Haustiere, ja oder nein?

Ashert001 schrieb:Die Jäger erschießen sie ja auch, egal in welcher Generation die schon herumstreunen. Das ist doch das Hauptproblem.

Es ist für mich, das möchte ich nochmals betonen, die Ultima Ratio Hunde zu erschießen. Diese Praxis ist alt, und hat vielleicht sinnvoll ausgesehen als man Hunde(wie heute Katzen) herumstreunen ließ und sich eben einen neuen Welpen aus Nachbars Scheune geholt hat wenn sie verschwunden sind.
Heute denken und handeln doch viele Hundebesitzer ganz anders, und wenn ein gut behüteter und sozialisierter Hund aus Übermut einmal ausreißt und sofort erschossen wird, ist das nicht nur für den Hund, sondern auch menschlich eine Katastrophe.
Damit ist zum Erschießen von Hunden aus meiner Sicht alles gesagt.

Trotzdem gehören streunende Hunde meiner Ansicht nach möglichst aus Wäldern ferngehalten. Das geht auch indem man die Hundebesitzer in die Verantwortung nimmt (siehe chippflicht). Gut sozialisierte Hunde laufen meistens eh sehr schnell wieder heim bzw lassen sich von jemanden aufsammeln. Ansonsten wurden entlaufene Hunde auch schon mit Kastenfallen eingefangen und dem Tierschutz übergeben.

Ashert001 schrieb:Haus- und Wildkatze hingegen würden sich das Revier eher teilen und sind auch eher kompatibel als Hunde und Wölfe, die könnten eigentlich sehr schnell robuste Mischlingspopulationen hervorbringen, wenn man wollte!

Das ist genau das Problem. Wir lassen unsere degenerierten Haustiere und eingeschleppte Konkurrenten die heimischen Wildformen verdrängen. Das ist aus Sicht des Artenschutzes einfach inakzeptabel.

Ashert001 schrieb:Der Mensch sollte sich nicht in alles einmischen, wichtiger ist doch nur nicht weiter alles ohne jeden Nutzen jagen und kontrollieren zu wollen und allen Lebenwesen wieder eine Chance zu geben! Die Natur wird dann schon selber wissen worin das Gleichgewicht zwischen allen besteht!

Prinzipiell ja zu diesem Absatz, aber:

Haustiere in den Lebensraum von Wildtieren eindringen zu lassen ist eine Form der Einmischung! Dazu noch eine wirklich stark beeinträchtigende.
Die Vorstellung dass die Natur ein gesundes Gleichgewicht findet, nur weil Menschen die direkte Form der Einflussnahme reduzieren nachdem sie alles verändert haben, kommt mir etwas naiv vor. Vor allem, wenn weiter Haustiere ausgesetzt werden. Die Fauna und Flora so wenig wie möglich zu verfälschen, sollte gerade wenn man den menschlichen Einfluss reduzieren will Priorität haben.

Heute ist der Tag: "Liebe dein Haustier" ... hab ich eben im ZDF gehört/gesehen :D .

@ramisha
Hunde haben Herrchen und Katzen haben Bedienstete.
Bei deiner Schilderung über deinen Kater dachte ich automatisch an "Simons Cat".

@SnowWhitee
Je größer ein Tier ist bzw. je aktiver ein Tier ist, desto schwieriger ist es diesem Tier ausreichend Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.

Domestizierte Tiere (Hund, Katze, Pferd.... beispielsweise) sind eine eigene Kategorie. Sie wurden über viele Generationen an den Menschen gewöhnt, sie könnten sich aber im Notfall auch alleine mit Nahrung versorgen.

"Exotische" Tiere bzw. Wasserlebewesen... nun, das muss jeder mit sich selbst ausmachen ob man das verantworten mag. Egal ob es um Tropenfische geht oder um Riesenschnecken, egal ob Serval oder Schmuckschildkröte.

Man "sollte" (wenn man den Punkt Verantwortung mit einbezieht) sich vorab informieren über die optimalen Haltungsbedingungen der jeweiligen Tierart.


Absolut falsch wäre es allerdings ein solches Haustier in die (bis dato nie erlebte) Freiheit zu entlassen. Schmuckschildkröten, Minikrokodile, bestimmte Fischarten (als Beispiele) haben nichts im See der Nachbarschaft verloren.

