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Vermisstenfall Lars Mittank

36.357 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Video, Mutter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Vermisstenfall Lars Mittank

Vermisstenfall Lars Mittank

28.09.2020 um 19:49
Zitat von Kriegerin111Kriegerin111 schrieb:Ist es dann fair jemanden mit aller Gewalt zu suchen,
Das kommt darauf an. Fremde Menschen nicht, gesetzlich vielleicht nicht, aber sollte das eine bewusste Entscheidung sein und derjenige hinterlässt ein Leben voller Angst, Leid und Ungewissheit bei seiner Mutter und einem vom Schlaganfall gezeichneten Vater, tue ich mir schwer mit der moralischen Gewichtung des Wunsches nach individueller Freiheit.


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28.09.2020 um 20:06
Hier kann man wahrscheinlich in 5 Jahren noch diskutieren zwischen Psychose und der Aussteiger Theorie.
Es gibt teilweise zeitlich zu große Lücken und nur einseitige Aussagen.
Er hatte beim verlassen des Flughafens Reisepass und Ec-Karte dabei, auf beidem ist der eigene Name vermerkt. Zumindest kann man damit schon mal sicherstellen, dass er weiß wer er ist. Ich glaube nicht, dass er über den Zaun ging, seinen Reisepass rausholte und sich dachte "Na was will ich damit und wer ist das?" und ihn dann wegwarf.
Deshalb finde ich die Suche nach einem unter Amnesie leidenden Obdachlosen eher merkwürdig und wenig logisch.
Ebenso finde ich, wie viele andere, dass das Such Plakat wirklich eher lieblos ist, es schreit nicht gerade nach "bitte komm heim und wir vermissen dich".
Wenn er noch da draußen ist, muss man ihn auch nicht unbedingt wiedererkennen. Haare ab und Bart stehen lassen und er sieht komplett anders aus.
Doppelgänger hatte er anscheinend die letzten Jahre auch genug und in über 6 Jahren hat sich bei jedem das Bild eingebrannt, mit welchem auch heute noch gesucht wird...


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28.09.2020 um 20:11
Zitat von Aslania123Aslania123 schrieb:Hier kann man wahrscheinlich in 5 Jahren noch diskutieren zwischen Psychose und der Aussteiger Theorie.
Für mich sind das keine zwei alternativen Theorien mehr. Wenn man es für möglich hält, dass die Entscheidung zu Verschwinden impulsiv getroffen wurde, dann kann dieser Impuls auch durch einen psychischen Ausnahmezustand ausgelöst worden sein.


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28.09.2020 um 20:14
Zitat von alex36malex36m schrieb:Version 2: LM flieht aus dem Flughafen, muss sich in der Folge jeden Tag mit Essen und Trinken versorgen, sich Geld verschaffen, ein Dach über dem Kopf haben, und damit zwangsläufig anderen Menschen begegnen, ist auffallend (da Ausländer), und hinterlässt dabei 6 Jahre lang keinerlei Spuren
Warum muss er denn auffallen? Er muss sich ja nicht in den Touristenhochburgen niedergelassen haben. Und nur weil er deutsch ist, muss man sich dort noch lange nicht über ihn wundern.

Wie viele Ausländer begegnen dir jeden Tag? Sprichst du sie alle an und fragst nach ihren Namen und ob sie vermisst werden? Fragst du sie, ob sie freiwillig hier sind?
Oder sind sie etwa alle hier weil sie ne Psychose hatten?


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28.09.2020 um 20:15
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Für mich sind das keine zwei alternativen Theorien mehr. Wenn es für möglich hält, dass die Entscheidung zu Verschwinden impulsiv getroffen wurde, dann kann dieser Impuls auch durch einen psychischen Ausnahmezustand ausgelöst worden sein.
@falstaff

Da hast Du Recht! Auch ein Impuls ist in gewisserweise ein Ausnahmezustand.


