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Mordfall Claudia Wilbert

2.139 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

25.10.2025 um 10:50
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Die Theorie, dass jemand im Nachlass belastendes Material gefunden hätte und mit dem Brief ablenken wollte, glaube ich irgendwie nicht. Bis zu diesem angeblichen Fund hätte es ja gar keine spezifischen Hinweise in irgendeine Richtung gegeben. Wäre es dann nicht einfacher, dieses Material zu entsorgen und gut ist?
Naja, wenn jetzt jemand im Nachlass eines verstorbenen Verwandten Hinweise auf dessen mögliche Täterschaft findet, dann kann ich mir schon vorstellen, dass dadurch bei demjenigen eine quälende Ungewissheit entsteht.

War er es, oder war er es nicht?

Die angedeutete Lösung, das Material zu beseitigen und die Füße stillzuhalten, wäre zwar die sicherste Methode, um einer Aufklärung keinen neuen Antrieb zu verleihen, aber das steht halt dem Interesse entgegen, eine "negative Gewissheit" zu haben, ohne offenzulegen, was man wirklich weiß.

Da möchte jemand seinen eigenen Zweifel in die eine oder andere Richtung beseitigen, ohne dabei an der öffentlichen Klärung und den Gefühlen der Hinterbliebenen interessiert zu sein. Letztere haben selbstverständlich ein legitimes Interessse an Klarheit, was mit ihrer Angehörigen geschehen ist, und wer dafür verantwortlich ist.

Es wäre ggf. ein sehr egoistisches Motiv des Briefeschreibers. Er will Gewissheit, verwehrt sie aber denen, die daran ein berechtigtes Interesse haben.


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25.10.2025 um 10:57
@sallomaeander
Aber was wäre der nächste Schritt gewesen, nehmen wir an, die Kripo bzw. XY hätten dem Wunsch des Schreibers entsprochen und haarklein berichtet, was sie an DNA-Proben gewinnen konnten?
Dass die Kripo ihm nicht einfach nur das Profil an einem neutralen Ort hinterlegt und der Schreiber holt es ab und lässt es in einem Labor seiner Wahl mit seinem Material oder Material des Verstorbenen (Haarbürste etc.) gegenprüfen, um seinen Verdacht auszuräumen, dürfte ihm doch klar gewesen sein. Irgendwann hätte er aus der Deckung treten müssen, wenn er weitere Informationen hätte haben wollen.
Das macht für mich irgendwie überhaupt keinen Sinn.


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25.10.2025 um 11:11
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Irgendwann hätte er aus der Deckung treten müssen, wenn er weitere Informationen hätte haben wollen.
Die Info, ob es DNA gibt, oder nicht, hätte ihm ja vielleicht schon ausgereicht. Man kann die ganze Aktion als Versuch werten, die EB zur Preisgabe des Ermittlungsstandes zu nötigen. Jedenfalls, was die Existenz von DNA anbelangt.

Vielleicht hätte ihm auch diese Info ausgereicht. Dass die Polizei die Täterschaft des Verwandten nicht nachweisen kann, hätte ihn wieder ruhiger schlafen lassen.

Natürlich gibt es bei uns zum Glück keine Sippenhaft mehr, aber einen Mörder in der Verwandtschaft zu haben, ist mit Sicherheit kein angenehmes Gefühl. Hat man sich mit diesem Gedanken oder dieser Möglichkeit dann irgendwann mehr oder weniger arrangiert, könnte später die Befürchtung in den Vordergrund treten, dass diese unangenehme Tatsache öffentlich bekannt wird.

Je nach Wohn-, Arbeits- und Lebensverhältnissen kann es berechtigte Furcht vor sozialer Ausgrenzung, Ansehensverlust, Aussschluss aus der Gemeinschaft usw. geben.

Ich habe Respekt vor den Angehörigen des verstorbenen mutmaßlichen Serienmörders Sell, die ihren grausigen Garagenfund eben nicht vertuscht, sondern den Behörden gemeldet haben.


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Mordfall Claudia Wilbert

28.10.2025 um 00:11
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Dass jemand 45 Jahre nach der Tat genau dann einen Brief schreibt als bei der Polizei Cold Case-Ermittlungen angelaufen sind, ist mir auch etwas zu viel Zufall.
Nachdem ich gestern mal am Parkplatz "Wolkenbruch" war - irgendeinen Verweis dort auf den Fall, ein Gedenkstein oder ähnliches, gibt es nicht - hat mich heute doch Deine Anmerkung nochmal beschäftigt.

