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Das Verhalten meiner Mutter macht mich traurig

28 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Familie, Mutter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Verhalten meiner Mutter macht mich traurig

25.02.2021 um 21:25
@Niselprim
Sorry, dass ich jetzt erst antworte, aber irgendwie ist dein beitrag bei mir unter gegangen .

Ja genau, deswegen ist sie enttäuscht. Sie hat es nie ausgesprochen, aber man merkt es eben. U.d überhaupt, weil ich viele ander Ansichten als sie habe.

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Das Verhalten meiner Mutter macht mich traurig

26.02.2021 um 19:15
Zitat von Steckdose123Steckdose123 schrieb:Ja genau, deswegen ist sie enttäuscht. Sie hat es nie ausgesprochen, aber man merkt es eben.
Vielleicht lässt du dich nicht weiter runterziehen und nimmst etwas Abstand, dass sie auch die Möglichkeit hat, sich zu besinnen @Steckdose123


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Das Verhalten meiner Mutter macht mich traurig

26.02.2021 um 22:56
Zitat von Steckdose123Steckdose123 schrieb am 05.02.2021:ch begreife es einfach nicht, warum man so sein kann. Momentan bin ich wieder nur am grübeln.

Ich bin froh, meinen freund zu haben.mit ihm kann ich über alles reden
Sorry, für das durcheinander.
Du hast allerhand durchgemacht, es freut mich, das Du einen tollen Mann gefunden hast.

Grübeln führt meist zu nichts, manche Menschen, auch Familienangehörige, verhalten sich leider so, akzeptieren, Konsequenzen daraus ziehen, abschließen u. das Glück mit Partner genießen, wäre mein Ratschlag.


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Das Verhalten meiner Mutter macht mich traurig

27.02.2021 um 07:36
Zitat von Steckdose123Steckdose123 schrieb:Sie hat es nie ausgesprochen, aber man merkt es eben.
Manchmal merkt man auch verkehrt, wenn man nur seine eigene Sicht betrachtet. Du solltest dich mit ihr aussprechen, finde ich.

Du bist mit 16 Mama geworden. Wie alt war deine Mutter damals? Ihre eigene Ehe lief nicht gut und du hast auch noch Geschwister. Sie hat dich doch anfangs unterstützt? Dann hast du dich für 2 weitere Kinder entschieden, von einem Mann der dich gequält hat. Vielleicht war ihr das auch einfach zu viel? Mutter sein, heißt ja nicht übermenschliche Kräfte haben.
Könnte es nicht sein, dass sie sich aus Eigenschutz abgegrenzt hat? Wenn dir was an ihr liegt, solltest du MIT ihr reden und nicht über sie.


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Das Verhalten meiner Mutter macht mich traurig

27.02.2021 um 10:02
Falls es dich tröstet: Ich bin (bzw. mein Bruder und ich sind) in einer sehr ähnlichen Situation - mit beiden Elternteilen ... wir sind insgesamt drei Kinder (und ich glaube, solche Konstellationen gibt es häufiger, als man denkt).

Mein Bruder und ich wurden sehr streng und mit hohen Erwartungen, aber wenig Unterstützung und Aufwand erzogen. Wir wurden z.B. auch nicht bei Hobbywünschen unterstützt und jeder kleine Regelverstoß führte daheim zu einem sehr großen Drama. Wir waren/ wurden daher sehr pflegeleichte, überangepasste Kinder, weil wir immer das Gefühl hatten, wir seien einfach nicht gut genug und wenn wir es schafften, die Anforderungen zu erfüllen, die an uns gestellt wurden, würden wir auch so geliebt werden, wie wir uns das wünschten. Das war so das Mindset: Man muss sich Liebe verdienen. Mein Bruder produzierte im Gymnasium eine Topnote nach der anderen, ich durfte nicht aufs Gymnasium (trotz guter Noten). Wir spielten viel draußen und mit Freunden, die auf Bauernhöfen lebten, weil unsere Eltern durch unsere Freunde immer supergenervt waren. Außerhalb des Hauses fühlten wir uns viel wohler, weil man da nicht so auf "Habacht" Stellung war. Auf den Höfen haben wir viel fleißiger mitgeholfen als die eigentlichen "Landkinder", weil wir für unsere Arbeit dort dann auch gelobt wurden (etwas, was uns entsetzlich fehlte) und weil es nach getaner Arbeit ein gemütliches Abendessen mit der gesamten Familie gab (was bei uns fast nie stattfand und wenn, die Atmosphäre entsprechend war).

