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Mord am Soldaten Hans-Heiko Wolters im Zug nach Bremen 1971

48 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, ZUG ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord am Soldaten Hans-Heiko Wolters im Zug nach Bremen 1971

03.05.2022 um 20:47
@ExilHarzer
Danke für die Infos. Der Zug hielt also in Döverden und Verden? Und der Täter kann frühestens in Verden oder dann eben in Bremen ausgestiegen sein? Weiss man, ob Fahrgästen etwas auffiel? Oder jemand am Bhf? Bei den Verletzungen könnte der Täter blutbeschmiert gewesen sein, da wäre ein Ausstieg in Bremen evtl ein Risiko gewesen, da dort viele Menschen sind.

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Mord am Soldaten Hans-Heiko Wolters im Zug nach Bremen 1971

03.05.2022 um 21:45
@abberline
Der Zug hielt nicht in Döverden.
Der Schaffner hat den noch friedlich schlafenden Wolters auf Höhe Döverden gesehen. Ab Verden (dort hielt der Zug) kamen dann die ersten Sichtungen das etwas nicht stimmte.
Ich denke auch das der Täter in Verden ausgestiegen ist.
In Bremen HBF fiel einem Bundesbahnbeamten der auf dem Bahnsteig stand, eine taumelnde Person in dem nicht beleuchteten Abteil auf. Er konnte die Gestalt in der Abteiltür schemenhaft erkennen.
Daraufhin hat er den Zugführer verständigt, man dachte ein Betrunkener befindet sich im Abteil und man würde auf den Reinigungsgebühren sitzen bleiben.
Als der Zug den Bahnhof verließ konnte der Beamte vom Bahnsteig aus noch sehen, das jemand die Abteilbeleuchtung eingeschaltet hatte.

Für mich waren die Infos nur ein "Beifang" zu einer anderen Recherche. Falls ich noch mal ins Archiv komme schau ich mal tiefer nach.


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Mord am Soldaten Hans-Heiko Wolters im Zug nach Bremen 1971

04.05.2022 um 06:31
Der Ort heißt Dörverden.


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Mord am Soldaten Hans-Heiko Wolters im Zug nach Bremen 1971

07.06.2022 um 22:09
ExilHarzer schrieb
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb am 01.05.2022:In Ritterhude lässt der Bahnhofsvorsteher den schwerstverletzten nicht etwa aus dem Zug holen und ins nächste Krankenhaus transportieren, nein es wird ein Krankenwagen nach Bremerhaven bestellt und das Opfer muss solange weiter im Zug bleiben. Wäre er rechtzeitig medizinisch versorgt worden könnte er eventuell noch leben.
-In Bremerhaven wird Wolters in den Krankenwagen verbracht und stirbt später.
Die Strecke von Ritterhude nach Bremerhaven beträgt nach meiner Google App ca 49 (Strassenkilometer), die Bahnfahrt dauert heute 33 Minuten laut der App "DB Navigator".

Damit wäre natürlich aus der heutigen Sicht der Dinge, die Entscheidung des Zugführers schlicht und ergreifend eine völlig untragbar "katastrophale Fehlentscheidung". Da wär ich wohl einer der Ersten, der hier fordern würde, den Zugführer mindestens wegen Unterlassener Hilfeleistung anzuklagen.


Doch passierte dieser Mord nicht heute 2022 und auch nicht in den 80 zigern sondern 1971. Da sahen viele Dinge noch ganz anders aus.

In allen, oder fast allen Bundesländern wurde zu der Zeit gerade an der Erstellung eines "Rettungsdienstgesetzes" herum gewerkelt.

So existierte noch kein "flächendeckendes System" von Rettungswachen wie wir es kennen. Prinzipiell waren bundesweit zwar bereits "Rettungswachen" (bzw. was man damals darunter verstand) vorhanden, die von unterschiedlichen Trägern unterhalten und betrieben wurden. In vielen Landkreisen waren diese "Krankenwagen" an einer zentralen Stelle (oft die Geschäftsstelle des Betreibers) stationiert und rückten von dort aus.

Die vorhandenen Rettungswachen, die von verschiedenen Betreibern unterhalten wurden, verfügten dazu oft über einen recht beschränkten Fuhrpark, der in der Nacht noch geringer ausfiel, da lange nicht alle dieser wenigen Fahrzeuge bei Tag und Nacht besetzt waren. Selbst am Tage konnten daher in vielen Fällen eingehende Notfälle nur "nach einander" durchgeführt werden.

Damit dürfte klar sein, dass es oft 30 und mehr Minuten dauern konnte, bis ein solches Fahrzeug bei einem Einsatz vor Ort war. "Vorgegebene Hilfsfristen", wie wir Die kennen, waren damals noch ein Fremdwort.

Da es auch noch keine zentralen Leitstellen gab, war auch das erreichen dieser Rettungswachen oft schwierig. Einheitliche Telefonnummern gab es natürlich auch nicht. Am Tag, wenn diese Geschäftsstellen besetzt waren, mag dies noch einigermaßen funktioniert haben. Doch in der Nacht, wenn die besetzten Wagen unterwegs waren, war dies oft nicht gewährleistet.