Gefunden habe ich folgendes auf der Seite der Polizei NRW:
30.07.2021: Pressemeldung, dass man alle ungelösten Mordfälle aus NRW neu aufrollen will - mehrfache Erwähnung "alle".
20.05.2023: erneute Pressemeldung, dass man 403 Fälle ausgewählt hat, die noch Lösungschancen bieten. Natürlich wurden keine Beispiele genannt.

Der ominöse Brief war dann auf Dezember 2023 datiert.

Daher denke ich nicht, dass das ein Zufall war. Der kriminalistisch interessierte Schreiber (ich meine das aus dem Sprachstil herauslesen zu können) hat also mindestens mehrere Monate Zeit gehabt, passend zum Start der Cold Case Ermittlungen mit diesem Brief hereinzugrätschen. Das konnte er der Presse entnehmen. Die anderen Infos konnte er hier, in alten Zeitungen und auch in einem Nachbarblog finden, wo der Fall nohmal ausführlicher dargestellt wurde. Sowohl hier als auch dort war der Startschuss zur Diskussion der im Eingangspost zitierte Artikel in der Zeitung.

Vielleicht wären noch andere Ansätze hilfreich.
- der Parkplatz Wolkenbruch besteht schon sehr lange, in Luftbildern schon seit mindestens den 60er Jahren. Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre sind weite Teile drumherum gerodet worden, mittlerweile sind die Bäume wieder groß. Es ist kaum nachzuvollziehen, wo der Auffindeort war, ich vermute von der Einfahrt Richtung Norden, wo das Gelände dann wieder leicht abfällt. Ich halte für möglich, dass der über Generationen besucht wird, sprich wer heute als älterer Mensch dort parkt, war vielleicht als Kind mit seinen Eltern auch schon dort, wenn er in der Region geblieben ist. Bei meinem Besuch gestern (gut, Sonntag, schönes Herbstwetter, Pilzsaison) waren Kennzeichen aus allen Nachbarkreisen vertreten. Vielleicht wäre eine große Infotafel mit den Fragen an mögliche Zeugen, ähnlich der XY-Sendung, sinnvoll. Nicht alle sehen solche Sendungen und noch weniger schlagen sich ihre Zeit, wie wir, in solchen Foren tot.
- bei der Zeugin, die zuvor vom Täter verfolgt worden ist, wäre vielleicht eine Hynose sinnvoll? Ich könnte mir vorstellen, dass sie das Nummernschild und evtl. mehr Details des Täters wahrgenommen hat. Das Erlebnis muss einen recht verängstigenden Eindruck hinterlassen haben, erst recht, als bekannt wurde, dass Claudia kurz danach entführt und getötet worden ist. In Einzelfällen hat so etwas schon zu erstaunlichen Erkenntnissen geführt. Es gab auch mal einen XY-Fall Ende der 60er Jahre, wo das erfolgreich war.


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Mordfall Claudia Wilbert

28.10.2025 um 01:46
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Daher denke ich nicht, dass das ein Zufall war. Der kriminalistisch interessierte Schreiber (ich meine das aus dem Sprachstil herauslesen zu können) hat also mindestens mehrere Monate Zeit gehabt, passend zum Start der Cold Case Ermittlungen mit diesem Brief hereinzugrätschen.
Genau… und selbst wenn er die Nachricht nicht in der Presse gefunden hätte, so ist doch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Ermittlungen zwischenzeitlich angelaufen waren, die Polizei wieder die Bühne betrat und der Briefschreiber dadurch mitbekam, dass wieder ermittelt wird.

Hier sind wir und einig, dass der Brief sehr wahrscheinlich nicht zufällig genau jetzt geschrieben wurde.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Bei meinem Besuch gestern
Dann hat Du eine gute Ortskenntnis.

Der Wanderparkplatz bei Scheuren liegt im Kreis Euskirchen und daher stammte ja auch das Kennzeichen des Fahrzeugs des Täters.

Zudem erreicht man den Parkplatz wenn man von Rheinbach aus einen der typischen Wege in die Eifel fährt, nämlich über Merzbach, Neukirchen, Vier Winde.

Meine Theorie ist daher, dass der Täter aus dieser Region stammt, also Scheuren, Houverath, Kirchsahr, Wald, Mahlberg. Oder auch Bad Münstereifel. Er hat Claudia entführt und ist dann wegen Ortskenntnissen und aus praktischen Gründen (Parkplatz auf seinem Heimweg) am Wolkenbruch gelandet.

