Wenn ein kleiner Exkurs genehm ist:
Diese "geheime Forschung jenseits der bekannten Physik" in kleinen geheimen Zirkeln - mit unterirdischen Laboren in Bob Lazars Area 51 ist ja ein Beispiel gegeben. Aber welchen Materialien oder Mechanismen mit quasi exotischen Wunder-Eigenschaften wird man in der Realität, mit dem derzeit gültigen Periodensystem, auf der Spur sein - und niemand sonst ahnt etwas davon? Kann irgendwo ein sehr eigeschränkter Zirkel unter höchster Geheimhaltung wirklich etwas total Andersartiges entwickeln und unter diesen Umständen zu irgendeiner Art von "Marktreife" bringen? Wie viel mehr als eine einzelne Komponente eines solchen, sicher einigermaßen komplexen Produktes, kann man unter diesen Bedingungen ausentwickeln?
Mir geht es jetzt darum, mal exemplarisch kurz das Thema
Graphen zu betrachten. Es gab dafür 2010 einen Nobelpreis für die beiden Forscher. Immens aufwändig dürfte die Forschung nicht mal gewesen sein. Denn es geht im Prinzip um etwas, das man mit Graphit-Staub auf einem Tesa-Film erreichen kann, indem man Lage für Lage abträgt, bis nur eine Schicht übrig bleibt, die nur ein Kohlenstoff-Atom dick ist (und damit quasi "zweidimensional"). In einer ebenfalls ganz einfachen Gitterstruktur bilden diese Atome ein Material der Superlative: Graphen. Es ist das zweitstärkste Material (nach verschiedenen Kriterien), das es gibt, und gleichzeitig halt extrem leicht, flexibel - und auch so leitfähig, dass es
die Supraleiter-Forschung frappiert.
Das war bei Veröffentlichung natürlich bahnbrechend, wenngleich seit den 1940er Jahren irgendwie die Rede davon war. Der Witz ist jetzt nur: Außer in Sportschuh-Sohlen und Fahrradreifen hat das Wundermaterial bislang kaum Einzug in unseren Alltag gehalten, und auch im Hightech-Sektor sehen wir nicht so recht eine Revolution.
Mit diesem Thema befassen sich mehrere Artikel, die sich leicht finden lassen. Ich verlinke hier ausnahmsweise mal ein Video, weil es das alles ziemlich gut und kompakt beschreibt.
Es gäbe jetzt weitere Beispiele für Materialien, Produkte und Verfahren, die nicht sofort gezündet haben und vielleicht auch nie den oberflächlich betrachtet revolutionären Knall-Effekt hatten, den man vielleicht hätte erwarten dürfen. Es ist in vielerlei Hinsicht, vereinfacht gesprochen, die Welt oft einfach noch nicht bereit dafür. Oder die Wirtschaftlichkeit ist (noch) nicht darstellbar etc.
Ein großer Meilenstein wird bekanntlich die Erfindung des Warp-Antriebs durch Zefren Cochrane im Jahre 2063 sein. Nur unterschlagen die euphorischen Vorab-Verfilmungen ja gerne die Implikationen, die die Super-Technologie in der Produktion und der technischen Peripherie des Antriebs, beim Raumschiff und der Besatzung, haben. Dort macht er das alles allein, irgendwie mit einer Pulle Brandy in der Hand und ein paar Assistenten. In Wirklichkeit wird es dazu aber ein bisschen mehr bedürfen
:ufo: :)Hier noch das Graphen-Video (pardon, zu, Teil Gendersprache):
Graphen – Warum das Material der Zukunft auf sich warten lässt
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
perttivalkonen schrieb:Unterschlägst Du da nicht was, paxito? Sicher nur aus Versehen...
