Der Uhrmacher des Universums
09.03.2010 um 22:22
Ich bitte darum, mich jetzt nicht wörtlich zu nehmen, denn ich weiß auch nicht, ob das, was ich schreibe gewiss ist.
Gott ist einerseits der Lebensstrom, Geist, andererseits das personifizierbare Wesen, das aus dem Lebensstrom entstanden ist, die geistige Widerspriegelung des Lebensstromes. Gottes Schöpfungen sind durch geistige Evolution entstanden. Gott aber eben kein Mann, weil Mann das Abhandenseins des weiblichen Teils der Person ist und Frau das Abhandenseins des männlichen Teiles, wie bei Ying und Yang. Das bedeutet, wenn Gott ein Mann ist, dann wäre unsere Vorstellung von Mann zu korrigieren und nicht einfach geradeaus auf das Allwesen, Gott, zu übertragen.
Beide Teile, Männliches und Weibliches, in sich zu finden und zu heben, bedeutet Gott näher zu kommen, Männer werden zu Frauenverstehern und Frauen zu Männerverstehern und schon wird die Isolation besiegt, die aus der Instrumentalisierung des jeweils anderen Geschlechtes erwachsen ist.
Sexualität ist die Durchdringung und Vereinigung auf der körperlichen Ebene, in der Mystik gibt es Verwandtes, das ich selbst erlebt habe, das nur hundertemal intensiver ist, ein unbeschreibliches Gefühl absoluter Glückseeligkeit. Menschen versuchen seit Alters her ähnliche Zustände durch Rausch zu verursachen, sehnen sich nach Vereinigung, nach Vollständigheit - denn es fehlt ihnen etwas.
Da der Mensch zu solchen Glücks-Erfahrungen imstande ist, die seinen Horizont wesentlich verändern, bleibt es an ihm, Gott dort zu suchen, wo er ihn auch nur wirklich finden kann: In sich selbst. Wer ihn dort findet, wird ihn auch bei anderen finden.
Die göttliche Kraft im Menschen, gebunden in der Kundalini, in der Sexualkraft, möchte sich ausbreiten, verbreiten. Um sie mit dem Göttlichen zu vereinen muss man seine Gesinnung läutern und akzeptieren, nicht selbst an die Stelle Gottes zu treten, sondern an die Stelle der Gotteskindschaft, deren Macht auf ein mögliches, zugewiesene Maß und Quantum an Lebensenergie begrenzt ist.
Die Suche der Nichtung ist die Suche mit dem Verstand, die zur Theologie geführt hat, Gott wird nicht mit dem Herzen gesucht in der Lebenspraxis, sondern durch Analyse, durch Sezierung mit dem Verstand, der auf das Erfahrungsmaterial des menschlichen Lebens begrenzt ist und daher nicht korrekte Ergebnisse liefert, sondern nur Einspiegelungen.
Damit komme ich zum Fall der Engel. Nach der Lehre des Engelsturzes ist Satan die Schlange, Vorbild der Titanen der griechischen Mythologie, ursprünglich ein göttliches Wesen, Lucifer, der Lichtbringer, das selbst Gott sein wollte und daher ein eigenes Reich erstritten und bekommen hat.
In diesem Reich ist dieses Wesen nun selbst Gott und daraus erklären sich die Widersprüche theoretischer und praktischer Ethik. Der Mensch trägt ein unstillbares Tier in sich, dass wie ein Vampir auf Energiesuche ist, die Lösung des Leidens ist die Annahme des Göttlichen Erbes und das Verzeihen in der christlichen Mystik - anders als im Buddhismus, aber ähnlich.