Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

RoBa schrieb:Das heißt doch, dass die Polizei die Ermittlungen am Edeka aufnehmen sollte.

Was soll denn die Polizei deiner Meinung nach konkret tun?

Rick_Blaine schrieb:Alle Anzeichen sprechen dafür, dass sie sich am letzten Tag auch auf die letzte Etappe gemacht hat, wir haben ein Video, das sie wanderfertig am Morgen zeigt.

Nachdem sie das Hotel planmäßig verlassen hat, muss sie den Rucksack etc. eben mitführen. Wo soll sie damit auch sonst hin?
Das sagt für mich nicht aus, das es jetzt tatsächlich zum Wandern nach Wehr geht.

Ja genau. Und sie wollte am daraufolgenden Tag nach Mainz. Ist es da nicht wahrscheinlicher, dass Sie bereits am Donnerstag richtung Auto ist?

Alleinimwald schrieb:Ist es da nicht wahrscheinlicher, dass Sie bereits am Donnerstag richtung Auto ist?

Führe halt mal aus, warum es wahrscheinlicher sein könnte.

AnnCarola schrieb:Ich denke auch eher an einen Zufallstäter.

100% Zustimmung.

AnnCarola schrieb:Trotzdem schließe ich einen ehmaligen Freund oder Bekannten nicht aus.

Ehemaliger Freund, nein. Alles viel zu umständlich. Bekannter im Sinne von Wanderbekanntschaft auf dieser Tour klingt am ehesten plausibel.

AnnCarola schrieb:Ich hoffe doch sehr, dass die Alibis ihrer Ex geprüft wurden/werden.

Das glaub ich nicht. Auf welcher rechtlichen Grundlage denn? Das macht man doch nur bei Verdächtigen.

Ich denke eigentlich, dass die Leute aus Scarlett‘s Umfeld schon routinemäßig befragt worden sind, nach eventuellen Kontakten mit Scarlett, oder Hinweisen und Vermutungen zu ihrem aktuellen Aufenthaltsort.

Eine Befragung ist ja nicht gleich pauschal eine Verdächtigung. Hätte sich jemand aus ihrem
Umfeld verdächtig verhalten, oder einen Verdacht geäußert, gegen wenn auch immer, dann denke ich, dass die Polizei dem inzwischen nachgehen würde.

Scarlett ist ja leider wirklich schon eine ganze Weile verschwunden. Da würde die Polizei nach jedem Strohhalm greifen.

Stan_Marsh schrieb:Führe halt mal aus, warum es wahrscheinlicher sein könnte.

Ich halte eine geplante Rückkehr nach Stühlingen am Donnerstag auch für wahrscheinlicher, weil die kostenlose Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit der Konus-Karte nur an den Tagen möglich ist, an denen ein Hotelaufenthalt war.

Da hätte sich schon angeboten, einige Euro zu sparen. Es sei denn, dass sie einen so spektakulären Übernachtungsplatz im Freien gefunden hätte, der die Zusatzkosten ideell ausgleicht.

Rick_Blaine schrieb:Ich denke, die Erfolglosigkeit aller anderen Ansätze bisher erlaubt einen genaueren Blick in Wehr.

Ich fand diesen Hinweis dazu interessant:

BlindesHuhn schrieb am 01.10.2020:Ich habe in einem der Presseartikel gelesen, sie hätte einen "Wanderpass" für den Schluchtensteig gehabt, also so ein Heftchen, wo man für jede Etappe einen Stempel abholen muss und am Schluss ein Souvenir bekommt.
Auf www.schluchtensteig.de steht dazu:

Ein kleines, exklusives Überraschungsgeschenk und eine Urkunde warten auf Sie.
Sammeln Sie Stempel an Start- und Zielort sowie an den einzelnen Etappen. Die insgesamt sieben erforderlichen, hauseigenen Stempel erhalten Sie in allen Touristinformationen, Beherbergungsbetrieben und ausgewählten Einzelhandelsgeschäften.

Zielpunkt ist die Tourist-Info in Wehr. Offenbar bekommt man nur dort den letzten Stempel und auch gleich das Geschenk.
Wäre sie nicht dort vorbeigegangen, bevor sie in Wehr in den Bus gestiegen wäre?
Das Büro war am 10.9. bis 18.30 Uhr geöffnet, das hätte sie schaffen können.
Mit ihrem in Stühlingen wartenden Auto wäre sie nicht nochmal in Wehr vorbeigekommen, wenn sie danach nach Mainz zur Freundin wollte.