Luftlinie ist man nicht sooooo weit von Scheuren weg. Aber es ist dann doch so weit von der Hauptstrecke entfernt, dass abends/nachts sehr wahrscheinlich niemand mehr dort unterwegs ist.
Es dürfte dort auch stockdunkel gewesen sein.


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28.10.2025 um 09:33
Ja, das Besondere ist, dass man hier ziemlich genau an Kreisgrenzen (Euskirchen und - seit 1969- dem Rhein-Sieg-Kreis) und Landesgrenzen (NRW und Rheinland-Pfalz) ist.
Ich glaube fast, er ist von Rheinbach mit ihr über Waldkapelle Richtung Berg gefahren, so dass sie lange die Illusion hatte, vielleicht wird sie doch noch zuhause abgesetzt, ev. nachdem sie bereits an diesem Weg vergewaltigt worden ist. Die Strecke Merzbach, Neukirchen, Scheuren wäre natürlich auch denkbar gewesen. Von dort wird er dann Richtung Wolkenbruch und Richtung Bad Münstereifel weitergefahren sein, vielleicht unter Vorspiegelung, dass er sie dort recht nah von zuhause zurücklassen wird, gefesselt, und sie wird schnell gefunden. Dann hat er sie erschlagen - und ist nach Hause gefahren.
Der Kreis Euskirchen ist ja sehr groß und geht bis an die belgische Grenze. Von Scheuren bis z.B. Bad Münstereifel hätte es noch genug andere Waldwege und Parkplätze gegeben, die eher noch ruhiger gewesen wären.
Man kann sich historische Luftbilder bei tim-online anschauen, aber anscheinend nur in 10 Jahres Schritten. 1956 war da eher noch kein Parkplatz, nur eine Art Parkbucht an der gegenüberliegenden Straßenseite. 1972 war da eine Einfahrt von der Ahrstraße aus, dichte Fichten zur Straße westlich, nach Nord eine jüngere Fichtenschonung, östlich Richtung Ort aber frei. 1982 war der große Parkplatz wie heute dann da. Dieser Wanderparkplatz muss in den Jahren dazwischen erst so groß angelegt worden sein wie er heute ist. Sprich, der Wanderparkplatz war damals relativ neu.
Vom Parkplatz Wolkenbruch hat man fast schon Sicht auf den Ort. Und früher stand die abschirmende Baumreihe nicht da, wo sie heute steht. Ich glaube, er hat ihr die Illusion gemacht, sie kommt lebend davon.


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28.10.2025 um 09:36
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:- der Parkplatz Wolkenbruch besteht schon sehr lange, in Luftbildern schon seit mindestens den 60er Jahren.
Das muss ich also relativieren. In "Parkmöglichkeit" an dieser Stelle. Erst Mitte der 70er, vom Wuchs der Bäume aus beurteilt, ist der Parkplatz als größerer Wanderparkplatz angelegt worden, vermutlich auch mit Picknicktisch(en) in der Mitte unter Bäumen. An der Einfahrt steht ein großer Wacker mit der Aufschrift "Wolkenbruch". Wenn ich mal wieder da bin, schaue ich nochmal genauer hin, evtl. steht da eine Jahreszahl hinten. "Wolkenbruch" ist der Name der Feldgemarkung nördlich anschließend.


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28.10.2025 um 09:40
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:bei der Zeugin, die zuvor vom Täter verfolgt worden ist, wäre vielleicht eine Hynose sinnvoll? Ich könnte mir vorstellen, dass sie das Nummernschild und evtl. mehr Details des Täters wahrgenommen hat.
Das finde ich einen sehr guten Gedanken. Wie erfolgversprechend dieser Ansatz ist, kann ich als Laie nicht beurteilen. Das Einverständnis der Zeugin vorausgesetzt, könnte eine Hypnose vielleicht neue Erkenntnisse erbringen.

Wenn Hypnose wirkt, kann sie natürlich auch möglicherweise nachteilige Effekte für die Zeugin mit sich bringen, etwa eine Retraumatisierung bewirken. Man müsste potentiellen Nutzen genau gegen mögliche Nachteile für die Zeugin abwägen.

Vielleicht ist ja genau das bereits geschehen. Das wissen wir ja nicht. Die Polizei kennt ja ihr Instrumentarium; vielleicht hat man auf entsprechende Methoden bereits gesetzt, ohne dass es öffentlich wurde. Oder aber man hat bewusst darauf verzichtet.


