@Africanus Du hattest mich angesprochen und zitiert, aber ich kann keine Antwort finden, ist da was verlorengegangen?
SvenLE schrieb:Dänemark konnte es sich leisten, weil Sie ein kleines Land sind und Deutschland als drittgrößte Wirtschaft der Magnet ist und daher deutlich attraktiver ist.
- was konnte sich Dänemark "leisten"? Gute Politik machen? Muss man sich das "leisten" können oder sollte es nicht eher eine Selbstverständlichkeit sein?
- wie oben geschrieben, Dänemark ist zwar klein, aber reicher und hat ein besseres Sozialsystem. Für Flüchtlinge attraktiver als Deutschland. Und die Tatsache, dass tausende Flüchtlinge in Flensburg an der Grenze strandeten, als Dänemark Grenzkontrollen einführte und sie daher nicht von Deutschland nach Dänemark kamen, und dass eben nicht tausende Flüchtlinge in Padborg an der Grenze strandeten, weil sie nach Deutschland wollten, ist wohl sehr eindrücklicher Beweis, dass Dänemark für Immigranten attraktiver als Deutschland war.
Aber vor allem: wie ist das eine Antwort auf die Frage, warum in Deutschland nicht das funktionieren soll, was in Dänemark funktioniert hat, nämlich Rechtspopulisten sich selbst entzaubern zu lassen, statt durch eine "Brandmauer" erst attraktiv zu machen, und Rechtspopulisten in Augen der ähler überflüssig zu machen durch gute Politik.
Ich sehe nur einen möglichen Grund, dass das in Deutschland anders ausgehen könnte, nämlich die Gefahr, dass die Regierungspolitiker nicht zu einer guten Politik fähig sind und die AfD sich nicht entzaubert, sondern vielmehr entgegen aller Befürchtungen als brauchbare Alternative erweist...
SvenLE schrieb:Natürlich ist die Sprache wichtig, aber es ist einfach abartig, wenn wir das von Migranten von Anfang an verlangen. Das kann man lernen, aber zum Anfang muss English reichen.
wenn man das mit Dänemark vergleicht, sind die Erwartungen an Spracherwerb von Migranten in Deutschland weitaus lascher
SvenLE schrieb:Ebenso müssen wir anerkennen, wenn Menschen jahrelang in einem Job waren, das sie es können und nicht nach irgendwelchen Papieren fragen - zu mal auf Deutsch, weil wieder English beim Amtsschimmel nicht machbar ist.
die deutschen Abschlüsse geniessen weltweiten exzellenten Ruf. Ein deutscher "Meister" oder ein "Dipl.-Ing" einer deutschen Universität waren früher und sind noch immer Qualitätsmerkmale! Diesen Anspruch aufzugeben, würde dem Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig schaden!
Abseits davon, wer in seinem Fach wirklich gut ist, der kann auch in überschaubarer Zeit die deutsche Qualifikation nachholen.
Ich kann es aus eigener Erfahrung dies berichten:
wir haben in der Branche, in der ich arbeite, einen selbstverschuldeten Fachkräftemangel (historisch ist es so, dass es schon in den 80ern im Westen ein Nachwuchmangel begann, aber in der ehemaligen DDR gab es dort eine hervorragende Ausbildung und eine große Zahl von Fachkräften, nach der Wende gab es quasi einen Übrschuss an bereits fertig ausgebildeten Kräften, viele Betriebe im Westen konnten aus diesem Fundus schöpfen und kümmerten sich daher nicht Ausbildung von Nachwuchs; nun jedoch gehen die Fachkräfte aus dem Osten vermehrt in Rente und es zeigen sich die Probleme einer jahrzehntelangen vernachlässigten Nachwuchsarbeit)
Jedenfalls gab es die Idee, Flüchtlinge als neue Kräfte anzuwerben. In unserem Betrieb sprangen von diesen 16 von 20 nach kurzer Zeit wieder ab, wohlgemerkt alles Leiute, die angaben, in dieser Branche in ihren Heimatländern schon gearbeitet zu haben, die aber wohl sehr schnell bemerkten, dass das hier in Deutschland eben anders läuft.
Nun hat der Betrieb stattdessen Leute aus Indien und Malaysia angeworben, echte Fachkräfte, die willens sind, zu lernen und selbst den Wunsch haben, erstmal einen deutschen Abschluss als Qualifikation zu erwerben, und mit denen läuft es super!