Uncharted 4

10/10

Die Optik, die Inszenierung, das Stealth-System, die Story, die Charaktere... In diesem Spiel stimmt einfach alles. Musste die ganzen letzten Vorgänger leider auslassen, da mir das stupide Geballer mächtig auf den Sender ging. Hab mich nur mit LPs begnügt, um die trotz dessen recht interessante Story mitzuverfolgen. Und nun, da NaughtyDog endlich, endlich ein richtig gutes Schleichsystem in den neuesten Teil eingebaut haben, konnte ich mich an diesem Spiel richtig erfreuen. Ich bin ein absoluter Stealth-Fan und nutze diese Möglichkeit in jedem Spiel, das diese Möglichkeit bietet, so weit es nur geht. In Uncharted habe ich von daher nur in den seltensten Fällen überhaupt geschossen, meist nur dann, wenn offene Feuergefechte vom Spiel gescriptet waren, was aber im Vergleich zu den Vorgängern eher selten vorkam. Das heimliche Angreifen aus der Deckung heraus funktioniert hier hervorragend und macht enorm Spaß. Man merkt deutlich den Einfluß von TLoU :) 10/10

Die Actionszenen in Uncharted sind so geil und packend wie eh und je. Im Vergleich dazu sieht Tomb Raider geradezu jämmerlich aus - obwohl ich die beiden Reboots echt mag. Allein schon die Passage, wo man mit Sully von einem Panzer, der ständig auf einen ballert, abhaut und dabei völlig kopflos querbeet durch die gesamte Stadt mit Vollgas brettert, oder dann später mit Sam auf nem Motorrad sich den Weg freikämpft... Einfach nur fantastisch :Y: 10/10

Was die Story anbetrifft, so ist sie natürlich auch hier mal wieder genial erzählt. Aber mir gefällt insbesondere der Fokus auf Nates und Elenas Beziehung ganz gut. Ich sage nur "In guten wie in schlechten Zeiten", um nicht zuviel zu spoilern ;) Es ist also weit mehr als nur ein heiteres Abenteuerspiel. Der emotionale Anspruch ist nun merklich höher. Auch in dieser Beziehung merkt man gewisse Parallelen zu TLoU. 9/10

Die Rätsel sind nicht besonders herausfordernd, aber stets interessant und abwechslungsreich gestaltet. Zu komplizierte Puzzles würden nur unnötig frustrieren und sowohl den Spielfluss als auch den Spaß am Spiel kaputtmachen. Von daher bin ich ganz froh, dass sie gerade fordernd genug gemacht wurden, um das Gameplay angenehm aufzulockern. Also auch da gibts für mich nichts zu meckern. 9/10

Die Kletterpassagen genießen in diesem Teil noch vor der Action eine besondere Vorrangstellung. Man ist viel auf allen möglichen Mauern, Klippen, Ruinen etc. unterwegs, aber mir macht sowas viel Spaß, wenn die Klettermechanik gut umgesetzt ist - wie auch in diesem Fall. Nate greift selbstständig nach den nächstgelegenen Vorsprüngen, man braucht nur mit dem Stick seinen Arm in die entsprechende Richtung zu führen. Nur zu etwas weiter gelegenen Kanten muss man per Knopfdruck rüberspringen. Mit dem Seilhaken und dem Nagel, der von seiner Funktion an Laras Kletteraxt oder Eispickel erinnert, kommt auch ordentlich Abwechslung hinzu. Wobei man den Nagel gekonnt einsetzen muss, da Nate nur diesen einen zum Festhalten hat. Man muss ihn also so einsetzen, dass nur ein solcher Zwischenschritt reicht, um an die nächste Kante heranzukommen. Ist also etwas kniffeliger gestaltet als in Tomb Raider, spielt sich aber recht flüssig, wenn man den Dreh erst einmal raus hat. Mit dem Seilhaken kann man große Abgründe überwinden oder sich von Klippe zur Klippe rüberschwingen, was echt Laune macht. Man kann sich mit dessen Hilfe aber auch von Oben auf die Gegner stürzen oder damit Kisten an sich heranziehen. Die Einsatzmöglichkeiten sind hier also vielfältig. Da haben die Entwickler gut mitgedacht. 9/10

Zuletzt bliebe da noch die hervorragende Optik des Spiels hervorzuheben. Ich habe bisher noch nichts Vergleichbares auf den Konsolen gesehen. Die Charaktere sehen so dermaßen echt aus, dass man denkt, man schaue einen Film. Als damals der erste Trailer zu Uncharted rauskam, wo Nate an einem Strand zu sich kommt, dachte ich mir: Oh, haben sie etwa tatsächlich einen Schauspieler gefunden, der so aussieht wie Nate? Ich war absolut überzeugt, dass es ein Gesicht eines echten Menschen war, das man in den animierten Trailer integriert hatte. Und ich dachte mir zudem, dass das Endprodukt niemals auch nur halb so gut aussehen würde, wie der Trailer. Immerhin war es bisher doch immer so gewesen. Die fertigen Spiele sehen nur in den seltensten Fälle so gut aus, wie die Previews, Trailer etc. es präsentieren.
Aber hier hat mich Uncharted mit seiner Grafik richtig aus den Latschen gehauen. Die Haut, die Poren, die Bartstoppeln, die Haare, die Mimik... Alles sieht so unfassbar echt und authentisch aus, es ist der Wahnsinn.
Von den wunderschönen Locations ganz abgesehen. Ich habe dutzende Screenshots gemacht, weil ich mich an den phänomenalen Landschaften und Umgebungen gar nicht sattsehen konnte. 100/10 ;)

Man zockt dieses Spiel in einem Atemzug durch und merkt gar nicht, wie man nach 22 fantastischen Kapiteln dann plötzlich im Epilog angekommen ist, bei dem ich eine Gänsehaut und auch etwas Wehmut bekam.
Da haben NaughtyDog einen Referenztitel sondergleichen geschaffen und diese unfassbar hohe Messlatte zu übertrumpfen wird für andere Entwickler verflucht schwer werden. Allein um dieses Kunstwerk zu erleben lohnt es sich schon allemal, sich eine PS4 ins Haus zu holen.
Alle Daumen nach oben von mir! :Y: :Y: :Y: :Y: :Y: