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Mordfall Beat Gyger (Töffli-Dieb)

51 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schweiz, Beat Gyger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Beat Gyger (Töffli-Dieb)

04.02.2014 um 13:45
Unfall, der zwecks Unfallflucht als Mord getarnt war? Nichts ist unmöglich...


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Mordfall Beat Gyger (Töffli-Dieb)

09.02.2014 um 14:11
Meine erste Assoziation ist auch, dass Beat Gyger Streit mit einer Halbstarken-Bande hatte, eventuell im Zusammenhang mit dem geklauten Mofa. Es könnte sein, dass diese beschlossen haben, ihn mit einem Fahrzeug zu überrollen um ihm einen Denkzettel verpassen, wahrscheinlich gar nicht in der Absicht, ihn dabei zu töten.

Eventuell wurde er dazu auf die Straße gelegt und festgehalten. Auf der einen Seite drückte man ihm die Beine auf den Boden, und weil die Täter sonst in Gefahr gerieten, selbst unter die Räder zu kommen, legte man ihm auf der anderen Seite eine Paketschnur um den Hals, mit der man ihn mit etwas Abstand festhalten konnte.

Das Problem bei dieser These ist halt, dass solche Halbstarkengangs keine besonders klandestinen Vereinigungen sind. Der sich anbahnende Konflikt hätte bereits zuvor die Runde gemacht und der Langhaarige wäre zum Zeitpunkt der XY-Sendung – über ein Jahr nach der Tat – längst identifiziert gewesen. Es sei denn, der Polizei wären diese Zusammenhänge zwar durchaus bekannt gewesen, konnte jedoch nichts greifbares finden und die Augenzeugin sei sich bei einer Gegenüberstellung plötzlich nicht mehr sicher gewesen.

Und zur "Pädophilenszenenthese" ... naja. Ich habe das Buch nicht gelesen und werde das sicher gerne nachholen, sobald es etwas günstiger oder in einer Bibliothek zu haben ist. Vielleicht gibt es ja durchaus Hinweise, die sowas nahelegen. So ohne weiteres halte ich es aber für sehr unwahrscheinlich, dass Beat Gyger ermordet worden sei, weil er Strichjunge von "einflussreichen" Persönlichkeiten gewesen sein soll. Erst Recht nicht, wenn diese an einem öffentlichen Ort verkehrt haben sollen, der für derlei Aktivitäten so bekannt gewesen sei, dass die Schüler der Gegend sich dort ein Taschengeld zu verdienen gewusst hätten.

Die Umstände von Beat Gygers Tod sprechen auch eher dagegen, dass er gezielt und ohne viel Wirbel zu verursachen aus dem Weg geräumt werden sollte: Der mutmaßliche (Mit)täter konfrontiert sein Opfer in aller Öffentlichkeit, die Tötung scheint bei allen vorstellbaren Szenarien weder besonder sicher noch einfach und die Leiche wurde nicht versteckt. Da hat sich eher etwas zugespitzt und ist aus dem Ruder gelaufen.

Und die YouTube-Geschichte ist für mich eben auch ein Hinweis darauf, dass sich die Autorin des Buches gerne in Verschwörungsthesen hineinsteigert. So dankbar wir hier auch über alte Aktenzeichen-XY-Folgen und andere Sendungen auf YouTube sein können, man muss sich vor Augen halten, dass dieses Material in aller Regel widerrechtlich dort raufgeladen worden ist, und über kurz oder lang wieder gelöscht und der Uploader gesperrt wird. In diesem Falle waren die geheimen Mächte, die im Hintergrund wirkten, wenig überraschend u. a. das ZDF: http://www.youtube.com/user/WalterStuerm?feature=c4-videos-lik


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Mordfall Beat Gyger (Töffli-Dieb)

09.02.2014 um 17:04
Zitat von WaldeckWaldeck schrieb:Da hat sich eher etwas zugespitzt und ist aus dem Ruder gelaufen.
Resp vielleicht sogar wirklich ein Unfall, der verdeckt werden sollte? (Bremsspuren?) Ich schließe mich jedenfalls Deiner nüchternen Deutung an.


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Mordfall Beat Gyger (Töffli-Dieb)

10.02.2014 um 06:56
Und dass das Mofa dann wegen Lackspuren o. ä. beseitigt worden ist, falls er überhaupt damit unterwegs war? Aber wozu hätte bei diesem Szenario die Paketschnur gedient?

Falls die Bremsspuren überhaupt dazugehören, könnte ich mir auch vorstellen, dass die Täter nicht wirklich vorhatten Beat Gyger zu überrollen, sondern ihn nur einschüchtern wollten, sich aber kräftig im Bremsweg verschätzten. Gab es denn damals einen Film, in dem etwas derartiges gezeigt worden ist?


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Mordfall Beat Gyger (Töffli-Dieb)

10.02.2014 um 08:21
Zitat von WaldeckWaldeck schrieb:Aber wozu hätte bei diesem Szenario die Paketschnur gedient?
Inszenierung eines Verbrechens (das waren ggfls Jugendliche, die wussten also nicht, dass eine solche Inszenierung sofort durchschaut wird).


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Mordfall Beat Gyger (Töffli-Dieb)

17.03.2014 um 20:25
Das Buch über den Mordfall Gyger habe ich mit grossem Interesse gelesen.
Aufschlussreich und auch traurig.
Meine Geschichte zum Kristallhöhlenmord ist ähnlich.
Vieles verlief ähnlich ab. Nicht was mit der Tat zu tun gehabt hatte , sondern die dubiose Rolle der Ermittler. Auch dreissig Jahre später. Warum wird bei fast allen Tötungsdelikten eine Mauer des Schweigens und des Vertuschen in der Schweiz gebildet?
Viele Mordfälle wären bestimmt aufgeklärt worden. Eher durch Journalisten und Privatleuten, als durch die Justiz! ! !
Geld verjährt in der Schweiz nicht. Ein Menschenleben schon. Paradox und zynisch.
Auch betreffend der Akteneinsicht ist die Justiz in der Schweiz fragwürdig, betreffend Gesetzgebung.

JK


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Luppo ehemaliges Mitglied

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Mordfall Beat Gyger (Töffli-Dieb)

30.04.2014 um 12:42
Normalerweise ist es durchaus möglich, mit einer Vollmacht der Eltern oder Geschwister, sofern diese
Volljährig sind, Akteneinsicht zu erhalten.
Sollte dies für eine Privatperson nicht möglich sein, kann dies über einen Anwalt geschehen, der
die notwendigen Daten herausschreibt-kopiert.
Einer Privatperson, die dazu noch darüber ein Buch schreiben will, wird in der Regel aus Diskretions-
gründen ( Datenschutz ) - Akteneinsicht verweigert.
Das Problem - bei solchen Verbrechen sind alle der Tatverdächtigten, sowie bereits vorbestraften
Delinquenten mit Namen und Adressen eingetragen.
In einem Kapitalverbrechen, bei dem ich Akteneinsicht hatte, waren über 40 Namen registriert.
( Eine sehr heikle Angelegenheit, über die ein Staatsanwalt zu entscheiden hat )
Das Mord verjährt habe ich nach der Verjährung ( 30 Jahre ) ebenfalls angeprangert und einigen Politiker ( SVP ) mitgeteilt. Nach Ansicht der angefragten Politiker sind die Räte nicht gerade begeistert. ( Mal schauen, was noch herauskommt )
Zur Mauer der Verschwiegenheit: Jeder Zeuge wird in der Regel von den Ermittelungsbeamten
darauf hingewiesen, nichts " weiter zu erzählen "
Kommt noch hinzu, dass es niemand mit dem Nachbar " haben " will - sprich Verleumdungsklage.
Religiöse Gründe zur Verschwiegenheit bekam ich im Kt. Appenzell erlebt - Da hat mir eine ältere
Frau gesagt: Warum suchen sie überhaupt - ist ja eh Gotteswohl ! Oder eine andere: Gott wird schon Wissen, warum er das zugelassen hat ! Man kann ein schriftlich verfasster Brief einer Anschuldigung einer Ehefrau erhalten, die ihren eigenen Ehemann verdächtigt, ist nur ein Indiz, kein Beweis. Damals fehlten schlichtwegs die Möglichkeit einer DNA Probenentnahme.
Leider hat auch die Gleichgültigkeit einzelner Beamten nicht zur Klärung einiger Kapitalverbrechen
beigetragen.


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Mordfall Beat Gyger (Töffli-Dieb)

09.10.2024 um 16:10
Soooo, dann holen wir doch mal diesen Thread aus der Versenkung.