Wir sind dann beide früh ausgezogen, weil man daheim immer das Gefühl hatte, man läuft auf rohen Eiern. (Ein Beispiel für einen sehr sinnlosen Konflikt, von denen es so viele gab: Ich war bei meiner Freundin zu Besuch und es begann, zu gewittern. Ihre Eltern forderten mich auf, meine Eltern anzurufen, weil sie meinten, es sei viel zu gefährlich, mit dem Fahrrad heimzufahren. Ich wusste schon, dass mich meine Eltern nicht abholen würden - so war es auch, ich wurde am Telefon nur angemeckert, warum ich nicht VOR dem Gewitter heimgekommen wäre und mein Vater sei nun nach einem langen Arbeitstag müde. Ich wollte das nicht sagen und meinte, dass mein Vater leider mit dem Auto unterwegs sei ... Da fuhr mich der Vater meiner Freundin heim und ich bekam wieder einen riesigen Anschiss, dass ich die Familie nun belastet hätte und wie mein Vater denn nun da stehe ...).

Mit meinem Bruder hatte ich, als wir zuhause lebten, ein schlechtes Verhältnis, weil wir immer dabei waren, um die wenige Aufmerksamkeit meiner Eltern zu buhlen und uns wirklich als Konkurrenz wahrnahmen. Das änderte sich später, bevor wir selbst Kinder hatten - mein Bruder hat nun in eine Familie eingeheiratet, die sehr eng und liebevoll miteinander umgehen und ist da praktisch "aufgegangen" -daher haben wir nun leider wenig Kontakt.

Du vermutest ja, dass evtl. deine frühe Schwangerschaft ein Grund für dieses Verhalten ist - bei uns ist es tatsächlich so, dass wir "keinerlei objektive Gründe" geliefert haben, das Verhältnis trotzdem unterirdisch schlecht ist. Gerade mein Bruder - machte ein Abi mit Topnoten, war daheim ein "Streberkind" mit aufgeräumtem Zimmer, der, ohne dass man es ihm sagen musste, auch im Winter für die verwitwete alte Nachbarin Schnee schaufelte, lieb, nett und hilfsbereit war (und sich da Anerkennung holte) und auch musikalisch sehr erfolgreich war. Ich war mitunter etwas "widerspenstiger". Meine Eltern interessieren sich trotzdem nicht für ihn (oder mich) - er hat heute eine nette Frau, einen guten Job, zwei sehr nette Kinder, aus dem Nichts ein Haus gebaut und finanziert, setzt sich heute für soziale Zwecke ein ... Wenn er meine Eltern nicht anruft - sie melden sich nicht bei ihm, obwohl wir beide nach gesellschaftlichen Standards "erfolgreich" sind.

Es gab auch viele sehr sinnlose Streitereien, ich habe z.B. das Abi nachgemacht (was meine Eltern total sinnfrei fanden - und als persönlichen Angriff sahen, weil ich ja damit ihre Entscheidung, mich nicht aufs Gymnasium zu schicken/ lassen, hinterfragt habe).

Als wir schon fast auf der weiterführenden Schule waren, wurde meine Mutter völlig ungeplant nochmal schwanger - sie war 40 und mein Vater ist nochmals deutlich älter als sie - auf dem Dorf damals sehr ungewöhnlich und es wurde auch überlegt, die Schwangerschaft zu beenden, weil mein Vater panische Angst vor einem Downsyndromkind hatte. Alles war kompliziert: die Schwangerschaft, die Geburt ein Horror, ... und meine Mutter liebt unsere Schwester abgöttisch - bis heute.

Ich wohne heute im gleichen Ort (ist aber eher Zufall), sehe meine Eltern aber meist nur zufällig - beim Einkaufen, beim Spazierengehen. Sie kommen auch nicht bei uns vorbei - die Enkel gehen halt hin und wir (also mein Mann und ich) werden auch nicht eingeladen. Trifft man sich auf der Straße, sind sie immer in Eile. In die Enkel sind sie jedoch völlig vernarrt.

