Wo ist Rebecca Reusch?

Priklo schrieb:Die Rede ist von Stichfesten neuen Erkenntnissen , dass der Ort mit den verschwinden und den F in Verbindung bringen soll.

Ja, es gab neue Erkenntnisse. Das haben die EB sogar selbst mitgeteilt. Ob diese stichfest sind, lassen wir mal dahingestellt. Auf jeden Fall reichten die Indizienlage und die Anhaltspunkte aus, dass das Auffinden neuer Spuren und Beweise auf den Grundstücken eher wahrscheinlich als eher unwahrscheinlich war. Das sah auch eine Richter:in so, denn sonst kein Durchsuchungsbefehl.

Offshore7 schrieb:Wenn die EB sagen, dass R. das Haus nicht freiwillig verlassen hat und auch nicht entführt wurde, dann werden sie etwas mehr haben, als eine lediglich vermutete Zustellung der WA im Haus, nämlich 100% Sicherheit.

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In Wahrheit liegen in diesem Fall zum 18.2. nahezu überhaupt keine veröffentlichten Timeline-Daten oder (technischen) Ergebnisse der EB vor. Quasi alle von den EB ausgeschlossenen Alternativ-Szenarien samt selbst interpretierter Sachverhalte kamen u.a. von der Familie via "BILD, RTL & Co.". Die Leute sind selbst schuld, wenn sie sich davon influencen lassen. Dass dann kein Verständnis für die gezielte Vorgehensweise der EB aufkommt, ist ja klar. Aber das ist noch lange kein Indiz für einseitige oder falsche Ermittlungen, eher für medialen Dilettantismus, der die Ermittlungen behindert.

Dem kann ich nur zustimmen. Das Thema hatten wir auf zig Seiten ja zu der Aussage: Dass R.s Smartphone „zwischen 6 und 8 Uhr im Router eingeloggt gewesen sein soll“. Letztendlich basiert diese Information zum zeitlichen Ablauf nur auf Aussagen von Familienangehörigen (!).

Ich habe das damals versucht aufzudröseln: Beitrag von Ghuron (Seite 5.800)

Ich finde folgende Aussagen vom 21.10, im rbb24 Inforadio von Michael Petzold, Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin, vielleicht erwähnenswert:

00:00:00 [Moderator]
Die Suchaktion in Tauche ist auf mehrere Tage angelegt.
00:00:03 [Moderator]
Das Grundstück gehört den Großeltern des tatverdächtigen Schwagers von Rebecca Reusch, Florian R.
00:00:09 [Moderator]
Gesucht wird in einem Garagenkomplex und auf einem Gelände hinter einem Wohnhaus.
00:00:13 [Moderator]
Warum jetzt, sechseinhalb Jahre nach dem Verschwinden der Schülerin?
00:00:18 [Moderator]
Michael Petzold, Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin.

00:00:20 [StA Berlin, Michael Petzold]
Zum Schutz der Ermittlungen kann ich zu den genauen Erkenntnissen natürlich keine konkreten Angaben machen, Dennoch wurde im Umfeld von Florian ermittelt und auch wurde die Akte noch mal von Grund auf überdacht und noch mal durchgearbeitet.
00:00:36 [StA Berlin, Michael Petzold]
Und dann wurde festgestellt, dass auf diesem Grundstück sich Anhaltspunkte ergeben, dass dort der Leichnam oder andere Beweismittel vergraben sind.

Quelle: https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:f4173190b8c6141e/, 21.10.25

Möglicherweise wollte sich Herr. Petzold auch eigentlich nicht so apodiktisch äußern. :-)

Was für mich nicht ganz schlüssig klingt ist :

Warum hat der Verdächtige die R dann nicht gleich direkt da versteckt und belassen , wo er sie zuerst hingebracht haben könnte ?

Wenn es nicht tatsächlich auch so ist.

Nochmal mit einer Vermissten durch die Gegend zu Kurven an einen Platz wo man bekannt ist und vielleicht entdeckt wird .

Auf dem Grundstück der Großeltern könnte er vielleicht auch nur etwas spät abends mitgenommen haben was er gebraucht hat.

Priklo schrieb:Warum hat der Verdächtige die R dann nicht gleich direkt da versteckt und belassen , wo er sie zuerst hingebracht haben könnte ?

Es war am Tag. Die Gefahr in der Öffentlichkeit gesehen zu werden, war doch viel größer als auf einem abgelegenen Privatgelände, wo nicht einfach Fremde auftauchen können. Zumal ja auch niemand weiß, ob die Großeltern zu Hause waren.

TKKG schrieb:Es war am Tag.

Quelle dazu ? Zu der Uhrzeit am Tag ?

Ich meine in der Doku/Podcast wurde gesagt , das der Verdächtige abends am Folgetag nach der Vermisstenmeldung nochmal erfasst wurde auf der Strecke , die Richtung seiner Großeltern liegt.

Er wurde am Vormittag des 18. um 10 Uhr irgendwas zum ersten Mal erfasst und am 19. nochmal am Abend.

