefragung zum Austritt Bulgariens aus der NATO.

Konfederacja aus Polen

Die rechtsradikale Konfederacja ist EU-feindlich, populistisch und antisemitisch. Im Wahlkampf hatte sie zudem auf antiukrainische Töne gesetzt.

Quelle: https://www.tagesschau.de/afd-eu-parlament-parlament-100.html

Ob es vor diesem Hintergrund aussichtsreich ist, dass die AfD zuerst "entschlossen und planvoll" aus der EU austritt, um anschließend wie versprochen den übrigen 26 bis 27 Staaten einen neuen Vertrag aufzuzwingen, der für Deutschland alle Vorteile der EU behält, alle vermeintlichen Nachteile aber vermeidet - in dem ein AfD-geführtes Deutschland also die Rolle des europäischen Hegemons einnimmt (die anderen Ultrarechtsradikalen wollen das zwar auch, aber immer nur jeweils für ihr eigenes Land) -, wenn schon jetzt noch nicht mal die rechtsextremen europäischen Parteien sich an einen Tisch mit AfD-Politikern setzen wollen, um nicht die eigenen rechtsextremen Wähler mit exzessiver Radikalität zu vergraulen, sei jetzt mal dahingestellt.

Panaetius schrieb:in dem ein AfD-geführtes Deutschland also die Rolle des europäischen Hegemons einnimmt (die anderen Ultrarechtsradikalen wollen das zwar auch, aber immer nur jeweils für ihr eigenes Land) -, wenn schon jetzt noch nicht mal die rechtsextremen europäischen Parteien sich an einen Tisch mit AfD-Politikern

Irgendwo teil der Strategie das jeder sein eigenes geschichtsrevisionistisches Denken entwickelt. Die deutschen haben andere interessen wie die Spanier zb , ist halt so .

Jedimindtricks schrieb:Irgendwo teil der Strategie das jeder sein eigenes geschichtsrevisionistisches Denken entwickelt. Die deutschen haben andere interessen wie die Spanier zb , ist halt so .

Gemeinsame Interessen in der EU sind Demokratie und Marktwirtschaft. Für die AfD sind sie wie Teufel und Weihwasser. Die AfD hat aber gemeinsame Interessen - mit Russland und weiteren autokratisch regierten Ländern, wie Nordkorea und Belarus. Wenn die AfD Deutschland in eine Diktatur unter russischer Schutzherrschaft umwandelt (die Bildung einer Opposition oder die Äußerung von Kritik würde zu einer russischen "Spezialoperation" führen) - dann sind die Kooperationsmöglichkeiten mit europäischen Ländern - entgegen der Versprechungen im AfD-Wahlprogramm - entsprechend gering. Die AfD ist fein raus, sie hätte "den Kampf" gewonnen und kann die "alten Kämpfer" zu Helden erklären.

Panaetius schrieb:Die AfD will sich also gegen internationales Recht und das GG stellen

nun ja, damit stünde sie nicht alleine da, es gibt noch andere europ. Länder, die sich weigern Flüchtlinge aufzunehmen.

yari schrieb:Wenn man diese Menschen schon wählt, weil sie ihre Pläne gut finden und sich mit ihnen identifizieren können, könnte man es doch auch offen zugeben oder schämt man sich insgeheim, weil man weiss dass es falsch ist

glaube nicht, dass diese User sich schämen, sondern, sie befürchten evtl lediglich, hier im Thread verbalen Gegenwind zu bekommen, gehen also quasi den Weg des geringsten Widerstandes.
Vielleicht haben sie zusätzlich auch die Befürchtung,, dass sie bei bestimmten Äußerungen dann auch schnell mal gesperrt werden könnten.
Wie gesagt, aus Scham kann ich mir nicht vorstellen.

yari schrieb:Ich glaube zwar nicht, dass dieser Tag kommen wird, aber nehmen wir mal an, es käme so. Denken diese Wähler wirklich , dass dieser Zustand besser wäre, als die jetzige in Deutschland?

glaube, die meisten denken nicht an morgen, sondern leben nur im heute.

Warden schrieb:dann haben manche vielleicht eine rosige Vorstellung von Bündnisaustritten und Isolation. Am Ende wäre das Geheule aber groß wenn man geopolitisch einfach total einbüßt oder Nachteile erleidet bzw. seine Position schwächt, ob konkret oder abstrakt

so weit denken die sicherlich auch nicht.

behind_eyes schrieb:Ich denke das der Austritt aus der EU heftige Folgen haben wird. Wenn wir hier wieder anfangen mit Zöllen und anderen Handelshemmnissen, Wechselkursrisiken usw ...

In einem Link weiter oben heißt es:

Der Übergang von der Europäischen Union in den Bund europäischer Nationen soll entschlossen und planvoll erfolgen

Die wollen also einen Bund und da könnte man ja trotzdem offene Grenzen und Zollfreiheit vereinbaren.

Optimist schrieb:nun ja, damit stünde sie nicht alleine da, es gibt noch andere europ. Länder, die sich weigern Flüchtlinge aufzunehmen.

Andere Länder sind nicht an das deutsche Grundgesetz gebunden. Aber gibt es in der EU denn Länder, die einem Asylbewerber, der regulär in dem Land einen Asylantrag stellt, die Prüfung dieses Asylantrages pauschal verweigert, hast du Beispiele dafür?

Optimist schrieb:Die wollen also einen Bund und da könnte man ja trotzdem offene Grenzen und Zollfreiheit vereinbaren.

Siehe: Beitrag von Panaetius (Seite 4.787)

Wie will man übrigens bei "offenen Grenzen" sich weigern, Flüchtlinge aufzunehmen?

In dem Fall tritt übrigens die Meistbegünstigtenklausel der WTO ein.

Optimist schrieb:Die wollen also einen Bund und da könnte man ja trotzdem offene Grenzen und Zollfreiheit vereinbaren.

Nein, offene Grenzen ist genau das, was die AfD nicht möchte, die wird es dann nicht mehr geben.
Der "Bund europäischer Nationen" ist doch nur ein schönes Wort dafür, daß dann jeder sein eigenes Süppchen kocht.