Damit alle, die zehn Jahre nach dem letzten Post hier mittun wollen, können, fasse ich mal Zusammen was "XY" an Informationen bereithielt.

Ich war erstaunt, als ich die Folge sah: Das Opfer kommt nicht ganz so gut weg, wie man es aus XY, grade aus den ganz alten Fällen, kennt. Tatsächlich wird das Bild eines Teenagers gezeichnet, der es mit der Wahrheit nicht ganz genau nimmt und ein Mofa stiehlt. Hier zunächst eine Zusammenfassung des Falls:

Der Fall kommt in der Sendung 069 vor, es war der erste Filmfall.

Zimmrmann spricht davon, dass ein 14-Jähriger auf völlig unerklärliche Weise einem unerklärliche Verbrechen zum Opfer gefallen sei. Weiterhin orakelt er, dass Jugendliche, die in dem Alter stark nach Freiheit drängten, oft es ohne es zu wissen unbekannten Gefahren ausgesetzt seien.

Im Film sieht man Beat G. mit seinem Fahrrad am Pfingstsamstag 1973 zum Ufer des Thuner Sees fahren. Der Sprecher bemerkt, Beat interessiere sich außerordentlich für Boote, in letzter Zeit aber auch für Mofas und Mopeds. Das leitet dazu über, dass Beat nun auf einem Mofa sitzt, das er am vergangenen Tage am Bahnhof "entwendet" hatte. Um damit daheim nicht aufzufallen, hatte er es vermutlich am Seeufer versteckt. Nun aber fährt er zur Kirmes im Stadtteil Dürrenast von Thun, wo es ihm Freude bereitet, damit gesehen zu werden.

Eine Stunde später ist er daheim und isst mit seiner Familie zu Abend. Der Vater möchte Beat und seinem jüngeren Bruder mit einem Auto-Ausflug nach dem Abendbrot noch eine Freude machen, Beat hat aber keine Lust (da er sich dafür umziehen müsste). Er erklärt sich aber bereit, mit dem Rad nach der Großmutter zu fahren, um ihr einen Zettel mit einem für sie ausgemachten Arzttermin zu geben.

Hier erwähnt der Sprecher, dass Beat sich in den letzten Monaten in der Schule verschlechtert habe, in letzter Zeit "kleinere Diebstähle" begangen und gelogen habe und auch für zwei Tage verschwunden gewesen sei.

Beat, der seinen Eltern versprochen hat, direkt zur Großmutter zu fahren, fährt stattdessen zur Kirmes, wo er mit einer Klassenkameradin Autoscooter fährt. Als die beiden weiterspazieren, tritt ein junger Mann auf Beat zu und gibt ihm eine Ohrfeige, bevor er ihn auffordert, mitzukommen. Beat, der den Mann offensichtlich kennt, folgt ihm.

Der Vater macht sich irgendwann Sorgen und geht Beat suchen, und zwar auf der Kirmes, wo er ihn vermutet. Dort trifft er ihn nicht an, obschon eine Augenzeugin Beat noch um 21:00 Uhr auf der Kirmes sieht, weiterhin in Begleitung des jungen Mannes.

Beat kommt an diesem Abend nicht heim. Es stellt sich heraus, dass er nie bei der Großmutter war und um 23:00 Uhr verständigen die Eltern die Polizei, nachdem auch eine weitere Suche des Vaters erfolglos verlief.

Ebenfalls gegen 23:00 Uhr macht ein Ehepaar in einem Auto kurz vor der Ortschaft Riggisberg, ca 15 km von Thun entfernt, eine Beobachtung: Im Straßengraben liegt ein junger Mann, der ihnen betrunken erscheint, wie leblos neben seinem Mofa. Nicht weit davon entfernt steht ein Wagen, ein dunkler Mercedes, aus Basel Stadt, umringt von einer Gruppe junger Mofafahrer. Das Ehepaar glaubt, der vermeintlich Betrunkene im Graben gehöre zu der Gruppe.

Am nächsten Morgen, gegen 9:00 Uhr finden zwei Reiterrinnen die Leiche Beat Gs 25 km von Thun entfernt, in der Nähe des Ortes Schwarzenburg am Fuß der Straßenböschung. Beat G wurde gegen Mitternacht ermordet.

