kaktuss schrieb:Ist halt die Frage was ist das Geräusch ? Ist es dass Material was die Sinne affiziert oder ist es dasjenige, was wir als Subjekte
dann daraus machen ?
Stell es dir so vor:
das Geräusch soll ein Etwas sein, zu dem du nur so in etwa zur Verfügung hast, wie es auf dich einwirkt.
Analysiere mal einen konkreten Ton und legt dich bzgl. seines Charakters fest.
Klar, es ist ein dickes Phänomen - aber wie genau ist das Phänomen?
ganz einfach: es ist dasjenige, das du exakt derart konkret hören kannst, wie du es tust - ein Ton ist etwas, das du hören kannst.
Du weisst also mehr über "wie wird das Etwas empfangen" als über "was ist das Etwas".
Das Phänomen basiert auf der Einwirkung auf den Wahrnehmenden und ist sozusagen "das Nicht-Erreichbare dahinter".
Hast du damit nun das Phänomen "erfunden" oder "entdeckt"?
Weder noch.
"erfunden" oder "entdeckt" sind aus maximal philosophischer Ahnungslosigkeit aufgestellte Schubladen, die bei genauer Analyse der Funktionsweise des Menschen unbrauchbar werden.
Genauso ist es bei Mathematik.
Hat der Mensch sie "erfunden" oder "entdeckt"?
Weder noch, der Mensch versucht plausibel auf Situationen zu reagieren und abstrahiert dann seine konkrete Reaktion zu Reaktionsprinzipien.
Eine Zahl ist somit nichts, das dem Menschen begegnet, sodass er "sie" entdecken könnte und genauso wenig hat er die Zahl erfunden, sondern er funktioniert über den Ablauf von möglichst plausiblen Reaktionen.
Eine Zahl ist dann lediglich ein Platzhalterprinzip, unabhängig von konkreten Situationen, dasselbe Reaktionsprinzip zu durchlaufen.
Die Zahl an sich, gibt es nicht, denn es ist lediglich der leere Platz, zu dem reagiert wird - die Zahl steht für das, was in der Abstraktion fehlt.
Eine Zahl ist sozusagen ein Etwas, das auf eine ganz bestimmte Art
nicht da ist. Mehr als die Art, wie ein unbekanntes Etwas nicht da ist, liegt für eine Zahl nicht vor.
=> Zahlen wurden weder "entdeckt" noch "erfunden".
Weder waren Zahlen am Anfang da und man hat sich die Füsschen daran gestossen, noch sind Zahlen danach da und ein Etwas.
Bei Zahlen steht immer nur der Umgang fest, nie ein Etwas.