Ausserdem fehlte noch zu allem Unglück ein gut ausgebautes Funknetz, sodass man die Fahrzeuge kaum koordinieren oder auch einmal umdisponieren konnte.

Unter diesen Voraussetzungen erscheint die Entscheidung des Zugführers schon unter einem ganz anderen Licht.

Wissen muss man auch noch, diese damaligen "Krankenwagen" waren reine Transportfahrzeuge. Da wurde vor Ort nichts behandelt oder untersucht, sondern so schnell als möglich der Patient verladen und in das nächste Krankenhaus gefahren. Mag natürlich sein, dass blutende Wunde verbunden wurden, aber das war es dann im Großen und Ganzen auch. Bitte lasst uns nun nicht darüber streiten, wie weit diese "Minimalversorgung vor Ort" ging, denn auch das dürfte von Ort zu Ort von Quelle zu Quelle unterschiedlich ausgefallen sein.

Wenn man das alles also bedenkt, sich vorstellt, dann kann man die Entscheidung des Zugführers wohl eher nach voll ziehen.

Gut möglich, das ist selbstverständlich eine Spekulation, dass der sogar wusste, oder zumindest ahnte, dass in Ritterhude die Wartezeit auf so einen Krankenwagen genau so lange dauert, wie der Zug nach Bremerhaven braucht, wo dann wahrscheinlich dieses Fahrzeug bereits vor Ort ist. Auch möglich, dass er die Wunden unterschätzte, oder aber auch, dass er wegen der schwere der Verletzungen zu dem Schluss kam, eine Klinik in Bremerhaven könnte da wohlmöglich besser für den Verletzten sein.

Nachzutragen bleibt, dass es zu diesem Zeitpunkt noch keine Rettungswagen oder Notarztwagen gab, dazu keine Notärzte. Lediglich in ganz großen Städten (bekannt ist mir München und Frankfurt, eventuell denkbar ist auch West Berlin oder vielleicht auch Hamburg) wurde bereits sehr früh an einer Verbesserung dieser Zustände herum getüfftelt. Was etwas später zu der Einführung der "Notarztwagen" führte.

Das alles führte unter anderem zur Gründung der Björn Steiger Stiftung. Damals zunächst ein wichtiger Sponsor für Rettungsfahrzeuge, den Aufbau von Notrufsäulen auch an viel befahrenen Landstrassen, heute eine wichtige Säule in der Luftrettung durch Seine Rettungshubschrauberstandorte.

Wer das alles nachlesen möchte, kann dies in den digital abruf aren Zeitschriften "ZS - Magazin" des BBK tun.

Viele Infos zur Björn Steiger Stiftung findet man bei Interesse auch im Netz.


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Mord am Soldaten Hans-Heiko Wolters im Zug nach Bremen 1971

08.06.2022 um 04:36
@OdinAndy
Ich kenne diese Zeit des unkoordinierten Rettungssystems auch noch ganz gut, ich bin 1984 zum ASB als Sanitäter gekommen, und da war die Koordination, wie man sie heute als selbstverständlich annimmt, noch recht neu.

Deine Beschreibung trifft genau zu. Aus damaliger Sicht war die Entscheidung des Bahnbeamten wohl recht vernünftig.


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Mord am Soldaten Hans-Heiko Wolters im Zug nach Bremen 1971

08.06.2022 um 06:47
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Unter diesen Voraussetzungen erscheint die Entscheidung des Zugführers schon unter einem ganz anderen Licht.
Es war nicht der Zugführer. Der Bahnhofsvorsteher hat es schlichtweg entschieden das der Verletzte im Zug bleibt. Im Artikel kam das nicht ganz unkritisch rüber, fast so als wollte er das nicht auf "seinem" Bahnhof haben.
Ob es letztlich was geändert hätte kann man heute nicht mehr sagen. Das nächste Krankenhaus war 5 Kilometer entfernt.


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Mord am Soldaten Hans-Heiko Wolters im Zug nach Bremen 1971

08.06.2022 um 08:59
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:ganz anderen Licht.
Es war nicht der Zugführer. Der Bahnhofsvorsteher hat es schlichtweg entschieden das der Verletzte im Zug bleibt. Im Artikel kam das nicht ganz unkritisch rüber, fast so als wollte er das nicht auf "seinem" Bahnhof haben.
Ob es letztlich was geändert hätte kann man heute nicht mehr sagen. Das nächste Krankenhaus war 5 Kilometer entfernt.
Hallo ExilHarzer,

vielen Dank für diese Info.

Wenn der Bahnhofsvorsteher das entschieden hat, lässt das natürlich auch diesen Schluss zu. Auch das ist natürlich durchaus möglich. Zumal sich die Bahnhofsvorsteher ja nicht selten als die "Herren Ihrer Bahnhöfe fühlten" und dort regelrecht "regierten". Frei nach dem Motto "Ist der Zug erst weg, ist das Problem weg".

Damit bleibt "mein" Bahnhof "sauber", erscheint in der Presse nicht im schlechten Licht, dazu ist der weitere ruhige Dienst, oder der eigene Feierabend, bzw. das, was er eventuell noch vor hatte, gerettet.