Nach Ende des Filmfalls stellen Zimmermann und schweizer Ermittler Fragen und zeigen weitere Hinweise auf:

- Das gelbe Mofa der Marke Stakko mit Easy Rider Lenker, das von Beat entwendet worden war, ist immer noch verschwunden. Wo ist es?

- Die Satteltaschen des Mofas (roter Kunststoff mit aufgenieteten schwarzen Plastiksternen) wurden zwischenzeitlich gefunden: In einer Kiesgrube nahe Thun.

- Beschreibung Beat G.: 14 Jahre, blonde, halblange Haare, blaue Augen, 165 cm groß und schlank. Bekleidung: hellblaue Windjacke, dunkelblau-weiß geringelter Pulli, hellblaue Jeans und weiße Clogs. Die weißen Kunstleder-Clogs sind verschwunden und werden gesucht. (Marke Träiett)

- Der Mord muss nicht in der Nähe der Kirmes passiert sein.

- Gesucht wird der junge Mann, der Beat geohrfeigt hat. Er soll etwa 19 Jahre alt sein, 170 cm groß, schulterlange fast schwarze Haare, trug einen Jeansanzug und einen orangen Pulli mit Schnürung und hatte auf einem Unterarm eine blaugrüne Tättowierung oder ein Abziehbild.

- Der Täter war wahrscheinlich Linkshänder, denn das Opfer hatte eine Packschnur um den Hals, der Knoten ist aber seitenverkehrt und deswegen wahrscheinlich von einem Linkshänder geknüpft.

- Gesucht werden auch die Mofafahrer, die nachts an der Straße standen.

Die Belohnung betrug stattliche 10 000 CHF.

------

Bis dahin klang der Fall nach einem Burschen, der mal ein Mofa geklaut hat und eventuell mit den falschen Leuten zu tun hatte. Wenig geheimnisvoll. Und man fragt sich auch noch, was mit ZImmermanns Spruch "sich unwissend in Gefahr begeben" gemeint gewesen sein soll.

Interessant wird es aber, wenn man sich die Artikel im Umfeld zu dem zu dem Fall erschienenen Buch durchliest, zum Beispiel:

https://www.journal21.ch/artikel/mordfall-gyger-eine-spurensuche

und

https://franziskastreun.ch/wp-content/uploads/2020/07/GygerKoenizerZeitung.pdf

Hier kommt zur Sprache, dass Beat in ganz anderen Kreisen verkehrt habe (angebliche homopädophile Kreise). Angeblich, so Streun im zweiten Artikel, habe er sich dort etwas hinzuverdient. Auch von einem drohenden Termin vor dem Jugendrichter wegen mehrfachen Mofadiebstahls ist die Rede.

Das wirft ja nun ein völlig anderes Bild auf den Fall.

Ich weiss, dass XY dem Zuseher nur so viel "Futter" gibt, dass die Fragen beantwortet werden können (und etwaige Hinweisgeber müssen solche Dinge über das Opfer nicht wissen) aber es macht doch für die Ermittlungen selber sicher einen gewaltigen Unterschied, oder?


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Mordfall Beat Gyger (Töffli-Dieb)

09.10.2024 um 18:03
Ich freue mich, dass sich jemand des Threads wieder annimmt!
Dies ist einer der Fälle, der mir nie aus dem Kopf ging.
Schade, dass es das Buch nicht mehr zu kaufen gibt.


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Mordfall Beat Gyger (Töffli-Dieb)

09.10.2024 um 22:48
Zitat von DuskDusk schrieb:Dies ist einer der Fälle, der mir nie aus dem Kopf ging.
Das ist bei mir genauso. Ich glaube bei mir war es der Punkt, dass das Opfer beim Schauen des Falls so wenig Empathie in mir auslöste. Gut, er war "nur" ein Schüler und hat netterweise seine Freundin zum Autoscooter eingeladen, aber das Stehlen, das Lügen, der Umgang mit zwielichtigen Gestalten (ich nenne den "Ohrfeigenmann" jetzt mal so... ), die Abgängigkeit; das alles löst ohne den von Streun aufgedeckten Background doch eher Distanz aus.