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28.09.2020 um 20:16
Zitat von Kriegerin111Kriegerin111 schrieb:Ist es dann fair jemanden mit aller Gewalt zu suchen, der freiwillig ausgestiegen sein könnte?
Ich hab letztens einen Artikel gelesen indem die betroffene Mutter deine Frage mMn ziemlich gut/fair beantwortet:
Nach zehn Jahren des Bangens, der Mithilfe bei den Ermittlungen und zuletzt der intensiven Suche auf eigene Faust hat die Mutter dann eine für sie weitreichende Entscheidung gefällt, wie sie sagt: "Ich hab’ mich gefragt, was zählt mehr: mein Egoismus, dass ich wissen will, wo er ist und was er macht, oder sein Entschluss, sein Leben so zu gestalten, wie er es will."
Quelle: https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Wenn-er-ein-neues-Leben-hat-dann-will-ich-es-nicht-zerstoeren;art4,2697647


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28.09.2020 um 20:17
Zitat von HathoraHathora schrieb:Da wird man gegen Mithilfe rundum versorgt?
Was ist dort Mithilfe?
Holzhacken, Pilze sammeln, Kartoffeln ernten, Dach decken, Zaun streichen.
Und keiner weiss, dass er gesucht wird?
Und selbst wenn sie es wissen sollten. Es ist sein Leben und seine Entscheidung.


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28.09.2020 um 20:33
Zitat von LucyDiamondLucyDiamond schrieb:Nach zehn Jahren des Bangens, der Mithilfe bei den Ermittlungen und zuletzt der intensiven Suche auf eigene Faust hat die Mutter dann eine für sie weitreichende Entscheidung gefällt, wie sie sagt: "Ich hab’ mich gefragt, was zählt mehr: mein Egoismus, dass ich wissen will, wo er ist und was er macht, oder sein Entschluss, sein Leben so zu gestalten, wie er es will."
Im ersten mom hab ich gedacht, ich hätte was verpasst....

Ich halte das für eine gute Entscheidung und wahrscheinlich sollte man sich dazu auch professionelle Hilfe holen, ehe man für immer in diesem Zustand verbleibt.

Irgendjemand hier hatte Mal geschrieben, dass es vielleicht auch nicht die falscheste Entscheidung ist zu versuchen Brücken zu bauen. Anstatt ganze Heerscharen von wildfremden einzuspannen, die jeden Obdachlosen abfotografieren, Detektiven und harrschen Plakaten im Befehlston, führt vielleicht ein anderer Weg zum Ziel.


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28.09.2020 um 20:55
Zitat von m.1806m.1806 schrieb:Wie viele Ausländer begegnen dir jeden Tag? Sprichst du sie alle an und fragst nach ihren Namen und ob sie vermisst werden? Fragst du sie, ob sie freiwillig hier sind?
Bulgarien ist aber im Vergleich zu Deutschland ein recht armes Land. Es gibt weniger Anreize für einen Deutschen nach Bulgarien zu gehen als umgekehrt für einen Bulgaren nach Deutschland. Gleiches gilt für andere Nationen. Insofern fällt ein Ausländer außerhalb der Touristenhochburgen (und vor allem wenn er offensichtlich keinen Urlaub macht) eher auf als ein Ausländer in Deutschland.


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28.09.2020 um 21:10
@Hathora

Zum Thema Anrufe bei der (Ex) Freundin:
Du bringst es prima auf den Punkt, danke!
Die Info, dass Lars sie in der Color-Nacht angerufen hat, stammt meines Wissens nur von Gütig. Und eben dieser gilt hier weitestgehend als unseriös und aufschneidend, was ja durchaus so sein kann. Trotzdem wird der Anruf in besagter Nacht als wahr eingestuft - auch von den Usern, die obige Meinung von Gütig haben. Das ist inkonsequent und verquere Argumentation.


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28.09.2020 um 21:19
Zitat von alex36malex36m schrieb:Was ist inkonsistent? Dass er vor seiner (recht frischen) Freundin keine Angst zeigen wollte, und sich eher seiner Mutter öffnete?
Die Freundin ist doch hier auch quasi die "große Unbekannte".
Für mich bleibt es unklar, ob es nun die Freundin oder die Exfreundin war, und die Beziehung recht frisch?

Spekulation! Es hieß doch Anfangs LM wollte ein Haus kaufen/ bauen, macht man in der Tendenz eher, wenn man in einer Beziehung, die schon etwas gefestigt ist, steckt.

Meine persönliche Meinung ist, dass es zu diesem Dilemma mit LM kam, unter anderem weil sie Beziehung eben nicht so gut lief.