TKKG schrieb:19. nochmal am Abend

Damit ist der Folgetag von mir gemeint . Wie erwähnt Abends .

TKKG schrieb:Die Erklärung "nicht selbstständig" war aber nur die erste Formulierung. Seit über 6 Jahren gibt es keine andere Aussage der EB mehr als "nicht lebend verlassen".

Da wollen wir doch bitte keine Wissenschaft daraus machen. Aber einigen wir uns gerne auf NICHT LEBEND.

Aber man muss den Umstand des Todes von R. halt mit einer Tat in Einklang bringen und beweisen, die dem TV eindeutig zuzurechnen ist und das gelingt den EB halt noch nicht zu 100% bzw. rechtssicher.

Ganz so ist es nicht. § 261 StPO lässt den Richtern durchaus Spielraum bei der Beweiswürdigung.

Die freie Beweiswürdigung ist ein zentrales Prinzip im deutschen Verfahrensrecht. Sie beschreibt die richterliche Verpflichtung, nach Abschluss der Beweisaufnahme eigenständig, umfassend und nach rationalen Kriterien zu prüfen und zu entscheiden, welche Tatsachen eines Prozesses als bewiesen angesehen werden können. Dieses Prinzip findet insbesondere Anwendung im Zivilprozess, Strafprozess sowie im Verwaltungsprozess und ist gesetzlich fest verankert.

Die freie Beweiswürdigung soll sicherstellen, dass das Gericht unabhängig von gesetzlichen Beweisregeln, vorgegebenen Beweismaßstäben oder materiellen Beweisschranken über den Wahrheitsgehalt von Tatsachenbehauptungen entscheidet. Dabei ist das Gericht verpflichtet, alle erhobenen Beweise gewissenhaft zu prüfen und in einer tragfähigen und nachvollziehbaren Weise zu bewerten.

https://www.mtrlegal.com/wiki/freie-beweiswuerdigung/#:~:text=Die%20freie%20Beweisw%C3%BCrdigung%20ist%20ein,als%20bewiesen%20angesehen%20werden%20k%C3%B6nnen.

Schön. Und was ist mit der Erfassung am 18. am Vormittag?

Herr_von_undZu schrieb:Der fehlende Bademantelgürtel wurde doch erst bei einer Durchsuchung Jahre später festgestellt…

Ja, es handelt sich um meine Vermutung. Weil es Jahre später festgestellt wurde, heißt ja nicht, dass er nicht schon lange verschwunden ist. So schlüssig konnte die Familie das Fehlen ja nicht begründen..... zum Ziehen des Bobbycars... na ja. Aber auch da wieder der kategorische Ausschluss, dass das Fehlen mit etwas anderem in Zusammenhang stehen könnte. Am Narrativ, F auf jeden Fall für unschuldig zu halten, wird festgehalten. Das aber ohne Wertung, dennoch ist es so.

TKKG schrieb:Schön. Und was ist mit der Erfassung am 18. am Vormittag?

Da wird wohl ausgeschlossen , das der F zu seine Großeltern gefahren ist nach Tauche.

Das würde mit den Zeiten der Kameras von den Nachbarn Abfahrt - Rückankunft nicht hinkommen , wie bereits geschrieben ;)

Offshore7 schrieb:Wieso? Mittels Metadaten des WA-Servers (IP des adressierten Routers) können sie es sicher sagen. Auch ohne Server-Daten können sie anhand der Router-Daten sicher feststellen, wann Rs Handy zuletzt mit dem Router verbunden war (nicht nur wann zuletzt eingeloggt).

2 graue Haken + WA Online-Status 0:09 Uhr = Handy ist via Wi-Fi online, WhatsApp-Hintergrunddienst empfängt die Nachricht vom Server, aber die App läuft nicht aktiv im Vordergrund.

In den System-Ereignissen (die bei einem Neustart der Box verloren gehen) wurde 2019 mWn. per Standard nur das Anmelden eines Handys geloggt. Die letzte Einloggen-Zeit war also zB am 18.2. um 7:40 Uhr, die vorletzte vllt. 17.2. 18 Uhr. Ob ein Handy den Funkbereich verlassen hat oder ausgeschaltet wurde oder ob WLAN deaktiviert wurde, war in der Standardeinstellung in den System-Ereignissen nicht feststellbar. Optional konnte man auch das Ausloggen eines Handys in den Ereignissen aktivieren, wo man dann am Log-Text den Abmelde-Prozess erkennen konnte, also zB ob ein Handy den Funkbereich verlassen hat oder einfach ausgeschaltet wurde.

Was nicht in den System-Ereignissen geloggt wird und im Gegensatz zu den Ereignissen einen Neustart der Box überlebt, ist der Zeitpunkt der letzten Verbindung eines WLAN-Geräts, zB 8:36 Uhr oder 9:25 Uhr, also wann die letzte Verbindung verloren ging. DAS ist der entscheidende Timestamp, nicht was der "Experte" der Familie als letzte Einloggen-Zeit ausgelesen haben will.