Ich habe da nie etwas "rätselhaftes" gesehen, sondern immer eher das Gefühl gehabt, dass er sich eben durch seinen "Lebensstil" selber in die Gefahr gebracht habe. Vielleicht hatte er einfach mal das falsche Moped geklaut oder wo eine zu große Lippe riskiert... etwas eigentlich harmoses eben, das die Eskalation wie unbeabsichtigt wirken lässt.

Wenn Streun recht hat, dann waren die Kreise, die wirklich im Visier der Ermittler waren, keine Schausteller oder Kleindiebe, sondern eine ganz brandgefährliche Gruppe. Und das macht es am Ende so tragisch und sprengt so sehr den Rahmen, der durch die filmischen Darstellung geschaffenen Vorstellung.

Ich muss da an einen der allerersten Fälle bei XY denke, die "Schachernalm". Ein einsamer, mundharmonikaspielender Wanderer wird scheinbar plötzlich überfallen und verbrannt. Da hatte man als Zuseher sofort den Gedanken eines Raubes im Kopf... der arme Wanderer. Und dann löst sich der Fall auf und der Mann war ein Drogendealer, der aussteigen wollte und seine "Kollegen" hatten ihn ausgeschaltet. Klingt gleich weniger "romantisch" als der hilflose wandernde Musikus.

Ich frage mich, wie viele XY-Fälle das wohl sind, die so leutselig erscheinen, und hinter denen sich eine ganz andere, absolut abgründige Wahrheit versteckt.

https://www.thunertagblatt.ch/ein-treffen-wider-das-vergessen-904188141739

Hier heißt es zum Beispiel, Beat G. habe aus den Kreisen aussteigen wollen. Wenn das Stimmt, schreit das nach einem Motiv. Auch die Angst, er könne jemand bei seinem Gerichtstermin "verpfeifen" (Quelle journal21.ch) klingt glaubwürdig. Aber das würde ja wirklich alles vom geklauten Mofa und der Kirmes weglenken. Und auch Zimmeranns orakelnden Spruch über das "sich unwissend in Gefahr begeben" erklären - wobei sich in derartig kriminellen Kreisen zu bewegen vielleicht zumindest ein Ahnen von Gefahr beinhalten sollte.


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Mordfall Beat Gyger (Töffli-Dieb)

10.10.2024 um 14:46
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:as ist bei mir genauso. Ich glaube bei mir war es der Punkt, dass das Opfer beim Schauen des Falls so wenig Empathie in mir auslöste.
Geht mir ähnlich. Ich wohne in der Gegend, wesshalb mich der Fall trotzallem beschäftigt hat. Allerdings müsste ich mich erst wieder genauer einlesen.

Wenn ich mich richtig erinnere, gab es doch auch die Spur, einer "Verschwörung" in lokal einflussreichen Kreisen. Die Vermutung gingen dahin, dass Pädokriminalätät dahinter steckt, und eben einige einflussreiche Leute befürchteten, aufzufliegen, wesshalb Beat beseitigt wurde (im Auftrag?). Dies sei auch der Grund, wesshalb bisher niemand ausgepackt hat. Weil eben alle Beteiligten erstens genug Schweigegeld kassiert haben, und zweitens möglicherweise jeder was zu verbergen hat, daher hat keiner der Beteiligten/Zeugen ein Interesse daran, dass die Polizei im Umfeld "herumschnüffelt". Ergebnis: alle schweigen und geben sich nötigenfalls gegenseitig Alibis.

Es sollte, nebst Täter (oder alternativ: Unfallverursacher), diverse Leute geben, welche was wissen oder gar selbst beobachtet haben. So zb die vom Zeugen erwähnte Moped-"Gang" an der Strasse... usw aber ausser Sichtungen auf der Kirmes will angeblich keiner Beat an diesem Abend gesehen haben.
Und soo gross ist die Stadt Thun und Umgebung auch nicht. Die Polizei wusste wohl schon, welche Personen/welche dubiosen Kreise (zb Moped "Gang") da wohl in Frage kommen.
Aber man stiess vermutlich auf eine Mauer des schweigens und hatte daher gegen niemanden was handfestes in der Hand.
Dazu eben die oben genannten Gerüchte, wonach "höhere Kreise" daran interessiert sein könnten, dass der Fall nicht aufgeklärt wird.

Vielleicht will sich mal jemand spätestens auf dem Sterbebett, oder aus sonstigen Gründen, das Gewissen erleichtern. Zu hoffen wäre es!


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