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"Nicht bewerten, einfach hinnehmen..."

49 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wahrnehmung, Aufklärung, Bewerten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Nicht bewerten, einfach hinnehmen..."

11.06.2013 um 22:39
@bmo
Ja, das Beispiel kommt hin. Allerdings zweifle ich nicht nur an der Rechtmäßigkeit von Vorurteilen, sondern auf Personen und Tätigkeiten auf alle Arten von Urteilen bezogen.

Man kann zum Beispiel eine Sache gerne machen oder eine Sache weniger gerne machen. Aber etwas, was man weniger gerne macht, weil es keinen Spaß macht und anstrengend ist, sollte man zum Beispiel nicht als "Drecksarbeit" bewerten, weil sie ja schließlich gemacht werden muss: Wenn nicht von mir, dann von jemand anderem.

Genauso wenig kann man Personen mögen oder nicht mögen. Aber ich halte es für gewagt, jemanden als Kompetenzblender anzusehen oder als Verräter, als Held usw. Damit steckt man die Person in eine Schublade - genauso wie man zuvor die Arbeit als Dreckarbeit kategorisiert hat - aus der sie so schnell nicht rauskommt.

Im Organizational Behavior heißt es Anchoring, wenn man an nicht mehr aktuellen Informationen festhält und sich vor einer Änderung der Situation versperrt. Durch Bewertung - also im Sinne von Urteile fällen, über das intuitive Mögen/Nichtmögen hinaus - verfällt man schon der Vorstufe von Anchoring. Und das führt leicht zur Escalation of Commitment: Man entwickelt bewusst oder unbewusst ein Verhaltensmuster, das vielleicht anfangs funktioniert haben mag, aber aufgrund einer Änderung der Situation nicht mehr fuktioniert. Und man versäumt, von diesem Muster abzuweichen, weil man die Änderung der Situation aufgrund des Festhaltens an seinen Urteilen nicht zulassen will.

Meh, dass war jetzt sehr theoretisch. Ich hoffe, es kommt herüber, was gemeint ist.

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"Nicht bewerten, einfach hinnehmen..."

11.06.2013 um 23:33
@Rico
Wenn ich deinen letzten Beitrag lese, so hast du doch sinngemäß die gleiche Aussage getroffen wie ich, oder seh ich das falsch.
Wenn reflektieren ein Sammeln an Informationen und denken in alle möglichen Richtungen meint, dann muss das doch nicht zwangsläufig mit einer Wertung einhergehen, also dem Beurteilen im Sinne von Einteilung in gut und schlecht..
Kann man nicht einfach neutral und wertungsfrei Ursachenforschung usw betreiben, die zum Verständnis führt, ohne das mit einem kritiklosen Hinnehmen gleichzusetzen?


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"Nicht bewerten, einfach hinnehmen..."

11.06.2013 um 23:39
@häresie__
Ja - jetzt, wo ich verstehe, was du meintest: Wir sind uns einig.


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"Nicht bewerten, einfach hinnehmen..."

11.06.2013 um 23:49
@ Rico Hast Du gerade gemeint, dass wenn man jemanden vorverurteilt, keine Chancen mehr hat an seiner Bewertung der Person gegenüber, was zu ändern? Klar muss man die Leute von mehreren Seiten beleuchten, aber im Grunde hilft eben, ne positive Sichtweise zu entwickeln.


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"Nicht bewerten, einfach hinnehmen..."

12.06.2013 um 00:13
@0rbiter
Zitat von 0rbiter0rbiter schrieb:Hast Du gerade gemeint, dass wenn man jemanden vorverurteilt, keine Chancen mehr hat an seiner Bewertung der Person gegenüber, was zu ändern?
Urteilen heißt immer auch Verurteilen, deswegen besteht zumindest die Tendenz, seine Bewertung nicht oder nicht schnell genug abzuändern, sondern als endgültig anzusehen. Bildhaft gesprochen: Der einmal Verurteilte ist im Gefängnis. Wird seine Unschuld bewiesen, ist er trotzdem eine Zeit lang im Gefängnis gewesen, dieser Schaden ist unvermeidlich. Aus einer naturwissenschaftlichen Perspektive könnte man sagen: Ein Urteil ist eine Modellbildung, und Modelle neigen dazu, reaktionsträge zu sein.
Zitat von 0rbiter0rbiter schrieb:Klar muss man die Leute von mehreren Seiten beleuchten, aber im Grunde hilft eben, ne positive Sichtweise zu entwickeln.
"Think positive" geht leicht von den Lippen, aber eine positive Sichtweise auf seine Mitmenschen führt schnell dazu, naiv zu sein und sich eventuell hereinlegen zu lassen. Schwarzmalerei ist auch keine Lösung, weil man sich sonst den Umgang mit anderen unnötig schwer macht. Die gute alte "goldene Mitte" finden ist viel zu schwierig, als dass man dafür noch Energie hätte. Das ganze Leben ist bereits ein mehrdimensionaler Balanceakt.