Mein Bruder war das letzte Mal vor Corona daheim - meine Eltern vermissen ihn nicht. Meine Schwester geht 2x die Woche mit meiner Mutter einkaufen, sie fahren gemeinsam in den Urlaub, sie machen gemeinsam Tagesausflüge, man trifft sich jeden Sonntag zum Kaffee und kocht oft zusammen und oft, wenn ich bei meiner Schwester vorbeifahre, sitzt meine Mutter dort auf der Terrasse. Es ist so, als ob sie das einzige Kind sei ... mein Vater war kürzlich ernsthafter krank ... meine Schwester hat sich gekümmert und -als es vorbei war- wurden wir per Whatsapp informiert. Wir nehmen auch an unserem Leben gegenseitig nicht teil, oft erfahre ich Dinge mit riesiger zeitlicher Verzögerung - oft auch von Freundinnen von meiner Mutter "Geht es der Mama wieder besser?" und ich weiß gar nicht, was war.

Ich hatte echt viele Jahre, wo ich furchbar daran zu knabbern hatte, weil ich oft den Rückschluss gezogen habe, dass ich es einfach nicht wert bin, so geliebt zu werden wie meine Schwester. Das schlug mir entsetzlich aufs Selbstbewusstsein und es dauerte lange, bis ich mich selbst so akzeptieren konnte, wie ich bin. Mein Wendepunkt: Ich hatte einen Nachmittag, wo mir aber ganz bewusst war, dass es mich auffrisst und dass ich an mir selbst arbeiten musste - ich machte nach der Schule zunächst eine Ausbildung in einer sehr ländlichen Gegend ohne wirkliche Verkehrsanbindung und musste bis zum 23.12 arbeiten. Alle, die ich kannte, die in die Richtung fuhren, fuhren schon früh heim und ich wollte Weihnachten nicht alleine in einer Dachkammer verbringen, daher trampte ich gegen Mittag los (es gab keine andere Möglichkeit) und jemand nahm mich mit, bis ca. 40km von daheim. Ich rief also an und meine Mutter motzte, ob ich nicht glaubte, sie hätte am Tag vor Weihnachten noch anderes zu tun, als durch den Schnee zu fahren und mich nun abzuholen. Sie würde kommen "wenn es reinpasste". Ich stand stundenlang an einer Bushaltestelle in einem Dorf, bei Minustemperaturen, und es war so kalt, dass mich schließlich eine alte Frau zum Tee einlud ... da hatte ich dann wieder den Gedanken "ich bin es gar nicht wert, dass ich hier Tee bekomme" - war aber in der Lage, dieses mindset dann zu hinterfragen.

Versucht man mit meinen Eltern darüber zu sprechen, werden sie verbal aggressiv, streiten alles ab, sind empört über die "Unterstellung". Einmal, während eines Streits, hat mein Vater zu meinem Bruder gesagt, dass er nichts im Leben so sehr bereut, wie Vater geworden zu sein. Uns hat diese Aussage -so grausam sie war- echt geholfen. Ich glaube, meine Eltern haben es einfach nicht geschafft, zu uns ein vernünftiges emotionales Band aufzubauen und eher Kinder bekommen "weil man es auf dem Dorf halt so macht" - waren dann aber von der Belastung nur genervt. Als unsere Schwester geboren wurde, war auch die Ehe in einem anderen Stadium und man konnte sich dann emotional darauf einlassen, zumal sie ja ein "Bonuskind" war - man hatte schon ein Mädchen und ein Junge, man hatte schon bewiesen, dass man in der Kindererziehung alles richtig gemacht hatte ...

Daher habe ich für mich beschlossen, dass ich nur an meiner Seite etwas ändern kann - ich habe mich wirklich damit abgefunden und es ist nun so ... Ich rege mich auch nicht auf - es berührt mich emotional nicht mehr und ich habe mein Mindset geändert - das hat wirklich geholfen ... ich bin emotional so abgespalten, dass es mich nicht mehr verletzt, wenn ich nicht einbezogen werde. Es amüsiert mich eher - der direkte Weg zum Haus meiner Schwester führt z.B. an unserem Haus vorbei - ich weiß, dass meine Mutter oft einen Umweg geht, dass wir nicht sehen, dass sie hingeht (mir wäre das egal, ich würde es ihr auch nie vorwerfen) - aber das zeigt mir, dass sie unterbewusst schon weiß, dass da etwas nicht stimmt, auch wenn sie es wehement abstreitet.

