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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

113 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: JVA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 11:39
@LivingElvis

Ähnlich ist es mit sehr verspäteten Verhandlungen. Es wird immer wieder betont von Fachleuten, dass gerade bei Jugendlichen die Gerichtsverhandlung möglichst schnell nach der Tat erfolgen sollte, damit es Lerneffekte gibt. Das ist oft nicht möglich, weil es zu wenig Staatsanwälte und Richter gibt.

Hab vor einer Weile mal gelesen, wie eine Jugendrichterin in einem Artikel über ihre Arbeit aufklärte und sagte, sie würde sich gerne intensiv mit den Tätern befassen. Aber sie habe schlicht keine Zeit dazu, sich alle Infos anzulesen und den Täter genau zu betrachten, weil sie viel zu viele Fälle gleichzeitig bearbeiten müsse.

Möglicherweise geschehen so unverständliche Urteile bei Intensivtätern auch aus reinem Zeitmangel.

Fehlende Richter und Staatsanwälte wiederum auf Sparmaßnahmen des Staats am falschen Ende - man will weniger Personalkosten haben, aber vergisst oder sieht nicht die durch dieses Verhalten später entstehenden Folgekosten durch die Kriminalität.

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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 11:58
@Kontinuum

Wenn du nichts sinnvolles beizutragen hast, dann lass es bleiben.

Jemanden zu erziehen und die Regeln der Gesellschaft beizubringen, zum Beispiel jemandem, der doof guckt, nicht gleich die Fresse zu polieren oder jemanden abzuziehen, der ein besseres Handy hat, fordert keine knallharten Strafmaßnahmen.

Sondern es erfordert, dass man dem Täter klarmacht, dass sein Verhalten nicht akzeptiert wird, er dafür wirklich hinter Gittern landen kann und schließlich es für ihn andere, bessere Wege als Berufsgangster oder Dealer gibt.

Nun komm mal nicht wieder mit diesem sozialpädagogischen Wischiwaschi, Straftaten seien ja alle nur Hilfeschreie einer armen, gequälten Seele, die nur ganz viel Liebe und Verständnis brauche.

Schon mal an das Opfer gedacht, das grundlos krankenhausreif geschlagen wurde und sich jetzt abends nicht mehr aus dem Haus traut? Oder an die vergewaltigte Frau, die nicht mehr allein in einem Zimmer mit einem Mann sein kann, weil sie sonst durchdreht?
Oder die Angehörigen eines Erstochenen, der sterben musste, weil so ein ,,armer Jugendlicher" seine Ehre beleidigt sah?

Solche Taten sind nicht zu tolerieren. Und es kann auch nicht angehen, die schön zu reden und zu relativierenbvon wegen ,,die Täter sind doch die eigentlichen Opfer".

Das ist blanker Hohn.

Wenn dich mal jemand überfällt, schwer verletzt und beraubt, dann bezweifle ich sehr stark, du würdest einfach sagen, Bewährungsstrafe und ernstes Gespräch mit dem armen Jungen seien genug.

Grade diese Unfähigkeit zur vernünftigen Erziehung und zum Vermitteln von moralischen Werten ist es doch, die erst Intensivtäterkarrieren startet.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 12:06
Zitat von KcKc schrieb:Ähnlich ist es mit sehr verspäteten Verhandlungen. Es wird immer wieder betont von Fachleuten, dass gerade bei Jugendlichen die Gerichtsverhandlung möglichst schnell nach der Tat erfolgen sollte, damit es Lerneffekte gibt. Das ist oft nicht möglich, weil es zu wenig Staatsanwälte und Richter gibt.

Hab vor einer Weile mal gelesen, wie eine Jugendrichterin in einem Artikel über ihre Arbeit aufklärte und sagte, sie würde sich gerne intensiv mit den Tätern befassen. Aber sie habe schlicht keine Zeit dazu, sich alle Infos anzulesen und den Täter genau zu betrachten, weil sie viel zu viele Fälle gleichzeitig bearbeiten müsse.

Möglicherweise geschehen so unverständliche Urteile bei Intensivtätern auch aus reinem Zeitmangel.

Fehlende Richter und Staatsanwälte wiederum auf Sparmaßnahmen des Staats am falschen Ende - man will weniger Personalkosten haben, aber vergisst oder sieht nicht die durch dieses Verhalten später entstehenden Folgekosten durch die Kriminalität.
Weiß ich ehrlich gesagt nicht. Beim Staat beklagt sich ohnehin jeder. Zu wenig Geld, zu wenig Zeit etc etc.
Ich hab sowohl in der freien Wirtschaft, als auch beim Staat gearbeitet und muss da ab und an mal jemanden von den Staatsdienern auf den Teppich holen. Von daher weiß ich nicht, wieviel Stress die Richter de facto haben.
Alleridngs hält der Zeitmangel die nicht davon ab, noch nebenamtliche Tätigkeiten durchzuführen. Liegt viel auch am Interesse.