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28.09.2020 um 21:43
Zitat von MajorQuimbyMajorQuimby schrieb:Es hieß doch Anfangs LM wollte ein Haus kaufen/ bauen, macht man in der Tendenz eher, wenn man in einer Beziehung, die schon etwas gefestigt ist, steckt.
Und das war nicht wahr.


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28.09.2020 um 21:44
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Bulgarien ist aber im Vergleich zu Deutschland ein recht armes Land. Es gibt weniger Anreize für einen Deutschen nach Bulgarien zu gehen als umgekehrt für einen Bulgaren nach Deutschland. Gleiches gilt für andere Nationen. Insofern fällt ein Ausländer außerhalb der Touristenhochburgen (und vor allem wenn er offensichtlich keinen Urlaub macht) eher auf als ein Ausländer in Deutschland.
Bulgarien ist gerade bei deutschen (Früh-) Rentnern sehr beliebt, es gibt zudem multinationale Firmen im Kundendienst/Verkaufsbereich, die ebenfalls u.a. deutsche Mitarbeiter einstellen. So selten ist es jetzt nicht dort einen Deutschen zu treffen. Habe selbst in Irland einige Italiener und Franzosen kennengelernt, die dort länger gearbeitet haben und sehr viele deutsche Freunde hatten.


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28.09.2020 um 21:50
Zitat von m.1806m.1806 schrieb:Es ist sein Leben und seine Entscheidung.
Da es hier ja auch Vermutung gibt, dass er sich absichtlich von seiner Familie losgesagt hat und man diesen Wunsch respektieren sollte, in dem man ihn nicht sucht:
Solange man nicht weiß, was ihm passiert ist und er selbst nicht explizit den Wunsch äußert, in Ruhe gelassen zu werden, haben wir in meinen Augen als Gesellschaft die Verpflichtung zu versuchen den Verbleib eines verschwundenen Menschen zu klären, da dieser Mensch sich ebenso gut in einer Notsituation befinden könnte. Das Sicherstellen des Wohls eines hilflosen Menschen sollte Vorrang haben.
Sollte es ihm gut gehen und er den Wunsch haben, untergetaucht zu sein, kann er sich bei den Behörden melden, doch hier würde ich eine aktive Handlung von ihm erwarten.
Zitat von willybaldwillybald schrieb:Du wirst mir doch zustimmen, dass wir, in der Regel wohlgemerkt, eine psychotische Episode, besonders eine transiente dorgeninduzierte, für gewöhnlich an einer Reihe von Expressionen und einer bestimmten Psychomotorik erkennen, also sowas wie desorientierte Kopfbewegung, an den Kopf fassen uns erkennen.
Nein, an der Psychomotorik kann man keine psychische Erkrankung festmachen und noch weniger sind solche allgemeinen Bewegungen spezifisch für eine Erkrankung. Desorientierte Kopfbewegungen oder Griffe an den Kopf unterlaufen mir im Straßenverkehr öfter, auch ohne dass ich jedes Mal eine transiente Psychose aufweise :)
Zitat von willybaldwillybald schrieb:Ich behaupte ausserdem, dass jemand, der vor Angst so handelt, weist zusätzlich Merkmale auf..
Es geht in der Beurteilung des Krankheitsgrades natürlich um die Frage, wie der Patient in der Lage ist, auf etwaige Wahrnehmungsveränderungen zu reagieren. Es ist völlig falsch anzunehmen, der Großteil der Patienten würden sofort die Realität zurücklassen und komplett ihrer Wahrnehmung vertrauen. Das machen nicht mal Menschen ohne Befund.
Zitat von willybaldwillybald schrieb:Das stimmt so zwar, aber nicht viele Patienten präsentieren ein Symptombild, bei dem sie sich nicht davon abhalten können, in an und um Sicherheitsbereiche über Zäune zu springen.
Im Gegenteil, ein Mensch, der Halluzinationen (Wahrnehmungsveränderung) oder wahnhafte Gedanken (Fehlinterpretation von tatsächlichen Beobachtungen) entwickelt, ist sich dessen oft nicht bewusst, für ihn ist das Realität. Dementsprechend gibt es oft keinen inneren Konflikt, ob man der "Wahrnehmung vertrauen" sollte und er muss sich selbst von nichts  "abhalten".Manchmal, vor allem wenn sich solche Symptome entwickeln, gibt es schon Verunsicherung und die Betroffenen merken, dass etwas nicht stimmt. Oft können sie aber eben nicht genau sagen, was es ist, weil eben die Grenze zwischen Realität und Erkrankung für sie nicht sichtbar ist.
Zitat von willybaldwillybald schrieb:Dann muss man unterscheiden, ob jemand langsam hineinwächst und z. B. Coping Mechanismen entwickelt hat, ob es sich in scheinbar zusammenhangslosen Episoden präsentiert, oder ob es sich um eine einmalige drogeninduzierte Psychose handelt.
Im Gegenteil! Ein Mensch mit schweren psychotischen Symptomen entwickelt keine Coping Menchanismen gegen seine eigenen psychotischen Symptome, weil er sie nicht als solche erkennt. Das grundlegende Kriterium eines Wahns ist, dass die Inhalte für den Betroffene absolut unverrückbar wahr sind und er in dem Moment durch keine Macht der Welt (außer vielleicht einem Medikament :) ) davon abgebracht werden kann.

