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Der tote Asylant von Berlin: Frei erfunden

58 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flüchtlinge, Flüchtlingspolitik, Moabit Hilft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der tote Asylant von Berlin: Frei erfunden

31.01.2016 um 16:11
Hier noch ein Link zu der Geschichte mit dem angeblich verstorbenen Asylbewerber in Berlin:

http://m.tagesspiegel.de/die-luege-vom-toten-am-lageso-das-helfersymptom/12899008.html?utm_referrer=http%3A%2F%2Fm.facebook.com%2F

Die erfundene Geschichte um den toten, syrischen Asylbewerber aus Berlin ist einerseits eine verwerfliche Tat.

Andererseits zeigt sie auch auf tragische Weise, was passiert, wenn man dem so genannten ,,Helfersyndrom" verfällt unnd nicht in der Lage ist, ,,Stop" zu sagen.

Man könnte es etwas abstrakt vielleicht auch ,,Gutmenschenkrankheit" nennen - die Absichten sind gut, Menschen in Not helfen, sich ,,aufopfern", um andere zu unterstützen oder zu retten, man tut eben, was ein so genannter guter Mensch tun würde.
Was moralisch geboten ist oder auch durch die Grundsätze des christlichen Glaubens.
Niemanden abweisen, niemanden zurücklassen, niemanden enttäuschen...

Doch irgendwann geschieht unter Umständen das, wovor Menschen mit Erfahrung in diesem Bereich immer wieder warnen - man kommt an einen Punkt, wo man nicht mehr in der Lage ist, zu helfen, weil die eigenen Energien erschöpft sind.


Deshalb halte ich es grade dann, wenn man ein engagierter, hilfsbereiter Mensch sein will, nicht nur rund um das Thema Flüchtlinge, für eine unglaublich wichtige Eigenschaft, eine gewisse Distanz zu wahren zu der Sache, in der man sich engagiert.
Eine Fähigkeit, die ja beispielsweise auch Ärzte entwickeln müssen.
Man muss die Fähigkeit entwickeln, ,,Nein" sagen zu können und auch andere Helfer in einer Sache ranzulassen.
Und wenn dies nicht möglich ist, muss man wohl oder übel sagen:,,Dann wird sich wohl ein gewisses Maß Leid nicht verhindern lassen, ich muss mich erstmal erholen."

Kein Mensch sollte sich zu viel Last allein auf die Schultern laden, sonst gerät er in Gefahr, zusammenzubrechen.

Man sollte tun, was man in seinem Bereich tun kann, was im Bereich der eigenen Kräfte liegt. Was darüber hinaus geht, das ist Sache anderer Menschen. Die Christen würden außerdem sagen:,,Was über das Menschenmögliche hinaus geht, ist Sache Gottes."

Hierin liegen nicht etwa Dinge vor, wie Egoismus oder Herzlosigkeit.
Sondern unter anderem Vertrauen in die Mitmenschen und Vertrauen in Gott. Diese Arten des Vertrauens stellen eine Befreiung von der Last absoluter Verantwortung dar, die ein Mensch allein nicht tragen kann.

Ist man von dieser Last befreit, kann man umso besser helfen in dem Maße, was zu leisten man in der Lage ist.


Möglicherweise führt diese Erkenntnis auch zu einem gewissen Nachdenken bei anderen Mensche, die sich im Bereich Flüchtlingshilfe engagieren.

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Der tote Asylant von Berlin: Frei erfunden

31.01.2016 um 19:48
kakaobart schrieb:
Welche Motive das wohl gewesen sein könnten? Dirk V. - der von Beruf PR-Berater ist - erlangte vor wenigen Monaten große Bekanntheit durch seine Aussage, 24 Flüchtlinge in seiner 2 Zimmer Wohnung - die er zusammen mit seinem homosexuellen Lebenspartner bewohnt - beherbergt zu haben. So verbreitete er auf Facebook Berichte über den Alltag mit diesen Moslems und wie gut das trotz seiner Homosexualität funktioniert. Diese Berichte wurden so populär, daß er es mit seiner Geschichte sogar in die Weltpresse schaffte.
Kc schrieb:
Man sollte tun, was man in seinem Bereich tun kann, was im Bereich der eigenen Kräfte liegt. Was darüber hinaus geht, das ist Sache anderer Menschen. Die Christen würden außerdem sagen:,,Was über das Menschenmögliche hinaus geht, ist Sache Gottes."
@Kc

apropo Christentum und Aussagen: Jesus sagt auch einmal: "was Eure rechte Hand tut, lasst Eure linke nicht wissen"
Soll heissen, gute Werke immer im Verborgenen tun und nicht an die grosse Glocke hängen.