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28.10.2025 um 11:38
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Gefunden habe ich folgendes auf der Seite der Polizei NRW:
30.07.2021: Pressemeldung, dass man alle ungelösten Mordfälle aus NRW neu aufrollen will - mehrfache Erwähnung "alle".
20.05.2023: erneute Pressemeldung, dass man 403 Fälle ausgewählt hat, die noch Lösungschancen bieten. Natürlich wurden keine Beispiele genannt.

Der ominöse Brief war dann auf Dezember 2023 datiert.
Genau, da wird ja gar nicht auf den Fall CW Bezug genommen. Ein guter Indikator, ob es öffentlich irgendwo zu einem Coldcase was Neues gibt, ist immer dieses Forum hier.

Und da sieht man, gleich auf der ersten Seite unten einen Bruch. Der letzte Eintrag vom 08.10.2013 und dann erst wieder einen vom 02.09.2024 kurz vor der XY Ausstrahlung 2024:

Mordfall Claudia Wilbert

Also im Dezember 2023 war das Thema offenbar öffentlich nicht auf dem Schirm. Bei den Ermittlern natürlich schon, und sehr wahrscheinlich gab es Ermittlungen und Zeugenbefragungen...

Das lässt schon tief blicken, meine ich.


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28.10.2025 um 15:10
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Ich glaube fast, er ist von Rheinbach mit ihr über Waldkapelle Richtung Berg gefahren, so dass sie lange die Illusion hatte, vielleicht wird sie doch noch zuhause abgesetzt, ev. nachdem sie bereits an diesem Weg vergewaltigt worden ist.
1. Sie wurde nicht vergewaltigt

2. warum sollte ein Entführer sie glauben lassen, dass er sie nach Hause fährt?
Es wäre ja sogar eher heikel in diese Richtung zu fahren, nehmen wir an ihr Abholer kommt entgegen/hinterher und sie greift ins Lenkrad, zur Hupe, reißt die Tür auf etc., macht also auf sich aufmerksam…
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Die Strecke Merzbach, Neukirchen, Scheuren wäre natürlich auch denkbar gewesen. Von dort wird er dann Richtung Wolkenbruch und Richtung Bad Münstereifel weitergefahren sein,
Ich glaube, dass er Merzbach, Neukirchen, Vier Winde gefahren ist und dann kurz vor Scheuren Richtung Wolkenbruch abgebogen ist.
Der Parkplatz liegt nicht weit entfernt wenn der Täter auf seinem weiteren Heimweg Richtung Scheuren, Maulbach, Houverath, Wald, Kirchsahr oder Effelsberg, Michelsberg/Mahlberg weiterfahren wollte.

Alternativ könnte er ab Wolkenbruch Richtung Bad Münstereifel, vorbei am Forsthaus Hülloch, gefahren sein.

Beide Varianten machen Sinn, je nachdem ob man nach BAM oder weiter Richtung Scheuren fahren will - auch dann ist der Weg zum Parkplatz nur ein kleiner Abstecher.

Eine Routenführung über Waldkapelle und Todenfeld erscheint mir „unlogisch“, weil der Täter keinen Grund hatte C. W. vorzutäuschen, dass er sie Richtung Heimat bringt. Über Merzbach zu fahren ist auch die „einfachere“ Strecke - einfach immer weiter auf dieser Straße bleiben bis kurz vor dem Parkplatz.

Insofern glaube ich, dass der Täter Claudia in ein ihm gut bekanntes, aus seiner Sicht kontrollierbares Gebiet entführt hat, er muss den Parkplatz Wolkenbruch kennen, da kommt man nachts nicht „zufällig“ vorbei.

Zumal viele Leute in der Nacht wegen dem langen Weg durch den Wald eh über Loch, Kirchheim und Arloff fahren wenn sie von Rheinbach nach Bad Münstereifel wollen.

Der Parkplatz ist Luftlinie nicht sehr weit von Scheuren weg, ein Parkplatz tiefer rein in den Wald, Richtung Forsthaus Hülloch, wäre noch narrensicherer gewesen weil da 5 km NICHTS kommt und eine Entdeckung extrem unwahrscheinlich ist. Allerdings muss er dazu in diese Richtung abbiegen.

Mir erscheint der Wolkenbruch daher als - in der Denke des Täters - weit genug abgelegen aber nicht zu entfernt von seinem weiteren Weg über Scheuren weiter hoch Richtung Michelsberg.

