@Nic-KneSorry, übersehen.
Nic-Kne schrieb:1. Wie war das mit dem ausschalten des Handys von Kris? Anhand der eingetragenen Daten, konnte man feststellen, dass das Handy bewusst wieder ausgeschalten wurde, bevor irgendwelche Daten geschrieben werden konnten? Es gibt dafür keine andere Möglichkeit? Es kann also kein Fehler zb durch Feuchtigkeit bzw. Wasser dafür verantwortlich sein? Also, abgesehen von den Daten, die sich in der Akte befinden, besteht nur diese eine Möglichkeit, nämlich bewusstes Ausschalten bevor das Handy vollständig hochgefahren ist. Richtig?
Richtig. Betriebszeiten hat das NFI mit einer sicheren Methode ermittelt (1-2 Min.). Hätte sich das Handy aufgrund einer Schutzfunktion (Hitze, Wasser, Spannungsschwankung) oder eines Totalcrashs (kein Strom) alleine ausgeschaltet, gäbe es einen Crashreport (spätestens in der folgenden Session) und weitere Beweise wie FSEvents.
Nic-Kne schrieb:2. Besteht die Möglichkeit, dass eben doch ein Fehler aufgetaucht ist, bevor das Handy vollständig hochgefahren ist, und genau diese Auswertung bzw. Beobachtung in den Akten, die hier zur Auswertung zur Verfügung standen (wie so einige weitere Belege ja anscheinend auch) fehlen?
Nein. Siehe 1. Bis zum 3. April hat das NFI Akkustand und Signalstärke dokumentiert. Ab 4. April nicht mehr. Diese Logs fehlten nicht aufgrund eines System-Fehlers, sondern aufgrund der zu kurzen Betriebszeiten. Am 11. April aufgrund des RAM/NAND-"Bugs", den das NFI aber nicht gekannt und dokumentiert hat, weshalb der NFI-Report jeden Ermittler hätte aufhorchen lassen müssen.
Nic-Kne schrieb:3. Kann es wirklich möglich sein, dass diese Elektrogeräte diesen Zeitraum ohne jeden Wasserschaden überstanden haben, obwohl an anderer Stelle behauptet wird, dass man dort nicht laufen könnte, ohne zumindest feucht zu werden und dass Dinge, die einmal feucht sind, nicht so schnell bzw. Überhaupt nicht mehr, trocknen?
Ja. Das iPhone ist im laufenden Betrieb bis 95% Luftfeuchtigkeit spezifiziert und es wurde an den relevanten Tagen nie früher als 3 Stunden nach Sonnenaufgang betrieben. Kondensation im Inneren beim Wechsel Nacht / Tag ist trotz wahrsch. Nachttemperaturen an die 20 Grad und tagsüber eher 70% Luftfeuchte tzd denkbar. Bei einem derart bedingten Kurzschluss gäbe es eher unmittelbar nach dem Einschalten einen Total-Absturz oder gar Hardware-Defekt, noch vor oder während des Apple-Logos beim Booten.
Ein feuchtebedingter zufälliger Kurzschluss, der 7 mal in Folge zum selben Zeitpunkt kurz nach Erscheinen des Homescreens auftritt - wo zuvor schnell, präzise und fehlerfrei Passcode und SIM-Pin eingegeben wurden - und das Gerät zum Sofort-Crash bringt, ist ausgeschlossen. Selbst wenn der 7-fache Zufall zuschlägt: Siehe 1.
Nic-Kne schrieb:5. Die Forensiker haben das IPhone ausgelesen, wie muss ich mir das vorstellen? Sie haben besagtes Gerät über ein Kabel an einem PC angeschlossen. Soweit, so klar. Aber, was bekommt man da zu sehen wenn das Handy nicht eingeschalten ist ( wie es eingeschalten aussieht weiß ich, denn ich nutze seit etwa 2010 selbst nur IPhones)? Haben diese Forensiker dann Zugriff auf alles? Können sie bspw. Fotos sehen? Die SMS lesen? Die Anrufliste prüfen? Oder sind es nur die reinen Rohdaten, die diese dann zu sehen bekommen?
Es sind Daten in einem Text-Log, einer Property List oder in einer Datenbank. Die Anrufliste der versuchten oder erfolgreichen Anrufe zB in der Call History Datenbank (gewählte Test-Nummern *0* und *3*):

Nic-Kne schrieb:6. Das IPhone wurde ja dann anscheinend auch irgendwann gestartet, spätestens dann konnte man ja die Fotos, Anruflisten usw einsehen, sonst könnte man ja gar nicht ausschließen, dass es irgendwelche Notizen, Fotos usw gibt. Oder wird das nur ausgeschlossen, weil es dafür keine Logs gibt?
Man liest das nicht am Handy-Display oder mit ähnlichen Apps wie iTunes aus, sondern mit einem Low Level Forensik-Tool. Via Display oder normalen Apps könntest nicht mal 1% der vom NFI ausgewerteten Daten sehen.
Nic-Kne schrieb:7. Wenn das nur anhand der fehlenden Logs ausgeschlossen wurde, wäre es nicht möglich, dass der Start des IPhones im Juni(?) diese Logs einfach überschrieben hat?
Nein. Logs und Datenbanken werden fortgeschrieben, nicht überschrieben.
Nic-Kne schrieb:Das Hindernis in meiner Version ist also eine Schlange. Sie standen nun also davor und viele Möglichkeiten hatten sie nicht. 1. drübersteigen, 2. umdrehen und irgendwie oberhalb der Steilwände durchs Dickicht schlagen oder 3. dem Pfad in die entgegengesetzte Richtung folgen. Und genau das haben sie getan.
Wegen einer Schlange einen Berg 3 Stunden lang auf der falschen Seite 700 Höhenmeter in den tiefen Dschungel hinein absteigen? Warum nicht um 14:40 den Notruf versuchen? Die 3-Meter Tunnelgänge sind 5 Minuten vom Mirador entfernt. Von dort hätten sie es ab 14:40 bis zum ersten Notruf niemals bis zur Affenbrücke geschafft.
Wenn Lisannes Bruder sagt, sie wäre nicht freiwillig die Tunnelgänge gegangen, die es ja schon beim Aufstieg gab, wieso sollte sie sich die dann zum Spaß auch noch auf der anderen Seite antun, wo sie weiß, dass sie wieder zurück muss? Und auch noch gechillt Fotos davon machen? Ich finde die Front und Back Fotos auf beiden Seiten des Miradors seltsam, als sollten sie beweisen, dass man alleine unterwegs ist. Obwohl an der Position des Fotografen 5 Leute gestanden haben können.
Nic-Kne schrieb:Und es ist ja nicht so, als ob diese Brücken aus Lianen bestehen, die zufällig über den Fluss hängen. Man sieht die Knoten. Man sieht eindeutig, dass sie menschengemacht sind und dazu dienen über den Fluss zu kommen. Warum also, sollte man es nicht wagen?
Das sehe ich auch so. Und ich habe inzwischen viele Bilder der Affenbrücken gesehen, auch die von Juan (gesammelten). Bei Niedrigwasser könnte ich aber auch nachvollziehen, wenn man es durch den Fluss versucht.
Nic-Kne schrieb:eventuell konnte man ja auch den Fluss durchqueren und sich am unteren Seil dabei festhalten?
Nur wenn du 5 Meter groß bist. :-)