Zitat von EmmmEmmm schrieb:Ich muss nur so schmunzeln, weil Deine Auslegung des Begriffs "Tatsache" hier anscheinend wirklich die strengst-mögliche ist.
Deshalb würde mich auch immer noch interessieren, ob es sich denn wenigstens bei "Situationen", "Veränderungen" und "Wechselwirkungen" um Tatsachen in der Welt handelt (und falls ja, warum):
Zitat von shakazulu2shakazulu2 schrieb:Nein, nicht "die Kraft" ist da, sondern man kann in Situationen bestimmte Veränderungen der Wechselwirkungen feststellen und verwaltet dafür das Hintergrundprinzip "Kraft".
"Kraft" ist damit Weltbild und nicht Tatsache.
Hier wird also ausgesagt, dass der Begriff der sog. "Kraft" eigentlich nur ein theoretisches Konstrukt (Abstraktion) sei. In der modernen Physik ist "Kraft" zwar tatsächlich meist nur ein anschauliches oder historisches Synonym für "Wechselwirkung" (z. B. "starke Kraft" = "starke Wechselwirkung"), aber letztendlich ging es ja um Gravitation (oder "Schwerkraft") - und Gravitation ist eine (fundamentale) Wechselwirkung (nach allem, was wir derzeit wissen). Philosophisch kann man "Kraft" natürlich auch als ein Modell betrachten, während die Wechselwirkung den fundamentalen, beobachtbaren Effekt beschreibt. Andererseits drängt sich aber unweigerlich die Frage auf, warum das eben nicht auch für "Situation", "Veränderung" oder "Wechselwirkung" gelten sollte, da auch sie erst einmal nur vom Menschen erdachte Begriffe sind, um die Realität begreifbar zu machen und beobachtbare Phänomene zu ordnen. Man muss zwar irgendwo ein Fundament setzen, sonst endet man in einem unendlichen Regress, nichtsdestotrotz sollte man Begriffe (Konzepte, Konstrukte, Abstraktionen) nicht mit Fakten (Tatsachen) verwechseln, das gilt für "Situation", "Veränderung" oder "Wechselwirkung" letztendlich genauso wie für "Kraft".