@slobber
So iss'es! :-)

Aber soll ich dir was sagen: Es macht mir sooo einen Spaß und ich kriege auch ALLES
wieder zurück, wenn er z.B. morgens (wenn ich noch garnicht aufstehen will) ganz
zärtlich mit seinem Pfötchen mein Gesicht streichelt, neben mir liegt und sanft in
meinen Arm beißt, mich beschnurrt und mich mit seiner Spucke besudelt, mich
tretelt und wir uns beide lange und tief in die Augen sehen.

Ich habe sowieso den Eindruck: Wie man in eine Katze hineinruft, so schallt es aus
ihr heraus. Zum größten Teil ist Shadows Ungestüm und öfter doch mal Ruppigkeit
einem zärtlichen Umgang gewichen. Er reagiert auf meine Streicheleinheiten inzwischen
genauso. Allerdings, wenn wir richtig wild spielen, kommt doch das kleine Raubtier
wieder in ihm durch. Es fließt zwar kein Blut, doch dann sind seine Zähnchen nicht
mehr zärtlich.

Aber grundsätzlich haben wir ein sehr sanftes, schmusiges, inniges Verhältnis und
ich bin happy, sagen zu können, das es so ist, wie ich mir das gedacht habe.
Im Juni leben wir ein Jahr zusammen und unsere Beziehung ist noch sehr ausbaufähig.

@slobber
bei meinen wassermitbewohnern; ja natürlich lässt man sie nicht mehr in die freie natur =)
frage mich ja schon wie ihre artgenossen die noch draußen leben es überhaupt schaffen nicht gleich gefressen zu werden :D

ich finds nur immer schade wenn ich höre (und in meinem umfeld sehe) wie viele sich tiere zulegen und sich nicht artgerecht um sie kümmern können.

SnowWhitee schrieb am 25.02.2014:ich finds nur immer schade wenn ich höre (und in meinem umfeld sehe) wie viele sich tiere zulegen und sich nicht artgerecht um sie kümmern können.

Dabei kann man sich heute viel besser und viel mehr über die Tiere informieren, die man halten möchte.

Man muss auch verzichten können.

Kommt auf das Tier an :) Ich gehe z.B nicht nach der vorgeschriebenen mind. Platzgröße (z.B bei Nagern, Fischen usw.) sondern nehme immer die doppelte Größe als mind. Standard. Oder ich gehe nach dem Verhalten eines Tieres. Bei Nagern, ob sie buddeln oder lieber viel rennen. Bei Fischen, ob sie viel Pflanzen brauchen oder kaum Pflanzen, viel Schwimmplatz oder mehr Tiefe als länge benötigen. Find auch Becken mit 100 länge , aber nur 40 Tiefe nicht verständlich. Das ist bei manchen Fischen nix. Kein Wunder, dass einige dadurch nur noch vorne an der Scheibe hin und her schwimmen -.-

Bevor ich mir ein Tier anschaffe, mache ich mir wirklich 3-5 Jahre Gedanken. Wem soetwas zu lang ist, der möchte das Tier nicht wirklich, schließlich leben einige bis zu 20Jahre.

Man sollte im optimal Fall auch erst Planen oder ein Kind machen, wenn die Rahmenbedingungen, gut für das Zukünftige Kind sind. Natürlich gibt es auch Situationen in dem es auch ungeplant passieren kann. In den 9Monaten hatten man ja auch einige Zeit um Infos zu finden und sich richtig vorzubereiten ;)

Sei denn es ist ein Notfall, was zur Haltung führt. Z.B Igel im Winter notversorgen, den lässt man danach aber wieder frei und engt es nur zum Schütz ein.

Wir haben mal eine Vierzehen Landschildkröte Wikipedia: Vierzehenschildkröte gefunden, sie lief Plötzlich bei uns auf dem Bauernhof rum :D und hätten sie gerne behalten. Der Platz war da. Wir brachten sie aber zu einer Auffangstation für Reptilien, in der Nähe. 1. Es ist eine geschützte Art, die man nicht einfach behalten kann. Nicht mal verschenken, selbst bei Abgabe müssen sie bei Ämter angemeldet werden, oder man muss einen Vertag unterschreiben. Ich musste einen Findervertrag unterschreiben, dass meine Aussagen stimmen "als das es nicht meine ist", sondern plötzlich auf dem Hof statt. Natürlich gibt es im Internet Verkäufe, bei denen das unter der Hand läuft. Muss das Tier zum Artz kann es böse werden.