Eine Frage, die ich mir überdies stelle: wir wissen wo C. W. entführt und wo ihr Leichnam gefunden wurde. Dazwischen liegen etwa 20 km. Wie hat der Täter sie unterwegs „ruhig gehalten“? Selbst wenn er schon unterwegs angehalten hat um sie anzugreifen, also keine 20 km überbrücken musste, auch die ersten Kilometer aus Rheinbach heraus muss er ja zurücklegen ohne dass sie aus dem Auto springt. War die Autotür manipuliert und nicht zu öffnen? Hat er C. W. gefesselt?

Dann müsste der Zeuge der Entführung mitbekommen haben, dass das Auto zunächst nicht wegfährt sondern nach dem Einsteigen noch eine Weile lang da stand. Oder reichte allein die Einschüchterung des Opfers schon aus?


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28.10.2025 um 15:22
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Mir erscheint der Wolkenbruch daher als - in der Denke des Täters - weit genug abgelegen aber nicht zu entfernt von seinem weiteren Weg über Scheuren weiter hoch Richtung Michelsberg.
Im Prinzip alles denkbar. Ich tue mich allerdings schwer, dass der Täter jemanden von weiter weg entführt und die Leiche sind dann quasi vor die Haustür legt. Der Kreis Euskirchen geht ja bis an die Ville Richtung Erftstadt. Ich glaube fast eher, dass er z.B. im Norden des Kreises wohnte und quasi eine Runde gefahren ist, Jugendliche entführen in Rheinbach, ablegen in der Eifel und dann im Bogen zurück und ins Bett gelegt. Der Frau gesagt: hatte noch zu tun.


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Mordfall Claudia Wilbert

28.10.2025 um 15:31
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Eine Routenführung über Waldkapelle und Todenfeld erscheint mir „unlogisch“, weil der Täter keinen Grund hatte C. W. vorzutäuschen, dass er sie Richtung Heimat bringt. Über Merzbach zu fahren ist auch die „einfachere“ Strecke - einfach immer weiter auf dieser Straße bleiben bis kurz vor dem Parkplatz.
Interessanterweise hat die Polizei damals nach Meldung der Entführung mit als erstes den Wald Richtung Waldkapelle durchkämmt. Ich finde aber keine Hinweise darauf, warum - ob es da nochmal eine Zeugenmeldung des Autos gab oder aus Wahrscheinlichkeitserwägungen heraus.

Es ist m.E. nicht ganz sicher, wieviel Gewalt tatsächlich angewandt wurde. Auch der Hilferuf soll ja unklar gewesen sein. Die vergessene Tasche mag auch einen anderen Grund haben. Der Täter könnte auch sowas wie: "Dein Vater schickt mich. Deiner Familie ist was Schlimmes passiert, ich soll Dich abholen" gesagt haben. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass so ein Trick angewandt worden ist.


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Mordfall Claudia Wilbert

28.10.2025 um 17:40
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Ich glaube fast eher, dass er z.B. im Norden des Kreises wohnte und quasi eine Runde gefahren ist, Jugendliche entführen in Rheinbach, ablegen in der Eifel und dann im Bogen zurück und ins Bett gelegt.
Empirische Studien zeigen aber auf, dass Sexualstraftäter und Mörder ihre Taten in auffallender Häufung in Wohnortnähe verüben.

Das mag teilweise der Tatsache geschuldet sein, dass diese Taten mehrheitlich im sozialen Umfeld stattfinden, also z. B. in der gemeinsamen Wohnung. Das alleine erklärt es aber nicht. Auch darüber hinaus fällt auf, dass viele Täter regional in Gegenden agieren, die sie kennen und insofern gewissermaßen auch kontrollieren, sich relativ sicher fühlen können.

Gerade der Parkplatz Wolkenbruch spricht für mich eher die Sprache eines Täters mit ziemlich guter Ortskenntnis.

Richtung Erftkreis gibt es im Kreis Euskirchen eigentlich nur Weilerswist, Zülpich und sämtliche Käffer dazwischen.
Natürlich nicht unmöglich, dass ein Täter daher stammt, aber als langjähriger Rheinbacher würde es mich wundern. Die Leute dort sind Richtung Euskirchen und Köln orientiert. Rheinbach, Meckenheim, Bonn ist eigentlich so gar nicht deren Zielrichtung.
Du kannst jetzt argumentieren: umso besser im Hinblick auf eine Verschleierung.