Nimm es mir bitte nicht übel, aber deine Vorstellungen von psychotische Erkrankungen sind oft nicht ganz zutreffend und in der Argumentation rutschst Du in meinen Augen zu sehr ins Schwarz-Weiß-Denken ab ("entweder er war völlig außer Kontrolle und hatte Todesangst, oder er war sehr kontrolliert und hatte einen Plan"). Anschließend unterstellst du den Vertretern einer psychischen Ursache der Abläufe, sie würden engstirnig argumentieren, dabei bist Du selbst es, der sich in dieser Form der Argumentation einmauert. Beispielsweise war nie die Rede davon, dass es ganz bestimmt eine drogeninduzierte oder antibiotika-assoziierte Psychose gewesen sein muss - das sind nur einige Ideen, die diskutiert wurden, und es wurde recht häufig erwähnt, dass sie zu den unwahrscheinlicheren gehören.  Auch muss er nicht die ganze Zeit über Angst gehabt haben - glaubt man den Aussagen er hätte gesagt "ich will noch nicht sterben" und sei weggerannt, dann hatte er vemutlich in diesem Moment heftige Angst. Aber, gerade bei psychischen Erkrankungen, liegt eben nicht zwingend eine Konsistenz der Gefühle vor - dass er danach kurzzeitig nur joggte ist also kein Beweis für die eine oder andere Theorie. Gleiches gilt für deine Annahme, er müsse um Kontrolle gerungen haben oder irgendwelche psychomotorischen Kennzeichen aufgewiesen haben.
Das ist etwas schade für die Diskussion, weil sie darin mündet, dass manche Teilnehmer Dir immer wieder erklären, weshalb schon einige Deiner Grundannahmen falsch sind, sodass Du hier eigentlich nur gegen Deine eigenen falschen Bilder dieser Erkrankung argumentierst, und wir versuchen Dich ein ums andere Mal darauf hinzuweisen, dass Dein Ausgangspunkt bei der Argumentation gegen eine psychische Erkrankung falsch ist.
Zitat von DellaDella schrieb:Aber wenn er eine Psychose hat/hätte wo ist er dann? Tot umgefallen in der "endlosen" Wildnis Bulgariens verschollen. Von wilden Eingeborenen erschlagen? Leute jetzt mal ernsthaft wir reden immer noch über Bulgarien, Mitgliedsstaat der EU.
Es kann doch vieles passiert sein;
1) Er kann sich selbst in Gefahr gebracht haben oder verunglückt sein; irgendwo raufgeklettert und abgestürzt sein, ertrunken sein, einen Verkehrsunfall gehabt haben
2) Erkrankungen mit psychotischen Symptomen führen leider relativ häufig zu Suiziden (beispielsweise 10% bei schizophrenen Psychosen, also bei  Psychosen, die vor allem durch Verfolgungs-, Beziehungs-und Beeinträchtigungswahn gekennzeichnet sind - und das trotz Behandlung und in Deutschland, d.h. in einem Umfeld mit sehr guter psychiatrischer Versorgung, einem psychiatrischen Krisendienst, und meist im gewohnten Umfeld des Betroffenen). Wie die Zahl aussieht, wenn ein Mensch in einem fremden Land ist, wo man nicht mal die Schrift lesen kann, alleine, nicht versorgt...
3) Zum anderen verlieren stark betroffene Menschen manchmal die Fähigkeit, für sich selbst zu sorgen. Körperpflege, Nahrungsaufnahme, Trinken bei Hitze, Schutz vor Kälte oder Wärme, werden von vielen Betroffenen vernachlässigt. Das ist tatsächlich eine wiederkehrende Gefahr für die Betroffenen und manchmal ein Grund, warum Betroffene vorübergehend irgendwo aufgenommen werden müssen - nicht weil sie sich selbst oder anderen was antun möchten, sondern weil sie sich nicht selbst versorgen können.
4) Er könnte irgendwo leben, wie und wo, da kann man viel spekulieren. Das wäre ein Ansatzpunkt für die Suche.
Zitat von willybaldwillybald schrieb:Ich denke man muss definitiv zweigleisig fahren und auch nach Toten suchen. Nicht nur, aber auch.