Deswegen schlage ich vor, sich gar keine Urteile über andere Personen zurecht zu legen, selbst wenn man diese regelmäßig kritisch hinterfragt. Das eigene Bild von anderen Menschen baut ohnehin nur auf der eigenen Wahrnehmung von bedingt aussagekräftigen Momentaufnahmen des anscheinenden Verhaltens dieser Personen, es steht also auf wackeligen Füßen. Sollte man tatsächlich mal richtig liegen - sofern die objektive Wahrheit über eine Person überhaupt existiert und auch (zumindest zufällig) erkannt werden kann - mit seinem Modell des Gegenübers "laggt" man hinterher; man ist nie in Echtzeit dabei.

Anstelle einer viel zu unsicheren, angeblich rationalen Betrachtung des sozialen Umfeldes bietet sich an, lediglich die eigenen Gefühle zu befragen: "Mag ich diese Person, oder nicht?" Auf Gefühle verlässt man sich in der Regel nicht blind, und nur weil einem eine Person unsympathisch erscheint, muss man ihr ja nicht gleich die Chance auf ein angenehmes Miteinander oder eine Freundschaft verwehren. Die Gefühle gehen mit keiner verbindlichen Handlungsempfehlung an sich selbst einher, während Urteile eine solche in sich tragen. Urteilt man über seinen Arbeitskollegen als hinterlistige Schlange, meidet man ihn und lästert vielleicht sogar über ihn, damit andere, Unwissende, nicht auf die Hinterlist hereinfallen. Ihn bloß unsympathisch zu finden bedeutet hingegen erstmal nichts weiter.


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"Nicht bewerten, einfach hinnehmen..."

12.06.2013 um 00:35
... pew. Also, ich gebe Dir mal in allem Recht.
Im Prinzip muss man souverän bleiben, Respekt zeigen und auch auf Distanz bleiben. Aber das ist alles nicht so einfach, denn das Unterbewusstsein, je nach dem wie es entwickelt ist, macht im Prinzip mit einem oft was es will und es nimmt wahr und bewertet was es will. Aber man kann bewusst dagegen steuern und diese Mechanismen in den Griff bekommen. Ich kann Dir nur sagen, zu leben wie ein Roboter bringts nicht, wie ein Analytiker durch die Gegend zu laufen und jede Person zu durchleuchten bis aus Mark, bringts auch nicht. Es ist wie mit allem, man muss einen Mittelweg finden. Wahrnehmung muss man einfach Filtern, wenn es zuviel wird. Ist vllt auch ein Zeichen der Zeit... Man wird überflutet mit Informationen und wenn man ständig Arbeitsstellen wechselt, lernt man auch ständig neue Leute kennen. Ist ziemlich gängig heutzutage.. mal 1-3 Jahre da und dann 1-3 Jahre dort... Naja anderes Thema..


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"Nicht bewerten, einfach hinnehmen..."

12.06.2013 um 00:40
@0rbiter
Zitat von 0rbiter0rbiter schrieb:Respekt zeigen und auch auf Distanz bleiben.
Mein neues Lebensmotto.


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"Nicht bewerten, einfach hinnehmen..."

12.06.2013 um 15:18
Wonach sollte man leben:

1) Möglichst wenig bewerten und reflektieren,

oder

2) Möglichst viel bewerten und reflektieren?


Sollte man in diesem Zusammenhang seine Meinung äußern und das Reflektierte mit anderen teilen, oder lieber für sich behalten?


Inwiefern muss man bei der Anwendung eurer Faustregel situationsbedingt differenzieren?


Meiner Meinung nach kann man nicht nach einer Regel gehen. Ob man viel oder wenig bewertet und dabei reflektiert oder auch nicht entscheidet nicht die Regel sondern die Situation. Ich kann doch nicht bei allem das Gleiche anwenden, nicht alles gleich zu bewerten ist.

Hm.. vielleicht habe ich jetzt ja auch was falsch verstanden.^^ :D


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"Nicht bewerten, einfach hinnehmen..."

12.06.2013 um 15:31
Ich bin halt so ein Typ, der wirklich viel reflektiert und bewertet. Eigentlich fast immer und fast alles. Nur, deswegen beharre ich nicht unbedingt darauf, dass es auch tatsächlich so sein muss. Es ist bei mir eine rein temporäre Beurteilung, die sich jederzeit auch wieder ändern kann. Und ich sehe auch nix schlimmes daran.


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