@RoBa

RoBa schrieb:Das heißt doch, dass die Polizei die Ermittlungen am Edeka aufnehmen sollte.

sooma schrieb:Welche Ermittlungen schweben Dir denn da genau vor?

stefan33 schrieb:Was soll denn die Polizei deiner Meinung nach konkret tun?

Bitte beschreibe doch mal genau, was Du da im Einzelnen erwartest.

RoBa schrieb:Oder der Öffentlichkeit sagen, was sie herausgefunden hat.

Das steht der Öffentlichkeit doch gar nicht zu, das zu fordern. Es hieß doch auch, man könne nicht alles mitteilen:

„Wir haben alle Fakten vorliegen - nicht alles davon dürfen wir veröffentlichen - und nutzen alle Möglichkeiten, um professionell zu ermitteln und Suchmaßnahmen zu organisieren“, so Biermann weiter.

https://www.echo24.de/baden-wuerttemberg/vermisst-scarlett-s-studentin-schwarzwald-wanderin-tot-suche-polizei-freiburg-nrw-news-verirrt-fotos-whatsapp-unglueck-bergwacht-hinweise-familie-zr-90045994.html

Michael Biermann ist der Sprecher der Polizei Paderborn.

sooma schrieb:Das steht der Öffentlichkeit doch gar nicht zu, das zu fordern. Es hieß doch auch, man könne nicht alles mitteilen:
„Wir haben alle Fakten vorliegen - nicht alles davon dürfen wir veröffentlichen - und nutzen alle Möglichkeiten, um professionell zu ermitteln und Suchmaßnahmen zu organisieren“, so Biermann weiter.
https://www.echo24.de/baden-wuerttemberg/vermisst-scarlett-s-studentin-schwarzwald-wanderin-tot-suche-polizei-freiburg-n...

Michael Biermann ist der Sprecher der Polizei Paderborn.

Gut dann war es ein Unfall. Da sie bis heute nicht gefunden ist muss sie tatsächlich derart unglücklich gestürzt sein, dass man die junge Frau mit dem Rucksack nicht finden kann.

Bei den aktuell nach aussen vorliegenden Fakten (scheinbar "NICHTS seit 10.09. um 10.10 Uhr"),
den scheinbar nicht stattfindenden offiziellen Suchen und Ermittlungen (zumindest nicht öffentlich bekanntgemacht),
die Übernahme der Polizei am Wohnort der Vermissten,
dem momentanen offiziellen Informationsfluß (in manchen Fällen sollte/darf nichts bekanntgegeben werden),
das scheinbar gewünschte Vermeiden von anderweitigen Anstrengungen zur Klärung ausser der bekannten Facebook-Seite,
könnte man als Variante fast schon zum Schluß irgendeiner Form von Entführung mit Erpressung kommen.

Oder ist das normal bei Vermissten in Wandergebieten:
1. Spurloses Verschwinden mitten aus der Öffentlichkeit, im Anschluss ohne weitere Zeugen/Hinweise über einen geplanten Fußweg von ca. 20 km, selbst das Handy fällt pünktlich zum Verschwinden aus
2. keine offiziellen Suchen und keine offiziellen Meldungen mehr nach drei Wochen

Fridolin31 schrieb:Ich halte eine geplante Rückkehr nach Stühlingen am Donnerstag auch für wahrscheinlicher, weil die kostenlose Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit der Konus-Karte nur an den Tagen möglich ist, an denen ein Hotelaufenthalt war.