Dann braucht man mehr Geld für Belohnungen und Bestechungen.

Dann braucht man vernünftige Ermitter und Öffentlichkeit, Öffentlichkeit, Öffentlichkeit.
Das sehe ich wiederum wie Du. Wobei ich denke, Szenarien zu entwickeln, in denen er vor seiner Mutter flüchtet und man ihn daher in Ruhe lassen sollte, sind dem nicht förderlich.
 


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Vermisstenfall Lars Mittank

28.09.2020 um 21:55
Da öfter die Überlegung aufkam, was mit Lars nach der Überwindung der Grenzen des Flughafengrundstücks passiert ist, habe ich ein wenig recherchiert um über die medizinische Infrastruktur in Bulgarien mehr in Erfahrung zu bringen.

Eine Frage ist, warum Lars - falls er sich aufgrund von psychotischen Symptomen sehr auffällig verhalten hat und dadurch den Einwohnern aufgefallen ist - nicht aufgegriffen wurde.Wir hier in Deutschland sind daran gewöhnt, Menschen mit offensichtlichen oder vermuteten psychischen Erkrankungen einer Behandlung zuzuführen und dass wir in dem Fall, dass wir sie alleine oder verwahrlost irgendwo sehen, sogar die Polizei oder den psychiatrischen Krisendienst anrufen können.

Diese Grundhaltung in der Bevölkerung dürfte in Bulgarien meiner Einschätzung nach nicht vorhanden sein. Es gibt kaum psychiatrische Versorgungsstrukturen. Im ganzen Land gibt es nur 12 staatliche psychiatrische Kliniken, ansonsten gibt es noch 22 Stationen in Allgemeinkrankenhäusern und 12 Zentren für psychische Gesundheit, was auch immer das ist. Die Kliniken bieten den bedürftigen Menschen kaum gute Hilfe, zudem sind sie gefängnisähnlich weit außerhalb der großen Städte nach kommunistischem  (Behandlungs-)prinzip erbaut und nach dem Ende der Sowjetunion bis heute nicht wirklich reformiert worden. Menschen werden zusammengepfercht und ohne adäquate Betreuung und Betätigung mehr oder weniger "weggesperrt". Zum Teil gibt es nur eine Toilette für 30 Menschen.
Ich muss sagen, obwohl ich ein wenig Erfahrung mit dem Krankenhaussystem in osteuropäischen Ländern habe, bin ich nach dem Lesen der Artikel doch zutiefst erschrocken.

Ich kann mir daher vorstellen, dass viele Einheimische keine Hilfe rufen würden, wenn man psychisch auffälligen Menschen begegnet, da es eh kaum Behandlungsplätze gibt, die Behandlungen vermutlich mehr wie eine Bestrafung betrachtet werden und vermutlich auch in der Bevölkerung eine größere Vorsicht oder Abgrenzung gegenüber den Betroffenen besteht, zumindest lässt der Umgang des Versorgungssystems mit ihnen darauf schließen, dass sie kaum integriert oder bedacht werden.