Ihr Vorbesitzer war nirgends auf der Suche oder ausfindig zu machen (ist nun 2Jahre her und sie hat schnell ein passendes zuhause gefunden. Ein Schildkrötenschützer hat sie aufgenommen, der schon seit 30Jahren viele Findlinge und gerettete Landschildkröten hält.
Es sind bis zu 100Tiere, aber 10 haben mehr Platz als als manche Elefanten. Sehr schönes Gelände :) ebenfalls ein Bauernhof.

Für uns war es vor 2Jahren zu viel Kosten, weil wir gerade erst 6Monate umgezogen waren. Wir konnten in 1-2 Monaten kein Artgerechten Haltung zu bieten. Ein halbes Jahr im Hasenkäfig kam für mich nicht in Frage. Damals war Wochende und die Ämter für Artenschutz waren zu und da fand ich 3 Tage, in einem geliehenen Käfig schon schlimm, für so ein Tier :D . Die Trennung war schon schwer, wann sieht man mal eine geschütze Landschildkröte auf seinem Hof.

Das Tier sollte aber immer wichtiger sein, als seine Emotionen ;) Natürlich zu unterscheiden von denen Momenten, die man mit seinem Tier in den ganzen Jahren hat, wenn man es Artgerecht hält.

Wichtige Fragen sind:

-Kann ich dem Tier alles bieten, damit es mir ein Stück meines Lebens begleiten kann,
ohne darunter zu leiden, damit es nur mich glücklich macht.

-Was brauch es dafür alles? Habe ich dafür Platz oder auch Geld, oder muss ich dann billig Futter kaufen ?? Hauptsache das Tier macht mich glücklich? Natürlich muss es kein super teures Futter sein. Auch mal hin und wieder leckeres Hack oder Fleisch z.B beim Hund kostet auch mal mehr als eine Dose vom Discounter. Ich möchte z.B auch nicht im Dauerwechsel 3-4 verschiedene Doseneintöpfe, 14-20Jahre lang :D

-Bin auch bereit im Notfall die Tierarztkosten zu tragen? Das vergessen die meisten und wundern sich dann, dass es extrem teuer werden kann :). Auch ein Welpe kann nach dem Umzug zum neuen Heim, z.B durch Heimweh richtig krank werden.
Habe selbst mal für eine Maus 24 DM fürs ein schläfern bezahlt vom Taschengeld. Damals habe ich mein Taschengeld (ich war um die 12J) nur für meine 3 Mäuse zurück gelegt, überwiegen für Futter und Streu. Dafür hab ich mir dann Geburtstagsgeld gewünsch, dass ich dann im Jahr verteilt für Hobbys genommen habe. Im Nachhinein bin ich froh, dass nur Tiere ins Haus durften, wenn wir sie uns vom TG leisten konnten.

-Habe ich Geld auch Steuern zubezahlen, ohne mich immer wieder darüber zu beschweren :D. Beim Hund kann es in manchen Orten über 120€ sein. Gibt auch Möglichkeiten, jenach Grundstück vergünstigen zu bekommen. Natürlich hat nicht jeder einen Bauernhof.

- Mag ich das Tier gerade nur, weil es süß ist? Oder habe ich nur eine Phase in dem ich ein besonderes Tier möchte? Passt es zu mir= Zeit und Aufwand? Bei machen Tieren reicht 1. die Woche sauber machen oder 1x am Tag gassiegeh nicht.
Ich finde auch Ferkel süß, nur nicht wenn sie so riesig werden :) Dann brachen sie einiges mehr an Platz. Hunde für die Handtasche, finden manche auch süß. Egal, ob er nun Haltungsschäden vom dauertragen hat.

ja ich hab haustiere, und 90% könnten in ihrem "natürlichem Lebensraum" garnicht überleben

@Rattey

Rattey schrieb:90% könnten in ihrem "natürlichem Lebensraum" garnicht überleben

Naja, woran das wohl liegen mag? An den Menschen und ihren Züchtungswahn? *pfeif*


Solange man das Geld, die Zeit, den Platz, die Zuneigung, die Reife und die Motivation für ein Haustier hat.. ;) Manch einer macht sich nicht mal Gedanken, bevor er sich ein Tier ins Haus anschafft. :X