Mit der verspäteten Verhandlung ist das so ein zweischneidiges Schwert. Zum einen muss sauber ermittelt werden, was halt Zeit in Anspruch nimmt. Zum anderen soll das Strafverfahren so schnell wie möglich abgeschlossen werden. In Extremfällen richtet das die U-Haft, da fällt aber nicht jeder drunter.

Ich denke, dass viele unverständliche Urteile daher rühren, dass man vom grünen Tisch urteilt. Vielen Richtern und StAen fehlt einfach die Vorstellung, was genau ein Messerangriff ist. Da guckt man dann allenfalls mal Bilder oder liest ärztliche Befunde. Wenn Du das täglich machst, stumpfst Du einfach ab und n Messer in den Bauch ist -wenns keine schlimmen Folgen hat- nicht mehr so schlimm.

Das andere ist die menschliche Seite. Eine Bekannte hat ihr Refrendariat beim AG gemacht und war da in ner Verhandlung mit einem Jugendlichen. Den hat sie als nett, eloquent und freundlich erlebt.
Später war sie dann im Praktikum mit der Polizei unterwegs und ganz geschockt, wie der sich der Polizei gegenüber verhalten hat. Hochgradig aggressiv, beleidigend und und und. Die hat sich dann riesig Vorwürfe gemacht, dass sie bei der Verhandlung Partei für den ergriffen hatte und er durch ihre Intervention n geringeres Strafmaß erhielt.

Deswegen schrieb ich - lass die Jungs pro Quartal n bisschen im Dienstbezirk mitfahren. Dann erleben die auch garantiert irgendwann ihre Pappenheiem (Intensivtäter) in freier Wildbahn. Da ist man dann weniger gewillt, nachsichtig zu sein.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 13:34
@LivingElvis

Nun Staatsdienst ist ja nicht gleich Staatsdienst. Da gibt es viele verschiedene Tätigkeiten. Wenn du jetzt meinetwegen als Sekretär bei der FKS warst, heißt noch lange nicht, dass man damit die Arbeitsbelastung eines Jugendrichters in einem Problembezirk beurteilen kann.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 13:50
Zitat von KcKc schrieb:Nun Staatsdienst ist ja nicht gleich Staatsdienst. Da gibt es viele verschiedene Tätigkeiten. Wenn du jetzt meinetwegen als Sekretär bei der FKS warst, heißt noch lange nicht, dass man damit die Arbeitsbelastung eines Jugendrichters in einem Problembezirk beurteilen kann.
Deswegen schrieb ich, dass ich das nicht weiß. Allerdings ist der Habitus an allen bislang erlebten Stellen stets der Gleiche. Egal ob das Lehrer, Polizisten oder JVA-Leute sind. Jammern bis der Arzt kommt. Übrigens je höher in der Hierarchie, desto schlimmer die angeblichen Zustände


Schwer vorstellbar, dass das bei Richtern, die ja ihre Terminpläne immer noch selbst schreiben, anders sein soll. Wie gesagt, es hängt da viel am Interesse.

Das heißt nicht, dass es da nichts zu tun gibt. Es wird halt auch gern viel Zeit vertrödelt. Und gejammert. Ich find´s ja auch doof, dass net jeder von uns ne 30 Stunden Woche hat und dabei 10.000 Euro netto verdient. Aber ich weiß auch, wieviel Luft noch nach unten ist.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 14:41
@Puschelhasi

"Idealerweise sollte der Strafvollzug flexibel auf die unterschiedlichen Typen reagieren können."

Da stimme ich Dir voll zu.

Aber Vepflegung und Unterkunft sollten für alle gleich sein, soweit es die Sicherheitsbestimmungen zulassen. Ich drücke es mal vulgär aus, Und dazu sollte es gehören, dass jeder unbeobachtet scheißen kann, ohne das dem jemand beiwohnen muss. Denn das ist sicher für keinen der Betroffenen angenehm.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 15:52
@LivingElvis

Naja wenn auf dich als Richter meinetwegen 20 Fälle warten, jeden Tag neue hinzukommen und du bei der gleichzeitigen Vorgabe, alles möglichst schnell zu bearbeiten, dich auch noch intensiv mit jedem Fall und Täter beschäftigen sollst, dann nützt es auch nichts, wenn man die Dienstpläne selbst machen kann.

Dann hetzt du oft von einem Fall zum nächsten.

Schließlich will niemand auf einmal hundert Fälle auf dem Konto abzuarbeiten haben und dann von oben noch auf's Dach bekommen.