Du schreibst ja, dass du den Grund in einer frühen Schwangerschaft etc. vermutest - ich glaube aber, dass echte Elternliebe gar nicht von so etwas abhängig ist - wir haben einen Bekannten hier im Dorf, der früh "auf die schiefe Bahn" geriet und auch inhaftiert war - und seine Mutter zu ihm hielt, ihn bis zur Selbstaufgabe unterstützte (und glücklicherweise damit erfolgreich war). Meine Schwester schaffte den Schulabschluss fast nicht, machte eine Ausbildung in einem gesellschaftlich nicht so anerkannten Beruf (bekam mit den Noten nichts anderes), arbeitete auf auf Gelegenheitjobs (und oft einfach als professionelle Reinigungskraft), kaufte überstürzt mit einem Freund ein Haus, geriet nach der Trennung dermaßen in eine finanzielle Schieflage, dass meine Eltern sie "retten" mussten, ist bis heute nicht verheiratet (trotz Kinder) - alles Dinge, die im Wertesystem meiner Eltern eigentlich nicht "gehen". Sie lieben sie trotzdem sehr.

Sorry, das wurde nun sehr lang: Fazit: Du kannst nur an deinem Mindset etwas ändern, nicht an dem von anderen Menschen. Wichtig ist, dass du über dich selbst urteilst und nicht das Urteil deiner Mama als Maßstab nimmst, ob du im Leben erfolgreich oder nicht erfolgreich war - du hast gesunde Kinder, es geschafft, den Schulabschluss und die Ausbildung zu machen - das sind alles Dinge, auf die du sehr, sehr stolz sein kannst (und solltest).


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27.02.2021 um 13:24
@MissMary
Danke, dass du das mit uns geteilt hast! Das hat mich mal wieder in meiner Ansicht bestärkt, dass man nur Kinder bekommen sollte, wenn man es möchte und nicht, weil man das halt macht oder weil einem das irgendwer einredet. Oder, weil man den eigenen Eltern ja auch die Freude der Enkelkinder bringen möchte. Nein, das sollten nur untergeordnete Faktoren sein.


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Das Verhalten meiner Mutter macht mich traurig

27.02.2021 um 13:54
Zitat von LuminitaLuminita schrieb: Danke, dass du das mit uns geteilt hast! Das hat mich mal wieder in meiner Ansicht bestärkt, dass man nur Kinder bekommen sollte, wenn man es möchte und nicht, weil man das halt macht oder weil einem das irgendwer einredet. Oder, weil man den eigenen Eltern ja auch die Freude der Enkelkinder bringen möchte. Nein, das sollten nur untergeordnete Faktoren sein.
Hallo, da hast du natürlich recht - bei mir war es so, dass ich für mich beschlossen hatte, keine Kinder zu wollen, einfach aus der Angst heraus, dass ich es nicht besser machen konnte. Ich wurde dann mit 28 wirklich völlig zufällig und versehentlich schwanger und mein Kind durchkreuzte alle Pläne, die ich hatte. Auch sah ich die Partnerschaft als nicht wirklich geeignet an, dass ein Kind daraus hervorgehen sollte - im Nachhinein war es das Beste, was mir passieren konnte. Ich hätte niemals den Schritt geschafft zu sagen "Ja, ich will Kinder". Heute habe ich drei - der Partner ist immer noch an meiner Seite - 20 Jahre später.

Es kommt schon auch darauf an, warum man das nicht will ... mein Bruder hat sich übrigens auch erst getraut, als er sah, dass es bei uns gut klappt ... so haben heute fünf Kinder einem Zufall ihr Leben zu verdanken.

Ich weiß nicht, was meine Eltern (und dazu noch beide), dazu gebracht hat, uns derartig abzulehnen. Ich habe aber meinen Frieden gefunden - musste dazu aber wirklich eine "Generation weiterrutschen" um emotional loslassen zu können. Insbesonders mein Vater ist nun so alt, dass wir wirklich damit rechnen müssen, dass er eines Tages verstirbt - und ich hoffe, dass das Krankenhaus oder so nicht anruft und sagt, wir sollen nochmal vorbeikommen. Es ist einfach eine große Leere zwischen uns ... und ich habe mich emotional so weit entfernt, dass ich keine persönliche Bindung zu ihm habe.

Wenn ich ihn treffe, wechseln wir ein paar kurze, belanglose Worte und er hastet weiter, weil er nie Zeit für solche Kontakte hat. Es ist nicht mehr angespannt oder unfreundlich, aber schrecklich oberflächlich, man redet mit ihm wie mit einem Nachbarn, einem entfernten Bekannten .... Daher ist es eine sehr seltsame Vorstellung, dann z.B. noch an ein Sterbebett gerufen zu werden, weil es nichts anderes wäre, als wenn man beim sterbenden Nachbarn, entfernten Onkel, etc. sei.