Das ist genau richtig und kann nicht oft genug betont werden.
Der Hersteller der Fritzboxen, AVM, hatte die Geräteabmeldung in den Ereignislogs per Firmware Update rausgenommen und sie musste manuell wieder in den Einstellungen angehakt werden, dass hatte seinerzeit was mit der neuen Datenschutz-Grundverordnung zu tun. Der Familie dürfte also die Ausloggzeit völlig unbekannt sein, sonst hätten sie diese schon lange rausposaunt.

Da er um 8.36 kurzzeitig das Haus verlies und mit dem Twingo losfuhr, hatte er keine Kenntnis von der zugestellten Whatsapp Nachricht um 8.42 und in meinen Augen hat der TV hier auch einen entscheidenden Fehler begannen, da er im Anschluss das Handy verschwinden lassen hat.

Ich frage mich blos bis heute, warum man eine solche Entscheidende Erkenntnis nicht Schwarz auf Weiß der Familie vorlegt ?

Malli schrieb:So schlüssig konnte die Familie das Fehlen ja nicht begründen..... zum Ziehen des Bobbycars... na ja.

Diese Begründung ließ mich natürlich auch ein wenig schmunzeln… dennoch ist diese nicht haarsträubender als die Annahme der Ermittler, dass man drei Jahre lang einen Bademantel ohne Gürtel weiterhin benutzt.

Pantoffel schrieb:Ich frage mich blos bis heute, warum man eine solche Entscheidende Erkenntnis nicht Schwarz auf Weiß der Familie vorlegt ?

Es ist davon auszugehen dass man dies der Familie vorgelegt hat.

Priklo schrieb:Das würde mit den zeiten der Kameras von den nachbarn Hin - Rückankunft nicht hinkommen , wie bereits geschrieben ;)

Sorry, das stimmt nicht. Die Erfassung der Kamera bei den Nachbarn zeigt eine Fahrt und die Rückkehr um 9 Uhr irgendwas. Da er um 10 Uhr irgendwas vom System erfasst wurde, muss er ja nochmal los. Und davon gibt es keine Aufzeichnungen auf der Kamera der Nachbarn.

TKKG schrieb:Es war am Tag. Die Gefahr in der Öffentlichkeit gesehen zu werden, war doch viel größer als auf einem abgelegenen Privatgelände, wo nicht einfach Fremde auftauchen können. Zumal ja auch niemand weiß, ob die Großeltern zu Hause waren

Das ist auf jeden Fall eine sehr plausible Annahme. Vor allem, sollte er an dem Vormittag auch auf dem Grundstück alleine gewesen sein.

Schwer vorstellbar für mich ist dann allerdings nach wie vor, dass er sogar R auf dem Grundstück final vergraben haben könnte.
Könnte er so naiv oder sich zu sicher damals gefühlt haben, um das Risiko einer endgültigen Verbringung auf diesem Grundstück einzugehen?

Und damit meine ich nicht, dass mal den Großeltern etwas auf ihrem Grundstück auffallen könnte, sondern das über kurz oder lang das Grundstück für die Ermittler von Interesse ‐ sogar großem Interesse werden könnte und es ihnen für konkrete Maßnahmen dann auch möglich werden könnte sich die notwendige rechtliche Befugnis zu besorgen.


Selbst nur persönliche Gegenstände final auf dem Grundstück zu vergraben, hätte ich mir vorher gut überlegt.

TKKG schrieb:Und davon gibt es keine Aufzeichnungen auf der Kamera der Nachbarn.

Eventuell hat er da einen Weg genommen, der nicht an der Kamera vorbeiführte.

Herr_von_undZu schrieb:dennoch ist diese nicht haarsträubender als die Annahme der Ermittler, dass man drei Jahre lang einen Bademantel ohne Gürtel weiterhin benutzt.

Das kann man natürlich so erklären, indem man mehrere Bademäntel hat und dann davon jeweils den Gürtel verwendet. Aber ja, ich fand es auch strange, die direkte Erklärung wohin der Gürtel bzw. wieso er verschwunden ist.

rhapsody3004 schrieb:Schwer vorstellbar für mich ist dann allerdings nach wie vor, dass er sogar R auf dem Grundstück final vergraben haben könnte.

Ich glaube halt nicht, dass es final war. Daher die zweite Fahrt am Abend des 19.

rhapsody3004 schrieb:Vor allem, sollte er an dem Vormittag

An welchem Vormittag ? Bei der ersten Abfahrt aus dem Haus , wo F verdächtigt ist Rebecca mitgenommen zu haben ?

Da wurde doch schon hier mehrmals gesagt , das Aufgrund der Entfernung vom Haus Rebecca zu den Großeltern und der Rückankunft zum Haus Rebecca , es von den Zeiten , die die Nachbarkameras festgestellt haben , garnicht möglich gewesen wäre nach Tauche zu fahren und so schnell wieder zurück.