Aber es ist für mich nicht rund… Aus Richtung Scheuren ist schon eher denkbar, dass die Leute Richtung Rheinbach fahren, weil das ist gut erreichbar und Euskirchen nicht näher wenn man Einkäufe etc. erledigen will.

Wenn einer mit EU-Kennzeichen in Rheinbach rumfährt, der da keinen konkreten Termin/Bezugspunkt hat sondern offenbar herumkurvt um eine junge Frau zu finden, die er auf der Straße abgreifen kann, erscheint mir, auch in Verbindung mit Wolkenbruch, jemand aus der Ecke Scheuren, Houverath, Kirchsahr, Wald, Effelsberg, Mahlberg usw. als einigermaßen plausibel.

Klar, wissen kann man es nicht.


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Mordfall Claudia Wilbert

28.10.2025 um 19:08
Gibt zwar einiges an Studien zu dem Thema, aber m.W. wenig aus Deutschland. Die meisten agieren wohl relativ nah um ihren Wohnort, sagen wir 10-15 km. Schließt aber nördliche Teile im Kreis EU nicht aus. Trotzdem, alles so möglich wie Du schreibst. Die Kripo hat ja explizit auch nach Bezügen nach Bonn gefragt. Kirchsahr wäre allerdings schon Kreis Ahrweiler - passt eher nicht zum EU-Kennzeichen m.E.


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Mordfall Claudia Wilbert

28.10.2025 um 19:09
Der Punkt massive Gewaltanwendung gegen den Kopf erinnert übrigens ein bißchen an Ulrike Hinkeldey. Nach meinem Eindruck ist diese Tötungsmethode bei Sexualdelikten ja etwas seltener als z.B. erwürgen oder erdrosseln?


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Mordfall Claudia Wilbert

29.10.2025 um 11:50
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Interessanterweise hat die Polizei damals nach Meldung der Entführung mit als erstes den Wald Richtung Waldkapelle durchkämmt.
Kennst du die Kreuzung der Entführung? Es wäre interessant zu wissen wo genau C. W. wartete und von wo der Entführer kam und wohin er mit Claudia wegfuhr.

In meiner Vorstellung kam der Entführer aus dem „Baumviertel“ und ist über die Neugartenstraße und den Ölmühlenweg Richtung Merzbach gefahren.

Aber falls er mit C. W. an Bord den Stadtpark hoch Richtung Dr. Dawo gefahren ist, wäre eine Fluchtroute über den Mörikeweg und ggf. weiter Richtung Waldblick gut denkbar. Dann wäre nachvollziehbar warum die Polizei ihre Suche Richtung Waldkapelle orientierte.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Gibt zwar einiges an Studien zu dem Thema, aber m.W. wenig aus Deutschland. Die meisten agieren wohl relativ nah um ihren Wohnort, sagen wir 10-15 km. Schließt aber nördliche Teile im Kreis EU nicht aus.
Nein, ausgeschlossen ist das nicht. Wenn man aber seine Schulkameraden aus mehreren Rheinbacher Schulen Revue passieren lässt und auch so allgemein, es gibt in Rheinbach mehrheitlich Bezüge Richtung Meckenheim, Grafschaft, Wachtberg, Swisttal und die angrenzenden Orte, egal ob die zum Kreis SU, EU oder AW gehören, aber Weilerswist / Zülpich hat eher eine Orientierung Richtung Euskirchen. Ist von dort aus auch viel näher…

Bei den Studien sind die Entfernungen oft noch sehr viel geringer als 10-15 km, das sind oft nur Entfernungen im unteren einstelligen Bereich. Ich denke auch nicht, dass Deutschland sich diesbezüglich stark von anderen Industrienationen unterscheidet.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Die Kripo hat ja explizit auch nach Bezügen nach Bonn gefragt.
Aber AFAIK erst nach dem Brief weil da eine Verbindung nach Bonn behauptet wird.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Kirchsahr wäre allerdings schon Kreis Ahrweiler - passt eher nicht zum EU-Kennzeichen m.E.
Das stimmt. Das Kennzeichen passt dann nicht. Kirchsahr wäre nur von Rheinbach aus auch weitgehend über diese Route erreichbar. Man könnte nachdenken ob jemand 1, 2 Dörfer weiter umgezogen ist und das Auto nicht nicht umgemeldet war (war damals noch erforderlich) oder ob das Auto nicht dem Täter selber gehört hat.


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