Negev schrieb:Respekt. Dein Raum scheint nochmal und eine Ecke leerer zu sein.
Auf was genau beziehst du dich? (Dein Satz ist etwas schwer einzuordnen da ein Wort zu fehlen scheint.)
Jedenfalls, mein Mann und ich haben etliche Jahre - wegen wenig Geld: 2. Bildungsweg Abitur, dann Studium - auf sehr kleinem Raum gewohnt: Einzimmerwohnungen knapp um die 30 qm* in verschiedenen Städten. Wir hatten da immer darauf geachtet, dass die Wohnungseinrichtung dennoch ergonomisch nutzbar ist (Rückenschmerzen sind einfach mies), und die Wohnung nicht durch Dinge die man eigentlich nicht nutzt und die auch noch teuer sind anzufüllen.
Warum soll ich mir, wenn ich keinen Sessel/ Couch benutze, sowas kaufen nur damit Besuch nicht dumm guckt? Mache ich nicht. Stühle sind da, man kann sitzen.
Warum soll ich mir einen evl. etwas orthopädisch wirkenden Kniestuhl, auf dem ich super sitze, nicht kaufen? Kaufe ich.
Frei bleibender Platz kann evl. mit einem Stehschreibtisch (so angenehm!) genutzt werden.
*Unsere Meinung dazu: Lieber 30 qm zu zweit (und man kennt sich schon) teilen, als in eine WG ziehen wo man ein 10-qm-Zimmer hat und mit der Traumküche, dem 60-qm-Lounge-Wohnzimmer... geworben wird, man aber mit Fremden zusammenzieht und man letztendlich kaum mehr als das 10-qm-Zimmer nutzen kann, da alles andere andauernd durch laute, extrovertierte Menschen und deren Gäste belegt ist. Extravertiertere Menschen haben evl. mehr von der WG, wird sind aber introvertiert und auch generell still, leise.
Wir haben heutzutage eine eher "üblich" große Wohnung, auch mit schönem Balkon, Platz für ein großes Reptilienterrarium (wäre auf 31 qm nie gegangen, wir hatten damals bewusst keine Haustiere; heutzutage nimmt das Terrarium den Platz ein den auch eine Couch hätte einnehmen können), separatem Arbeitszimmer zu zweit (mein Mann arbeitet in einer Führungsposition und zeitversetzt in einer deutlich anderen Zeitzone; es wäre unangemessen, da bei Meetings die Küche oder Klospülung mitzuhören, und wäre auch nicht mehr mit einer Einzimmerwohnung zu lösen) etc.. "Aber" nachwievor geben wir unser Geld nicht für "soll man haben, sonst gucken die Leute" aus. Wenn evl. ein Film im Monat geschaut wird, müssen dafür nicht unbedingt 2 qm Wand mit einem Fernseher versehen werden. Wenn Besuch einen Kaffee möchte, es gibt den Porzellanfilter. Selbiges bei anderen Dingen, die keine Wohnungseinrichtung sind - z.B. Mobilität (wenn ÖPNV reicht, kommt hier bestimmt kein Auto vors Haus), andere Dinge die man so benutzt (muss nix haben von dem andere Menschen sich denken "ah, die kann sich was leisten").
Negev schrieb:Meine Einrichtung ist aus früheren Tagen. Auf eine Kommode (von zwei) könnte ich verzichten. Das Sofa ist eigentlich zum viel aber dann müsste ich wieder eine andere bequeme Sitzgelegenheiten (Einsitzer) anschaffen. Eine Kombi aus Bett und Sofa ist ein absolutes No-Go! Esstisch ist ebenso Pflicht wie ein Arbeitstisch.
Auf eine voll ausgestattete Küche wollte ich auch nicht Verzicht. Die ist klein aber dennoch ist da alles drin. Wobei ich zugeben muss, das da auch viel unnötiges dabei ist.
Wir hatten auch oft viel Gebrauchtmöbel, zum Teil immer noch. (Nur noch zum Teil, weil vor dem letzten Umzug viel verkauft werden musste, aufgrund der Distanz, und nach Ankunft binnen kurzer Zeit nachgekauft.)
Eine vollausgestattete Küche ist auch "Pflicht"; Mahlzeiten werden zu Hause zubereitet, mag nicht Kantine, Imbiss, Take-out etc.. Voll ausgestattet = Herd, Backofen, Spülbecken, Arbeitsfläche, Kühlschrank mit großem Gefrierfach oder Gefrierschrank extra. Kann klein sein, solange das drin ist ist es okay. Kaffeemaschine lohnt sich für uns einfach nicht. Geräte wie Slowcooker (mal geschenkt bekommen, angetestet, weitergegeben), Thermomix, aber auch Brotbackautomat wären für uns nur "Staubfänger" da nicht zu den Koch- und Essgewohnheiten passend, somit nicht vorhanden.
Esstisch und Schreibtisch sind ebenfalls Pflicht. Notfalls noch, übergangsweise: Nur ein Tisch, den entsprechend abräumen - Laptop oder Bücher neben dem Essen gehen für mich gar nicht.
Mein Prinzip jedenfalls:
- Dinge die als "üblich" angesehen werden, meinen Bedürfnissen aber nicht entsprechen, schaffe ich nicht für mich an. (Salopp: Ich gebe nicht mein Geld dafür aus, dass andere Leute mich nicht komisch finden.)
- Dinge die meinen Bedürfnissen entsprechen, beginnend bei Gesundheit, versuche ich auch mit wenig Geld umzusetzen. Auch wenn andere Menschen meinen, das brauche nicht sein. (Ich werde somit nicht auf dem Boden schlafen oder auf Hochbetten klettern, oder mit Laptop auf dem Bett im Schneidersitz hocken, auch wenn das etwas Platz spart.)
Hatten auch schon übergangsweise möblierte Wohnungen (gerade bei Umzügen über weite Distanz); es fiel uns immer auf, dass diese Wohnungseinrichtungen gar nicht zu uns passten. Diese Wohnungen waren fast durchgängig auf "Couch und Fernseher" ausgerichtet, mit niedrigem Couchtisch dazu (für mich nicht nutzbar, um darauf z.B. Buch, Laptop oder Essen abzustellen) und kaum aufs Selberkochen. Selbst eine kleinere aber nach eigenen Bedürfnissen eingerichtete Wohnung passte wesentlich besser.