Hier mal ein paar Bilder um einen Eindruck zu bekommen (Quelle: 1. und 3. Bild erster und zweiter Link, zweites Bild aus der Epochtimes)

Bildschirmfoto 2020-09-28 um 20.49.02Original anzeigen (0,2 MB)

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https://www.srf.ch/news/international/im-aermsten-land-europas-bulgariens-psychiatrie-funktioniert-noch-wie-zu-sowjetzeiten
http://www.bulgarienhilfe-oberschwaben.de/index.php/bisherige-projekte
https://bnr.bg/de/post/101085220/die-halfte-der-psychiatrien-in-bulgarien-ist-in-einem-kritischen-zustand


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Vermisstenfall Lars Mittank

28.09.2020 um 22:19
Zitat von MedicaMedica schrieb:Da öfter die Überlegung aufkam, was mit Lars nach der Überwindung der Grenzen des Flughafengrundstücks passiert ist, habe ich ein wenig recherchiert um über die medizinische Infrastruktur in Bulgarien mehr in Erfahrung zu bringen.
Die Bulgaren sind sehr freundlich und hilfsbereit. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wenn da jemand hilflos rumirrt und verletzt ist, dass da keiner reagiert und Hilfe holt. Das hat doch ueberhaupt nichts damit zu tun ,wieviele Behandlungsplaetze es in der Psychatrie gibt.
Die einschlägigen Krankenhäuser und Kliniken sind informiert. Sobald man merkt, dass Jemand eingeliefert wird, versuchen die Kliniken rauszubekommen, wo dieser Mensch versichert ist und damit die Kostenübernahme geklärt wird. Da sind die Kliniken selbst schon daran interessiert, damit sie nicht auf den Kosten hängen bleiben.
Quelle:Themenwiki FLM Facebook


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Vermisstenfall Lars Mittank

28.09.2020 um 22:21
Zitat von willybaldwillybald schrieb:Wenn er bei einem Arzt über Übelkeit und Brechreiz geklagt hätte, gerade im Krankenhaus, wüssten wir wohl davon.
Warum sollten wir davon wissen?


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Vermisstenfall Lars Mittank

28.09.2020 um 22:24
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Bei den Kollegen auch nicht
Nur nebenbei, weil es eigentlich nicht wichtig ist. Meinst Du die mitgereisten Personen? Das waren keine Kollegen, sondern Freunde und Bekannte.😉


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Vermisstenfall Lars Mittank

28.09.2020 um 22:25
Zitat von SchlumsiSchlumsi schrieb:willybald schrieb:
Wenn er bei einem Arzt über Übelkeit und Brechreiz geklagt hätte, gerade im Krankenhaus, wüssten wir wohl davon.
Warum sollten wir davon wissen?
Weil wir doch mindestens ein Dokument vorliegen haben (das aus dem KH).....Beim ersten Arzt war ein Freund dabei... falls ich falsch liege, berichtigt mich.
Zitat von SchlumsiSchlumsi schrieb:Nur nebenbei, weil es eigentlich nicht wichtig ist. Meinst Du die mitgereisten Personen? Das waren keine Kollegen, sondern Freunde und Bekannte.😉
In vielen Kreisen nennt man Bekannte auch "Kollegen" - selbst wenn man nicht mit diesen arbeitet.


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Vermisstenfall Lars Mittank

28.09.2020 um 22:25
Zitat von MedicaMedica schrieb:Das ist etwas schade für die Diskussion, weil sie darin mündet, dass manche Teilnehmer Dir immer wieder erklären, weshalb schon einige Deiner Grundannahmen falsch sind, sodass Du hier eigentlich nur gegen Deine eigenen falschen Bilder dieser Erkrankung argumentierst, und wir versuchen Dich ein ums andere Mal darauf hinzuweisen, dass Dein Ausgangspunkt bei der Argumentation gegen eine psychische Erkrankung falsch ist
und andere Teilnehmer müssen immer wieder erklären, dass seine Freunde die mit ihm im Urlaub waren und hier
mitgeschrieben haben und denen nichts komisches an Lars aufgefallen ist, völlig ignoriert werden. Auch wird ignoriert, dass er dieses "psychotische" Verhalten nur zeigt, wenn er mit seiner Mutter telefoniert. Vorher konnte er alleine eine Woche Urlaub in einem fremden Land machen, konnte selbstständig essen , Party machen, Leute anpöbeln, zum Arzt gehen, zur Apotheke fahren, im Hotel einchecken und sich alleine ein Taxi rufen. Auch beim betreten des Flughafens wirkt er normal. Selbst beim raus rennen stoppt er bewusst vor der sich vor ihm schließenden Tür ab.

Dass er draußen dann langsamer wird könnte ich mir damit erklären, dass er sich wahrscheinlich blöd vorkam wenn er da so lang hechtet.


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