Ich kann mir so gar nicht vorstellen, dass sie wegen ein paar Euros das Finale des Schluchtensteigs auslassen wollte. Wenn man extra aus Bad Lippspringe 600 km anreist, dann möchte man auch das offizielle Ende erreichen. Wenn man in Süddeutschland wohnt, kann man die Etappe ein anderes Mal nachholen, aber bei dieser Entfernung ergibt sich nicht so schnell wieder eine Gelegenheit. Aber vielleicht gehe ich zu sehr von mir aus: Ich würde niemals die letzte Etappe freiwillig auslassen. Da müsste schon ein ganz dicker Grund vorliegen. Dem Wanderpass, (Stempel, Geschenk und Urkunde) würde ich jetzt nicht so viel Bedeutung zumessen. Den bekommt man z.B. mit dem üblichen Prospektmaterial zugeschickt oder er wurde ihr in der Tourist-Info Stühlingen angedreht. Obwohl: Sie war ja vor dem Schluchtensteig auf dem Jakobsweg. Da braucht man einen Pilgerpass, ohne ihn kommt man nicht in die Herbergen und ohne Stempel bekommt man nicht die Pilger-Urkunde in Santiago. Vielleicht war sie immer noch in diesem "Modus" und hat sich tatsächlich die Stempel geholt. Das trägt aber nichts nur Sache bei.

Jedenfalls liest man auf Info-Material oder Karten immer wieder Sätze wie: "Zum Finale macht der Schluchtensteig seinem Namen noch einmal alle Ehre", oder "zum Schluss noch eine abenteuerliche Etappe", oder "ein grandioser Abschluss", usw.
Nein, wegen ein paar Euros für eine Busfahrt wollte sie diese Etappe bestimmt nicht auslassen.

Eine Entführung mit Erpressung wäre durchaus möglich.
Das war mein erster Gedanke, nachdem ich länger nach Scarlett Googelte.
Eine Quelle für meine Behauptung sie wäre am Anfang mehre Etappen gelaufen, konnte ich nicht finden. Daher nehme ich diese zurück.

Sorry fürs OT:

Ich habe lange Jahre am Rande des Schwarzwalds gelebt und dort gearbeitet.

Mir tut das Schicksal dieser jungen Frau sehr leid.

Ich befürchte -abseits eines kriminellen Verdachtsmoments- einen Ausgang ähnlich der Studentin aus Trier.

Meine Gedanken sind bei Angehörigen und allen Menschen, die sie gern hatten.



Able_Archer.

AnnCarola schrieb:Ich kann mir so gar nicht vorstellen, dass sie wegen ein paar Euros das Finale des Schluchtensteigs auslassen wollte.

Das meinte ich auch nicht. Ich wollte nur sagen, dass sie einen Grund hatte, nach dem Erreichen des Etappenziels in Wehr noch am gleichen Abend nach Stühlingen zurückkehren und nicht in oder um Wehr im Zelt zu übernachten.

Sorry Fridolin31, es war mein Fehler, ich hatte dich auf die Schnelle falsch verstanden.

ich war und eigentlich bin ich nach wie vor der Meinung, dass hier ein Unfall geschehen ist und S. nur noch nicht gefunden worden ist.

einige posts hier...z.b. @Rick_Blaine bringen mich aber immer mal ins grübeln...

aber ne, ein Verbrechen?

glaube ich nicht...sie wird irgendwann gefunden werden...hoffe ich.

bis dahin viel Kraft ihrer Familie, ihren Freunden.

Angenommen, das Mobiltelefon geht in Todtmoos kaputt/verloren, sie bricht die Wanderung ab und begibt sich in Richtung ihres Autos. Sie kann aber deswegen nicht nach Wehr fahren...

Amelieee schrieb am 17.09.2020:Vom Freitag, den 03.09.2020 bis voraussichtlich 26.09.2020 ist die L148 (Wehratal) zwischen Todtmoos Au Zumkeller Säge bis Todtmoos nach dem Edeka Markt gesperrt. Das Verkehrsunternehmen Südbadenbus fährt die Umleitung über den Hotzenwald, L151, K6537, K6535, L152. Dies ist die Strecke über Wehrhalten – Altenschwand – Strick – Rüttehof – nach Wehr Bahnhof. Alternativ wird ebenso über Wehrhalten – Rickenbach- Bergalingen nach Wehr Bahnhof gefahren werden.
Die Haltestellen Todtmoos Abzw. Wehrawald – Wehr Kirche werden von Bussen von/nach Bad Säckingen Linie 7320 nicht bedient. Auf Grund der längeren Strecke und der damit verbundenen Verspätungen werden keine zusätzlichen Haltestellen entlang der Strecke bedient. Es wird ein Schülerverkehr eingerichtet, damit sichergestellt wird, dass die Schüler von ihren Heimatorten zur Schule und zurück gebracht werden.“ (wtv-online. de)

Dann ist doch vermutlich der zweitbeste Anlaufort St. Blasien, um von dort mit den Öffentlichen nach Stühlingen zu kommen.