Die Frage stellt sich mir nämlich, ob sich Dirk V. evtl - neben seiner ganz offensichtlich auch lobenswerte Motivation heraus, helfen zu wollen- nicht zuletzt auch aus einem starken Geltungsdrang heraus eine zu grosse Last aufgeladen hat.
Denn sonst hätte er wohl seine Hilfsbereitschaft nicht in aller Ausführlichkeit bei facebook ausgebreitet.

24 Flüchtlinge in einer 2 Zimmerwohnung zu beherbergen, ist ganz bestimmt eine zu grosse Last, vor allem über längeren Zeitraum hinweg. Da ist eigentlich dann schon vorprogrammiert.
Kc schrieb:
Möglicherweise führt diese Erkenntnis auch zu einem gewissen Nachdenken bei anderen Mensche, die sich im Bereich Flüchtlingshilfe engagieren.
Ich finde es gut, dass Du auf die Gefahr hinweist, die bei einem starken Helfer-Syndrom auftreten kann, wenn man sich nicht genug abgrenzen kann, und somit Gefahr läuft, an Überforderung zu scheitern, ja sogar krank zu werden.

Es ist wirklich zu hoffen, dass freiwillige Helfer dies beachten, und dass nicht mit der Zeit schlussendlich durch eigene Überforderung zu wenige Helfer zur Verfügung stehen.


Zu dem Punkt:
kakaobart schrieb:
Könnte sich in Deutschland eine Art von (kurzfristigem) Markt entwickeln, bei dem "Helferorganisationen" versuchen aus den Flüchtlingen Profit zu schlagen - ähnliche Vorwürfe gab es immerhin schon gegen Til Schweiger und andere Heim-Vermieter?
Ausschliessen kann man das nicht gänzlich, aber zur Zeit wäre das nur reine Spekulation, die durch nichts erwiesen ist.


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Der tote Asylant von Berlin: Frei erfunden

31.01.2016 um 20:25
Zitat von elfenpfadelfenpfad schrieb:24 Flüchtlinge in einer 2 Zimmerwohnung zu beherbergen, ist ganz bestimmt eine zu grosse Last, vor allem über längeren Zeitraum hinweg. Da ist eigentlich dann schon vorprogrammiert.
Ich weiß zwar nicht, wie groß seine Zimmer sind, aber ich vermute das es selbst in beengten Asylantenheimen gemütlicher wäre, als mit 26 leuten in 2 Zimmer zu leben (und schlafen). Von daher kann ich nicht wirklich sehen, inwiefern er jemanden damit sonderlich hilft.


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Der tote Asylant von Berlin: Frei erfunden

01.02.2016 um 00:13
Zitat von NahternNahtern schrieb:Von daher kann ich nicht wirklich sehen, inwiefern er jemanden damit sonderlich hilft.
muss ja nicht gleichzeitig gewesen sein...sondern nacheinander


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Der tote Asylant von Berlin: Frei erfunden

01.02.2016 um 01:35
Zitat von NahternNahtern schrieb:Ich weiß zwar nicht, wie groß seine Zimmer sind, aber ich vermute das es selbst in beengten Asylantenheimen gemütlicher wäre, als mit 26 leuten in 2 Zimmer zu leben (und schlafen). Von daher kann ich nicht wirklich sehen, inwiefern er jemanden damit sonderlich hilft.
Schon mal von Couchsurfing gehört? Manche Gastgeber nehmen in einem halben Jahr deutlich mehr Leute auf. Natürlich nur 1-2 Leute gleichzeitig.


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Der tote Asylant von Berlin: Frei erfunden

01.02.2016 um 09:42
Ich denke der Mann ist gestraft für's Leben. Unabhängig davon was ich jetzt davon halte, denke ich oft darüber nach wie sich die Welt durch das Internet verändert hat.

Da hängt er besoffen zu Hause und tippt eine Nachricht an seine Freundin, er wäre im Krankenhaus mit einem sterbenden Syrer. Warum? Um sich irgendwie vor der zu großen Verantwortung zu retten, die durch seine öffentliche Hilfe an ihn heran getragen wurde? Oder weil er dermaßen viel aus der Anerkennung durch die letzte Berichterstattung über seine Person gezogen hatte und mehr wollte?

