Malli schrieb:Ich grübel über den Satz, den Vater Reusch tätigte "In dem Sinne hat die Polizei ja Recht gehabt, dass er ja im Haus war und eigentlich er sie als letzte hätte sehen können......."starkes Kopfschütteln "Es war aber nicht so!....Also eigentlich ausgeschlossen..." Danach schluckt er.
WIE häufig kommt es vor, dass jemand bei einem solchen belegten Tatbestand sagt "Es war aber nicht so!" ODER eher "Ich kann mir das nicht vorstellen. Es muss anders gewesen sein", "das kann ich nicht glauben" ? Wer sagt so fest, es war aber nicht so, Punkt....rudert dann etwas hin und her und schluckt dann. Warum tut man sowas? Weil man noch mehr weiß oder weil man doch noch etwas weiß, was andere nicht wissen und jemanden schützen möchte ?
Oder bezieht sich dieses "Es war aber nicht so" nicht unbedingt auf den Umstand, dass nur zwei Personen im Haus waren, sondern auf den Rückschluss daraus, dass es F gewesen sein muss und Vater R weiß, es war doch noch etwas anders?....Irgendwie ist das einfach nicht rund für mich und darüber stolpere ich immer wieder. Hoffe, das war jetzt nicht zu unverständlich.
Danke Malli für diesen Kommentar.
Sehr interessant, nur noch die Frage dazu, gibt es da eine Quelle zum nochmaligen Anschauen, oder auch nachlesen?
Was dabei ineressant ist, ist auch der Zeitpunkt dieser Aussage.
Es gäbe dazu mehrere Möglichkeiten.
Wenn es noch wenige Tage nach dem Verschwinden war, dann könnte er einfach das mit der Geschichte verglichen haben, die er von F (und mglw. von J) kennt. Die ihm glaubhaft anders bekannt war. Sein Schlucken bedeutet dann, "das ist schwer zu schlucken" - weil ein offensichtlicher Widerspruch.
Wenn es viel später war, dann kann es zweierlei bedeuten. Entweder "Ich will es nicht glauben". "Ich will diese Wahrheit nicht an mich heranlassen."
Oder eben:
"Wenn das stimmen würde, würde ja F. sehr wahrscheinlich der Täter sein können". So wie es die EB rekonstruiert. "Aber das darf nicht wahr sein", weil es mglw. in der Familie eine immer festere Haltung gibt, diese Wahrheit als weiteren Familienschutz in keiner Form i-wie zu bestätigen. Dann würde das Schlucken bedeuten, dass die eben nicht so eindeutige Sache schwer zu schlucken ist, aber geschluckt werden muss.
So wie ich es verstehe: Solange dem TV nicht eindeutig die Täterschaft nachgewiesen wurde, kann die Familie so agieren, und sich selbst - also ihre innere Balance, ihren Ruf, den Familienzusammenhalt, Jessicas Familie - schützen. Und ist gleichzeitig auch vor einem Trauma geschützt.