Auch habe "ich" damit auch keine Scherereien, wenn der Zug durch einen, vielleicht nicht wirklich dringend benötigten Rettungseinsatz, was ich ja gar nicht beurteilen kann, dann mit Verspätung (die hätte es ja wohl auf jeden Fall gegeben) in Bremerhaven eintrifft, oder es nun hier in "meinem Bahnhof" durch das blockierte Gleis zu Verspätungen anderer Züge kommen sollte.

Ich erlebte diese Zeit zwar "nur" als Kind, weiß aber heute noch, wie "herrisch" zu der Zeit und auch noch Jahre danach, das Bahnpersonal oft auftrat. Dazu gab es eine recht strenge, fast schon militärische Rang- oder nennt das Hackordnung, an den Bahnhöfen und in den Zügen, auf deren Einhaltung strengstens geachtet wurde. So waren die Bahnhofvorsteher die "Chefs" Ihrer Station, Ihre Annordnungen im Rahmen der unendlichen Vorschriften und Dienstanweisungen waren zu befolgen.

Das gleiche gilt übrigens auch für die Zugführer, (erkennbar an einem roten Band, welches über der blauen Uniformjacke getragen wurde). Sie waren der unumstrittene "Herr im Ring" in Ihrem Zug. Ihnen hatten sich die Passagiere (Fahrgäste, hier ganz besonders das Wortteil "Gäste", war damals oft eher ein Fremdwort) und die Ihnen unterstellten, weiteren Schaffner unter zu ordnen. Sie waren quasi die Vorgesetzten der Schaffner und für die Ordnung in Ihrem Zug (den Waggons) verantwortlich. Dazu war Ihre Aufgabe über lange Jahre die zusätzliche Beobachtung und Überwachung der Fahrt der Zuges. Dafür standen Ihnen in den Gepäckwagen, die so gut wie alle Personenzüge damals mitführten, erhöhte "Aussichtpunkte" zur Verfügung.


Für alle die, die es vielleicht nicht wissen. "Zugführer" hatten und haben nichts mit dem eigentlichen Fahren des Zuges zu tun. Dafür verantwortlich sind und waren die Lokomotivführer bzw. Triebwagenführer.

Denkbar wäre natürlich aber auch dennoch, dass der Stationsvorsteher, dann ja wohl aus Ritterhude oder der näheren Umgebung kommend, genau wusste, wie es um die dort vorhandenen, zu dieser Uhrzeit verfügbaren, Rettungsmittel stand bzw. er das aus anderen zurückliegenden Not- oder Unfällen kannte und daher so handelte.

Denn was nützt ein Krankenhaus in nur 5 km Entfernung, wenn klar gewesen sein sollte, der Patient braucht (zum Beispiel) vorraussichtlich 45 Minuten bis er dort ist, weil dies dort damals in aller Regel einfach "immer" solange dauerte.

Das ist natürlich nur eine Vermutung, und wird heute wohl auch kaum noch, ohne direkte, sachkundige Zeitzeugen aus dieser Zeit und der Umgebung von Ritterhude, zu klären sein.

Wobei sich natürlich, wie der "ExilHarzer" auch berechtigt schrieb, diese Frage eigentlich auch kaum stellt, denn wie soll man wissen, ob es was geändert hätte, der Patient überhaupt zu retten gewesen wäre.

Selbst unter heutigen Bedingungen (Rettungswagen mit Notarzt/Erstbehandlung und Stabilisierung des Patienten vor Ort/ärztliche Versorgung auf dem kurzen Weg zu nächsten Klinik) gäbe es keine Gewähr dafür.


Wobei ich zum Schluss bewusst betonen möchte, die Männer in diesen damaligen "Krankenwagen" (Frauen gab es damals dabei noch keine) Taten auch damals in aller Regel Ihr Bestes um im Rahmen Ihrer damaligen Möglichkeiten zu retten, was noch zu retten war. So retteten Sie manches Leben, allein schon durch oft halsbrecheriche Einsatzfahrten, mit dem Patienten in das nächste Krankenhaus. Das Problem war schlichtweg die damals fehlende Infrastruktur und Organisation des Rettungsdienstes und natürlich auch im Vergleich zu heute, die oft fehlenden technischen Möglichkeiten.


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Mord am Soldaten Hans-Heiko Wolters im Zug nach Bremen 1971

08.06.2022 um 15:37
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:(Frauen gab es damals dabei noch keine)
Das ist nicht richtig, meine Schwiegermutter war Ende der 60er Jahre Rettungssanitäterin und ist als solche seinerzeit bei einer solchen halsbrecherischen Fahrt vom Unfallort zum Krankenhaus schwer verletzt worden. Daher weiß ich das sehr sicher, dass zu der Zeit auch schon Frauen dort "an Bord" waren, bei dem Unfall gab es nämlich auch Tote, wozu auch der Verunfallte gehörte. Sowas vergisst man natürlich nicht zumal meine Schwiegermutter damals auch zeitweise in Lebensgefahr schwebte und sehr viele Narben davon zurückbehalten hat.


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