Dann ergeben die beiden Hinweise einen Sinn...

Amelieee schrieb am 25.09.2020:Ja, die 4 Hunde sind unabhängig vom Edeka bis zum Ibacher Kreuz gelaufen,

...denn die Stelle liegt auf dem Weg nach St. Blasien.

Die Polizei sucht mit zahlreichen Einsatzkräften und einer Hundestaffel nach der Vermissten – im Wehratal und im Raum St. Blasien. Die Suche, so Riske, konzentriere sich auf den Großraum St. Blasien in Richtung Todtmoos.

https://www.badische-zeitung.de/polizei-und-bergwacht-suchen-nach-vermisster-26-jaehrigen-wanderin-im-suedschwarzwald--1...

Zuallererst suchte man offensichtlich dort, bestimmt nicht ohne einen Anhaltspunkt.

Fridolin31 schrieb:Ich halte eine geplante Rückkehr nach Stühlingen am Donnerstag auch für wahrscheinlicher, weil die kostenlose Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit der Konus-Karte nur an den Tagen möglich ist, an denen ein Hotelaufenthalt war.

Wenn ich die Preisliste des WTV richtig verstehe, dann kostet die Fahrt von Wehr nach Stühlingen 4,75€, ich würde da nicht mal eine zusätzliche Übernachtung im Hotel als Grund sehen, die letzte Etappe auszulassen.

MettMax schrieb:Dann ist doch vermutlich der zweitbeste Anlaufort St. Blasien, um von dort mit den Öffentlichen nach Stühlingen zu kommen.

Warum sollte sie nicht nach Wehr kommen? Eine Umleitung der Busstrecke ist doch genannt, ich habe sie jetzt nicht ganz genau nachgezogen bei Google Maps, aber statt 17km sind das dann halt 27km oder ein bisschen mehr und zwei Haltestellen werden nicht angefahren.

Warum sollte sie nach St. Blasien laufen, wenn sie das Handy verloren haben sollte aber nicht weiter nach Wehr? So viel Unterschied ist da nun nicht in der Strecke. Zumal ich auf dem ersten Teil eher nicht erwarten würde, dass das Handy verloren geht. Die steilen Bereiche kommen doch erst später auf der Strecke.

Von St. Blasien dauert eine Fahrt bis Stühlingen auch 2h, länger als von Wehr mit knapp unter 2h.

Klar, schon möglich, dass sie nicht nach Wehr aufgebrochen ist, aber aus dem Kontext ergibt sich das nicht.

Fridolin31 schrieb:Ich halte eine geplante Rückkehr nach Stühlingen am Donnerstag auch für wahrscheinlicher, weil die kostenlose Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit der Konus-Karte nur an den Tagen möglich ist, an denen ein Hotelaufenthalt war.

Da hätte sich schon angeboten, einige Euro zu sparen. Es sei denn, dass sie einen so spektakulären Übernachtungsplatz im Freien gefunden hätte, der die Zusatzkosten ideell ausgleicht.

Dann hätte sie aber eine Übernachtung in Stühlingen gebraucht, denn sie war erst am Freitag in Mainz mit der Freundin verabredet. Sicher wollte sie weder am Donnerstag in der Nacht mit dem Auto losfahren noch im Auto übernachten. Noch am Donnerstag nach Stühlingen zurückzukehren, kann ich gut nachvollziehen, aber nicht, weil ich kostenlos mit einem Bus fahren möchte, sondern weil ich mich morgens entspannt in ein Auto setzen möchte, frisch geduscht, nach einer Übernachtung in einer Pension oder einem Hotel.

Misetra schrieb:Noch am Donnerstag nach Stühlingen zurückzukehren, kann ich gut nachvollziehen, aber nicht, weil ich kostenlos mit einem Bus fahren möchte, sondern weil ich mich morgens entspannt in ein Auto setzen möchte, frisch geduscht, nach einer Übernachtung in einer Pension oder einem Hotel.

Ja, wäre ja auch kein Problem gewesen

Ab: Bahnhof (Bus), Wehr (Baden) 18:37
An: Bahnhof (Bus), Stühlingen 20:36