War letzteres auch erfunden oder zumindest übertrieben? Vermutlich spielt das keine Rolle mehr, weil das darauf Folgende das Zitat der "24 Flüchtlinge und dem homosexuellen Helfer" jetzt unmöglich macht. "das war doch der, der dann besoffen den toten Flüchtling erfunden hat...!"

Ich sage ganz ehrlich; Armer Dirk. Allein ein Chat wie der unsere hier, wird für ewig so stehen bleiben. Jeder der ihn kennen lernt, der ihn kennt, wird diese Geschichte kennen. Jeder Kunde seiner PR Beratung wird ihn googeln. Es ist wie der scharlachrote Buchstabe.

Gleichzeitig werden seine Mitstreiter_Innen von Moabit hilft ihm den Bärendienst niemals verzeihen. Und er wird bis zum Erbrechen von denen hämisch zitiert und instrumentalisiert werden, denen er schaden wollte. Besoffen. Auf dem Sofa. Ein Schicksalsmoment.


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Der tote Asylant von Berlin: Frei erfunden

01.02.2016 um 12:38
@Nahtern
elfenpfad schrieb:
24 Flüchtlinge in einer 2 Zimmerwohnung zu beherbergen, ist ganz bestimmt eine zu grosse Last, vor allem über längeren Zeitraum hinweg. Da ist eigentlich dann schon vorprogrammiert.
Nathern schrieb:
Ich weiß zwar nicht, wie groß seine Zimmer sind, aber ich vermute das es selbst in beengten Asylantenheimen gemütlicher wäre, als mit 26 leuten in 2 Zimmer zu leben (und schlafen). Von daher kann ich nicht wirklich sehen, inwiefern er jemanden damit sonderlich hilft.
Ich denke, wir sollten seine Hilfsbereitschaft und das offensichtliche Engagement in der Flüchtlingshilfe als ehrenamtlicher Mitarbeiter, nicht nur allein an dieser Beherbergung von 24 Flüchtlingen beurteilen. Wie ich nachlas, war er auch in anderen Unterkünften stets im Einsatz. Mit dieser speziellen Sache hat er sich halt vor allem halt bei facebook in Szene gesetzt.

Wie @Cesare schrieb, der Mann ist nun gestraft für`s Leben.

Denn allle seine ehrenwerten Hilfseinsätze werden nun durch diese unehrenhafte erfundene Geschichte ganz ins Abseits gelangen.


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Der tote Asylant von Berlin: Frei erfunden

01.02.2016 um 19:59
Zitat von CesareCesare schrieb:Jeder Kunde seiner PR Beratung wird ihn googeln
das muss aber gar nicht negativ sein, wer mit erfundenen Stories für jede Menge Wirbel sorgt ist doch eher prädestiniert für PR Kampagnen meinst du nicht ?
Zitat von elfenpfadelfenpfad schrieb:Denn allle seine ehrenwerten Hilfseinsätze werden nun durch diese unehrenhafte erfundene Geschichte ganz ins Abseits gelangen.
für mich persönlich nicht, denn das Gute das er getan hat wiegt so einen Firlefanz mehr als auf


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Der tote Asylant von Berlin: Frei erfunden

01.02.2016 um 20:04
@catman

Nein. Meine ich nicht.

Also ich werde wohl niemals Kunde einer PR-Beratung werden, denke ich, aber wenn ich solch eine Dienstleistung bräuchte würde ich dafür niemanden zu rate ziehen, der besoffen Lügengeschichten zusammen spinnt und seine Freundin damit alarmiert, auf dass diese an die Presse geht. Um dann in Schimpf und Schande unter zu tauchen und nachhaltig der Organisation zu schaden, der ich eigl. helfen wollte und diese als hysterische Moralapostel vorgeführt habe.

Wie gesagt; Mir tut der vor allem Leid, ich habe da keinen Groll.


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Der tote Asylant von Berlin: Frei erfunden

02.02.2016 um 14:05
@catman
Zitat von catmancatman schrieb:für mich persönlich nicht, denn das Gute das er getan hat wiegt so einen Firlefanz mehr als auf
Das ist grundsätzlich eine gute Einstellung, das Positive stets auch im Auge zu behalten :)


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