Mordfall Claudia Wilbert
um 10:50Naja, wenn jetzt jemand im Nachlass eines verstorbenen Verwandten Hinweise auf dessen mögliche Täterschaft findet, dann kann ich mir schon vorstellen, dass dadurch bei demjenigen eine quälende Ungewissheit entsteht.megavolt schrieb:Die Theorie, dass jemand im Nachlass belastendes Material gefunden hätte und mit dem Brief ablenken wollte, glaube ich irgendwie nicht. Bis zu diesem angeblichen Fund hätte es ja gar keine spezifischen Hinweise in irgendeine Richtung gegeben. Wäre es dann nicht einfacher, dieses Material zu entsorgen und gut ist?
War er es, oder war er es nicht?
Die angedeutete Lösung, das Material zu beseitigen und die Füße stillzuhalten, wäre zwar die sicherste Methode, um einer Aufklärung keinen neuen Antrieb zu verleihen, aber das steht halt dem Interesse entgegen, eine "negative Gewissheit" zu haben, ohne offenzulegen, was man wirklich weiß.
Da möchte jemand seinen eigenen Zweifel in die eine oder andere Richtung beseitigen, ohne dabei an der öffentlichen Klärung und den Gefühlen der Hinterbliebenen interessiert zu sein. Letztere haben selbstverständlich ein legitimes Interessse an Klarheit, was mit ihrer Angehörigen geschehen ist, und wer dafür verantwortlich ist.
Es wäre ggf. ein sehr egoistisches Motiv des Briefeschreibers. Er will Gewissheit, verwehrt sie aber denen, die daran ein berechtigtes Interesse haben.