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Das Verhalten meiner Mutter macht mich traurig

01.03.2021 um 13:24
@Steckdose123 und @MissMary: im ersten Moment haben mich eure Beiträge traurig gestimmt, im zweiten jedoch sehr "stolz" gemacht, wenn man diesen Begriff in einem Forum so benutzen kann. Wohin auch immer der Lebensweg einen Menschen führt, mit wem auch immer, am Wichtigstens ist es doch eigentlich, für sich selbst den Weg zu finden, den man gehen möchte und auch kann. Selbst wenn es immer wieder Situationen und Momente gibt, in denen man hadert und hinterfragt und noch mehr hadert und sich selbst in Frage stellt und überhaupt.
Seid stolz auf das, was ihr geschafft habt, das ist etwas ganz Großartiges, und wenn ich das so lese, dann wünsche ich mir, dass es jedes Kind so gut hat wie eure.

Zum eigentlichen Thema: es ist weitaus schwieriger, wenngleich wohl unmöglich, seine Eltern zu "erziehen". Viele Menschen setzen Kinder in die Welt und haben einen vorgefertigten Lebensplan. Für die Kinder natürlich. Vielleicht auf dem eigenen nicht erfüllten Traum beruhend, vielleicht, weil es so und nicht anders zu laufen hat, oder weil man eine Firma vererben will oder weil man als verheiratetes Paar auch Kinder haben "muss" oderweil man es besser machen will als die eigenen Eltern ("...ich beweise Mutter, dass ich eine bessere Mutter bin als sie mir war...") oder oder oder.
Die Liste ist so unendlich lang, und ganz am Ende kommen doch im Grunde die, die einfach nur das Glück eines Kindes genießen möchten.

Nichts desto Trotz kann ein Kind der Erwartungshaltung der Eltern, wie auch immer die gelagert sein mag, doch gar nicht gerecht werden, wenn es nicht lieb, angepasst und wortlos leben möchte. Und das wiederum begreifen manche Eltern nicht. Und werden es möglicherweis auch nie. Was sie ihren Kindern mit dieser ignoranten Haltung antun, ist ihnen nicht bewusst. Und selbst wenn man es ihnen erklären würde, heißt das noch lange nicht, dass sie es verstehen können. Leider haben die Kinder meist erst im Erwachsenenalter die Option, sich aus dieser Verbindung, zumindest emotional, zu lösen.

Weißt du, @Steckdose123, dann ist dein Leben halt nicht so gelaufen, wie es deine Frau Mama wünschte, aber sie sollte dich eigentlich lieb haben. Du bist ihre Tochter. Du liebst deine Mädels doch auch bedingungslos, egal, ob sie krank sind oder nicht.
Ich glaube, das ist es, was am Meisten weh tut, dass man sich fragt, wieso die eigene Mutter einen nicht liebt.

Und ich habe oftmals die Befürchtung, dass es darauf nur eine einzige Anwort gibt: diese Menschen wissen nicht, wie es sich anfühlt, zu lieben. Da geht es um was Anderes. Diesen Menschen wirst du nicht erklären oder sachlich erörtern können, worum es dir geht, weshalb du so enttäuscht und traurig bist, weshalb du dich entfernst.
Das tut denen aber auch nicht weh, sondern nur dir. Es gibt leider auch kein Patentrezept, wie man lernen kann, mit diesem Gefühl umzugehen. Einzig: du weißt ganz genau, wie es sich anfühlt, zu lieben und auch geliebt zu werden. Wenn es dir hilft, dann bedaure deine Mutter ob des Mangels an diesem wundervollen Gefühl.

Mach bitte weiter so, geh deinen Weg, und zeig deinen Kindern, wie eine Mum ist. So wie du. Du bist erwachsen, du gehst deinen eigenen Weg, und das wirst du auch weiter tun. Sie wird immer deine Mutter bleiben, und es wird auch immer wieder stille Momente geben, in denen du den Wunsch hast, eine Mutter zu haben, aber weißt du, du schaffst das auch ohne sie. Und zwar gut. Vielmehr sollte sie sich fragen, ob sie irgendwann in ihrem Leben vielleicht mal nicht ohne dich sein will oder kann.
Aber das soll nicht dein Problem sein, sondern ihres. ;)


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