Meines Wissens ist es nicht nur unberechtigtes Lamentieren, Faulheit und Desinteresse der Richter und Staaatsanwälte.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 16:10
@Kc
ach wo. ich finde es kann ruhig in private hände. durch den evtl. aufkommenden wettbewerb würden die kosten pro gefangenen vielleicht sogar sinken.

wir normalen bürger werden jeden tag mit der globalisierung konfrontiert. steigende preise, steigende nebenkosten - sinkende löhne, weniger rente.

aber jemand der sich gegen das gesetzt und damit gegen die gesellschaft stellt soll den puren luxus einer "delux" zelle mit nasszelle und klo (mit wände u. türgriff) erhalten?

das geht mal nicht. ;)
wir sollten das grundgesetz abändern... darauf die nachfolgenden gesetze, die das strafrecht angehen. täter sollten als täter behandelt werden... resozialisierung erst nach absitzen der eigentlichen strafe. und die halt mit der gebotenen härte.

im jugendarrest geht das doch auch. da ist es als abschreckung gedacht.
wenn du dort ein- zwei wochen einsitzt. teilst du dir das zimmer mit jemanden.. das klo ist frei einsehbar und du hast am tag max. 1. std. freigang im hof. wo du dann als raucher auch rauchen darfst.
(das ist natürlich mehr ironie.. ich schreib das aber lieber noch rein.. ehe hier jemand anfängt laut zu schreien)


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 16:26
Zitat von OutsiderOutsider schrieb:ich finde, die jva´s sollten in private hände gelegt werden. dann wäre vielleicht auch das thema mit den klo´s erledigt. vorher gewisse standarts festlegen was sein soll und was nicht und gut ist.
Da sehe ich schon die Angebote für den reichen Mörder von morgen, den man Luxuszellen anbietet.

Haftantalten zu privatisieren halte ich für utopisch. Wer sorgt dort für Recht und Ordnung?


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 16:27
@Kc
Wie gesagt - hängt am Interesse. Für ne intensive Bearbeitung ist es sicher zu viel, aber wer macht das schon 30 Jahre lang? Irgendwann lässt sowas bei den meisten nach.

Aber wir drehen uns im Kreis.
Zitat von OutsiderOutsider schrieb:ach wo. ich finde es kann ruhig in private hände. durch den evtl. aufkommenden wettbewerb würden die kosten pro gefangenen vielleicht sogar sinken.
Und was willst Du damit verdienen? Die Knackis haben theoretisch Haftkosten zu zahlen, praktisch sind die meist alleine wegen der Gerichtskosten verschuldet bis zum 100. Geburtstag.

Also müsste der Staat finanzieren und würde lediglich den billigsten Anbieter wählen. JVA-Bedienste auf 400-Euro-Basis find ich nicht wirklich prickelnd...


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 16:29
@insideman
in den USA funktioniert es auch.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 16:34
@Outsider
Nur knapp 15% der amerikanischen Häftlinge sitzen in Gefägnisse unter privater Leitung.

Wir haben auch einen teilprivatisierten Knast in Hünfeld. Absolute Milchmädchenrechnung.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 16:36
@LivingElvis
wir haben aber auch nicht so viele inhaftierte wie die usa.
warum milchmädchen? so wie ich es mal gelesen habe, fahren die privaten gefängnisse gewinn ein.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 16:38
ach man...das wird off topic :(

jedenfalls meine ich nicht, dass ne toilette mit tür im strafvollzug das wichtigste ist. so...damit bin ich wieder raus aus dem thread.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 17:01
Zitat von OutsiderOutsider schrieb:wir haben aber auch nicht so viele inhaftierte wie die usa.
warum milchmädchen? so wie ich es mal gelesen habe, fahren die privaten gefängnisse gewinn ein.
Die absolute Zahl der Gefangenen ist doch völlig wurscht. Es zeigt aber, dass die USA keineswegs nur rein private Knäste haben. Warum auch immer

Es ist zumindest im Hinblick auf Hünfeld eine Milchmädchenrechnung. Nah herkömmlicher Art arbeiten Gefangene zB in der Küche, früher noch auf dem Feld und der Viehzucht.

Heute liefert ein Caterer das Essen.

Die Folge: Weniger Arbeitsplätze
Daraus resultiert
- Wegbruch eines Teils der Resozialisierungsmaßnahme Arbeit, die wiederrum durch private Firmen (Staubsaugerbeutelkleben etc) aufgefangen werden soll. Theoretisch, parktisch gehen die Firmen lieber ins Ausland.
- ein Knacki der nicht arbeitet, kann keine Haftkosten zahlen. Dennoch muss er verpflegt werden und mit gewissen Dingen des Grundbedarfs (Zahnpasta, Klopapier, Rasierer etc ect) ausgestattet werden. Ferner steht einem nichtarbeitenden Knacki nach dem SGB ein gewisses Taschengeld zu.


Fazit:
Essen kostet zwar im Verpflegungstopf weniger, was den Verwalter dort freut
De facto muss die Justiz aber mehr Geld pro Gefangenen aufbringen.

Juckt nur keinen, weil man mit der Einsparung im Verpflegungstopf hausieren geht und prahlt wieviel Geld man doch spart. Der andere Topf wird einfach verschwiegen.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 18:35
@almiero

Das hatte Kc geschrieben, ich nicht. ;)


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30.04.2012 um 19:44
@Puschelhasi

Sorry, war ein Missverständnis von mir.


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